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Geschrieben von Bonnie am 31.03.2014, 11:18 Uhr

Ich finde den Kompromiss, den Du lebst, nicht verkehrt!

Lustig, dass Manche glauben, ein Arzt (oder Psychotherapeut) könne die Unlust "wegmachen". Was man Ärzten so alles zutraut! Die Ärztegläubigkeit oder sollte man sagen: -hörigkeit ist wirklich immer noch ungebrochen.

Liebe AP: Ich habe mal gelesen, dass es Menschen gibt, die "asexuell" sind. Das ist nicht automatisch eine psychische Störung und muss auch nix mit schlechten Erfahrungen oder der Kindheit zu tun haben. Die Welt ist eben einfach bunt, und da gibt es ALLES. Was sollte daran "unnormal" sein? Es ist faszinierend, wie schnell Andere etwas, was sie von sich selbst nicht kennen, reflexhaft als unnormal oder therapiebedürftig ansehen. Das ist ein allzu enges Weltbild.

Kompliziert wird es erst, sobald ein sexuell desinteressierter Mensch in einer Beziehung lebt. Hier entsteht natürlich ein Konflikt, obwohl niemand etwas dafür kann. Dein Mann kann nichts für seine Bedürfnisse, und Du kannst nichts für Deine. Du löst diesen Konflikt mit einem Kompromiss, und das finde ich total richtig: Du schläfst weder sehr oft mit Deinem Mann, noch gar nicht. Du nimmst - indem Du Dich nämlich nur selten darauf einlässt - ja auf seine UND auf Deine Bedürfnisse einigermaßen Rücksicht.

Ich würde nichts an dem Kompromiss verändern, sondern vielleicht an Deiner inneren Haltung. Du musst Dich vielleicht nicht "benutzt" fühlen, wenn Du Dir klarmachst, dass Du aus Liebe mit Deinem Mann schläfst. Liebe ist ein durchaus gutes Motiv dafür, auch wenn Du keine Lust hast. Dein Mann wiederum verzichtet ja offenbar ebenfalls aus Liebe darauf, Dich zweimal die Woche ins Bett zerren zu wollen.

Wenn Du ausschließlich auf Dein Bedürfnis Rücksicht nimmst, also gar nicht mehr mit ihm schläfst, würde dies natürlich die Beziehung gefährden. Es kann gut sein, dass sich eines Tages eine Frau findet, die gern mit Deinem Mann schläft - und man könnte es Deinem Mann nicht verübeln, wenn er sich darauf einlässt.

Letztlich ist es fast immer unsere Einstellung zu den Dingen, die darüber bestimmen, ob wir sie als schlecht oder gut einschätzen. Denn an sich sind sie meist ganz neutral. Vielleicht kannst Du Dir sagen, dass es nicht automatisch etwas Schlechtes ist, dem Mann "zuliebe" mit ihm zu schlafen - es pflegt die Liebe und die Beziehung und ist daher auch etwas Gutes.

LG

 
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