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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Maxi300307 am 07.06.2009, 15:52 Uhr

Langzeitstillen - ich fühl mich schlecht

Hallo, ich bin gerade an einen Punkt angekommen, an dem ich am liebsten den Kopf in den Sand stecken will. Ich fühl mich allein. Meine Kleine ist 2 Jahre und 2 Monate alt. Sie stillt noch sehr gern, meistens abends und nachts und am WE auch zum Mittagsschlaf. Niemand außer mir -so scheint es- stillt so lange. Fast alle Verwandten und Bekannten sind eher angewidert, entsetzt oder schauen mich vorwurfsvoll an. Ich nahm mirvor, es einfach niemandem mehr zu sagen. Manchmal macht mir meine Maus einen Strich durch die REchnung, wenn wir bei irgendwelchen Bekannten sind und zieht am Pulli und sagt "Grust" (Brust). Dann ist mir das unangenehm. Dabei will ich ihr gar nicht dasGefühl geben,dass das, was sie da will etwas Unanständiges ist aber mein "Anpassungsgedanke" ist dann immer stärker. Ich sage dann, "jetzt nicht, später". Meist ist sie dann traurig und versteht das nicht. Tja, und denlieben Bekannten ist dann alles klar.
Aktuell bin ich ständig krank, so dass ich von Arzt zu Arzt rennen muss. Und, obwohl ich es vermeiden will zu verraten, muss ichspätestens bei der Verordnung des Medikaments auf das Stillen hinweisen. Vor zwei Tagen fragte mich meinGyn dann: "Mensch, wollen Sie nicht endlich mal aufhören damit? Das Kind muss doch auch mal von Ihnen los kommen." Heute in der Notaufnahme sagte mir ein anderer Gyn: "Was? ein über 2jähriges stillen Sienoch? Wussten Sie, dass nicht erwiesen ist, dass so langes Stillen gut für das Kind ist?" Ich nur: "Naja, aber dann ist ja wiederumauch nicht erwiesen, dass es schlecht ist." Mehr wusste ich nicht zu sagen. Mir fehlen die Argumente. Und so was erlebe ich überall und ständig.
Am meisten verletzt mich die Ablehnung bezgl. des Stillens von Seiten der Schwiegereltern und teils auch meine Familie.
Irgendwie kann mir aber auch niemand sagen, wie ich es schaffen soll, meine Tochter,die so unendlich gern stillt, zu entwöhnen. So stark bin ich nicht, ihr die harte Tour zu machen. Gern würde ich ihr den Zeitpunkt überlassen. Nur verdirbt mir die Umwelt die ganze Freude am Stillen.

Schlimm ist auch,dass ich selbst schon an der positiven Seite des Stillens zweifle. Denn im Gegensatz zu allen angeblichen Vorteilen, die immer propagiert werden:

(Meine Tochter wurde 10 Monate voll gestillt, bis zum 13. Monat fast voll und danach ziemlich oft am Tag und in der Nacht bis heute)

1. Meine Tochter war immer eines der dicksten Babies - auch heute noch sehr kräftig und groß, obwohl wir eher normalgroß sind. Gesagt wird ja, dass gestillte Kinder meist schlanker seien.

2. Meine Tochter hat Astma

3. Meine Tochter hat Neurodermitis

4. Meine Tochter ist ständig krank; ein Infekt nach dem andreren; Herpesinfektionen; ständig Soorinfektionen u.s.w.

5. Natürlich lässt meine Tochter sich nur von mir ins Bett bringen. Papa hat ja keine Brust. Ich lege mich hin, bis sie eingeschlafen ist. Die Bindung zwischen uns ist sehr stark, was mir oft vorgeworfen wird.

Ihr seht, was kann ich den ganzen Leuten als Argument entgegenbringen. Viel Positives -außer unserer beider Freude am Stillen- habe ich nicht zu bieten.

Vor dem Hintergrund, dass ich am Dienstag mit meiner Tochter zur Reha-Maßnahme mit dem Zug fahre, ist mir jetzt schon bange. Denn ich weiß, dass sie spätestens zur Mittagsmüdigkeit an meine Brust will. Dann sitzen wir noch im Zug. Wie werden die Leute reagieren? Hab jetzt schon Panik. Andererseits schläft sie so dann aber schön ein und ist glücklich.

Ich könnte noch viele negative EReignisse aufschreiben, aber das liest glaub ich dannkeiner mehr. DAnke fürs Zuhören.

LG Jule

 
19 Antworten:

Re: Langzeitstillen - ich fühl mich schlecht

Antwort von Hexe81 am 07.06.2009, 16:24 Uhr

Hallöchen,

habe gerade eben deinen Beitrag gelesen und bin grade so voller Mitgefühl, da möchte ich dir ein paar Zeilen schreiben.

Ich weiß nicht, ob ich dir wirklich helfen kann, aber was mir bei deinem Beitrag aufgefallen ist, ist dass du irgendwie in so einer Rechtfertigungsmühle drin bist: Eigentlich musst du gar niemandem beweisen, dass das lange Stillen okay ist, du hast aber das Gefühl, dich rechtfertigen zu müssen.
Mein Rat ist: Hör auf dich zu rechtfertigen!!! Die einzigen Personen, vor denen du Rechenschaft darüber ablegen musst, ist dein Kind, du selbst und allenfalls noch dein Mann als Vater des Kindes - das wars dann schon.

Ich denke nicht, dass es eher zu echter Selbstständigkeit führt, sein Kind unter Zwang abzustillen als zu warten, bis es sich selbst abstillt. Ich glaub sogar eher, dass sie mehr an dir klammern würde, wenn du versuchst, den körperlichen und emotionalen Abstand zwischen euch eher und schneller zu vergrößern, als dein Kind dazu bereit ist.

