Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Nellyray am 17.03.2010, 21:26 Uhr

Papa nicht willkommen

Hallo!

Ich habe schon seit einiger Zeit sehr große Probleme in meiner Partnerschaft. Mein Mann und ich haben einen dreijährigen Sohn und geraten uns seiner Geburt ständig in die Haare.

Gestern gab es einen Riesenstreit. Mein Mann fühlt sich von unserem Sohn abgelehnt. Es stimmt schon, dass der Junge sehr Mama-anhänglich ist und mich vorzieht, wenn wir beide da sind. Ich versuche immer zu vermitteln, doch das funktioniert nicht. Mein Mann wird dauernd mit den Worten "Nein, du darfst nicht mitspielen!" oder "Nein, du darfst nicht mit rein!" begrüßt, worauf er sehr beleidigt und aufbrausend reagiert. Sicher hat der Kleine das aus dem Kindergarten, auch zu mir sagt er dann und wann solche Sachen, doch bei weitem nicht so häufig, und mein Mann nimmt es sehr persönlich. Unser Sohn will auch nicht mit ihm aufs Klo, und wenn ich in den Keller zum Wäsche aufhängen gehe, will er unbedingt mit. Mein Mann hat kürzlich in einem Gespräch auch zugegeben, dass das sicher mit seiner Ungeduld und seiner aufbrausenden Art zu tun hat. Er kann auf ganz normale Dinge sehr heftig reagieren und putzt den Kleinen dann herunter, wenn er beim Essen kleckert, zu laut ist, Unordnung macht, etc. Sogar wenn er sich wehtut und weint, reagiert mein Mann mit Schimpfen. Eine Zeitlang hat er sich zusammengenommen und es lief auch viel besser. Doch letztes Wochenende war unser Sohn krank und wollte wieder nur mich an sich heranlassen. Seitdem ist der Ofen aus.

Ich hätte kein Problem damit, auch mal darauf zu bestehen dass der Kleine mit seinem Vater bestimmte Dinge macht - doch ich kann mich nicht darauf verlassen dass mein Mann imstande ist es aufzufangen, wenn es dann Geschrei und Tränen gibt. Kürzlich habe ich das Geschrei von beiden bis in den Keller gehört, und als ich wieder hochkam, hat mein Mann unseren Sohn heulend im Flur stehen lassen. Gehe ich zur Arbeit, funktioniert es bestens bei den beiden, unser Sohn ist superbrav und sie machen auch viel zusammen. Bin ich jedoch da, überlässt mein Mann seit der Geburt auch so gut wie alles mir. Zu Beginn hat er ihn noch gebadet damit ich kochen konnte. Mit der Zeit ist wurde es jedoch immer selbstverständlicher, dass ich es übernehme, ihm was zu essen zu geben, ihn zu baden, ihn zu wickeln, Zähne putzen, ins Bett bringen.... Selbst wenn ich ihn darum gebeten habe, hat er es oft nur mit viel Gegenwehr gemacht oder sich schlicht geweigert. Kurz gesagt: Wenn er keine Lust hatte, war es ihm auch egal ob unser Sohn an mir klebt oder nicht. Dazu kam, dass er oft zum Fußball ging, im Winter zwar weniger, aber im Sommer natürlich häufig. Mir macht das nichts aus, doch dann muss er meiner Meinung nach nicht heimkommen und mir Vorwürfe machen, dass er kein Verhältnis zu seinem Sohn hat. Als ich ihm das gestern sagte, ist er komplett ausgerastet und ich durfte mir anhören, dass er für so ein Leben keinen Sohn braucht, es würde keine Rolle spielen ob er da sei oder nicht, und ich müsste mich ganz dringend ändern damit unser Sohn sein Verhalten ändert. Ich müsste ihn loslassen und nicht mehr so viel mit ihm kuscheln und schmusen, er wäre ja immer der Böse, etc. Er ging soweit zu sagen, ich soll mit dem Kind woanders hinziehen und er würde dann den Unterhalt überweisen, denn nichts anderes wolle ich doch. Wohlgemerkt, das alles, weil der Kleine ihm in letzter Zeit öfter sagt, dass er nicht mitspielen darf. Versuche ich mit unserem Sohn darüber zu sprechen, versteht er natürlich nicht was ich meine, denn er meint es ja nicht böse!

