Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Joelina77 am 05.05.2011, 8:16 Uhr

Hilfmittelverschreibung und Probleme mit Ärzten

Huhu...

Ich wollte mal euch nach EUREN Erfahrungen fragen, was die Hilfsmittel eurer Kinder angeht - macht ihr da auch eine Odysee durch? Und wie kann man sich gegen Ärzte wehren bzw durchsetzen?
Mia hat ja eine CPI, also eine Spastik, vor allem das linke Bein betreffend.
Sie trug bis vor einigen Monaten ihre Nachtlagerungsschiene, die ist jetzt aber zu klein geworden und ausserdem läuft sie inzwischen - also soll eine Orthese her.

Wir sind bei der Frühförderung dreimal die Woche und werden da krankengymnastisch und auch ärtzlich betreut und da dort ja schon fast unser zweites Zuhause ist kennen sie meine Tochter wirklich gut und sind fachlich, so wie ich finde auch bestens geschult.
Die FF empfahl uns zusammen mit dem Orhtopädietechniker für Mia eine Innenorthese mit Gelenk und klar - für den anderen Fuss eine Ausgleichseinlage.
Da sie mir das aber nicht verschreiben dürfen, muss ich für alles zum niedergelassenen Orthopäden (spezialisiert auf Kinder). Die FF schrieb genau auf, was sie sich vorstellt für Mia - gut und schön, könnte man jetzt denken.
Erster Termin: ungelogen 3,5 Stunden Wartezeit in einem brechend vollen Wartezimmer ohne den geringsten Platz zur Bewegung, keine Kinderecke etc, rausgehen sollten wir auch nicht.
Mit zweijährigem Kind ganz toll - kaum zu ertragen.

Arzt verordnete nach nichtmal zwei Minuten Gespräch und keiner Untersuchung eine normale Innenorthese ohne Gelenk und auch keine Ausgleichseinlage, obwohl die Einlage logischerweise Standart und ein absolutes Muss ist.

FF war damit nicht zufrieden; Orthopädietechniker kam aber schonmal für den Gipsabdruck - ich sollte aber das Rezept ändern lassen.
Wieder Termin gemacht - gestern wieder hin. Diesmal Gott sei Dank "nur" zwei Stunden gewartet, das allerdings im Flur stehend, weil die Praxis mit ca 50 Menschen brechend gefüllt und keinerlei Sitzplatz mehr frei war. Einfach Horror und absolut unzumutbar mit einem Kleinkind!

Diesmal hat der Arzt sich meine Tochter - wohl damit ich kein drittes Mal komme oder so - genauer angeschaut (zum ersten Mal überhaupt eigentlich richtig). Er diagnostizierte keine linksseitige Parese sondern meinte, sie hätte eindeutig eine Tetraparese, ok, von mir aus - haben wir eh vermutet.
Er hat ihr also eine zweite Orthese verordnet für das rechte Bein und auch Einlagen sowie Therapieschuhe - hat sich aber strikt geweigert dem dringenden Wunsch der FF nachzukommen und ein Gelenk aufzuschreiben. Er konnte mir allerdings kein Argument nennen, das gegen ein Gelenk spricht - er meinte nur es sei zu schwer - meine Aussage, dass das aber doch aus Kunststoff bestehen soll hat er anscheinend überhaupt nicht zur Kenntnis genommen.

Ich also mit den Rezepten gestern noch brav zur FF getrottet - nein so geht das nicht, ohne Gelenk macht das wenig Sinn, weil Mia mittlerweile eben so "gut" geworden ist und ihr Sprunggelenk vertikal normal nutzt und mit einer steifen Orthese wäre ein Rückschritt gegeben. Nun ruft die FF beim Arzt an um ihn doch noch umzustimmen, bzw ihn ersteinmal über diese spezielle Form der Orthese aufzuklären, da er sich ja anscheinend damit überhaupt nicht auskennt (obwohl er das bei anderen Kindern bereits verordnet hat) und dann muss ich schon wieder dorthin.

Dieses hin und her zieht sich jetzt schon über 6 Wochen - und ein Ende ist nicht in Sicht.
Mir ist klar, dass das Leben kein Wunschkonzert ist, ich versteh auch, dass z.B. Krankenkassen überprüfen müssen, welches Hilfsmittel nun sinnvoll ist oder eben nicht, aber ich versteh nicht, warum sich ein Arzt so ohne jedes Argument quer stellt. Und warum muss man zum Facharzt, wenn der sich anscheinend überhaupt nicht wirklich auskennt?
Klar ein Gelenk ist sehr teuer, aber wenn wenn es nunmal nötig ist?
Es hat doch keiner was davon, wenn ein Hilfsmittel verordnet wird, das schlussendlich kontraproduktiv ist und nicht der Entwicklung des Kindes entspricht.

Habt ihr auch solche Erfahrungen machen müssen und wie seit ihr damit umgegegangen? Klar werden wir nun nach dieser Geschichte den Orthopäden wechseln - da geh ich allein schon wegen der unmenschlichen Wartezeiten und -zustände nicht mehr hin.

