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Geschrieben von sisiro am 26.02.2008, 7:35 Uhr

Vojta oder Bobath

Hallo Ihr Lieben,

mein Sohn hat nach einem vorgeburtlichen Schlaganfall eine spastische Halbseitenlähmung. Nun ist er fast 11 Monate und bekommt zur Zeit zweimal die Woche KG. Das läuft schon seit seinem dritten Lebensmonat so. Wir haben erst immer fleißig nach Vojta geturnt, auch zu Hause zwei- bis dreimal täglich.

Nun will die Physiotherapeutin umstellen auf Bobath. Ich kann mich damit nicht richtig anfreunden. Sollte man nicht versuchen, durch Vojta die Strukturierung der Nerven im Gehirn neu zu bahnen? Ich habe kein Problem mit dem Geschrei beim Turnen. Im Gegenteil:

Beim Vojtaturnen sehe ich SOFORT den Erfolg. Die Hand geht auf, bestimmte Körperteile gestreckt oder gebeugt usw. Man sieht gleich, wie das Kind darauf reagiert.

Bei Bobath habe ich immer das Gefühl nach der halben Stunde: Was hat das jetzt gebracht? Das hätte ich doch auch alles zu Hause selber machen können? Das soll es jetzt gewesen sein? Wo ist der Fortschritt?

Meine Physiotherapeutin hat (wie erst jetzt rauskam) die Vojtaausbildung nicht zu Ende gemacht, weil sie bei älteren Kinder ein Problem macht. Unser Sohn wehrt sich halt auch schon recht vehement mit seinen 11 Monaten. Oft müssen wir ihn zu zweit halten. Und trotzdem: Ich komme gut damit zurecht.

Ist es nicht besonders bei hirnverletzten Kindern wichtig, Vojta zu turnen? Wie seht Ihr das denn? Seid Ihr auch schon so früh mit euren Mäusen auf Bobath umgestiegen?

Ich freue mich auf Eure Erfahrungen.


Lieben Gruß
Sisiro

 
9 Antworten:

Re: Vojta oder Bobath

Antwort von junonie am 26.02.2008, 8:26 Uhr

Wir machen kein Vojta mehr, weil ich die Mitarbeit des Kindes wichtig finde und mit dem Geschrei nicht zurecht komme.

Wir machen nur Bobath und sehen ebenfalls Erfolge. Eine KOmbination aus beiden Therapiearten ist allerdings sinnvoll, denn bei Bobath werden Bewegungsübergänge geübt, die man bei Vojta ja gar nicht hat. Das Kind reagiert zwar reflexartig und baut dadurch Muskeln auf, kann das aber icht umsetzen, weil es nicht weiß wie. Das wird dann bei Bobath geübt.

Aber bei beiden Therapiearten scheiden sich die Geister. Wenn für euch Vojta das Non-plus-ultra ist, müsst ihr eventuell doch die Therapeutin wechseln.

ju

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Re: Vojta oder Bobath

Antwort von katinka-77 am 26.02.2008, 8:58 Uhr

Hallo sisiro

wenn du das gefühl hast das voita besser ist als bobath dann bleib bei voita.
Wir müssen auch voita turnen Mir wird auch immer geraten auf bobath aber ich hab das gleiche gefühl wie du,es ist zwar heftig und hab ein mörderisches Problenm damit weil ich mich mit voita nicht anfreunden kann aber ich weiß das es die nächsten 2-4jahre unser begleiter sein wird und für unsren sohnemann das beste ist.
Ich würde dir auch raten einen anderen therapeut zu suchen weil es ist einfach wichtig das die therapeutin die ausbildung abgeschlossen hat.

Wünsch euch alles gute,achja unser sohn hat eine plexusparese

grüßle
katja

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Re: Vojta oder Bobath

Antwort von Tanja 27 am 26.02.2008, 11:34 Uhr

Ich kann micxh nur katinka anschließen!!
Auch unsere Tochter kam mit einer Plexusparese zur Welt und wir machen seit sie 1 Woche alt ist Vojta. Der ERfolg spricht eindeutig für sich!!
Erst konnt Sie den Arm gar nicht Bewegen und heute so gut, das wir wahrscheinlich um ne OP drum herum kommen. Der Spezialist für Plexusparesen, welchen wir aufgesucht haben, war selbst überrascht, was allein Vojta bewirken kann.

Wenn Ihr Euch sicherer mit Vojta fühlt, wecehlt den Therapeuten oder sagt ihm einfach, das Ihr leiber dabei bleiben wollt!!

