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Geschrieben von Sonja13 am 15.11.2009, 7:07 Uhr

Provokationstest / Hühnerei / Tagesklinik Kinderklinik Uni Mainz

Hallo.... mein kleiner Sohn (2 Jahre) bekommt in zwei Wochen einen Provokationstest - oral - auf Hühnerei gemacht. Wir gehen dazu in die Tagesklinik der Kinderklinik der Uni Mainz.

Wer hat schon Erfahrung damit und kann mir darüber Etwas erzählen.

Wie ist die Tagesklinik so?

Danke

 
5 Antworten:

Re: Provokationstest / Hühnerei / Tagesklinik Kinderklinik Uni Mainz

Antwort von 4hamänner am 15.11.2009, 21:04 Uhr

Hallo,

mein Sohn ist auch auf Hühnerei allergisch ...

Bei uns lief es wie folgt ab: Nach einem positiven Blut- und Pricktest wurden wir auch zu einem oralen Provokationstest ins Krankenhaus bestellt.

Wir sind früh nach der Morgenvisite (so gegen 10 Uhr) reinbestellt. Es wurde erst mal abgeklärt, ob Sebastian gesund genug ist . Er wurde auch angeschaut, um einen "Grundstatus" zu haben. Dann wurde ein Zugang gelegt (nicht zwingend notwendig, wollten aber auf der sicheren Seite sein). Die Ärztin hat dann die "Eilösung" gemacht: 1 Ei (bei uns ein frisch gelegtes von freilaufenden Hühnern von einer Schwester - mussten aber auch schon mal ein frisches mitbringen) wird auf 200 ml verdünnt (bei uns mit Bananensaft, damit er ihn auch trinkt).

Von dieser Lösung gibt es zuerst einen Tropfen auf die Unterlippe. Dann wird gewartet, ob sich Reaktionen zeigen (Ärztin und Schwestern machen natürlich inzwischen was anderes, also mußt du selber dein Kind gut beobachten). Nach ca. 20 Minuten gibt es 0,5 ml von der Lösung zum "Trinken" in den Mund. Wieder warten und schauen (bzw. hören - da unser Sohn mit Asthma reagiert). Die Dosis wird so schrittweise erhöht bis sich eine deutliche Reaktion zeigt.

Bei einer allergischen Reaktion (kurzes Husten und Hautausschlag, der wieder von selber verschwindet, reichte aber nicht aus ) wird der Test abgebrochen und es werden antiallergische Mittel gegeben (bei uns Cetirizin und Salbutamol zum Inhalieren) oder falls nötig eben auch Mittel über den Zugang (der ist vor allem nötig, falls dein Sohn eine Ganzkörperreaktion mit Kreislaufbeteiligung zeigt - dann dauert das Legen des Zugangs möglicherweise zu lange und ist - da die Venen dann zugehen - sehr schwierig).

Dann müsst ihr noch ein paar Stunden dort bleiben, um sicher zu stellen, dass nicht noch etwas nachkommt.

Das ganze dauert recht lange, so dass man sich am besten schon vorher überlegt, womit man sein Kind bei Laune hält . Bei uns war fürs Essen gesorgt, aber Trinken sieht immer etwas schlecht aus (sollte man sich eventuell selber mitbringen) - danach solltest du dich vorneweg erkundigen.
Wir brauchten übrigens eine Einweisung vom Kinderarzt (sollten die im Krankenhaus wissen, was die "abrechnungstechnisch" brauchen).