Mir ist klar dass unser Verhalten sich vermutlich gegenseitig verstärkt und ich für die Situation mit verantwortlich bin. Ich kann aber nicht weniger liebevoll mit meinem Sohn umgehen, damit sich sein Verhältnis mit seinem Vater bessert! Ich bin der Meinung, dass mein Mann bei sich anfangen sollte - anders auf die Provokationen reagieren, gelassener mit dem Kleinen umgehen. Seit der Kleine da ist, wird grundsätzlich alles auf meine Erziehung geschoben - Trotzanfälle, Bockigkeit, sonstige Schwierigkeiten, und ich kann es einfach nicht mehr hören. Vor allem die Heftigkeit, mit der mein Mann mich gestern angegriffen hat, hat mir sehr zu denken gegeben. Ich habe den Vorschlag gemacht, wir könnten mal eine Erziehungsberatung aufsuchen und musste mir dann vorwerfen lassen, der Vorschlag wäre gar nicht von mir gekommen (???) und ich würde mir doch eh nichts von jemand anders sagen lassen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin auch jemand, der sehr viel nachdenkt. Vor allem habe ich Erfahrung mit "Jungs" durch zwei Brüder, kleinere Cousins und Neffen und weiß, dass irgendwann die Zeit kommt, wo die Mama keine so große Rolle mehr spielt. Irgendwie nehme ich es meinem Mann sehr übel, dass er mir diese Zeit, in der ich die engste Bindung an mein Kind habe (mehr Kinder werde ich wohl nicht bekommen), ständig mit Vorwürfen versaut. Mal ging es ums Stillen, mal darum dass er erst mit 2,5 in den Kindergarten kam, oder zu wenig zum Babysitten bei meinen Schwiegereltern abgegeben wurde. Sobald ich den Kleinen abgestillt hatte (mit 10 Monaten) bin ich wieder aushilfsweise arbeiten gegangen, auch mit der Kiga-Eingewöhnung gab es keine Probleme - ich habe keine Ahnung, was ich noch tun soll um mein Kind "loszulassen".

Was denkt Ihr darüber, was soll ich tun? Wie mein Mann gestern deutlich gesagt hat, sieht er die Erziehungsberatung als letzte Instanz bevor wir uns tatsächlich trennen. Ich war schon häufig an dem Punkt an dem ich gegrübelt habe, ob das alles noch einen Sinn macht.

 
11 Antworten:

Re: Papa nicht willkommen

Antwort von Mucki84 am 17.03.2010, 21:38 Uhr

Hallo,

ich finde es sehr schwierig zu sagen Ihr solltet mal das oder das ausprobieren. Denn jedes Kind ist anders und ich finde das da die Meinung eines Erziehungsberaters besser wäre, als hier viele Meinungen und Tipps auszuprobieren.
Wir waren auch mal dort und es hat uns sehr gut geholfen, danach lief alles besser und einfacher.
Besorgt euch dort einen Termin und versucht es erstmal damit, ich denke eine Trennung ist auch nicht immer das beste.
Dein Mann sollte auch mitgehen und ggf. selber mal einen Therapeuten aufsuchen. Ist nicht böse gemeint, aber er hat ein schwieriges Verhältniss zu seinem Sohn und kapselt sich selbst sehr von Ihm ab. Das kann für den Kleinen hart werden in der Zukunft und neue Probleme bei Ihm später hinzuziehen, von einem Elternteil abgestoßen worden zu sein.
Dein Mann benimmt sich ja selbst wie ein Kind und sollte auch mal darüber Gespräche haben.

Man kann nicht immer alles allein schaffen, und sich Hilfe zu holen ist Positiv und nicht schwach :-)


LG Bianca

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Papa nicht willkommen

Antwort von flo03 am 17.03.2010, 22:19 Uhr

Ich würde dir echt anraten eine Erziehungsberatungsstelle auf zu suchen und euch dort beraten lassen.