Ich habe leicht reden, denn mein Sohn hat sich mit 20 Monaten von selbst abgestillt... ich war da bereits schwanger und wollte auch nicht mehr so richtig, vielleicht hängt das damit zusammen. Jedenfalls ist es so gewesen, wie ich mir das immer gewünscht habe: Er nuckelte mittags bei mir, hörte abrupt auf, schaute zu mir hoch, grinste mich an, rutschte von meinem Schoß und verlangte nie wieder nach meiner Brust. Hätte mir jemand eine Woche vorher davon erzählt, ich hätte es nie im Leben geglaubt. Jetzt bin ich froh, dass ich nicht auf diejenigen gehört habe, die mir gesagt haben, ich solle endlich abstillen - denn das wäre nicht ohne Tränen und Kampf gelaufen, und das wollte ich immer vermeiden. Obwohl ich nicht weiß, wie es mir gegangen wäre, hätte mein Kleiner noch länger gewollt - ob ich nicht auch gezweifelt hätte am Stillen und meiner eigenen Einschätzung.

Kennst du "Wir stillen noch?" - das hab ich damals gelesen. Es hat mir geholfen, auch wenn ich es in Teilen etwas befremdlich fand, denn in unserer Gesellschaft wirkt das Buch schon fast ein bischen revolutionär- während es in anderen Gesellschaften ganz normal ist, ein Kleinkind zu stillen.

Ich glaub es ist wichtig, dass du dir selbst wieder klar wirst, was du denkst und fühlst und was dir wichtig ist - dann wirst du aufhören, dich rechtfertigen zu wollen, weil du dir sicher bist, dass du das für euch Richtige tust. Lass dich nicht so unter Druck setzen.

Alles Gute, Hexe

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Re: Langzeitstillen - ich fühl mich schlecht

Antwort von angelmami am 07.06.2009, 16:33 Uhr

hallo,

höre nicht auf ärzten oder auf andere leute das einzige was stimmen muss ist das du und deine kleine glücklich seid.

wenn sie im zug trinken will dann schau von anfang an nach einem zweiersitz und nimm eine kleine decke mit und still sie und schaue nicht umher ob andere zukucken.

lg

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Re: Langzeitstillen - ich fühl mich schlecht

Antwort von LisasMama am 07.06.2009, 18:53 Uhr

Liebe Jule,

Ich weiß, was Du meinst und wie Du Dich fühlst. Der Beitrag hätte durchaus vor einigen Monaten von mir sein können. Ich habe meine Tochter 2 Jahre und 9,5 Monate gestillt. Es gab immer wieder mal Momente, in denen ich unbedingt abstillen wollte, weil die Reaktionen von außen so heftig wurden. Aber immer wieder gab es dann eine Begebenheit, die mich vom Abstillen abhielten. Ein Beispiel:

Meine beiden Kinder (Sohn damals 4 Jahre, Tochter damals gerade 1 Jahr alt) waren schwer an Noro-Viren erkrankt, haben nichts bei sich behalten und mein Sohn stand kurz vor der Krankenhauseinweisung, weil er 24 Stunden weder getrunken noch gegessen noch gepullert hat und schon ganz grau und eingefallen war im Gesicht und auch am Körper (er war kein Stillkind mehr - leider!!!) und daneben meine Tochter mit ihren 12 Monaten, eigentlich viel anfälliger und gefährdeter für Austrocknung, die sich nur noch von Muttermilch ernährt hat (und Mumi war wirklich das Einzigste, was sie bei sich behalten hat) und dadurch kaum an Gewicht verlor und einen viel vitaleren Eindruck machte und bei ihr stand die Option KH in keinster Weise!!!! Ich habe damals wirklich überlegt, meinen Sohn zu stillen, damit er nicht ins KH muß. Hätte er nicht mehr oder weniger freiwillig wieder angefangen, Tee zu trinken, ich hätte ihn gestillt - aber hunderprozentig! MIR muß nach diesem Erlebnis NIEMAND mehr irgendwas übers Langzeitstillen erzählen!!! Denn diese Erfahrung hat mir gereicht und ich möchte behaupten, alle Langzeitstillmamas kennen solche Situationen!!!

Meine Tochter hat auch Bronchialasthma - mein Sohn ist kerngesund, obwohl ich ihn grade einmal 3 Wochen lang gestillt hab. ABER wer weiß, wie zeitig das Bronchialasthma ausgebrochen wäre, wenn ich nicht gestillt hätte? Bei meiner Tochter fing es mit 1,5 Jahren an.

Ich könnte hier noch endlose Beispiele aufzählen. Hier ist z.B. noch ein Link zu einem Beitrag von mir, in dem es ums Abstillen und Langzeitstillen geht: http://www.rund-ums-baby.de/stillforum/beitrag.htm?id=100970

Außerdem kann ich Dir das Buch "Wir stillen noch" von Norma Jane Bumgarner ans Herz legen. Das Buch ist eine wahre Hilfe für Langzeitstillmamis und ich hab sehr gern drin gelesen. Zufällig hab ich es gerade als Auktion bei xbay laufen. Wenn Du magst? http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&ssPageName=STRK:MESELX:IT&item=330335458577
Ansonsten bekommst Du das Buch über www.lalecheliga.de zu kaufen. Ich kann es wirklich nur empfehlen!!!

Und hier noch ein paar interessante Links zum Thema:

http://creativ-parenting.foren-city.de/topic,12,4914cf9c85eb0a170876e4691502d29d,-ein-kleinkind-stillen-warum-um-alles-in-der-welt.html

http://creativ-parenting.foren-city.de/topic,607,4914cf9c85eb0a170876e4691502d29d,-quot-was-du-stillst-noch-quot.html

http://creativ-parenting.foren-city.de/topic,1054,4914cf9c85eb0a170876e4691502d29d,-schlafverhalten-amp-stillen-losloesung-amp-langzeitstille.html

Ich bin stolz, eine LZS-Mami gewesen zu sein und stehe auch dazu, egal, was andere darüber sagen oder ob sie mich als unnormal bezeichnen. Die strahlenden Augen und das selige Lächeln meiner Tochter nach dem Stillen sind mir Beweis genug gewesen, daß ich das Richtige tue. Und allein darum geht es: DAS BESTE FÜR MEINE KINDER!!! Und das kann nun mal nur ich entscheiden - niemand anderes! Und genauso solltest Du auch argumentieren. Obwohl ich genauso der Meinung bin, daß Du Dich vor niemanden rechtfertigen mußt, weil Du Deine Tochter noch stillst. Es geht einfach niemanden etwas an.