LG Tanja

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Re: Vojta oder Bobath

Antwort von lemima am 26.02.2008, 13:02 Uhr

Hallo, wir haben mit unserer Tochter auch ein gutes 3/4 Jahr nach Vojta geturnt. Aber irgendwann war bei ihr der PUnkt erreicht, dass sie nicht mehr mitmachte. Die Therpeutin hat dann mit ihr auch nach Bobath gearbeitet, aber es war nix halbes und nix ganzes. Da wir uns dann wegen zusätzlicher manueller Therapie eine andere Therapeutin gesucht haben, hat diese "komplett" dann übernommen. So turnt Lea mittler Weile seit 3 1/4 Jahren ein lustiges Gemisch aus manueller Therapie (für die Schulter) und Bobath (w. Plexusparese). Der Erfolg ist spitze.
Ich denke, es kommt auch immer ein wenig auf das Kind an. Bei uns machte Vojta einfach keinen Sinn mehr.

LG, Katrin

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@sisiro: für uns nur bobath

Antwort von nicolehintz am 26.02.2008, 18:26 Uhr

halli hallo. meine meinung ist ich würde niemals zulassen das mein kind so ein geschrei macht weil ihm weh getan wird. es ist richtig das man mit vojta schnellere erfolge erzielen kann aber der psychische schaden ist weitaus größer fürs spätere leben. wie soll mein kind mir vertrauen wenn es schmerzen hat und ich daneben sitze und es zulasse.
da ist es mir lieber das sich meine tochter vielleicht langsamer entwickelt bzw. länger aber dafür glücklich ist und mir vertraut.
aber es ist jedem seine entscheidung.
ich kann nur für uns sprechen.
wenn du der meinung bist vojta ist für euch richtig dann sag das der therapeutin.
ich habe übrigens eine kleine tochter. ehem.frühchen aus der 26+6ssw mit 885.36cm.
selina hatte damals eine hirnblutung 2-3grades. sie ist jetzt zwei und läuft noch nicht da sie eine beginnende spastik in den beinen hat.
sie geht in einen integrationskindergarten und bekommt dort 2-3pro wo.physio. nach bobath und wir fahren 1xwo. noch zur feldenkraistherapie.
alles gute. lg nicole

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@nicolehintz

Antwort von sisiro am 26.02.2008, 20:40 Uhr

Liebe Nicole,

Vojta verursacht KEINE Schmerzen. Das ist Blödsinn (entschuldige bitte das Wort, aber ich habe es schon so oft erklären müssen). Vojta ist ANSTRENGEND für das Kind aber NICHT schmerzhaft. Wenn ich zu Hause turne, ist mein Sohn sofort nach entfernen der Griffe ruhig und schmust mit mir. In fremder Umgebung dauert es etwas länger, bis er sich beruhigt. Am Geschrei höre ich aber, dass es nicht wehtut sondern anstrengt. Ich habe die Therapeutin auch mal bei mir diese Griffe machen lassen, um selbst die Erfahrung zu machen. Insofern steht fest, dass es KEINE Schmerzen sind.

Lieben Gruß
Sisiro

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Re: habe selbst nach Vojta geturnt

Antwort von KKM am 27.02.2008, 12:41 Uhr

Ich war damals ca. 8 - 10 Jahre alt, ich weiß es nicht mehr genau.

Ich bin NICHT ungern hingegangen, habe in der Therapie auch geheult, aber es tat NICHT weh...
Warum ich genau geheult habe, weiß ich auch nicht.

Meine Mutter saß auch daneben, ich habe KEIN Trauma davon getragen

(wie sich das auf kleinere Kinder auswirkt, kann ich nicht sagen, natürlich schon gar nicht pauschal)

Aus meiner Sicht fand ich Vojta aus der Erinnerung nicht schlimm

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@KKM

Antwort von sisiro am 27.02.2008, 15:11 Uhr

Vielen lieben Dank, dass hilft mir sehr. Ich habe zwar selbst auch die Erfahrung gemacht, freue mich aber immer, wenn andere (selbstbetroffene) das bestätigen können.

Kleine Kinder bzw. Babys können ihren Unmut nicht anders als mit Schreien bekunden. Sie können nicht diskutieren oder sprechen, also schreien sie, um kundzutun, dass es nicht angenehm ist.

Warum musstest Du so spät noch einmal Vojta turnen?

DANKE
Sisiro

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Re: @KKM

Antwort von KKM am 27.02.2008, 18:39 Uhr

Ich hatte ein Hohlkreuz und / oder einen Rundrücken...
Jedenfalls eine miserable Haltung, wohl durch schwache Muskeln an bestimmten Stellen.

So genau weiß ich das nicht....

WIe gesagt, ich habe mir immer die Augen ausgeheult, aber ich weiß nicht, warum... weh getan hat es jedenfalls nicht....

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