Und die weitere Hilfe wäre eine Paar Therapie. Denn ich habe das Gefühl, dass ihr beide eine andere Vorstellung habt von Kindererziehung. Und vielleicht kann man über einen Dritten die Probleme miteinander anders angehen.

Und vielleicht braucht dein Mann zusätzlich auch noch eine Therapie für sich. Er fühlt sich irgendwie, wie das 5 Rad am Wagen. Und das strahlt er halt bei euren Sohn aus. Vielleicht hat er damit ein Problem. Und das kann man auch nur mit Hilfe eines Dritten vielleicht beilegen.

Und sonst würde ich euch anraten, ein mal die Woche eine Familienrat zu führen. Und alle Probleme einfach bereden. Und dann nach Lösung zu suchen.

Mehr wüsste ich auch nicht, was ich dir anraten würde.

LG

Claudia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Papa nicht willkommen

Antwort von melli19 am 17.03.2010, 22:20 Uhr

stehst du denn voll und ganz hinter ihm? Sagst du zu ihm, wenn er euren Sohn hat, mensch das hat ja prima geklappt (loben)?

Du darfst vor dem Kind die Erziehungsmethoden deines Mannes nicht untergraben das ist falsch, setzt euch zusammen hin und diskutiert das aus aber es muß Einigkeit geben. Nicht bei Papa hü und bei Mama hot wenn ich überlege ich dürfte bei Mama mehr als bei Papa ja ist doch klar wohin ich gehe.

Auch wenn es jetzt wahscheinlich total banal klingt nehmt euch Zeit als Paar ihr seid auch noch Frau und Mann vergesst euch nicht. Macht mal 1x im Monat was alleine zusammen ohne Kind Kino oder Theater raus aus dem Alltag. Lobt euch sagt ab und zu mensch das hast du toll gemacht oder na Schatz war dein Arbeitstag anstrengend komm setz dich erstmal ich mache dir einen Kaffe und komm erstmal runter.

Und dann wirst du sehen ist er auch ruhiger, nimm ihm den Wind aus den Segeln und dann wirst du sehen klappt es besser. Ihr schafft das schon mit ein bisschen Zeit, Liebe, Vertrauen, Verständnis, Geduld und Einstimmigkeit.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Papa nicht willkommen

Antwort von supermampfi am 18.03.2010, 8:01 Uhr

Hi! Dein Sohn ist in der Trotzphase und testet seine Grenzen aus, das ist normal. Ich denke, daß Dein Mann ein großes Problem mit Eifersucht hat. Seine Reaktion darauf (Aggression) fördert nunmal die Reaktion Deines Sohnes (Dir zuwenden).
Wie ist es denn, wenn die beiden zusammen etwas machen?
Vielleicht vertraust Du Deinem Mann zu wenig, daß er deswegen frustriert ist?
Daß Du ihm indirekt vorwirfst, daß das Hobby an seiner Bindungslosigkeit schuld ist, finde ich schlimm. Tut mir leid, da wäre ich an seiner Stelle auch ausgeflippt. Denn ein Mann, der intensiv einem Hobby nachgeht, kann eine tolle Bindung zum Kind haben!! Und Ich finde es alarmierend, wie er seine Position sieht. Er sieht sich als Störfaktor, Geldverdiener und leidet darunter, daß er "außen vor" ist. Dein Mann tut mir sehr leid.
Laß den beiden "Zeit zu zweit". Nimm Dich zurück. Unternehme etwas, und die beiden sollen spielen. Denn wenn die beiden einen Draht zueinander finden, werden sich die Eifersuchtsanfälle von Deinem Mann auch bessern.
Aber gib Deinem Mann mal ein Buch über Entwicklung von Kindern zu lesen. (Remo Largo ist gut). Damit er einen Zugang zu den Phasen findet und sie nicht persönlich nimmt (Trotz zB.).
Du kannst mit einem Dreijährigen nicht über sein Verhältnis mit Papa reden. Das ist ein kleines Kind, kein kleiner Erwachsener.
Ihr solltet in einer ruhigen Situation abends miteinander reden. Über Eure Gedanken und Gefühle. Jeder hat Redezeit (5 Minuten zB), die der andere nicht! unterbrechen darf. Danach Fragen stellen und ganz ruhig bleiben.