In Deutschland ist das Stillen einfach irgendwie nicht "hip" genug, es ist verpönt, weil niemand mehr solange "abhängig" sein möchte. Und dabei ist eine Stillzeit von 2 - 3 Jahren im Vergleich zum gesamten Leben verdammt kurz. Und in dieser kurzen Zeit werden Langzeitstillmamis mit Vorwürfen, Ammenmärchen und Unwahrheiten bombardiert - das ist so traurig.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen eine schöne weitere Stillzeit und es ist durchaus okay, wenn Du Deiner Tochter den Abstillzeitpunkt überläßt. Du kannst ein bißchen nachhelfen, das hab ich auch gemacht, indem ich die Stillmahlzeiten immer mal wieder verschoben hab, indem mein Mann einfach mal versucht hat, die Kleine ins Bett zu bringen und so nach und nach klappte das auch alles. Und am 30.01.09 hab ich meine Tochter zum letzten Mal gestillt. Es war das Ende einer wundervollen Erfahrung. Die Tage danach war ich wirklich wehmütig, daß nun diese doch einzigartige Zeit vorüber war. Es ist auch heute - 4 Monaten - immer noch komisch, daß meine Tochter ohne Brust einschlafen kann und durchschläft. Sie weiß aber durchaus, daß Mama ihr immer die "Mimi" gegeben hat und daß die Mimi superlecker war. Sie ist ein ganz normales, aufgewecktes dreijähriges Mädchen, die selbständig und selbstbewußt durchs Leben geht, sie ißt alles, sie ist auch heute noch oft erkältet, aber das war sie seit sie ein dreiviertel Jahr alt war. Das kommt einfach davon, daß sie Bronchialasthma hat. Soll ich ehrlich sein??? Mir graut vor dem nächsten Winter, denn den müssen wir ohne Muttermilch überstehen. Denn wenn sie krank war und nichts gegessen hat, so hat sie doch immer ihre Muttermilch bekommen und somit hatte sie genügend Nährstoffe intus. Wie es nun werden wird

Daher genieß die Zeit, laß die anderen reden, leg Dir ein dickes Fell zu und stell die Ohren auf Durchzug ... ich denk, so kann man die ganzen Kommentare auch einfach ignorieren. So hab ich es zeitweise getan und es hat gut geholfen. Wenn Du Dich auf keine Diskussion einläßt, dann hören die anderen sicher auch bald auf.

Alles Liebe,
Jacquie

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Re: Langzeitstillen - ich fühl mich schlecht

Antwort von anetie am 07.06.2009, 19:27 Uhr

Liebe Jule,

als erstes kann ich mich den Vorrednerinnen anschliessen.
Es ist schwer sich immer zu rechtfertigen und sagen zu lassen, dass man alles falsch macht. Das war bei mir bei 1. Kind auch so. Heute beim 3. Kind schaut diesselbe Familie zu mir auf und fragt mich um Rat. Ja, so kann sich das Blatt wenden. Ich habe 3 Neurodermitis kranke Kinder und diese jeweils 3,5 Jahre, 4,2 Jahre und Sohn 16 Monate alt wird noch gestillt.
Leider haben viele Ärzte keine Ahung vom stillen. Ich kann Dir nur sagen dass mir im Krankenhaus bei der Geburt meines 3. Kindes vom Chefarzt gesagt wurde, dass ich bezüglich des Stillens ( Langzeitstillens ) eine Vorzeigemami bin und alles richtig mache.

Nun zu den Punkten die Du aufzählst.

1. dickes Baby - meine Tochter , die die Neurodermitis am schlimmsten hat, war auch das dickste Baby von meinen dreien. Sie sah aus wie das Michelin Männchen - Ringe ohne ende an den Beinen - Gewicht laut Kinderarzt grenzwertig. Nun ist Sie ein Schulkind isst normal und hat ein gnaz normales Gewicht. Lass Dir nichts einreden. Schau Dir Bilder mit Babys von früher an zu dem Zeitpunkt als es noch keine KUNSTmilch gab. Die Babys sahen alle so dick aus. Leider wird heute das unnormal dünne, ich finde teilweise nach Hungerleider aussehende als Normal hingestellt.

3. Neurodermitis - Du kannst über das stillen die Neurodermitis besser im Griff halten und Ihr die normale Krankheiten wie Schnupfem Husten etc.. erträglicher machen. Nachdem ich meine 1. Tochter mit 3.5 Jahren abgestillt habe, wurde sie noch öfter krank und hatte auch länger damit zu kämpfen als ihre zu dem Zietounkt noch gestillte Schwester.

4. Das mit den ständigen Infekten ist leider eine Wirkung der Neurodermitis. Kinder mit Neurodermitis sind wesentlich anfälliger, weshalb ich meine Töchter nicht in die Kita gegeben habe, damit sie sich nicht öfter als nötig bei anderen Kindern anstecken.
Das Stillen hilft Deiner Tochter diese Zeit schneller und besser zu überstehen, da die Neurodermitis ja leider nnie vollständig weggeht.

5. Das mit dem ins Bett bringen ist eine Charakterfrage und hängt auch mit der Neurodermitis zusammen. Das Kind mit der stärksten Ausprägung war am meisten auf mich fixiert.

Es wird aber mit der zeit werden und auch der papa wird sie ins Bett bringen können. Jetzt ist es jedoch nach Deinen Schilderungen noch zu früh für sie.

Ich kann nur sagen, keiner kann sich dass vorstellen, wie es ist mit einem Neurodermitiskind zusammen zu leben und dem Kind das Leben schön zu gestalten.

Es liegt nicht am stillen, sondern leider an der jukenden Haut. Nutze die zeit des Stillens für Dich und geniesse es und lass Dir von anderen nicht sagen. Ich weiss es ist einfacher als gesagt, aber es hgibt ja diesen Forum.

