Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von dani_j_j am 12.03.2008, 10:40 Uhr

ADS/ADHS und Umweltbedingungen

Ihr lieben,
hab grad eine nette Ausführung im Internet gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Ich weiss nicht, wie das mit dem copyrigth ist, ich verweise hier einfach nochmal drauf, dass ich es im Netz gefunden habe:
"Wenn ich mir die medizinischen Publikationen der letzten Jahre in Bezug auf Kinder und ihre Erkrankungen durchsehe, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die heutigen Kinder in zunehmender Zahl krank und verhaltensgestört sind. Diagnosen wie ADS ( Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) und ADHS (Aufmerksamkeits- Defizit-Hypermotorik- Syndrom) schiessen förmlich wie Pilze aus dem Boden, als gängige Therapie wird Ritalin®, ein BTM-rezeptpflichtiges Medikament, verordnet, dessen Umsatzzahlen in den vergangenen fünf Jahren geradezu explodiert sind.

Mir drängt sich die Frage auf, ob unsere Kinder wirklich so gestört sind, dass es diese Masse an Medikamenten braucht, oder ob einfach die Umweltbedingungen kränker sind als zu meiner Jugendzeit, denn noch vor einigen Jahrzehnten redete kaum jemand von diesem Krankheitsbild. Könnte es möglich sein, dass hinter diesen geheimnisvollen Diagnosen ganz etwas anderes steckt als oberflächlich angenommen, und dass sich die wahre Krankheitsursache schlicht der schulmedizinischen Diagnostik entzieht?



Die Umweltbedingungen:

In den sechziger Jahren, als ich Kind und Teenie war, konnten Kinder zumindest in den ländlichen Regionen, in denen ich gross wurde, gefahrlos auf der Strasse Fussball oder Federball spielen. Auch galt es als normal, dass das Heranwachsen von Kindern mit einem gewissen Lärmpegel verbunden ist, denn Kinder sind nun einmal nicht leise, wenn sie spielen, sondern schreien, toben, quietschen vor Vergnügen und was der Lautäusserungen mehr sind.
Die Eltern der damaligen Zeit hatten sicher nicht unser heutiges Wissen über Entwicklungspsychologie oder gesunde Ernährung, aber sie waren der Meinung, dass Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang unterstützt werden sollten – vulgo, man schickte uns zum Spielen nach draussen und überliess uns uns selbst.
So konnten phantasievolle Spiele entwickelt werden, die Kinder lernten überdies, Eigenverantwortung zu übernehmen und konnten sich nicht darauf verlassen, dass Mami als „Entertainer“ zur Verfügung stand.

Das Fernsehen als Freizeitbeschäftigung beschränkte sich auf „Fury“ oder die „Augsburger Puppenkiste“ am Sonntagnachmittag, während familiäre Gesellschaftsspiele wie „Mensch ärgere Dich nicht“ oder „Fang den Hut“ nicht nur zur Frustrationstoleranz der Sprösslinge beitrugen (wenn die Kinder verloren), sondern auch die innerfamiliäre Kommunikation bereicherten und Spannungen reduzieren halfen ( wenn man den Papa oder Mama im Spiel schlagen konnte).

Viele Kinder waren zudem in den verschiedensten Sportarten in Vereinen aktiv, sodass der schulische Sportunterricht nicht die einzige Quelle für Bewegung und Körpertraining war – ja, es gab sogar noch ehrenamtliche Übungsleiter in den Vereinen!
Computer, Gameboy® und andere technische Spielzeuge waren unbekannt, dafür gab es Holzspielsachen, Wiesen, Hügel zum Klettern, Bolzplätze und Wälder mit Tümpeln, Höhlen und anderen Gelegenheiten, seinen Mut zu üben und Abenteuer zu bestehen.