Sag Deinem Mann, daß Trotz zur Kinderentwicklung gehört - und der Trotz sich immer gegen das Kind richtet. Frust, etwas nicht zu können, Frust, noch zu klein zu sein.... Wenn es also um sich schlägt oder heult, ist das die Wut über SICH, nicht über den Erwachsenen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Papa nicht willkommen

Antwort von murmeldrach2 am 18.03.2010, 9:15 Uhr

So, wie ich das lese, ist Dein Mann doch mit Erziehungsberatung einverstanden.

Wessen Idee das nun war, ist doch völlig nebensächlich. Lass ihm doch einfach diesen "kleinen Sieg", dass es seine Idee war und er Dich überredet hat, einen Rat von außen anzunehmen. Das macht es ihm leichter, dort hinzugehen.

Dein Mann ist verletzt durch die Ablehnung durch Deinen Sohn, und er will daran nicht schuld haben. Ob er sie hat, wird auf diese Entfernung niemand beurteilen können, und es ist auch völlig egal. Wichtig ist ja nicht, wie es zu dieser Situation gekommen ist, sondern wie man sie wieder lösen kann.

Also stör Dich nicht an seinen Schuldzuweisungen, sondern sei froh, dass er bereit ist, an der Situation zu arbeiten. Das ist nämlich nicht jeder Vater. Und damit er nicht das Gefühl hat, es werde jetzt nur an ihm herumgedoktort, sag ihm, dass auch Du bereit bist, Dich darauf einzulassen, Dir von jemand anderem was sagen zu lassen., und geh dann mit ihm zusammen dort hin.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Papa nicht willkommen

Antwort von Häsle am 18.03.2010, 9:16 Uhr

Für mich hört sich das so an, als ob ihr (dein Mann und du) sehr wenig gemeinsam unternehmt. Sowohl als Paar, als auch als Familie. Ich denke, er fühlt sich ausgegrenzt. Auf die psychologische Schiene gehe ich lieber nicht ein, davon hab ich null Ahnung.

Habt ihr schonmal versucht, als Familie irgendwas Lustiges zu unternehmen? Geht doch öfter mal auf einen Rummel oder einen großen Abenteuerspielplatz. Die langweilige Mama setzt sich irgendwo hin, und der Papa spielt ausgelassen mit dem Kind. Oder nehmt auf einen Spaziergang mal einen Fußball mit. Die Männer spielen Ball und du liest ein Buch. Vielleicht klappt es ja dann, dass die Beiden sich näher kommen. Ich denke, so ein ähnliches Problem gibt es in vielen Familien, gerade dann, wenn die Mama für alles (Haushalt, Kochen, Kinderversorgung, Kinderbespaßung...) zuständig ist, und der Papa die ganze Woche lange arbeitet.

Mein Mann hatte auch anfangs (allerdings so die ersten 1,5 Jahre) keinen so tollen Draht zu unserer Tochter. Sie zu ihm auch nicht. Das war allerdings nicht so dramatisch wie bei euch, vielleicht aber auch nur, weil es nicht so lange gedauert hat. Dadurch, dass wir beide abwechselnd im Schichtdienst arbeiten (beide auch nachts), ist unsere Tochter es gewöhnt, dass der Papa alle Aufgaben übernimmt (inkl. kochen, baden, ins Bett bringen). Seitdem gibt es da keine Probleme mehr. Man merkt aber trotzdem noch, dass jeder bei ihr einen unterschiedlichen "Nutzen" erfüllt, wenn wir beide daheim sind. Der Papa ist eher zum Spielen und Toben da, und mich braucht sie vor allem dann, wenn sie schlecht gelaunt ist oder sich wehgetan hat. Ansonsten sind wir wohl beide gleichwertig, und das Verhältnis wird stetig besser. Männer können mit Kleinkindern oft nicht so viel anfangen. Gerade bei Jungs wird das aber mit dem Alter sehr viel besser (weißt du ja selber). Die Durststrecke müsst ihr nur irgendwie überwinden, und da hilft mMn nur, dass die beiden Männer sehr viel miteinander unternehmen, also vor allem außerhalb des Hauses, und evtl. auch mal ohne dich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Papa nicht willkommen