Nun noch kurz zur Selbstständigkeit - Meine 3 Kinder sind wesentlich selbstständiger als andere Kinder. Sie können sehr lange und konzentriert miteinander spielen und Streit gibt es sehr wenig. Lamgzeitstillen hat Vorteile. Nachteile kenne ich keine, außer dass man als Mama vielleicht auf einiges verzichten muss - Obwohl die Nichtstillmamas oder sehr kurz Stilllmamas verzichten ja auch auf vieles.

LG anetie

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Re: ein Tipp wegen der Neurodermitis

Antwort von mama-ela am 07.06.2009, 20:57 Uhr

Hi, tut mir echt leid für euch, dass deine umwelt so blöd reagiert.
kann da meinen vorgängern nur recht geben.
möchte noch was zur neurodermitis, asthma, allergien loswerden.
mein sohn hatte auch nd als baby, war sehr anhänglich nur auf mich fixiert, hatte schlafstörungen usw.
durch den tipp einer freundin, die das gleiche mit ihrer tochter durchhat, habe ich von der kinderklinik in gelsenkirchen erfahren, die neurodermitis, asthma und co heilen. und ich meine HEILEN nicht lindern. wir waren dort, haben uns an die therapie (die nicht einfach ist) gehalten, und söhnchen hat keine nd mehr. meine wurde nebenbei auch noch geheilt.
du fährst bestimmt zur kur wegen der haut?
gelsenkirchen (www.kinderklinik-ge.de) hilft besser als kur, kann ich jedenfalls aus eigener erfahrung sagen, und ich habe viele heilungsprozesse bei neurodermitis, asthma, allergien gesehen.

liebe grüße und durchhalten wünscht Ela

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Re: Langzeitstillen - ich fühl mich schlecht

Antwort von Taheka am 07.06.2009, 22:22 Uhr

Die anderen habe ja schon ganz viel geschrieben. Ich möchte dir nur noch zeigen, dass es noch andere Mamas gibt, die lange stillen:
Ich habe meinen Sohn (jetzt 7 Jahre) 2 1/4 Jahre lang gestillt. Er hat sich selbst abgestillt und ist ein topgesundes, total fittes Kind.

Meine Tochter ist fast 5 Monate alt, wird noch vollgestillt und darf von mir aus genauso lange an der Brust hängen wie mein Sohn

Klar kenn ich auch das Geschwätz der Leute und bon schon wieder darauf gefasst. Immerhin hab ich inzwischen schon meinen Mann und unsern Kinderarzt von Stillen überzeugen können.

Mir fällt da noch ein ein: wenn es Dich selbst wirklich stört überall zu stillen, kannst Du nicht mit deiner Tochter sprechen (in dem Alter geht das ja schon) und z.B. Euch einigt, nur noch zum Einschlafen (oder im Bett oder so) zu stillen?!

Liebe Grüße
Tanja

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Re: Langzeitstillen - ich fühl mich schlecht

Antwort von Tillmännchen am 08.06.2009, 7:55 Uhr

Hallo Maxi,

will dir keine Tipps geben, nur kurz von uns berichten. Mein Sohn lehnte alles ab, was Sauger, Flasche oder Kuscheltuch heißt und stillte begeistert. Nachts im Familienbett bis zu 4x, tagsüber weniger, aber auch immer noch gerne. Für uns kein Problem, für die Umwelt schon, aber da habe ich nach 4 Kindern eine dicke Haut. Dann kam der Tag, wo ich mal 2 Tage verreisen musste und Sohnemann war inzwischen knapp 26 Monate alt. Von Papa ins Bett gebracht zu werden war immer problematisch, eine Nacht ganz ohne Mama undenkbar. Und so haben wir das Einschlafstillen und das nächtliche Stillen abgeschafft. Ich habe ihm erklärt, es gibt jetzt im Bett nichts mehr und basta. Zwei Tage war das Einschlafen ganz fürchterlich. Protestgeschrei ohne Ende, einmal ist er förmlich mitten im Geschrei umgefallen und weggepennt. Grässlich für uns alle. ABER: nachts war es komischerweise ganz easy. Er wurde kurz wach, fragte nach der Brust, ich sagte, nein, nicht mehr im Bett und - er schlief weiter. Wasser wollte er als Ersatz übrigens gar nicht. Und nach 2 Tagen war der Spuk vorbei. Einschlafen problemlos (dauert jetzt aber deutlich länger, als an der Brust – na gut, auch wir müssen Opfer bringen) und nachts schläft er durch. Zur Belohnung gab’s übrigens ein großes Auto, was er sich selbst im Geschäft aussuchen durfte. Ich hätte nie gedacht, dass es doch so schnell geht, aber so, wie es jetzt ist, genießen wir es alle sehr. Letztes Wochenende war seine erste Übernachtung bei Oma – erwartungsgemäß total problemlos. Tagsüber stillt er natürlich immer noch, aber da haben wir feste Regeln: nur zu Hause und nicht, wenn Besuch im Raum da ist. Das klappt und statt nach der Brust verlangt er dann, nach Hause zu gehen. Sorgt immer für Schmunzler, wenn man woanders zu Besuch ist.
Ja, so war’s bei uns. Will dir keinen Ratschlag geben, sondern nur sagen, dass es manchmal dann doch leichter ist, als man erwartet hat. Und im Nachhinein bin ich froh, dass wir den Druck durch meine Reise hatten, sonst hätten wir die nächtliche Stillerei garantiert immer noch.