Dies soll kein Lamento werden, gemäss dem Motto: “ Ach, wie gut waren die Zeiten früher...“, sondern ich möchte nur den Blick schärfen für einige unbequeme Wahrheiten, die meist schamhaft verschwiegen werden:

1. die heutigen Kinder haben in der Regel zu wenig Auslauf, sind körperlich schlecht trainiert, damit infektanfälliger, verweichlicht, bequem, zudem schon in jungen Jahren von zahlreichen Krankheiten des Bewegungsapparates gequält.
2. die Eltern meinen, sie müssten sich ständig um ihre Kinder kümmern, und diese „fördern“, um deren Zukunftschancen zu verbessern, wobei übersehen wird, dass gesunde Kinder von sich aus lernen möchten und gar nicht so viel intensive Zuwendung benötigen, ganz zu schweigen davon, dass es ihre Eigeninitiative lähmt.
3. die Werbung und die Massenmedien vermitteln Kindern ein völlig verzerrtes Bild von der Welt, und die überforderten berufstätigen Eltern haben kaum eine Chance, als Korrektiv tätig zu werden, sind meist auch keine leuchtenden Vorbilder, wenn man bedenkt, wieviele Erwachsene trotz besseren Wissens immer noch rauchen, von anderen Unarten ganz zu schweigen.
4. die Schule selbst setzt Kinder einem fast unerträglichen Lernpensum aus, weil jeder Fachlehrer meint, sein Fach sei das wichtigste, und er müsse alles vermitteln, was sich an Wissen im Laufe der letzten dreissig Jahre angesammelt hat. Dies erinnert mich sehr an die Entwicklung in der Medizin, wo man vor lauter Spezialistentum den Patienten nicht mehr sieht. Lebenspraktische Fähigkeiten werden dagegen an den weiterführenden Schulen fast keine mehr vermittelt, dafür ist der Unterricht so gepackt, als wolle man lauter kleine „Einsteins“ züchten. (Das Internet enthält sehr viel an Spezialwissen, wäre es nicht klüger, den Kindern beizubringen, wie sie sich diese Quellen sinnvoll erschliessen können, und last not least ihnen zu zeigen, wie man lernt?).




Die Erwartungen an Kinder:

Kinder heutzutage müssen in vielen Fällen einfach „funktionieren“, d.h. sie werden in den Tagesablauf ihrer Eltern eingepasst, gleichgültig, ob dies ihrem eigenen Rhythmus entspricht oder nicht. Es gibt interessante Studien, die belegen, dass die durchschnittlichen Schulleistungen um vieles besser wären, wenn z.B. die Schule eine oder zwei Stunden später begönne, weil dann das physiologische Tageshoch von Kindern besser genutzt werden könnte. Dumm nur, dass die meisten Arbeitgeber nicht erfreut wären, wenn ihre Mitarbeiter, in diesem Fall die Eltern, erst zwei Stunden später zur Arbeit erschienen.....

In einer hochkomplexen Welt, die täglich bereits die Erwachsenen überfordert, wirkt ein Kind oft als lauter und unruhiger Fremdkörper, der – weil er dann Ruhe gibt – allzu häufig vor dem Computer oder dem Fernseher geparkt wird. Es wird dabei übersehen, dass das kindliche Gehirn diese zahlreichen Eindrücke nicht genauso rational verarbeiten kann wie ein Erwachsener, mit der Folge, dass die Kinder nicht gut schlafen können, weil ihre Gehirne noch dabei sind, die verwirrenden Eindrücke des Tages zu sortieren und zu verarbeiten.
Die vom Beruf erschöpften und ausgelaugten Eltern ( jeder, der noch Arbeit hat, hüte sich, zu jammern, es könnte schlimmer kommen...) haben meist nicht den Nerv, abends noch mit ihren Kindern zu kommunizieren, und so lernen Kinder nicht genügend soziale Fähigkeiten für ihr Leben in der Gemeinschaft.
Dass immer mehr Kinder als behütete Einzelkinder unter lauter Erwachsenen leben müssen, verschärft nur den Trend und die Misere, wenn diese Prinzen und Prinzessinen in der Schule auf andere Kinder treffen – dann sind Reibereien regelrecht vorprogrammiert.

