@Jenny26

Ich möchte Dich nicht runter machen, aber nur weil es Dir gut geht muss das nicht bedeuten, dass es auch Deinem Kind damit gut geht.

Es gibt Kinder, die können eine Krippe oder eine Tagesmutter mit mehreren Kindern gut ab. Ich würde sagen, bei etwa der Hälfte aller Kinder unter drei stellt die Fremdbetreuung (und damit meine ich jetzt jede Betreuung bei der mehr als vier kleine Kinder auf einmal da sind) keine Probleme dar. Diese Kinder haben zwar (entgegen der propagierten Meinung) keinen Lern- oder gar Bildungsvorteil gegenüber Kinder, die nur zu Hause sind aber sie tragen auch offensichtlich keinen Schaden davon.

Bei der anderen Hälfte ist es durchaus so, dass die Kinder sich ganz deutlich nicht wohl fühlen oder es später zu (Trennungs- und Bindungs-)Problemen kommt. Zu welcher Sorte ein Kind gehört kann man leider vorher nicht wissen. Ein schüchternes Kind kann in einer Krippe spürbar aufblühen und ein Kind dass schon immer auf dem Spielplatz mitten in Gewühl steckte kann in der Krippe richtig leiden.

Auch in Ländern, in denen eine frühe Kinderbetreuung schon seit langen dazu gehört fühlt sich nicht jedes Kind wohl. Das heißt nicht, dass diese Kinder einen lang messbaren Schaden davon tragen. Aber trotzdem muss man sich las Eltern darüber bewusst sein, dass man sein eigenes Wohlbefinden womöglich auf Kosten seines Kindes austrägt. Nicht immer, aber eben immer wieder.

Also ganz einfach zu behaupten, alles was mir gut tut tut auch meinem Kind tut ist einfach falsch.

Und natürlich muss man schon abwägen, ob man dieses "Risiko" wegen einem zweiten Auto, der Fernreise, dem I-pad oder der Gucci Tasche auf sich nimmt oder aus wirklicher finanzieller Not (sprich einzige Alternative: ALG).

Und jeder soll und MUSS sogar diese Entscheidung ganz für sich allein treffen. Und jeder muss mit der Konsequenz aus seiner Entscheidung für sich und das Kind tragen.

Jeckyll