Beim ersten Mal (da war Sebastian gerade 3 Jahre alt) "vertrug" mein Sohn fast die Hälfte der Lösung. Die Konsequenz war, das wir Ei und Eiprodukte meiden sollten. Aber ein Stück Kuchen z.B. zu einem Geburtstag war erlaubt (vielleicht nicht gerade Eierschecke ). Ein Jahr später wurden die Tests wiederholt. Wieder erst Blut- und Provokationstest, dann orale Provokation. Diesmal zeigte mein Kleiner schon bei dem Tropfen erste leichte Reationen und der halbe Milliliter hatte dann voll gereicht. Jetzt sollten wir 2 Jahre strenge Karenz halten. Jetzt ging auch kein Parmesan mehr, denn da ist Lysozym aus Hühnerei drin. Und für's Impfen müssen wir ins Krankenhaus (glücklicher Weise nicht über Nacht). Ich habe auch von anderen Betroffenen gehört, dass sie selbst klaren Apfelsaft meiden, da dieser mit Ei geklärt wird. Und die Ernährungsberaterin von der Schulspeisung sagt, dass selbst in Hühnerbrühe Ei enthalten sein kann .

Diesen Sommer waren die 2 Jahre nun rum. Wir mussten zum Impfen rein. Und dabei wurde wieder ein Bluttest gemacht. Auf alle weiteren wollte die Ärztin vorerst verzichten. Der Bluttest war immernoch stark positiv, wenn auch etwas schwächer. Eine Provokation wollten sie dann nicht noch machen. Also heißt es für uns weiter, ganz genau aufpassen ... Wir haben den Dreh inzwischen ganz gut raus ... Ist bloß schade, dass in Deutschland in so viele Sachen Ei reingetan wird, in die man gar keines reintuen müsste! Und die Diskussion über die Schweinegrippeimpfung ist für uns doppelt kompliziert .

LG
Anja

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Re: Provokationstest / Hühnerei / Tagesklinik Kinderklinik Uni Mainz

Antwort von Mama Fabian am 16.11.2009, 15:36 Uhr

Hallo Anja,

hat dein Sohn denn die Grippeschutzimpfung gut vertragen?
Mein Sohn hat auch eine Eiallergie (Eiweiß/Eigelb)!

Viele Grüße
Mama Fabian

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Impfen bei Hühnerei-Allergie

Antwort von 4hamänner am 17.11.2009, 0:46 Uhr

Hallo Mama Fabian,

dieses Jahr haben wir ihn noch nicht gegen Grippe impfen lassen , bis jetzt kam immer was dazwischen (knapp 40 Fieber für einen Tag = 14 Tage warten, dann erkältet - das war mir zu unsicher).

Letztes Jahr hat er sie gut vertragen. Diesen Sommer haben wir ihn aber gegen Windpocken und Mumps, Masern, Röteln impfen lassen (laut KiArzt überhaupt kein Risiko ) und da hatte er einen Riesen-Flatschen an seinem Oberschenkel (zum Glück keine Ganzkörperreaktion). Mit Cetirizin und Kühlakku war es dann ein paar Stunden später besser. Eine Impfreaktion hatte er dann natürlich auch noch (hat ja aber nichts mit der Allergie zu tuen).

Bei Sebastian sind es auch alle Bestandteile von Hühnerei und es ist auch egal, ob roh oder gekocht. Wobei er letztens in der Schulspeisung Ei gegessen hat (durch 'nen dummen Fehler: Pizza, die ein bisschen Ei im Teig hat, wurde durch Rührei ersetzt ). Er hat nicht viel davon gegessen, hat es wohl abgelehnt (wahrscheinlich hat es im Hals gejuckt) und dann fiel es auch jemandem auf. Das Erstaunliche ist, dass er keine weiteren Symptome gezeigt hatte! Möglich wäre wohl, dass er jetzt auf gekochtes Ei nicht mehr so stark reagiert (ausprobieren wollen und sollen wir das aber nicht).

Das Sebastian nicht richtig reden kann und motorisch behindert ist, erschwert die Sache natürlich. Das ist bei euch sicher einfacher.

Wie alt ist dein Sohn und was müsst ihr alles weglassen?

Liebe Grüße
Anja

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Re: Impfen bei Hühnerei-Allergie

Antwort von Mama Fabian am 17.11.2009, 11:07 Uhr

Hallo Anja,

Fabian soll in einer Kinderklinik vor Ort geimpft werden, was sich aber auch als schwierig erweisen wird, weil sein Asthma im Moment besonders schlimm ist!

