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Geschrieben von Holzkohle am 30.05.2016, 13:57 Uhr

mit einem Witwer der vor einem Jahr seine Frau verlor

auch meine Geschichte möchtest Du bestimmt nicht hören.

Bei mir ist es jetzt vier Jahre her, da lernte ich einen Witwer kennen, der ebenfalls zu dem Zeitpunkt exakt vor einem Jahr seine Frau verloren hatte. Hinter den Beiden lagen 20 Jahre Beziehung (nicht immer gut). Sie hinterließ einen Sohn, damals 6 Jahre. Sie war einfach im gemeinsamen Urlaub umgekippt. Er hatte dann ihre Maschinen abstellen lassen.
Wir lernten uns über eine Freundin kennen. Vorher kannte ich seine Geschichte aber schon ansatzweise durch sie.

Verstanden haben wir uns super. Wir haben auch viel über seine verstorbene Frau gesprochen. Ich hatte soweit den Eindruck, er käme damit klar (aber wie gesagt, offenbar lief die Beziehung auch nicht sonderlich gut und von meiner Freundin hatte ich dann erfahren, dass es die Ehe gar nicht mehr gegeben hätte, weil seine verstorbene Frau sich im Geiste mit Trennung befasste)

Natürlich war mir klar, dass ich mit einem "frischen" Witwer keine "normale" Beziehung führen werde. Das zeigte sich schon in Kleinigkeiten wie Küsschen - ich rede nicht von einem KUSS, ich rede von einem Küßchen!!!! - geben. Ja, wir liefen auch mal Händchen haltend, aber nie lange und nicht oft. Immer nur im Geheimen bei Ausflügen, bei denen wir unseren (damals wie heute) gemeinsamen Dustnkreis verließen. Im Wohngebiet, bei Freunden (selbst die, die eingeweiht waren) gab es weder Umarmungen noch ein Küsschen.

Ich habe einen Sohn, der war damals 8 oder 9. Der Sohn des Witwers wie gesagt dann 7. Erst verstanden sich die Beiden gut. Allerdings haben beide auch ein sehr verschiedenes Naturell - und sobald der Junge des Witwers merkte, dass da zwischen ihm und mir offenbar doch ein wenig mehr ist und sich was zu Entwickeln scheint, ging das absolute Chaos los. Es gab den Monsterzoff zwischen den Kindern - und somit dann auch zwischen uns.

Aber von den Kindern abgesehen - ich fühlte mich hin und her geschoben von ihm. Wir verbrachten wochenlang Zeit zusammen, wie eine Familie (ich hatte immer das Gefühl, gerade dieser Familiengedanke und diese Familienleben fehlte ihm und das wollte er wiederhaben) Wir sprachen viel über uns, dass er es auf jeden FAll wollen würde, sehr verliebt wäre. Er fing dann auch in meinem Beisein an, alte Sachen seiner Frau wegzuwerfen. Für mich war das ein SChritt nach vorne - für uns.

Mir war klar, ich muss diesem Menschen Zeit geben. Er selbst sagte immer, er hätte das Gefühl seine Frau zu betrügen. Wir waren fast ein halbes Jahr zusammen und es tat sich einfach nichts. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass nach einem halben Jahr Beziehung, wo es nicht mal einen RICHTIGEN Kuss gab und er nicht mal im Beisein unserer gemeinsamen engsten Freundin in der Lage war, den Arm um mich zu legen oder meine Hand zu halten, bei mir dann einfach auch der Ofen aus war. Ich habe mich dann getrennt.

Ich wurde danach als Egoistin beschimpft. Von ihm, seinen Nachbarn. Ich wäre ja nur auf Sex aus (das war eh das Dollste!)

Ich habe den Kontakt abgebrochen, und was noch dazu kam, zeitgleich einen Mann kennengelernt, mit dem ich dann eine Beziehung einging.

Wir sind heute noch oder wieder befreundet. Er hatte zwischendurch mehrere Beziehungen, auch mit Sex, die alle scheiterten. Ich weiß, dass er immer noch schwer in mich verliebt ist. Er betont das auch ständig. Für mich ist der Zug abgefahren, auch wenn ich jetzt merke, er wäre bereit zu einer Beziehung...

Es kann gut laufen bei Euch, aber ich rate Dir, bringe viel Zeit und Nerven und Verständnis mit. Bei Dir ist nicht der Exmann gestorben - sondern der Vater. Ja, Hilfe nicht falsch verstehen, das tut mir ganz doll leid und Du hast auch mein Beileid. Aber der VATER ist nicht der PARTNER.
Dein "Freund" wird das Gefühl haben, dass alle schlecht über ihn reden werden. Dass er sich so schnell nach einem Jahr wieder verlieben kann. Von Angehörigen wird vielleicht der Vorwurf kommen, er hätte sie nie richtig geliebt oder er hätte sie bereits vergessen (ein Vorwurf, der übrigens immer vom Sohn und der Mutter der Verstorbenen kam) Er wird hin- und hergerissen sein, das Leben geht weiter und er ändert nichts an ihrem Tod - andererseits hat man natürlich doch das Gefühl zu Betrügen und liebt sicherlich auch noch.

Machen kannst Du nicht viel. Zuhören, abwarten. Ihm die Zügel in die Hand geben. Keinen Druck ausüben. Mit weniger zufrieden geben als mit mehr. Wenn Du dazu bereit bist ....
Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute.

 
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