Die Schule soll dann die Erziehungsdefizite der Elternhäuser korrigieren, gleichzeitig die nötige Bildung vermitteln, dabei aber die edlen Geschöpfe nicht züchtigen, zurechtweisen oder durch Schulnoten frustrieren – ein unmögliches Unterfangen.
Es wundert mich nicht, dass immer mehr Lehrer genug haben von diesem Schulsystem, und mit einer bunten Mischung funktioneller Beschwerden in unseren Praxen sitzen, unfähig zu arbeiten.



Die konventionelle Diagnostik:

Die Diagnose ADS oder ADHS wird gestellt durch eine Mischung von Befragung der Eltern und Lehrer, durch Beobachtung des Kindes, bestimmte Testverfahren, die Koordination, Merkfähigkeit, Feinmotorik und andere Parameter abfragen, sowie EEG (Elektroenzephalogramm - Methode der medizinischen Diagnostik zur Messung der Gehirnströme), Blutuntersuchungen und andere invasive, d. h. in den Körper eindringende Verfahren.
Hierbei wird des öfteren festgestellt, dass die Gehirnströme Auffälligkeiten aufweisen, dass im Blut bestimmte Botenstoffe fürs Gehirn fehlen, dass es dem Kind an feinmotorischen Fähigkeiten oder an Aufmerksamkeit gebricht – und schon wird es auf Ritalin® gesetzt, wird dadurch vermeintlich ruhiger und lenkbarer, und sowohl die Eltern als auch die Lehrer freuen sich über diese Erfolge.

Mich beschleicht immer ein solides Unbehagen, wenn ich derlei Aufsätze lese, denn es stört mich, dass kaum jemand fragt, warum denn diese EEG`s auffällig sind, warum bestimmte Transmitter im Blut fehlen, und woher es kommt, dass Kinder so unaufmerksam sind, leicht abzulenken und sprunghaft in ihren Gedanken.
Es wundert mich, dass nicht nach den Hintergründen geforscht wird – grade so, als genüge es, die Augen zuzumachen, um behaupten zu können, die Welt sei schwarz.




Übersehene und daher unbehandelte Faktoren:

In unserer Gesellschaft steigt die Zahl der Scheidungen von Jahr zu Jahr, und in den meisten Fällen sind Kinder beteiligt, die hinterher beim einen oder anderen Elternteil leben. Dies ist für Kinder traumatisch, besonders dann, wenn die Eltern ihre Zwistigkeiten auf dem Rücken des Kindes austragen oder das Kind als Machtinstrument missbraucht wird, den einen gegen den anderen auszuspielen. Ich habe oft genug erlebt, dass ein Kind als „Symptomträger“ präsentiert wurde, wo es in Wirklichkeit die „Erwachsenen“ waren, die eine Behandlung ihrer emotionalen Probleme bitter nötig gehabt hätten. Über den seelischen Hintergrund der ADS- Kinder wird zu wenig gesprochen und geforscht.

Ein ebenfalls sträflich vernachlässigter Punkt ist die häusliche Lern- und Schlafsituation. Wenn ein Kind sein Schlafzimmer mit einem Fernsehapparat, einer Stereoanlage und einem Computer teilt, stellt sich aus alternativ-ganzheitsmedizinischer Sicht die Frage, ob nicht der von diesen Maschinen ausgehende Elektrosmog die benötigte Nachtruhe erheblich stört. Grade nachts sollte der wachsende kindliche Organismus zur Ruhe kommen. Die alternative Ganzheitsmedizin geht davon aus, dass unser Körper – und hier insbesondere das Gehirn – empfindlich auf Strom ist, und in seinen Zellen mit Stress reagiert, wenn er mit zu viel Strom zur falschen Zeit konfrontiert wird."
den Rest hab ich weggelassen, hoffe das stört niemand...
lg

