Neid und MIssgunst? Ein häufiger Vorwurf hier,

Ich verstehe den Neid-Vorwurf grundsätzlich nie.

Ich mag tatsächlich mein Leben, so wie es ist, im Großen und Ganzen durchaus gerne. Und ich wüsste tatsächlich niemandem, mit dem ich "tauschen" wollen würde. Klar hat jemand einen gepflegteren Haushalt als ich oder die Kinder sind besser in der Schule als meine, frau ist "tiefenentspannter" als ich oder mehr "Super-Duper-Powerfrau", was ich auch toll fände - aber ich will tatsächlich niemand anderes Beruf, Mann, Beziehung, Kinder oder Schwiegereltern haben.

(Mit 2/6 meiner Schwiegereltern bin ich durchaus zufrieden, mit dem nächsten 3/6 kann ich leben, um über den letzten 1/6 rege ich mich regelmäßig auf und bekomme Zustände. Aber es ist, wie es ist, und nicht irgendwie Priorität in meinem Leben.)

Ansonsten - wir waren mal auf der Beerdigung eines Onkels meines Mannes. Der Onkel und seine Frau waren rund 60 Jahre miteinander verheiratet, drei Kinder, eines davon haben sie begraben müssen, ansonsten viele Enkel, viel Vereinsleben, viel rege gemeinsame Tätigkeit. Seine Frau hat mich enorm beeindruckt, als sie nach der Beerdigung beim "Leichenschmaus" glücklich lächelnd durch die Leute ging und erzählte, was für ein zufriedenes Leben sie mit ihrem Mann genießen durfte. Es war ein sehr liebevoller Abschied... wenn mir so jemand etwas von "ich hatte eine glückliche Beziehung" erzählt, finde ich das "zum Ernstnehmen". Aber viel vorher eigentlich nicht... ;-)

(Ach so - mit dem Onkel hätte ich trotzdem nicht verheiratet sein mögen. Er hat Trompete gespielt und den Spielmannszug in seinem Ort geleitet und war im Verein ungemein aktiv. Außerdem war er aktiv katholisch und hat CDU gewählt. Alles nicht meines - aber für seine Frau hat er ganz offensichtlich wunderbar gepasst. Sowas finde ich, ganz sentimental, schön.)