Alles Gute für euch, Annett

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Re: Langzeitstillen - ich fühl mich schlecht

Antwort von Suki am 08.06.2009, 8:15 Uhr

hallo

mein kleiner ist grade 1jahr und 6tage alt. wir stillen noch. er ist mein 3.kind.
ich durfte mir auch viel anhören. wenn mich jetzt jemand fragt, ob wie immer noch stillen, sag ich einfach ja und frage direkt, ob derjenige es in irgendeiner art und weise kommentieren möchte.
bislang gab es keine dummen kommentare mehr.

zu thema stillkinder sind schlanker: das stimmt nicht immer. meist haben stillkinder ordentlich was auf den rippen. meine 3 konnte man die ersten 12monate rollen. nr1 und nr2 lagen lange oberhalb der gewichtskurve im u-heft. unsere kiä fands nicht ungewöhnlich für stillkinder.

lg

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Re: @Hexe

Antwort von Maxi300307 am 08.06.2009, 9:23 Uhr

Ach, das tut gut. Ich danke dir ganz herzlich für deine Zeilen. Schön, dass es dieses Forum gibt, denn in meinem Umkreis gibt es keine langen Stillmütter.
Du hast Recht mit dem, was zu schreibst. Ich sollte auf mein Inneres hören und die anderen reden lassen. Nur, man fühlt sich nach so vielen Monaten Kopfschlägen irgendwie außerirdisch und anders. Der Homosapiens neigt doch aber dazu, immer dazu zu gehören und ein Teil von allem zu sein. Ich bin irgendwie anders und das fühlt sich manchmal falsch an. Aber nach so vielen schönen aufmunternden Zeilen fühle ich mic h wieder etwas stärker.
DAnke dafür.
Liebe Grüße von Jule

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Re: LisasMama

Antwort von Maxi300307 am 08.06.2009, 9:42 Uhr

Danke, liebe Jacquie, es scheint tatsächlich einige Parallelen zwischen uns zu geben. Habe gerade mal zurück gerechnet. Bei meiner Kleinen fing alles Anfang August an. Da war sie gerade 1 Jahr und 4 Monate und fing an zu Husten. Dieser Husten hörte nicht wieder auf bis heute. Die Neurodermitis fing an, als sie ca. 4 / 5 Monate alt war.
Die Erlebnisse, die du hier schilderst könnten auch von mir stammen. Mit 9 Monaten erkrankte Maxi an einem schlimmen Harnwegsinfekt mit beginnender Lungenentzündung. Sie sollte im KKH an den Tropf. Dies lehnte ich ab mit der Begründung, dass ich sie stille und sie keine Elektrolyte u.äh. braucht. Die Ärzte waren natürlich nicht begeistert aber mussten sich fügen. Ich war die ganze Stillzeit immer am Kämpfen. Bewunderung erhielt sich nur selten. Meine Tochter stillte im KKH so viel und wurde mit der Antibiotika-Behandlung und meiner MuMi wieder gesund. Ebenso Noro-Virus u.a. Wir waren beide krank. Bei mir kams oben und unten. Dank MuMi hatte Maxi nur Durchfall aber weitaus weniger dramatisch wie bei mir. Von Austrocknung keine Spur. Und da gibt es viele Dinge, die ich ebenso wie du aufzählen könnte.
Nur, das sind keineArgumente für die "normalen" Leute. Ich bin halt nicht ganz richtig im Kopf, so sieht das aus.
Das Buch werde ich mir unbedingt zulegen. Hat mir ja auch Hexe oben schon empfohlen. Mal sehen,ob es eine Bücherei im Kurort gibt. Deine Ebay-Auktion schaffe ich nicht, da mir die Zeit fehlt.
Du stillst ja erst seit kurzer Zeit nicht mehr. Da kommt sicher wehmut hoch, wenn du hier im Stillform bist. Derzeit kann ich mir kaum vorstellen, wie Maxi sich mal abstillen soll. Sie schläft ja neben mir im "Baby"-Balkon oder in meinem Bett. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie eines Abends sagt, so Mama, jetzt dreh ich mich um, ohne zu trinken. Und auch das Allein-im-eigenen-Zimmer-Schlafen wollt ich ihr überlassen.

Eure Zeilen machen mir wieder Mut. Vielleich hält die Kraft einige Zeit an. Ich meld mich sonst nach der Kur gleich wieder, um aufzutanken. Ich hoffe, dass die Mütter bei der Kur mich nicht wieder als Exoten betrachten, sondern als ganz normale Mama, die ihrer Tochter gibt, was sie noch braucht. Nämlich ganz viel Nähe, Zärtlichkeit und Muttermilch.

Danke und liebe Grüße Jule

PS.: Ich vergaß gestern zu schreiben, dass alle Kinder, die nicht oder fast nicht gestillt wurden um uns herum alle kerngesund sind. Ich freue mich für sie aber genau das ist es, was mir die Argumentationsgründe entzieht. Die Leute sehen nur, dass mein Kind immer Krank ist, was soll am STillen schon gut sein. Und manchmal glaube ich das schon selbst, verstehst du.

Aber ich weiß es ja besser.

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Re: @anetie

Antwort von Maxi300307 am 08.06.2009, 9:53 Uhr

Wow, herzlichen Dank für deinen Brief. Ich glaube, du hast wirklich eine wahnsinns Erfahrung mit deinen drei Kindern. Das glaube ich gern, dass man nach 3 Stillkindern ein dickeres Fell hat. Schön, dass du dir so einen guten Stand in deiner Umgebung erarbeiten konntest.

Ich finde es hoch interessant, was du da über die ND schreibst. Da bin ich noch sehr unerfahren. Dass die ständigen Infekte mit der ND zusammen hängen könnten, hätte ich nicht gedacht aber klingt logisch. Ja, leider muss meine Kleine in die Kita gehen. Nur ist sie dort kaum, weil sie sich alles einfängt und nach zwei Tagen wieder daheim bleiben muss. Ich hätte mich besser auch dafür entscheiden sollen, sie noch zu Haus zu lassen. Dann hätte ich auch den Druck mit meinem Arbeitgeber nicht.
Du sagst auch richtig, dass sich keiner vorstellen kann, wie es mit einem ND Kind ist zu leben. In meinem Bekanntenkreis gibt es kein anderes ND-Kind. Nacht für Nacht fleht mich Maxi an, sie zu kratzen. Ich tue es und creme sie dann ein. Manchmal weiß ich nicht, ob das Asthma oder die ND schlimmer ist.

Der vermeintliche Verzicht meinerseits ist für mich zweitrangig. Es ist mir nicht wichtig, nur Zeit für mich zu haben. Da mein Kind ständig krank ist, steht das eh außer Raum. Aber es würde eben schon helfen, wenn mal jemand auf meine Schulter klopft und mirsagt, TOLL, wie du das alles schaffst und wie du deinem Kind so lange so gute MuMi zukommen lässt.

Oder einfach mal keine blöden Kommentare oder Ablehnung.Das wäre doch auch schon ausreichend.

