Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von jake94 am 23.02.2011, 16:24 Uhr

An die Autistenmamis kurz mal wieder Trost brauche!

Hallo,

ich kann nur sagen, wenn mein Sohn schlecht drauf ist, dann liegt das meistens daran, dass irgend etwas anders ist als sonst - insofern könntest Du mit Deiner Vermutung schon recht haben (wegen Deinem Mann und der Oma).

Wenn Dein Sohn ständig zählt, sucht er darin ein Stück Sicherheit. Zahlen kennt er, mag er. Wenn er verunsichert ist, hilft ihm die Zählerei, mit dem Chaos in seinem Kopf zurecht zu kommen.

Mein Sohn (6 Jahre) ist total verrückt auf Verkehrsampeln und Pfeile. Je aufgewühlter er ist, desto mehr Ampeln und Pfeile malt er. Oder geht in sein Zimmer und baut die 1000. Verkehrsampel aus Lego. Er malt für sein Leben gerne, aber immer das gleiche. Ich habe hier stapelweise (!) Gemälde von ihm liegen - ausschließlich Ampeln und Pfeile.
Geht es ihm gut, ist es gemäßigt, geht es ihm schlecht oder er muss irgendwas Geschehenes verarbeiten, wird es extrem.

Vor seiner nun über einjährigen Ampelphase hatte er lange Zeit eine Scheibenwischer-Phase. Dann hat er mit seinen Händen Scheibenwischer nachgemacht - den ganzen Tag über diese Wisch-Wasch-Bewegung, es hat mich verrückt gemacht.

Wendest Du zuhause Pictogramme an? Das kann nämlich eine große Hilfe sein! Du könntest Deinem Sohn damit z.B. beibringen, dass er nur dann zählen darf, wenn Du es ihm mit einem entsprechenden Pictogramm anzeigst. Evtl mit einer Uhr, wo ihr von vorneherein eine Zeit, z.B. 15 Minuten, ausmacht ('du darfst jetzt zählen, bis der große Zeiger auf der x steht') Das bringt mehr Struktur in seinen Alltag und er kann sich besser anderen Dingen zuwenden.
Ihm das Zählen ganz zu verbieten, würde alles nur noch schlimmer machen, weil er es BRAUCHT.

Mein Sohn sagt zwar, dass er mich liebt, aber ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt weiß, was das ist. Ich glaube, er sagt es nur, um eine positive Reaktion von mir zu bekommen.

Er lacht auch viel und gerne, aber dieser Zustand kann sich binnen Sekunden ins krasse Gegenteil verändern.
Diese extremen Stimmungsschwankungen mehrmals täglich sind für mich auch oft eine große Belastung...aber es gibt Mittel, damit um zu gehen!

Hast Du Deinen Sohn schon auf die Ergo vorbereitet?

Wenn Du zu den Pictogrammen noch Fragen hast, schreibe mich einfach mal per PN an.
Ich habe an einem Autismus-'Kurs' teilgenommen und konnte danach gar nicht glauben, wie einfach es sein kann, mit solchen Dingen um zu gehen.

Warum in eine Kinderpsychiatrie gehen, DU kennst Dein Kind am besten und gerade so simple Dinge wie Pictos können den Alltag für Deinen Sohn und damit auch für Dich soviel einfacher machen!

Denke daran, für Autisten stellt die Umgebung eine Bedrohung dar (weil sie Wichtiges nicht aus Unwichtigem heraus filtern können), umso wichtiger ist es, dass Dein Sohn sich bei Dir verstanden und sicher fühlt.

Ich kann verstehen, wie Du Dich fühlst, wenn Dein Sohn Dir gegenüber so gefühlskalt ist. Aber er tut es ja nicht bewusst, um Dich zu kränken.
Er KANN einfach nicht anders. Es sei denn, Du erziehst es ihm an (Autisten kann man ja mit Geschick recht viel anerziehen, auch Höflichkeit und Umgangsformen). Aber dann ist es ja nicht echt...

Nimm ihn einfach so, wie er ist. Er braucht Dich!

LG
Kerstin

 
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