 
16 Antworten:

Re: ADS/ADHS und Umweltbedingungen

Antwort von Jalal am 12.03.2008, 12:23 Uhr

Hey, Du sprichst mir aus der Seele. Unsere Gesellschaft ist total krank!!! Nichts ist mehr natürlich-die Kinder werden früh vollgestopft, damit sie im Leben auch ja studieren und alle Professoren werden. Wo darf ein Kind heute noch Kind sein? Warum kann man sich nicht einfach an seinen Kindern freuen, sie begleiten und Kind sein lassen? Jeder, auch ich selber, sollte sich mal fragen, was um alles in der Welt uns so mit Sorge erfüllt, unsere Kinder könnten ihren Platz in der Gesellschaft nicht finden, wenn wir nicht Montags zum Tennis, Dienstags zum Schwimmen usw. gehen?Ich finde es so traurig, daß Kinder mit Ritalin vollgestopft werden und eben, wie Du gesagt hast, kaum geschaut wird, was eigentlich die Ursache für dieses Verhalten ist.
Anne

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Re: ADS/ADHS und Umweltbedingungen

Antwort von Tanja N. am 12.03.2008, 17:50 Uhr

Kann mich euch nur anschließen !!!

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Re: ADS/ADHS und Umweltbedingungen

Antwort von Applejuicejunkie am 12.03.2008, 18:12 Uhr

Der Artikel bezieht sich meines Erachtens auf die gesamte Gesellschaft in unserem Länderkreis und hat herzlich wenig mit dem Krankheitsbild ADHS/ADS zu tun.

Aber dies werden nur die verstehen, die mit wirklichen AD(H)S-Personen zu tun haben. Ein Rundumschlag, wie dieser Artikel, ist natürlich sehr verführerisch und verleitet die, die von AD(H)S keine Ahnung haben, mit einzustimmen.

Ja, unsere Gesellschaft ist keineswegs "gesund" und die in dem Artikel beschriebenen Fragestellungen sind nicht wegzuwischen. Aber sie betreffen unsere gesamte Gesellschaft. Sie sind nicht Ursache von AD(H)S, denn dies gibt es schon viel länger, als die Diagnostik überhaupt das Wort AD(H)S geprägt hat. Nur damals wußte man eben nicht, was es war - genauso wie man früher keine Blinddarmentzündung oder krebs kannte...

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Re: @Applejuicejunkie

Antwort von Tanja N. am 12.03.2008, 18:32 Uhr

Da hast du bestimmt Recht. Ich hab den Artikel auch nicht auf die ADS/ADHS Sache bezogen sondern finde das allgmein die Anforderungen sehr hochgeschraubt werden.

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Re: @Applejuicejunkie

Antwort von Jalal am 12.03.2008, 19:09 Uhr

Hallo nochmal, ich weiß schon, daß AD(H)S meist wenig mit dem Elternhaus oder der Gesellschaft zu tun hat. Aber ich habe oft gelesen, daß die allerwenigsten Kinder wirklich diese Erkrankung haben. Wäre das bei meinem Kind der Fall und würde Ritalin helfen, wäre ich sicherlich die Letzte die es ihm verweigern würde! Ich weiß, es gibt in diesem Forum viele, die mit dieser Diagnose leben und ich wollte niemanden zu nahe treten-Entschuldigung!

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Re: @Tanja und Jalal und die es interessiert

Antwort von Applejuicejunkie am 12.03.2008, 20:01 Uhr

Hallo Ihr Zwei,

es sind eben diese Verallgemeinerungen von vielen "Uninformierten", die so verletzend sind.

Natürlich gibt es schwarze Schafe unter den Ärzten, die Kindern ohne eingehende Diagnoseuntersuchungen - die im übrigen viele Monate dauern - Medikamente verschreiben.

Ja und es gibt einige schwarze Schafe unter den Eltern, die ihre Kinder schlimmer als Tiere halten und sich wundern, weshalb sie auffällig sind.

Aber das ist eine kleine Minderheit.