Antwort von Zweizahn am 18.03.2010, 11:25 Uhr

Hallo,

ich kann dich so gut verstehen. Bei uns ist es ähnlich, wobei die Phasen in denen unser Sohn den Papa ablehnt, weniger geworden sind. unser Kleiner wir im April 4.
Mein Freund hat auch schon öfter gesagt, dass er ja gehen könne. Wir haben auch noch andere Probleme, mit denen wir uns auseinander setzen müssen, aber mein Freund ist eher der große Schweiger. Ich finde es super, dass ihr zur Erziehungsberatung gehen wollt. Mein Freund hält eine Partnerschaftberatung für sinnlos. ich wünschte er würde mitgehen. Ich war schon alleine dort, aber er muss mitkommen, sonst kommen wir nicht weiter.

Ich wünsche euch viel Kraft!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Papa nicht willkommen

Antwort von carla72 am 18.03.2010, 11:52 Uhr

Bei uns war/ist es ein bisschen ähnlich, allerdings ist mein Sohn jetzt 6 und das Verhältnis zu seinem Vater ist viel besser geworden.Das liegt vor allem daran, weil sie beide gerne Schach spielen und das ein Bereich ist, in dem mein Mann meinem Sohn auch ein bisschen Anerkennung zukommen lassen kann. Ansonsten ist er super streng, oft ungerecht (in meinen Augen), auch eifersüchtig und kaum in der Lage, den Kleinen für das zu nehmen, was er ist, nämlich ein Kind mit allen dazugehörigen Phasen. Hat der Kleine sich mal ablehnend über Papa geäußert, war Papa gleich beleidigt und zahlte mit gleicher Münze heim - wie ein Kleinkind. Klar war auch ich schuld, weil ich ihn "verweichlichen ließ".

Ehrlich gesagt bin ich in meinem Freundeskreis damit kein Einzelfall, vielen Frauen geht es so, dass die Männer eifersüchtig und schnell beleidigt sind, anderseits aber auch kaum Geduld und Einfühlungsvermögen für kleine Kinder haben. Die dann glauben, dass ihre prinzipienlosen Frauen die Kinder so verhätscheln, dass die charakterfesten Väter keine Chance mehr haben. Das ändert sich aber dann, wenn die Jungs älter werden und sich für Themen interessieren, die auch die Väter gut finden, vielleicht so mit 4?

Vorher habe ich dann auch mal versucht, den Papa frohe Botschaften ("wir gehen Eis essen") oder Geschenke übermitteln zu lassen, damit der Papa nicht immer nur meckert, sondern auch mal positive Erlebnisse mit ihm verbunden sind. Das hat sich auf jeden Fall bewährt.

Ich habe mich damit arrangiert, dass wir unterschiedliche Erziehungsstile haben, die Kinder auch, glaube ich. Wir fallen uns aber nicht gegenseitig in den Rücken, sondern wer zuerst entschieden hat, der wird (grundsätzlich jedenfalls) unterstützt, auch wenn der andere die Entscheidung nicht so toll findet. Bei größeren Entscheidungen sprechen wir uns ab.

Viel Glück!
LG, carla72

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Antwort (u. a. @supermampfi)

Antwort von Nellyray am 18.03.2010, 15:27 Uhr

Hallo!

Danke für die vielen Antworten. Ich habe bereits einen Termin zur Erziehungsberatung ausgemacht, nächste Woche gehen wir hin.

Nur noch kurz:
@supermampfi: Du hast definitiv recht damit wenn Du sagst, dass es unfair ist zu sagen "Du rennst ja auch dauernd zum Fußball, also wunder Dich nicht über das schlechte Verhältnis zu Deinem Sohn". So habe ich das auch nicht gesagt und gemeint! Ich habe gesagt, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren hier eine große Rolle spielt. Also - die ganze Woche arbeiten (mache ich übrigens auch), seine Ruhe wollen (also rumschnauzen wenn das Kind beim Fernsehen stört), die Alltagspflichten komplett der Mutter überlassen UND das Wochenende auf dem Fußballplatz verbringen, dazu führt dass er eher mich als seine ständige Bezugsperson ansieht. Seine Fußballbegeisterung werfe ich ihm ganz sicher nicht vor (in ein paar Jahren geht der Kleine bestimmt mit), aber ich würde mir wünschen, dass er die Zeiten, die er dann bei seinem Hobby verbringt, anders ausgleicht und nicht mies gelaunt davon nach Hause kommt.