Liebe Grüsse
Joelina

 
5 Antworten:

Re: Hilfmittelverschreibung und Probleme mit Ärzten

Antwort von Tanny_2502 am 05.05.2011, 8:57 Uhr

Hi du,

ach Mensch, da haste ja einiges Durch.
Ich kenne das zum Glück, nicht!
Mein Großer hat eine linksseitige Hemiparese, musste früher dort auch eine Orthese tragen. Für diese brauchte ich Othesenschuhe. Wurde mir alles anstanslos verschrieben und von der KK auch genehmigt.
Auch sein Therapiefahrrad (NP über 1000 €), hat er sofort als Hilfsmittel bekommen.
Heute braucht mein Großer, zum Glück, nur noch Einlagen für seinen Fuß.

Wechsel wirklich den Arzt, diese Wartezeiten sind unzumutbar.

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Re: Hilfmittelverschreibung und Probleme mit Ärzten

Antwort von Pamo am 05.05.2011, 13:56 Uhr

Ich wuerde versuchen, das telefonisch oder schriftlich zu klaeren. Keinesfalls wuerde ich mich da wieder stundenlang ins Wartezimmer stellen.
Alternativ einen anderen Orthopaeden aufsuchen.

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Re: Hilfmittelverschreibung und Probleme mit Ärzten

Antwort von Schnecke3 am 05.05.2011, 14:52 Uhr

Hallo,
kann dir das Rezept nicht auch dein KiA oder das SPZ (falls ihr von dort betreut werdet) ausstellen? Bei uns schriebt immer der Rehatechniker den genauen Wortlaut auf, wie es auf dem Rezept stehen muss, und der KiA oder das SPZ verschriebt es dann so.
Jetzt hat mein Sohn zum Beispiel Einlagen und Stabilschuhe verschrieben bekommen, die Einlagen wurden vom SPZ verschrieben, die Stabilschuhe vom KiA (da kommt man eher mal hin).
Orthesen hat er (noch) keine..
Gruß,
Katja

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ab zum kinderazt

Antwort von cke04 am 06.05.2011, 15:38 Uhr

wir stellen die rezepte auch immer aus und genau so wie es vorgeschlagen wird,dazu müssen die kinder nichtmal zum dr. da er sie ja kennt und dem urteil vertraut!!

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Re: Hilfmittelverschreibung und Probleme mit Ärzten

Antwort von 4hamänner am 06.05.2011, 16:23 Uhr

Also wir sind - genau wie Schnecke - im SPZ und es funktioniert auch so, dass wir zuerst zum Rehatechniker gehen (evt. auf Empfehlung der Physiotherapeutin) und der wendet sich dann ans SPZ. Formal darf und will sich sicher ein Arzt nicht vorschreiben lassen, was er verordnen soll. Deshalb ist es wichtig einen zu finden, der mit diesem Vorgehen bei Kindern vertraut ist.

Bei uns kommen die Orthopädietechniker übrigens in die Einrichtung und geben die Empfehlungen an den Arzt. Jeder Techniker hat ja seine eigene "Spezialität". Meiner hatte lange Unterschenkelorthesen ohne Gelenk, mir wurde gesagt, dass Gelenke häufig verwendet werden, wenn der Spitzfuß zu stark ausgeprägt ist. Jetzt hat mein Sohn Ringorthesen - auch ohne Gelenk aber mit Scharnier zum einfachen An- und Ausziehen. Dafür ist aber Bedingung, dass beim Stehen / Laufen, die Fersen auf den Boden kommen.

Persönlich denke ich, dass dadurch ein Abrollen des Fußes und damit eine Kräftigung besser erreicht wird. Was sagt eigentlich euer Orthopädietechniker dazu? Er hat die spezialisiertere Ausbildung.

Wir haben aber auch reichlich zu tun mit Hilfsmitteln. Zur Zeit versuchen wir seit über einem Jahr (!!!!) einen bestimmten Gehtrainer (ProWalker) zu bekommen. Zuerst Erproben beim Rehatechniker (3 Termine über mehrere Wochen). Letzter Termin gemeinsam mit der Therapeutin. Film gemacht. Inzwischen Sommerferien. Zum Arzt ans SPZ (der sehr kritisch, da er ähnliche Geräte nur mit mäßigem Erfolg verschrieben hat). Nach Termin im November (!!!) dann endlich an die Kasse. Von dort zum MdK. MdK will noch eine weiter Stellungnahme vom Arzt. Dauert wieder (ist schließlich das SPZ - die haben reichlich zu tun). Dann merkt der MdK, dass er noch einen Bericht von der Physio möchte. Und nachdem das geregelt ist (lief auch über Umwege), möchte der MdK das ganze noch begutachten (ein Film scheint nicht zu reichen). Nun suchen wir einen Termin, an dem wir, Therapeut und Techniker plus MdK zusammenkommen können.

Ich hoffe nur, dass der neue Rolli, der Stehtrainer und das Fahrrad (oder hoffentlich Handbike) nicht so lange dauert.

Orthesen gehen dafür eigentlich immer problemlos.

Liebe Grüße
Anja mit Sebastian (Tetra mit Seitendifferenz)

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