Leider wird aber diese Minderheit von den Medien als gefundenes Fressen aufbereitet - denn nur Schlagzeilen verkaufen sich. tagtäglich können wir bei Supernannys und Talkshows diese Minderheit begaffen und bekommen solche Ausnahmen als "die breite Masse" verkauft.

Aber alle, die jahrelanges Zweifeln, Bangen und unendlich viele Arzt- und Therapeutenbesuche hinter sich gebracht haben, die viele alternative Möglichkeiten mit dem kind ausprobiert haben, für die sind solche Bemerkungen jedes Mal ein Schlag in die Magengegend.

Keine "normale" Mutter gibt seinem Kind leichtfertig Dauermedikation.

Aber würdet Ihr Eurem Kind Insulin verweigern und mit Globulis behandeln, wenn es Diabetis hätte? Ich glaube kaum, denn es ist nunmal ein Stoff, der dem Körper fehlt - den alle anderen aber haben.

Wenn Euch das Thema AD(H)S wirklich interessiert, dann solltet Ihr nur ein einziges Mal in ein Treffen einer Selbthilfegruppe gehen. Ihr werdet Euch wundern, wie groß die seelische und körperliche Belastung ist. Und bei fast allen, die ich kennengelernt habe - sei es bei Therapeuten, in Selbsthilfegruppen, in Internetforen oder in Kuren - wurden die Medikamente erst dann "endlich" gegeben, asl das Kind selbst sehr stark litt.

Könnt Ihr ermessen, wie es ist, wenn Dein 8-jähriges Kind Dich bittet, endlich die U-Bahn, die Tag und Nacht durch seinen Kopf fährt, herauszuoperieren?

Wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn euer 5-jähriger Sohn sagt ."Mama, die Traurigkeit geht einfach nicht weg!"

Was wäre, wenn Euer Kind sich nichts sehnlichster wünscht, als endlich mal das Spiel "Mensch-ärgere-Dich-nicht" auch ein einziges Mal bis zum Ende zu spielen?

Die "wirklichen" AD(H)S-Betroffenen haben von Geburt an einen langen Leidensweg hinter sich gebracht, bis endlich eine Diagnose gestellt wird - denn der Botenstoff fehlt ja von Geburt an und nicht, weil im Schulalter zuviel Fernsehen geguckt wurde.

Ich möchte nicht leugnen, dass es oben genannte schwarze Schafe gibt. Aber nur weil die Medien es breit treten, heißt das nicht, dass dies die Allgemeinheit betrifft.

Aber keine Panik - bevor ich mich sehr mit diesem Krankheitsbild und den Medikamenten auseinandergesetzt hatte, habe auch ich ähnliche Vorurteile udn Behauptungen vertreten. erst da wurde mir klar, wie sehr wir doch manipuliert sind....

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Re: @Tanja und Jalal und die es interessiert

Antwort von dani_j_j am 12.03.2008, 20:19 Uhr

auch ich habe ein Kind, welches liebevoll aufwächst und fast gar nicht fernschaut und keinen Computer hat und trotzdem eines dieser "den müssen die Eltern nur ordentlich erziehen"-Kinder ist - ich hab den Artikel allerdings ganz anders wahrgenommen, dass es sich lohnt, weiter an den Ursachen zu arbeiten und einiges zu überdenken....
ich erleb halt leider häufig, dass Mütter sich austauschen, wie man am schnellsten an Ritalin rankommt und dass es als Leistungssteigerung für Zeugnisse missbraucht wird und da krieg ich die Krise, wenn ich mir meinen mühsamen Weg anschau...
ich bin auch die letzte, die es ihrem Kind verweigern wird, wenn er anfängt sich wirklich im Weg zu stehen, aber viele Alternative Methoden haben uns über Höhen und Tiefen doch gut vorran gebracht, wenn ich daran denk, wie gut es immer funktioniert, wenn seine Kiss-Blockaden gelöst wurden, ich nur leider noch auf dem Schlauch steh, warum er immer wieder blockiert - Nahrungsmittelunverträglichkeit, die Winkelfehlsichtigkeit oder what ever?!?
Und wenn ich hör, dass Kinder von ihrer Ritalin-Dosis runterkommen, nach alternativen Behandlungen, das ist schon stark, was da möglich ist....
lg
Dani