Vielen Dank nochmals für deine Zeilen und alles Gute für euch. Jule

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Re: @Alle

Antwort von Maxi300307 am 08.06.2009, 9:55 Uhr

Für eure lieben Zeilen danke ich ganz dolle. Ihr könnt einem wirklich Mut machen. Den habe ich jetzt ganz stark gebraucht. Ich werde weitermachen und uns noch eine schöne Stillzeit gönnen.

Viele lie be Grüße Jule

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Re: @mama-ela

Antwort von Maxi300307 am 08.06.2009, 9:58 Uhr

Hallo, ich werde mir die Klinik im www unbedingt ansehen. Das klingt ja zu schön, um wahr zu sein. Aber ich werde jeder Hoffnung nachgehen. Ich meine, irgendwann schon mal etwas von der Klinik gehört zu haben.Danke, für den super Tipp. Die Kur werde ich morgen erst einmal antreten. Ich freue mich schon drauf und hoffe, dass das Ostsee-Klima meiner Kleinen gut tut und wir vielleicht weniger Kortison inhalieren müssen künftig.

Tschüssi und lg von Jule

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Re: hör auf dein Gefühl und deine Tochter, nur das zählt

Antwort von mini99 am 08.06.2009, 10:18 Uhr

Hallo!
Stillkinder sind sehr ausgeglichene, einfühlsame Kinder, das sehe ich bei meinem Sohn.
Ich habe meinen Sohn 3 1/2 Jahre gestillt, dass war schon ziemlich lange gebe ich zu. Die letzten 2 Jahre eigentlich nurmehr zum einschlafen. Es gab auch bei uns immer Leute, die darüber anders dachten und die es nicht verstanden, aber ich habe die Meinung, dass wir als Mütter selbst entscheiden müssen, was gut für unsere Kinder ist und was nicht. Und stillen ist eines der besten Dinge, die man für sein Baby machen kann. Wir haben mehrere Versuche zum abstillen gebraucht, denn mein Sohn wollte auch nicht abgestillt werden. Mit 3 1/2, da ging er schon in den Kingergarten, fand ich einfach, dass es jetzt wirklich genug mit den stillen ist. Aber ich muß schon dazu sagen, dass sich mein Sohn nicht freiwillig abgestillt hat, wir hatten ca. 4 Nächte, in denen es ein paar Problemchen gegeben hat. Aber dann wurde nicht mehr danach gefragt und alles war super. Wir haben einfach ein anderes Ritual zum einschlafen gefunden, wir kuscheln, lesen, spielen. Alleine einschlafen muß ja nicht sein finde ich.

Ich bin jetzt auch noch oft beim einschlafen dabei und lese meinem Sohn vor. Mein Sohn ist jetzt 9 Jahre und ist ein sehr ausgeglichenes Kind und unsere Bindung ist sehr stark und ich finde das sehr schön.

Liebe Grüße
Traude

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Re: Langzeitstillen - ich fühl mich schlecht

Antwort von Agnetha am 08.06.2009, 12:36 Uhr

Liebe Jule,

ich habe meinen Sohn 4,5 Jahre gestillt und in dieser Zeit auch einige der von dir geschilderten Erfahrungen machen müssen. Das ist manchmal verletzend, manchmal enttäuschend, je nachdem von wem man sich etwas anhören muss.

Wir haben gut 11 Monate voll gestillt, bis zum 3. Geburtstag auch nachts nach Bedarf, ab dem 4. Geburtstag nur noch einmal morgens. Ich habe zu meinem Sohn gesagt, dass ich aufhören möchte, wenn er 5 wird. Das fand er nicht so toll, aber er hatte Zeit, darüber nachzudenken und sich an den Gedanken zu gewöhnen. Als er 4,5 Jahre alt war, musste ich dann überraschend ein Medikament nehmen und es ließ sich keine stillfreundliche Alternative hierfür finden. Deswegen kam das Ende schneller, als wir gedacht hatten. Aber der Gedanke war für ihn nicht mehr gänzlich fremd und deswegen gab es nur ganz wenige Tränen.

Mein Sohn hat ebenfalls Neurodermitis und eine noch nicht bestätigte Diagnose Asthma bronchiale Stufe 2, so dass wir bis jetzt "nur" von einer chronischen obstruktiven Bronchitis ausgehen. Seit er 8 Wochen alt war, wissen wir außerdem, dass er Allergien gegen Kuhmilcheiweiß sowie Hühnereiweiß und -eigelb hat(te).

Mit zunehmendem Alter besserte sich sein Hautbild und dafür verlagerten sich die Beschwerden auf die Atemwege. Ich hatte mit ihm eine Kinderkur, als er 3,5 Jahre alt war, und dort wurde uns dieser Verlauf als geradezu klassisch benannt.

Inzwischen ist er über die Kuhmilchallergie hinweg, was bei sehr vielen Kindern der Fall ist; sie wachsen gewissermaßen da heraus (Guck mal im Allergieforum bei Frau Dr. Reibel). Ich hoffe, dass das Hühnerei ihm irgendwann auch nichts mehr ausmacht, aber jetzt sind wir ja eingespielt und stehen dem nicht mehr hilflos gegenüber wie zu Anfang.

Als wir das erfuhren, war ich ziemlich verzweifelt und habe überlegt, wie das jetzt weiter gehen soll. Ich habe alles, was diese Stoffe oder Bestandteile davon enthält, von meinem Speisezettel gestrichen und so konnten wir trotzdem so lange stillen.

Als wir im vergangenen Jahr die U8 hatten, hat unsere Kinderärztin gesagt, sie hätte nie geglaubt, dass er sich so gut entwickelt. Als ich an meine Zweifel und Ängste von damals dachte und wie schwierig die zurückliegende Zeit manchmal war, konnte ich ihr nur recht geben. Ich führe das zu großen Teilen auf das Stillen zurück, obwohl ich zugeben muss, dass das nur meine persönliche Einbildung ist.

