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von spiky73  am 24.08.2016, 18:20 Uhr

Partner hat Alkoholproblem-denk ich

Ich finde es allerdings schwierig, dass hier gleich eine kuechenmedizinische/-psychologische Ferndiagnose gestellt wird.

Wir kennen weder den Mann noch die Lebenswelt der Familie genau.

Letztendlich ist das aber egal (ich moechte das Problem keineswegs klein reden, denn hier laeuft definitive etwas ganz, ganz gewaltig schief!) - und es spielt keine Rolle, ob der Mann nun bereits alkoholabhaengig ist oder "nur" auf dem besten Wege dorthin, oder ob er noch "rechtzeitig" die Kurve kriegen wuerde, weil es noch nicht zu spaet ist - die Ausgangsposterin hat ein gewaltiges Problem mit seinem Trinkverhalten, und somit empfehle ich ebenfalls ganz dringend den Gang zu einer Beratungsstelle...

Uebrigens - bevor alle hier ueber mich schimpfen - habe auch ich zumindest indirekt erlebt, was Alkohol aus einem Menschen machen kann. Die Mutter meines Ex-Freundes war sehr schwer alkoholabhaengig, die Familie sah jahrelang einfach nur zu ("Ich kann doch meine Mutter/Tochter/Schwester nicht entmuendigen!" war der Tenor, als die Sucht bereits so fortgeschritten war, dass nur noch eine Betreuung das Schlimmste verhindert haette...), letztendlich wurde mein Freund spielsuechtig (und ich somit auch irgendwo co-abhaengig) und sein juengerer Bruder abhaengig von Alkohol, Drogen, Medikamenten. Die Mutter starb dann recht "jung" (U70) in einem Pflegeheim, nachdem sie ihre grauen Zellen komplett versoffen hatte, "zwangstherapiert" wurde und die letzten Jahre in einer betreuten Wohngruppe und spaeter in einem Pflegeheim verbrachte...

Zum Thema Co-Abhaengigkeit noch einige (viele) Worte...

Mein oben erwaehnter Ex und ich waren knapp vier Jahre lang ein Paar. Ich habe von seiner Spielsucht nicht viel mitbekommen. Vielleicht wuerden das andere als naiv bezeichnen, aber ich bin ein grundehrlicher Mensch und bringe einem Partner erst mal einen Vertrauensvorschuss entgegen - und erwarte im Gegenzug natuerlich ebenfalls Ehrlichkeit. Es gab damals oft Situationen, wo er log und ich WUSSTE, dass er log, aber die Wahrheit nicht herausfinden konnte. Oder wo er sich auch an meinem Konto bediente, ich nicht wusste, wie ich meine Miete bezahlen konnte - aber keine Ahnung hatte, wo das Geld hin gewandert ist.
Dass er in Spielotheken zockt, haette ich nie gedacht. Einfach, weil mir so etwas voellig fremd war/ist - und er seine "Sitzungen" gut tarnen konnte. Z.B. durch Ueberstunden. Oder durch Besuche bei Freunden. Ich hatte den ueberwiegenden Teil der Beziehung kein eigenes Auto (er uebrigens auch nicht, und irgendwann hatte er dann einen Firmenbus, bis zu dem Zeitpunkt, wo er mobil war, spielte seine Sucht auch nur eine untergeordnete Rolle, wenn man bis dahin von Sucht ueberhaupt schon reden konnte...), haette ihm also noch nicht mal nachfahren koennen...

Irgendwann blieb er jedoch immer laenger weg, und seine Ausreden zogen nicht mehr. Ich wusste, er erzaehlt mir wieder was vom Pferd, wusste aber nicht, was die Wahrheit ist. In der Zeit hatte ich dann irgendwann eigene Probleme (im Job) und von ihm keine Unterstuetzung, er war einfach nicht mehr zuhause... Und wenn er zuhause war, buegelte er meine Versuche, mit ihm zu reden, einfach ab. Das war dann der beruehmte Tropfen, der das Fass zum ueberlaufen brachte, mein Bauch hat schon Monate, bevor ich dann den Schlussstrich zog, gewusst, dass ich gehen werde. In der Zeit kamen dann auch Hinweise von Freunden, dass man seinen Firmenbus in der Naehe von Spielotheken gesichtet hatte, das wurde wirklich erst in den letzten Zuegen der Beziehung offensichtlich. Und erst ganz zum Schluss wurde er so nachlaessig, dass er auch Werbegeschenke oder diverse Quittungen von Spielotheken offen herum liegen liess. Aber da war es fuer mich auch voellig unerheblich, ich trennte mich in erster Linie wegen der "Vernachlaessigung" bzw. wegen des scheinbaren oder wirklichen Desinteresses an meiner Person.

Von da ab haette es auch kein Zurueck mehr fuer mich gegeben, er dagegen war wie vor den Kopf gestossen... Das ganze Ausmass seiner Sucht erkannte ich erst ein halbes Jahr nach der Trennung, als herauskam, dass er zur Finanzierung kriminell geworden war und bei seinem Arbeitgeber Geld unterschlagen hatte.

Diese Geschichte hat auch mich nachhaltig gepraegt - ich vertraue nicht mehr blind, ein Rest Misstrauen bleibt immer, bzw. der Vertrauensvorschuss ist recht gering geworden und ich bin geneigt, schnell einen Schlussstrich zu ziehen (oder eine Beziehung bereits im entstehen zu beenden), wenn ich das Gefuehl habe, dass der andere nicht ehrlich ist oder mein Vertrauen grundsaetzlich nicht verdient. Und ich habe geradezu Panik, meine finanzielle Autarkie zu verlieren. Ein gemeinsames wirtschaften mit einem Partner aus einem Pott und das Motto "was mein ist ist auch dein" - das waere fuer mich undenkbar!

Im Nachhinein habe ich mich geaergert, weil ich so lange in dieser Beziehung ausgeharrt habe, wo mir von Anfang an klar war, dass er nur ein Lebensabschnittsgefaehrte sein kann und nicht der Mann fuer immer...
Aber mit dieser gemachten Erfahrung kann ich sagen: Man muss als Co-Abhaengiger einfach eine gesunde Portion Egoismus an den Tag legen und seine "eigene Haut (und die der involvierten Kinder!) retten". Soll heissen, es ist Selbstschutz und begrenzt den Schaden, den Co-Abhaengige erleiden (koennen).
Fuer manche Abhaengige kann das ein Weckruf sein und sie schaffen den Absprung aus der Sucht, andere sind dadurch noch nicht tief genug gefallen. Eine vollzogene Trennung bedeutet auch nicht, den Ex-Partner komplett fallen zu lassen...

 
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