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Re: @Tanja und Jalal und die es interessiert

Antwort von Applejuicejunkie am 12.03.2008, 20:32 Uhr

Ist doch gut,wenn bei Euch die alternative Medizin wirkt. AD(H)S hat ja bekanntermaßen vielfällige "Schwierigkeitsgrade".

Wir haben auch einen langen Weg mit alternativer Medizin hinter uns gebracht, aber leider hat nichts geholfen. Vieles kann unterstützen und wir arbeiten auch weiterhin damit. Aber dies alleine würde leider nicht ausreichen...

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Re: @Tanja und Jalal und die es interessiert

Antwort von dani_j_j am 12.03.2008, 20:43 Uhr

darf ich fragen, was ihr ausprobiert habt und was gut geholfen hat und was weniger? Bei uns war Kiss der größte Durchbruch und bei der Erziehung hat mir Indigo-kinder am meisten weitergeholfen, ich weis viele tun das als esoterischen Unfug ab, aber die Tipps im Umgang mit diesen Kindern, passten klasse und ich hab mich besser gefühlt, nicht wie bei den Ratgebern von Fr.Prekop, ganz klein und doof oder veralbert wie bei manch anderen oder bestenfalls verwirrt....
lg
Dani

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Re: @Dani

Antwort von Applejuicejunkie am 12.03.2008, 21:09 Uhr

- Homöopathie mit Hochpotenzen haben bei anderen Sachen gut geholfen, nicht bei ADHS

- Osteopathie hat gegen den vom Säuglingsalter bestehenden und nicht korrekt behandelten Schiefhals und der zu schnell zugewachsenen Fontanelle geholfen. Auch wurde das nächtliche Kopfschwitzen dadurch erfolgreich behandelt, nicht aber ADHS

- Ergotherapie - im besonderen Marburger Konzentrationstraining hat nichts gebracht und wurde von der Therapeutin abgebrochen, da es auch ihrer Meinung nicht die richtige Therapie war

- Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt es keine und Weglassen von Rohrzucker und Farbstoffen hat keine Auswirkung

- absolut geregelter Tagesablauf mit festen Essens- und Schlafzeiten sowie strukturierten Spielzeiten helfen sehr gut

- Sportvereine bringen nichts. Die Kurse gehen meist nur 1 Stunde und da ist mein Sohn gerade mal warm gelaufen. Alle anderen Kinder sind ko und gehen müde heim, mein kind will dann erst richtig loslegen. Außerdem hat er ein sehr empfindliches Gehör (wurde in Phoniatrie/Pädaudiologie getestet) und hat somit "Schmerzen" durch den Schall in Turnhallen. Bei uns steht deshalb tägliches Freiluftprogramm auf dem Plan - gut, dass wir auf dem Land wohnen und der Wald unser Nachbar ist.

- heilpädagogisches Voltigieren und Reiten bringt viel und er macht es jetzt schon seit 1,5 Jahren.

- PC, Gameboy und Co kennt mein Sohn gar nicht. Fernsehen nur in Maßen und auch nur ausgewählte Dinge, die wir meist vorher aufnehmen. Ich denke, dies ist auf jeden Fall auch bei "normalen" Kids wichtig.

- Der starke Wissensdurst wird mit Büchern, Lexika, Hörspielen und Hörbüchern, Besuchen von Museen etc gestillt.

- Menschenmassen werden konsequent umgangen, da er hier aufgrund der Reizüberflutung und des Lärm überfordert ist. Zum "Üben" nehmen wir uns nur kleine Menschenansammlungen vor.

