Sohn hasst Morgenkreis - Achtung, Langer Text!

Guten Morgen,

mein Sohn kam Mitte September mit 3,5 Jahren in den Kiga. Wir haben sanft eingewöhnt, ich bin über 4 Wochen lang komplett mit ihm dageblieben, dann kurze Trennungen, immer mehr verlängert, ohne grössere Probleme. Er versteht sich gut mit seiner Erzieherin, lässt sich von ihr trösten wenn es ein Problem gibt. Letzte Woche ging er dann zwei Tage völlig problemlos und gerne hin, freut sich wenn ich ihn abhole, hatte Spass.
ABER: er hasst den Morgenkreis und das Problem scheint sich zu verfestigen. Es ist ein Fröbel – KiGa, die Kinder sitzen auf Stühlen im Kreis, legen Namensschildchen und bunte Formen und benennen diese. Das ganze kann bis zu 30 Minuten dauern in denen die Kinder still sitzen sollen, nicht reden, nicht zappeln. Anschliessend gibt es noch einen grossen Kreis mit beiden Gruppen im Foyer, jenachdem was stattfindet, dauert das nochmal mind. 15 Minuten. Auch hier wieder still sitzen, nicht reden, nicht zappeln. Danach gibt es dann freie Brotzeit, d.h. wieder sitzen.
Erst danach wird gespielt und gegen 11.30 h rausgegangen.

Da unser Sohn sehr feste Rituale und Abläufe braucht essen wir um 12.00 h Mittag und danach macht er Mittagsschlaf den er gerade jetzt nach dem KiGa-Start auch noch dringend braucht. D.H. theoretisch kann er gar nicht mit raus bzw. ich muss ich nach ca. 15 Minuten draussen schon abholen.

Jetzt fängt er jeden Morgen beim Morgenkreis an zu weinen. Er fragt schon jeden Morgen ob er in den KiGa muss. Wenn ihn seine Erzieherin übernimmt sagt er ihr sofort dass er keinen Morgenkreis will. Er will nicht solange sitzen. Er will spielen und sich bewegen. Jetzt hat das clevere Kerlchen natürlich schon raus dass die Erzieherin mit ihm rausgeht und alleine mit ihm spielt wenn er beim Kreis weint, denn das stört ja sonst alle anderen Kinder. Er hört dann auch sofort auf zu weinen, d.h. es ist keine Trennungsangst oder Verzweiflung oder so was sondern reines „Trotzweinen“ – ich will das jetzt nicht. Das passiert auch bei anderen Gelegenheiten wenn seine Erzieherin mal nicht sofort Zeit für ihn hat.

Theroretisch könnte ich ihn früher hinbringen damit er erstmal spielen kann aber durch unseren festen Tagesablauf, den ich jetzt nicht auch noch durcheinander bringen will, schaffen wir es eben so zum Morgenkreis hinzukommen. Früher ist eigentlich für uns nicht zu schaffen, sonst hat er erst recht gleich schlechte Laune. Wenn ich ihn zu früh wecke ist der ganze Tag beim Teufel.

Wie kommen wir aus diesem Teufelskreis raus? Ich könnte ihn natürlich erst nach dem Kreis hinbringen. Aber dann ist er gerade mal gute 2 Stunden im Kindergarten ….

Er hat einen extrem starken Willen und ein sehr gutes Gedächtnis, also einfach mal ein paar Tage daheim lassen würde das Problem sicher nicht lösen. Momentan ist es so dass er lieber zuhause alleine spielt als in den KiGa zu gehen. Ich versuche natürlich zuhause so langweilig wie möglich zu sein, das hatten wir gestern als ich ihn entscheiden liess ob er in den KiGa möchte oder nicht ….

Dazu kommt dass er Probleme hat auf andere Kinder zuzugehen und eine Beziehung aufzubauen. Obwohl ich mit ihm seit er 1,5 Jahre alt war, in Spielgruppen, Kinderturnen etc. gegangen bin – er hat NIE mit anderen Kindern gespielt, sondern hing die ganze Zeit nur bei mir rum und hat nur beobachtet oder wollte mit mir spielen. Es gab da natürlich auch eine Hintergrundgeschichte, als er mit ca. 2 Jahren in der Hauphase war habe ich ihn extrem eingebremst da ich dauernd Ärger mit anderen Müttern hatte. Seither hat er jegliche eigene Kontaktaufnahme mit Kindern eingestellt.

Wie würdet ihr das Problem angehen?

Viele Grüsse
Tiffy