Dass es für ihn sehr unschön ist von seinem Sohn so abgelehnt zu werden kann ich wirklich auch verstehen und habe auch schon wie einige geschrieben haben, versucht, dies zu umgehen indem ich zum Beispiel sagte: Mama kann das nicht so gut, hol doch Papa, der repariert das Spielzeug, und so weiter, einfach damit er mit einbezogen ist. Die ganzen Augenblicke, in denen mein Sohn aber meinem Mann ein Küsschen aufdrückt, mit ihm rangelt und schmust, die zählen für meinen Mann in letzter Zeit überhaupt nicht. Oft genug wird unser Sohn auch als Störenfried weggeschickt wenn der Papa eben gerade keine Lust hat sich mit ihm zu beschäftigen. Wenn ich arbeiten gehe, klappt es gut mir den beiden.

Nun ja, wir werden es ja alles nächste Woche besprechen. Auf jeden Fall nochmal vielen Dank!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Papa nicht willkommen

Antwort von Agnetha am 18.03.2010, 19:49 Uhr

Entschuldige, wenn ich das so schreibe, aber ich finde, dein Mann verhält sich absolut kindisch. Wenn du die meiste Zeit euren Sohn umsorgst, dann bist du die Hauptbezugsperson, ob ihm das gefällt oder nicht. Elternschaft ist ja kein Konkurrenzgehabe, aber er sollte sich, wenn ihm die teilweise Ablehnung eures Sohnes zu schaffen macht, überlegen, was er tun kann, um einen Schritt auf den Kleinen zuzugehen. Wenn er sich so verhält, wie du schreibst, mit unangemessenen Wutausbrüchen dem Jungen gegenüber, worüber wundert er sich dann?

Ich finde es völlig normal, dass ein so kleines Kind sich hauptsächlich an die Mutter hält. Das war bei meinen Kindern (Tochter 14, Sohn 6) nicht anders, zumal auch mein Mann in den ersten beiden Lebensjahren sich nicht direkt mit Ruhm bekleckert hat.

Wenn dein Mann was ändern will, soll er gemeinsam mit euch etwas unternehmen und sich dem Kleinen annähern, ihn zum Spiel auffordern oder zu einer Unternehmung, anstatt dir Vorwürfe zu machen und dich (in-)direkt aufzufordern, dein gutes Verhältnis zu eurem Sohn auf Eis zu legen. Damit würdest du den Kleinen ja völlig durcheinander bringen.

Ich glaube, es ist ein guter Weg, wenn ihr eine Erziehungsberatungsstelle aufsucht. Vielleicht sollte dein Mann sich aber unabhängig davon auch selbst mal um eine Beratung kümmern.

Agnetha

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Papa nicht willkommen

Antwort von küche03 am 12.04.2010, 11:43 Uhr

Hallo, ich habe ein ähnliches Problem! Mein Mann und ich gehen beide arbeiten. Er ist selbständig, und kommt abens erst gegen 18.00 Uhr nach Hause. Ich dagegen hole ihn gegen 15.00 Uhr aus dem Kindergarten. Unser Sohn ist übrigens 6 und kommt im August zur Schule. In der Woche beschäftige ich mich Nachmittags mit ihm, gehe zum Fussball und fahre Rad und versuche ihm eine ganz normale Kindheit zu bieten. Aber kommt der Abend oder das Wochenende bekomme ich es manchmal mit der Angst zu tun. Meine beiden Männer verstehen sich nämlich nicht immer. Mein Mann hält unseren Sohn für blöd, sagt unfreundliche Sachen (legasteniker) und schimpft und nörgelt ständig an ihm rum. Für mich ist das blöd, ich stehe zwischen Baum und Borke.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.