Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Applejuicejunkie am 08.12.2008, 11:35 Uhr

Früher u. heute

Hallo,

ich denke, dies ist ein recht zweischneidiges Schwert. Zum einen ist es toll, dass es mittlerweile so gute Forschungsergebnisse, Entwicklungskenntnisse und dadurch auch Therapiemöglichkeiten gibt.

Zum anderen unterliegen die Kinder heutzutage von Geburt an - nein eigentlich ja auch schon im Mutterbauch - einem Leistungsdruck. Sie müssen zu einer bestimmten Zeit bestimmte Dinge erfüllen - Größe, Gewicht, Anzahl Worte, Krabbeln, Laufen, Seilhüpfen etc. Egal was, alles ist in einem Raster abgelegt und danach wird "gemessen". Fällt man aus diesem Rahmen, ist man auffällig.

Leider haben wir Erwachsene verlernt, die Entwicklung selbst beurteilen zu können - um festzustellen, was noch "normal" und was vielleicht bereits "krankhaft" ist.

Aber woran liegt das?

Beispiel ADHS. Das gab es schon früher, nur wußte man es damals nicht. Die Betroffenen hatten meist ein sehr schwieriges Leben in der Kindheit, weil sie überall angeeckt sind, vielleicht sogar mittels Schlägen zur "Zucht" gebracht wurden, sie waren oft Außenseiter, unverstanden. Was denkst Du nun, wie es einem solchen Erwachsenen heute geht? Nicht umsonst werden mittlerweile immer mehr Erwachsene auf ADHS untersucht. Viele rennen sehr lange zu Therapeuten und nehmen Antidepressive bis sie erfahren, dass sie was ganz anderes bedrückt und das Leben erschwert.

Provokativer Gedanke: Vielleicht sind auch heute so viele Kinder auffällig, weil die Kinder von damals nun deren Eltern sind? Kinder, die vielleicht eine Förderung als nötig hatten, es aber nie bekamen?

Ich jedenfalls sehe Therapien als Segen, wenn man als Familie selbst entschieden und erkannt hat, dass sie dem Kind und der Familie gut tut. Und dann ist es mir auch egal, ob es wirklich hilft oder nur Placebo ist. Jedoch bin ich der Meinung, dass man dies selbst abwägen muss und unter Umständen auch mal gegen die Meinung eines Arztes argumentieren muss. Die Ärzte heute kennen ihre Patienten nicht mehr so ausführlich wie damals. Für jedes Fachgebiet geht man zu einem anderen Arzt und manchmal sogar nicht immer zum gleichen. Wie sollen sie nun beurteilen können, was am besten passt? Das muss dann schon ein miteinander sein.

Der Ausspruch "das hat es früher auch nicht gegeben" heißt ja nicht unbedingt, dass deshalb früher alles besser war. Früher gab es viele Tabuthemen und deshalb sind viele Dinge auch gar nicht bekannt geworden.

 
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