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Geschrieben von mama+zwei am 21.11.2008, 10:15 Uhr

Vater sein, wenn man selber keinen hatte!! Laaaaang

Hallo zusammen,

seit 10 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen, seit 3 Jahren haben wir unseren Ersten und im Februar kommt der Zweite. Ich liebe alle drei sehr, aber mein Freund ist doch sehr anstrengend.

Dieses Jahr kommt aber auch alles zusammen, er hat eine Abendschule angefangen die sehr anstrengend und zeitaufwendig ist und dann kam noch die Schwangerschaft.

Er ist eher in sich zurückgezogen, wenn er Probleme hat, merke ich es meist dann, wenn ich an meine Grenzen stoße, weil er sich emotional zurückzieht. Er hatte eine sehr harte Kindheit, seine Mutter hat 7 Kinder von 5 Vätern und ihre jeweiligen Partner standen vor den Kindern. Nach dem mein Freund da war ging sie direkt wieder Vollzeit arbeiten und die "Erziehung" übernahmen mehr die größeren Geschwister. Probleme in der Schule und einige Jahre Heim folgten. Von seinen Geschwistern ist einer bei der Oma aufgewachsen und 3 waren einige Jahre im Heim. So ein richtiges Beispiel für ein intaktes Familienleben hat aber keiner von uns beiden, wir waren Zuhause auch 4 Kinder, als ich 4 war (die Jüngste) ließen sich meine Eltern nach 23 Ehejahren scheiden, wobei sich meine Mutter immer die größte Mühe gab uns ein "sicheres" Zuhause zu gewährleisten und immer für uns da war und sich vor allem anderen um uns kümmerte. Sicher war meine Kindheit auch nicht einfach, aber doch um meilen "behüteter" als seine.

Langsam kommen eben doch jetzt Probleme die eigentlich vorprogrammiert waren. Er zeigt keinen "Spaß am Familienleben", wenn wir zusammen rausgehen dann nur unter drängeln und schieben, Spielplatz,... nur wenn ich darauf drängel und eher mit langem Gesicht. Auch gemeinsames Spielen, intensiv mit unserem Sohn beschäftigen, ohne nebenher TV, PC, Handy,... kann ich rot im Kalender markieren,sollte ich vielleicht mal machen :-), dann sieht er es rot auf weiß.

Vor ein paar Tagen ging es um Blödsinn (Fische angeln, Creme im Zimmer verteilen, mit Mehl und Zucker backen, ...) den unser Sohn so im Kopf hat und auch um Kontrolle. Ich denke man kann ein Kind mit drei Jahren nicht mehr so kontrollieren, wenn ich koche muss ich ihn auch mal für einige Minuten aus den Augen lassen. Ich finde es normal das Kinder auch mal was anstellen, er nicht. Bei ihm passiert auch nicht viel, mal ein Spielzeug einseifen oder so, aber er ist auch nicht so viel Zeit mit unserem Lauser alleine. Ich arbeite 4 Std. morgends, wenn er dann Spätschicht hat, bringt er ihn in den Kiga und dann sind's mal 2-3 Std., wobei unsere Sohn da auch meist noch 1,5 Std. davon schläft.
Ich war eher überrascht das er dann seine Meinung über Kontrolle kundtat, Kinder bräuchten viel Kontrolle. Wir standen natürlich Zuhause auch unter "Kontrolle", wobei wir sehr früh auch zu Eigenverantwortung und Selbständigkeit erzogen wurden, es war eben das richtige Maß, wir hatten auch die Möglichkeit Blödsinn zu machen und daraus zu lernen. Bei ihm war keinerlei Kontrolle. Er sagte, er und seine 6 Brüder (3 älter, 3 jünger) haben seine Mutter kontrolliert und nicht umgekehrt. Jetzt legt er ein übertriebenes Maß an Kontrolle an den Tag. Kontrolle ist ein blödes Wort für Kinder. Ich habe das auch schon bei anderen Männern gesehen, die schneller wissen müssen was die Kinder machen. Ich kann schlecht beschreiben was ich meine, aber z. B. auf dem Spielplatz ist mir aufgefallen, das die Väter generell eher mal hinterhersausen als die Mütter. Kinder brauchen doch auch einen gewissen Freiraum, natürlich unter der Voraussetzung es kann nichts passieren.

Ich mache mir jetzt schon einige Gedanken. Ich kann ihn doch nicht komplett umdrehen. Wenn ich ihm mein Bild von Familie aufzeige, nimmt er es sowieso nicht ernst. Was soll ich denn auch antworten, wenn er mir vorhält, ich hätte doch auch keine "heile" Familie gehabt, er hat ja recht. Aber ich mache mir schon Sorgen, das er zu einem "Familientyrannen" wird, der alles in der Hand haben muss. Ich merke auch das er das so ein bisschen will, aus dem guten Willen heraus, seinen Kindern eine andere Kindheit zu bieten (hat er auch schon bestätigt). Aber er übertreibt, er hat, glaube ich ein vollkommen queres Bild von "Vater sein" im Kopf.

Ich habe schon an Familienberatung gedacht und auch schon davon gesprochen, lehnt er aber vehemennt ab, er will sein Seelenleben nicht vor Fremden auskippen. Kann ich auch verstehen, ich muss nach 10 Jahren noch ewig "bohren" um an den Kern irgendwelcher Probleme, Unstimmigkeiten zu kommen. Aber manchmal geht mir echt die Kraft aus. Wenn er mir vorhält, das unser Sohn bei mir mehr anstellt, bzw. er seine Kontrollsucht auslebt und mir dazwischenquatscht wenn ich mit unserem Sohn was klären will, dann fühle ich mich, als hielte er mich für unfähig. Klingt jetzt alles wahrscheinlich auch schlimmer als es sich leben lässt, wir können miteinander sprechen, verstehen uns und auch sonst möchte ich nicht tauschen, wir lieben uns und ich denke das Gerüst stimmt schon. In der Schwangerschaft macht man sich immer mehr Gedanken als es sich manchmal auszahlt. Andererseits nehme ich das schon bewusst ernst, nicht das ich irgendwann wirklich einen "Haustyrannen" da sitzen habe, vor dem meine Kinder Angst haben.

Vielleicht geht es einer von Euch ähnlich, hat jemand auch einen Partner mit schwieriger Kindheit und wie wirkt sich das auf Euer Familienleben aus?

LG Bianca

 
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