Reisen und Urlaub mit Kindern

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Geschrieben von Terkey235 am 30.04.2020, 17:27 Uhr

wenn das alles wirklich so kommen wird ist Reisen die geringste Sorge

Ich will es gar nicht schwarzmalen und meine damit auch nicht, dass alle pleite sind

Aber nimm nur mal uns als Beispiel und rechne es dann hoch: Wir werden all die Dinge, die wir vorher getan haben, nicht mehr machen, vom Café-Besuch bis Ausflug, von der Reise bis zum Bio-Laden, von Kino und Ausstellung über Shopping bis hin zu Konzert, Städtereise, Restaurantbesuch, der Autokauf, der angestanden hätte, Terrasse neu verlegen, Zeitschriften-Abo, was für die Tauch- und Foto-Ausrüstung kaufen, Friseurbesuch, Spenden, Geschenke für andere Leute, Party schmeißen, Sportclub, lokale Charity unterstützen und und und.

Wenn du hochrechnest, wie viel Kaufkraft bei all denen verloren geht, die es vorher konnten, ist das schon nicht wenig. Ich will wie gesagt nichts superdüster sehen und mache trotz allem das Beste draus, meckere nicht, halte mich an alles und bin zufrieden, dass wir gesund sind und uns haben. Auch schimpfe ich nicht über den Lockdown, sondern suche für mich nach Alternativen. Es soll nicht der Eindruck entstehen, hier wäre Endzeitstimmung

Nun habe ich aber beispielsweise beruflich mit öffentlichen Stellen zu tun. Wir planen gerade die nächsten Jahre. Da zeichnet sich gerade ab, was gestrichen werden wird, welche Stelle nicht neu besetzt wird, wenn jemand in Pension geht, welches Projekt ausläuft, welche Mittel nicht wieder erteilt werden etc. Gleiches gilt für Drittmittel, z.B. von Stiftungen etc.
Oder im Gespräch mit kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen. Bei manchen gibt es zwar einen fetten Einbruch und die neueingestellte Ingenieurin und der Bauzeichner werden entlassen, aber die Firma kann weitermachen. Da wird es Einzelschicksale geben, aber nicht die breite Masse. Aber wie sieht es in Reisebranche aus und allem, was dran hängt, von Meyerwerft bis Reiseveranstalter oder Airline? Wie viele Caterer, Zulieferer, Reinigungsfirmen und und und hängen da dran? Von der Gastro- und Kulturszene brauchen wir nicht zu sprechen. Ein großes Kulturhaus hier vor Ort hält noch zwei Monate durch. Trotz Förderung. Dann ist das einfach mal weg. Und die Cocktailbar, die dazugehört, gleich mit. Und das Restaurant auch, zusammen mit allen Angestellten, die jetzt natürlich zu 100% in Kurzarbeit sind. Und die Künstlerinnen und Künstler, deren Booker, der Getränkehandel und der Gemüseladen und Fleischer, der dran hing. Das ist ein Rattenschwanz.

Ich kann hier aber wirklich nur von meiner Lebenswirklichkeit und meinem Umfeld ausgehen. Von denen, mit denen ich mich rege austausche. Wer nicht betroffen ist, hat meist wenig mit Leuten zu tun, die es sind. Darum verzerrt sich mein Bild sicherlich. Ich schaue halt auf unsere Freunde in Spanien, die ihr Leben lang in der Gastro geschufftet haben, und das überaus erfolgreich, und gerade ihr drittes Restaurant eröffnet hatten. Die stehen vor den Scherben ihrer Existenz. Und nicht, weil sie nicht sparsam oder nicht erfolgreich waren oder zu dumm oder zu schlecht wirtschaften konnten.
Von unseren Freunden, die B&Bs betreiben oder anderweitig im Tourismus sind, ganz zu schweigen. Oder unserem Freund, dessen Firma eigentlich gar nicht betroffen ist und der weiterarbeiten könnte wie bisher (IT), aber dessen Kundenstamm nicht mehr zahlen kann. Der hält jetzt noch durch, aber sagt auch, die Verträge für einige seiner Arbeitnehmer werden nächstes Jahr nicht verlängert, andere nicht entfristet, er wird die beiden Ausbildungsplätze nicht besetzen, das größere Gebäude nicht anmieten, die Jugendorganisation nicht mehr unterstützen, wo dann wieder eine Honorarstelle wegfällt etc.

Ich wünsche mir, dass ganz, ganz viele Leute wieder reisen und die Wirtschaft ankurbeln, sobald es wieder geht. Wie oben schon geschrieben, kann es auch durchaus neue Wirtschaftswunderjahre geben. Ich sehe mit Freude, wie clever sich viele Leute neu auftsllen, vom Museum, das Online-Führungen anbietet bis zur Kneipe, die digitale Craft Beer Tastings anbietet oder Außer-Haus-Verkauf betreibt. Vieles kann ich als Chance begreifen und für manches bin ich dankbar. Wie kalt es einen erwischen kann, habe ich aber nicht nur jetzt mit Corona schon erfahren. Das geht sicher vielen so. Insofern bin ich bei Hoffnung immer vorne mit dabei, aber ohne völlig naiv die Augen zu verschließen.

LG terkey

 
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