Vielleicht kennst du auch das Buch "Wir stillen noch". Die Autorin schreibt darin an einer Stelle sinngemäß: "Wie oft bereuen wir es im Nachhinein, jemandem etwas erzählt zu haben, das ihn nichts anging." Diese Erfahrung hast du offenbar inzwischen auch einige Male machen müssen, bist darüber traurig und fühlst dich zur Rechtfertigung genötigt. Das ist falsch. Es geht nur dich und deine Tochter an, dass, wie oft, wie lange usw. ihr stillt. Niemanden sonst! Deswegen hat auch keiner das Recht, seine persönliche Auffassung ungefragt kundzutun und dir damit auf den Geist zu gehen.

Leider äußern sich nicht nur unbedeutende Leute dazu, die man schnell wieder vergessen könnte, sondern oftmals Verwandte, Freunde oder Ärzte, die sich einbilden, dass ihre persönliche Meinung dank des weißen Kittels von Bedeutung ist. Das ist nicht so und du kannst und solltest diese Kommentare getrost abhaken und vergessen.

Aber natürlich ist das die Theorie und in der Praxis fühlt man sich dennoch oft unter Druck und alleine, denn meistens kennt man niemanden (persönlich), der auch so lange gestillt hat oder das noch tut und fühlt sich dann wie ein Sonderling.

Deine Tochter kann mit gut 2 Jahren verstehen und akzeptieren, dass du nicht prompt und überall jeden Stillwunsch erfüllst. Ich habe mit meinem Sohn schon sehr früh darüber gesprochen und nicht ein einziges Mal erlebt, dass er an meinen Sachen gezerrt oder versucht hätte, sich selbst zu bedienen. Gerade letzteres wird oftmals von Gegnern des Langzeitstillens als Schreckensszenario angeführt, aber es stimmt nicht. Auch mit so kleinen Kindern kann man gut Absprachen treffen. Du könntest deiner Tochter sagen, dass du eben nicht im Zug stillen möchtest, weil da viele Leute sind, das das nicht verstehen und dir das unangenehm ist. Sie wird es lernen, etwas warten zu müssen, aber das kann sie in dem Alter. Ganz sicher!

Mein Sohn hat sich auch nur von mir ins Bett bringen lassen; allerdings muss ich sagen, dass mein Mann hierüber immer sehr froh war, weil er einen ruhigen Abend im Sessel genießen konnte. Wenn ich wirklich nicht zu Hause war, was das erste Mal nach 2,5 Jahren vorkam, ging es aber auch mit Papa und ohne Brust. Das war für beide nicht so schön, aber was blieb sonst übrig?

Auch heute noch mit 5 Jahren lässt er sich am liebsten von mir ins Bett bringen. Wenn ausnahmsweise Oma das mal machen soll, gibt es Tränen und er findet es gar nicht schön. Dann ist es ein großer Trost, dass die große Schwester sich daneben legen kann. Die war übrigens in dem Alter ganz genauso, obwohl ich sie nur insgesamt 7 Monate gestillt habe. Deswegen bin ich auch nicht davon überzeugt, eine besondere Anhänglichkeit immer nur aufs Stillen zu schieben.

Allerdings ist das das Einfachste und es lässt sich so vieles, was sich anders nicht gleich erklären oder begründen lässt, wunderbar aufs Stillen schieben …

Lass dir nichts aus- oder auch einreden, was du nicht selbst möchtest. Wenn du noch weiter stillen willst, dann wird deine Tochter sich freuen. Wenn du nicht mehr willst, wird sie das Ende auch akzeptieren müssen und können. Das musst du nicht knallhart durchziehen, aber vielleicht verständigt ihr euch fürs Erste auf ein paar "Regeln", dass nicht überall gestillt wird und ähnliches.

Vor allem: fühle dich nicht schlecht wegen des Stillens. Es ist sehr schön, dass ihr das miteinander so genießen könnt. Die Zeit geht schneller vorbei, als du jetzt vielleicht denkst. Außerdem behalte immer im Hinterkopf: es geht keinen etwas an und die meisten Leute, die meinen, es kommentieren zu müssen, haben schlicht und ergreifend keine Ahnung. Vielleicht hilft es dir auch, dich mit einer Gruppe Langzeitstillender auszutauschen (z. B. bei Yahoo).

Ich drücke euch die Daumen für eine schöne Kur!

Alles Gute,

Agnetha

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Hör auf, dich zu rechtfertigen

Antwort von platschi am 08.06.2009, 13:53 Uhr

bzw. dir Gedanken darüber zu machen, wie es auf andere wirkt, dass du noch stillst. Ich habe meinen Sohn bis zu seinem dritten Geburtstag noch sehr viel gestillt. Danach haben wir dann langsam mit dem Abstillen begonnen, weil ich schwanger war und es einfach höllisch wehtat.
Klar kamen da während der langern Stillzeit auch mal dumme Kommentare und ich habe von vielen Ärzten gehört, ich solle doch endlich mal abstillen oder aber eben nicht krank werden, wenn ich denn unbedingt noch weiter stillen will. Ich habe dann mehrmals den Arzt gewechselt, bis ich einen gefunden hatte, der auch ohne lange Recherche wusste, welches Medikament er mir geben kann, wenn es mich mal erwischt hatte.
Zum Thema Loslösung - mein Sohn kam mit zwei Jahren in den Kindergarten. Zu Hause schlafen klappte nur mit Mama und Stillen. Dort hat er vom ersten Tag problemlos geschlafen, ohne auch nur nach mir zu fragen. Ins Bett bringen lassen vom Papa ging auch etwa ab derselben Zeit. Ja, es gab anfangs Tränen. Aber er hat schnell verstanden, dass Papa ihn auch lieb in den Schlaf begleitet - wenn auch ganz anders als Mama.
Ja und die lieben Verwandten wissen eh alles besser ;-) Lass sie reden und wem es nicht gefällt, dass du deine Tochter noch stillst, der sol wegschauen. Ich selber kenne das nur von Schwiegermutter, sonst habe ich nie negative Kommentare bekommen. Dabei habe ich Chris auch mit fast drei noch beim Abholen vom Kiga gleich dort gestillt. Ich glaube, wenn man fest hinter dem steht, was man tut, dann merken das die Leute auch und kommen garnicht auf die Idee was Dummes zu sagen.

