schlafverhalten meiner Tochter

Also erst mal hast Du nichts falsch gemacht, indem Du sie getragen hast, auch zum Schlafen. Auch das nächtliche Stillen ist eigentlich eher erleichternd, auch für Dich, wenn Du Dein Kind neben Dir hast (Familienbett oder Beistellbett) und sie einfach nach Bedarf andocken kann. Das ist in diesem Alter normales menschliches Babyverhalten. Ich hab das damals viel leichter gekonnt, nachdem ich alle Uhren aus dem Schlafzimmer verbannt hatte und mein Kind einfach machen ließ, Stillkissen in meinen Rücken und weitergeschlafen. So meinte dann manchmal mein Mann, wir hätten bestimmt 4-5x gestillt, ich konnte mich aber nur an 2x erinnern.

Das Andere: Wir haben auch ziemlich genau in diesem Alter das Problem gehabt, dass unser Kind einfach nicht mehr runterfahren konnte. War auch vorher immer schwer für sie gewesen, mit dem Beginn, sich überall hochzuziehen und der großen Reichweite durchs Krabbeln hatte man dann das Gefühl, sie ist wie aufgezogen. Das Uhrwerk läuft und läuft. Sie konnte nicht einmal beim Stillen mehr einschlafen (tagsüber, abends ging das in dieser Zeit schon immer recht gut), stand immer wieder auf, rödelte weiter. Auf Anraten meiner Hebamme habe ich ihr damals dann gesagt, dass sie jetzt noch einmal schön ausgiebig stillen dürfe und ich sie dann ganz fest halten werde, wenn sie einschläft, dass es ein bisschen schwer für sie sein könne, ich aber bei ihr sei und sie das nicht allein schaffen muss.

Ergebnis Tag 1: 10 Minuten Schreien, dann schlief sie. Tag 2: 8 Minuten Schreien, Tag 3: 5 Minuten, danach mal so ein oder zwei Minuten, und sie hatte es gelernt, konnte dann selbst einschlafen. Wichtig war dabei, sie nicht allein zu lassen und ihr zu sagen, was passiert und dass das geht und ich ihr helfe. Ich musste sie dabei richtig festhalten, weil sie sonst immer wieder aufgestanden wäre und weitergerödelt hätte. Sie wehrte sich, ich hielt sie fest. Das fand ich am schwersten, aber es war genau, was sie gebraucht hat. Meine Hebamme macht auch Krisenberatung und ist wunderbar einfühlsam, immer auf der Seite von Kind und Mutter als Team.

Das kurze Schlafen: Kann sein, dass Dein Kind tagsüber eine Weiterschlafhilfe für den Tiefschlaf braucht. Auch das war bei uns so. Ich habe mich nach 30-45 Minuten, die ich mal für mich hatte, nach dem Einschlafen, dazugelegt, dass sie mich merken konnte, wenn sie zwischendurch aufwachte und nicht glauben musste, sie sei allein. Wenn sie dann, was sehr lange IMMER so war, den Weg in den Tiefschlaf nicht fand, hab ich sie noch mal andocken lassen und mit ihr geschlafen. Das klappte super. Vielleicht ist das auch eine Möglichkeit für Dich. Stille Dein Kind in den Schlaf, im Bett, lass sie eine gute halbe Stunde schlafen und mach in der Zeit was für Dich, dann leg Dich dazu und schlaf mit Deinem stillenden Kind, das irgendwann von selbst loslässt.

Ich wünsch Dir ein bald besser schlummerndes Kind!

LG Sileick