ein bisschen Glück mit Hilfe (Mutmacherposting)

Liebe Ihrs,

ich möchte diese schönen Geschichte erzählen, weil sie vielleicht dem einen oder anderen hilft.

Ohne jegliche Erwartung habe ich vor wenigen Monaten einen alten Freund wiedergetroffen. Haben uns sehr lange nicht gesehen, keinen Kontakt gehabt, wohnen aber zufällig wieder dicht beieinander. Waren beide verheiratet gewesen, sind beide solo. Ich mit Kindern, er nicht. Ich bin eine berufstätige Mutter, lege keinen gesteigerten Wert auf Äußeres, er ist extrem durchgestylt.

Wir genießen gerade eine sehr, sehr schöne Zeit zu zweit. Übrigens, neulich gab es mal Diskussionen, ob die Kinder die Bettbeziehungen ihrer AE Eltern kennen lernen sollten: Meine kennen ihn, allerdings ist der Kontakt auch beruflich, und es gibt auch gemeinsame Freunde. Schlafen tut er aber nicht bei mir und auch nicht umgekehrt. Die Kinder kennen ihn als Freund aus dem Freundeskreis und schätzen ihn nach wenigen Zusammenkünften als Person.

Ich dachte, ich hätte bislang gute intime Beziehungen gehabt, konnte eigentlich nie klagen, und fand das Abflauen im Bett nach langjähriger Ehe (mit mehreren Belastungen) auch ganz normal. Ehrlich gesagt fehlte mir sexfrei eigentlich nichts.
Wir kamen uns näher, und dieser junge Mann begeisterte mich zunächst mit seinem Verhalten. Äußerlich teilweise rauh, manchmal laut, beruflich dominant, war er "auf dem Sofa" total lieb, kuschelig, ein Traum.
Beim ersten Mal im Bett fiel mir auf, dass er sich untenrum komisch anfühlt.
(Ihr kennt sicher auch die Aufregung mit einem neuen Partner im Bett, die Gedanken, die einem kommen, die Fragen, die man hat, und die Überlegung, wann man was fragen kann, ohne alles kaputt zu machen.)

Inzwischen haben wir uns wunderbar eingespielt und genießen eine extrem tolle Zeit miteinander, die wir beide wohl vorher so noch nie hatten. Er trägt seit wenigen Jahren ein Schwellkörperimplantat, war vorher durch einen Sportunfall praktisch impotent, und das mit unter 30 Jahren!
Die Liebe mit ihm ist etwas anders, als frau es gewohnt ist, weil er sich vorbereiten muss. Aber im Endeffekt fehlt nichts, was zu einem normalen Akt dazu gehört. Ich empfinde es als sehr vollkommen, einerseits, weil wir anscheinend zusammen passen, weil wir aufeinander achten, und weil er wirklich unglaublich zärtlich und respektvoll ist. Für ihn ist das wunderbar, natürlich, weil auch ein Mann wie er, mit riesiger Ausstrahlung darunter leidet, "anders" zu sein, nicht vollkommen, Nähe zu wollen und gleichzeitig Angst zu haben, das eine Partnerin ihn verschmäht, weil der Beischlaf etwas anders funktioniert.
Bislang dachte ich immer, diese Prothesen seien eher für den Kopf älterer Diabetiker, die damit ein Gehirn-Plazebo bekommen, dass sie Sex haben könnten, wenn sie wollten. Überspitzt formuliert.



Das schöne an unserer Geschichte sind mehrere Dinge:
Wir haben eine wunderbare Zeit gemeinsam. Man würde nicht glauben, dass wir zusammen passen, wir betrachten uns aber nicht als Paar, das wäre ja viel zu schnell/früh! Man würde nicht glauben, dass er nicht der große Womanizer ist, denn er arbeitet in einem Klischeeberuf und die Damen laufen ihm scharenweise hinterher. Es scheint auch teilweise wirklich zu stimmen, was man so über die Branche sagt, hat er bestätigt.
Durch den Kontakt zu ihm habe ich einige Vorurteile überwunden, von denen ich nicht gedacht habe, dass ich sie hätte.
Für mich sehe ich, dass es doch noch ansprechende Männer (charakterlich und niveauvoll) gibt, und dass noch nicht Hopfen und Malz verloren ist. Auch wenn ich nicht glaube, dass es dieser für immer wird, vorsichtshalber. Obwohl wir gerade den Flow genießen, uns beruflich ergänzen, privat eine tolle Zeit haben, alles einfach rosa ist. (Das berufliche haben wir überlegt, nachdem wir uns ausgetauscht haben über die letzten vielen Jahre und unsere jeweiligen Entwicklungen, rein beruflich wären wir uns noch lange nicht oder nie begegnet. Das aktuelle berufliche Konzept ist eine sogenannte win-win Situation.)
Er ist sehr beeindruckt, wie sehr er eine Frau glücklich machen kann, wie sehr er noch "Mann" ist (so oft hat er das Implantat wohl nicht ausprobiert, obwohl er souverän damit umgeht) und hat einen ordentlichen Schuss positives Lebensgefühl getankt. Wer ihn kennt, würde nie glauben, dass er das nötig hatte, ich entdecke es an ihm auch erst nach und nach, die kleinen, gut überspielten Selbstzweifel, die wohl doch da waren/sind.
Bis jetzt wusste ich zum Glück nicht, wie schön körperliche Liebe sein kann, sonst hätte ich was vermisst!


Aus mehreren Zufällen heraus hat sich unsere Geschichte entwickelt, weil jeder von uns ausnahmsweise kleine Dinge anders gemacht hat, als sonst. Sich etwas anders verhalten, als sonst immer. Als sonst immer aus Prinzip, aus Überzeugung, oder warum auch immer.
Momentan dürfen wir beide so unendlich genießen, glücklich sein, mit dem Flow fließen.
Es ist soo schön!
Verliebt würde ich es nicht nennen, eher zweimal ungeheuren Erkenntnisgewinn, zweimal endlos gute Gefühle, zweimal viel Spaß, zweimal das Gefühl, etwas erlangt zu haben, was man im idealsten Idealfall gerne hätte. Nun haben wir es. Vielleicht ist es zu konservieren, vielleicht nicht.
Wir genießen den Moment. Ganz bewusst.

Euch alles Gute!