Die MMR-Impfung hat er gut vertragen!

Solche Fehler kenne ich - im April hat Fabian im Kindergarten die falschen Nudeln bekommen und musste mit dem Krankenwagen in die Klinik gebracht werden, nachdem ich von Arbeit aus ca. 45 Minuten nach Hause brauche und den Kindergarten aufgrund der angezeigten Symptome aufgefordert haben einen Krankenwagen zu rufen! Da kann man noch so vile Notfallpläne schreiben, wenn die dann nur dumm daneben stehen!

Fabian ist mittlerweile 6 Jahre alt und reagiert hochgradig auf glutenhaltige Nahrungsmittel, Eier, Nüsse, Kiwi und teilweise auf Pollen mit vorrangig Asthma und Neurodermitis!

Abgesehen davon ist er entwicklungsverzögert, weil er als Baby/Kleinkind Knick-Plattfüße hatte und sehr spät erst gelaufen ist und nun motorisch fast 1,5 Jahre hinterher!

...und deine Zwerge?
Seid Ihr schon einmal zur Reha gewesen?

LG
Nicole

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Re: Impfen bei Hühnerei-Allergie

Antwort von 4hamänner am 17.11.2009, 18:33 Uhr

Hallo Nicole,

also bei mir ist nur der eine ein Zwerg (6 Jahre, 1. Klasse gerade so weil im Juni geboren) und meine Tochter kann man nicht mehr als Zwerg bezeichnen (18 - aber noch gar nicht erwachsen ).

Zum Glück hat Sebastian bis jetzt nur die Ei-Allergie (und wenn wir Glück haben, verliert sich das ja noch). Allerdings hatten wir schon ein paar Mal den Verdacht, dass er auch Heuschnupfen hat (im Blut war aber nichts zu finden). Das würde uns dann aber nicht wirklich wundern, denn wir sind alle Allergiker.

Sebastian reagiert auch mit Asthma, vorher hustet er (wie verschluckt), das steigert sich dann u.U. bis zum Erbrechen. Auf Sebastians Notfallanweisung steht, dass der Notarzt gerufen werden muss, allerdings finde ich das - nach den bisherigen Notfällen zu urteilen - recht extrem (mit den Medikamenten ging es ihm schnell wieder gut und das Asthma war bisher immer moderat - man musste zwar auch mal ins KH, aber es war nie akut lebensbedrohlich) - aber sicher ist sicher (wurde allerdings auch noch nie gerufen).

Das mit dem Meiden klappt eigentlich ganz gut (am Anfang - als es noch nicht so doll war, hat er auch schon mal 'nen Dickmann im KiGa bekommen - danach wusste es die Erzieherin dann!). Liegt aber vielleicht auch daran, dass Sebastian in einer Körperbehindertenschule in einer Klasse im Mehrfachbehindertenbereich mit nur 4 Kindern ist (er hat eine Tetraparese, sitzt im Rollstuhl und hat auch Probleme mit dem Sprechen und der Sehverarbeitung). Und auch bei dem Essenslieferant kümmert sich eine Ernährungsberaterin um die Bestellungen. Sie hat auch prompt eine Abmahnung bekommen, als der Fehler passierte! Blöd ist nur, dass es dann ohne weitere Kontrolle einfach meinem Kind gefüttert wird (er kann nur unter Aufsicht und nur sehr eingeschränkt selbständig essen).

Sebastian hatte, als er kleiner war, chronische obstruktive Bronchitiden, aber das haben wir jetzt zum Glück hinter uns! Auch ist er nicht mehr so infektanfällig .

Zu einer Reha waren wir - aber die Indikation lag auf seinen Entwicklungsrückständen (und da hauptsächlich Motorik). Wir waren 2 Monate in Zscheckwitz (gehört zu den Bavaria-Kliniken Kreischa). Dort wurden wir auch von einer Ernährungsberaterin betreut. Als nächstes sind wir dann im Februar in Werscherberg zur Sprach-Reha.

LG
Anja

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