Also, wenn du weiter stillen möchtest - denn LZS ist eine Beziehung in der sich beide wohlfühlen müssen - dann steh dazu und höre weg, wenn doch mal Bemerkungen kommen.

LG platschi

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Re: Langzeitstillen - ich fühl mich schlecht

Antwort von Tagtraum am 08.06.2009, 14:57 Uhr

Super, du stillst auch noch.Ich stille meinen 22 Monate alten Sohn(mein Jüngster) auch noch und wir fühlen uns super damit.

Am besten du erzählst nicht jedem Alles.
Führst ein Codewort fürs Stillen ein (bei uns ist es "MIMI").
Setzt dich mit dem A**** drauf,was Andere zu gackern haben-ANDERE machen es anders, du eben machst es eben so.

Ich stille nur noch im Bett(früh,Mittag zum einschlafen,zum aufwachen,abends zum Einschlafen,nachts 1-2 mal).
So bringt mein Sohn Stillen nur noch mit dem bett in Verbindung und bringt mich nicht in Erklärungs"not"-denn wie gesagt, es braucht schließlich nicht jeder ALLES zu wissen(weiß ich schließlich von anderen Leuten auch nicht).

Eine schöne glückliche Stillzeit noch euch Zweien!!!!
LG

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Pro-Still-Literatur etc.

Antwort von huehnchen69 am 08.06.2009, 20:03 Uhr

Liebe Jule,

Ich habe die anderen Postings jetzt nicht gelesen, bin mir aber sicher, da steht aehnliches drin.
Meiner Meinung nach machst du das alles super. Bloss, weil in unserer Kultur in den letzten 100-200 Jahren das Stillen aus der Mode gekommen ist (was fuer ein Wimpernschlag in der Menschheitsgeschichte!), ist es noch lange nicht unnormal, schaedlich, krankhaft oder wasauchimmer, wenn man ein 2jaehriges Kind noch stillt. Mein Kleiner ist 3.5 und bekommt noch seinen guten-Morgen-Schluck. Die durchschnittliche Welt-Stilldauer liegt bei 4 Jahren.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dich ein bisschen mit Pro-Still-Literatur auseinandersetzt? "Das Stillbuch" von Lothrop beispielsweise. Nicht, um dich wirklich gegenueber irgendwem zu rechtfertigen. Das kannst du tun, wenn du magst, hast du aber gar nicht noetig. Aerzten und Co kannst du auch sagen: "Das ist nicht Ihr Gebiet, konzentrieren Sie sich bitte auf das Problem, mit dem ich zu Ihnen gekommen sind". Wenn du etwas missionarisch drauf waerest ( wie ich ;-)), koenntest du ihnen natuerlich auch einen erzaehlen. Aber wie gesagt: Die Literatur nicht fuer andere, und auch nicht, um dich selbst zu ueberzeugen - das weisst du ja auch so, dass es fuer euch so genau passt.
Sondern damit du dieses "ich kann Leuten keine Argumente entgegenbringen"-Gefuehl verlierst und ersetzt durch ein "wenn ich wollte, koennte ich die jetzt in Grund und Boden labern".
Und/oder noch was Empfehlenswertes: Wie waere es mit einer Stillgruppe, oder mit stillfreundlichen Foren wie hier, oder bei www.stillen-und-tragen.de, oder im Forum von www.rabeneltern.biz? Da haettest du mit deiner Stillerfahrung nicht das Gefuehl, eine Exotin zu sein. Den meisten Langzeitstillerinnen geht es wohl so, dass sie im realen Leben niemanden kennen, der genausolange stillt (geht mir jedenfalls auch so). Aber ein Hoch auf das Internet! Da braucht man sich nicht so alleine zu fuehlen.

Und wegen Asthma und Co: Das sind eben statistische Werte. Wer dir - auch rein von der Einstellung her - mit einem "siehste, alles umsonst" kommt, ist einfach schief gewickelt und hat bei Statistik geschlafen.
Allergien etc. sind nicht monokausal, und man kann sie auch nicht sicher dadurch vermeiden, dass man stillt. Aber das Risiko, das wird durch Stillen ganz deutlich verringert. Das ist wie mit dem rauchenden Opa, der trotzdem 90 wird. Dieses Argument fuer die Unschaedlichkeit des Rauchens ist inzwischen (hoffentlich!) aus den Koepfen verschwunden. Als ich Kind war, habe ich das noch oft gehoert. Beim Stillen ist es aehnlich. Natuerlich bekommt nicht jedes Flaschenkind eine Allergie, und nicht jedes Stillkind wird verschont. Du hast leider Pech gehabt. Aber das spricht ja nicht gegen das Stillen an sich.

Ich wuensche dir jedenfalls noch eine schoene, unbeschwerte Stillzeit, die dir hoffentlich bald keiner mehr madig machen kann!

Liebe Gruesse,
Sabine

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Re: @Maxi300307

Antwort von anetie am 09.06.2009, 10:15 Uhr

Liebe Jule, hatte gerade erst Zeit diesen Beitrag zu lesen.

welche Behandlungsmethoden hast Du für die Neurodermitis und wie schlimm ist es ? Bezüglich des Asthmas kenne ich mich leider nicht aus.

Neurodermitis ist eine sehr umfassende Krankheit und man kann als Mutter nur beobachten , Erfahrungen sammeln und sehen, was bei seinen Kind hilft.
Ich persönlich habe einen sehr guten Hautarzt der mich auf die Histaminfreie Ernährung hingewiesen hat und wenn Du willst schicke ich Dir die Lebensmittelliste. Des weiteren habe festgestellt, was die Schübe bei meinen Kindern auslöst und diese so weit es geht ( ist ja nicht immer möglich ) abzustellen. Mit meinen Eltern und Schwiegereltern gab und gibt es grosse Probleme und ich habe den Kontakt dann eben eingeschränkt, wenn es den Kindern nicht gut ging. Des weiteren ist bei meinen ausreichender Schlaf und ein sehr ruhiges Leben erforderlich ( das heisst keine grossen Reisen, ua..)

LG anetie

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