- Erziehungsberatung dahingehend, negatives weitestgehend zu ignorieren und positives stark hervorzuheben, bringt viel- das Kind hat den Tag über schon genug Rückschläge einzustecken.

hmm, habe bestimmt einiges vergessen, aber wohl deshalb, weil es uns nicht geholfen hatte...

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Re: @Applejuicejunkie

Antwort von Tanja N. am 12.03.2008, 21:46 Uhr

Kann sein das ich mich da nicht verständlich ausgedrückt habe, aber ich habe das mit dem ADS in dem Artikel gar nicht richtig wahrgenommen sondern finde einfach das generell ein zu hoher Erwartungsdruck auf den Kindern liegt.
Wie das schon schön beschrieben war das Kinder in diverse Vereine müssen weil andere das auch tun usw. aber auf die eigentlichen Bedürfnisse der Kinder viel weniger eingegangen wird.
U.a. auch weil viele keine Lust habe sich mit ihren Kindern zu beschäftigen. Das soll hier jetzt keiner persönlich nehmen aber ich kenne schon einige aus meiner nächsten Umgebung auf die das zutrifft und deswegen möchte ich auch behaupten das es keine Seltenheit ist.

Na ja ich arte jetzt aus.

Ich wollte dir auch noch sagen das ich keinesfalls über ADS/Ritalin und was da alles zugehört geurteil habe, noch Eltern verdamme die ihrem Kind Medikamente geben. Ich habe keinerlei Erfahrung mit der Krankheit und würde mich hüten da was zu zu sagen.

AUch wenn ich auf dem Gebiet keine Erfahrung habe, so kenne ich es nur zu gut wenn ein Kind jämmerlich weint weil es Schmerzen hat und auch das es sich so anfühlt als ob ein Zug durch den Kopf fährt ist mir nicht unbekannt. Mein Sohn hat einen Hirntumor und wir kämpfen jeden Tag, von daher muß mir keiner was von einem Leidenden Kind erzählen.

Ich hoffe ich konnte die Unklarheiten beseitigen, ich habe den Artikel eben anders aufgefaßt.

Wünsche dir und deinem Kind alles Gute
LG
Tanja

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Re: @Dani

Antwort von dani_j_j am 13.03.2008, 11:22 Uhr

dank dir für die ausführlichen Ausführungen....
was ich festgestellt hab, ihr hattet auch Schiefhals, ich find das gehäuft unter diesen besonderen Kindern, ich frag mich dann, ob das andere Kinder auch so häufig haben, es nur gut kompensieren und deshalb nicht auffällt, oder ob diese Sachen häufig zusammenfallen, es gibt ja auch echte Krankheitsbilder, die in Kombination gehäuft vorkommen, oder ob es tatsächlich die vermuteten Zusammenhänge gibt....
ich find euern Weg übrigens auch steinig und finde toll, dass du begleitende Sachen wie das Reiten usw. machst und die Strukturen und überhaupt was ihr alles vorher gemacht habt.... ich hab manchmal das Gefühl, man soll die Tabletten geben und alles wird gut, so scheint es nämlich nicht zu sein, es ist halt schade, dass es da einen großen Topf gibt und man sich, egal wie man seinen Weg geht immer rechtfertigen muss - ich glaub wir deutschen Mütter sind da besonders blöd, ich schliess mich da auch voll ein, dass ich mich ständig ärgern lass, statt Dinge die andere anders machen einfach hinzunehmen....
wart ihr auch bei nem Kiss-Doc und wenn ja in welchem Alter und dannach nochmal zur Kontrolle und habt ihr auch so gute Fortschritte damit erzeilt?
lg
Dani

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Re: @Dani

Antwort von Applejuicejunkie am 13.03.2008, 13:21 Uhr

Der Kinderarzt hatte es früh bemerkt, weil mein Sohn eh von Anfang an ein Problemkind war und gut beobachtet wurde (Frühchen, Trinkschwäche, ohne Saug- und Schluckreflexe, mit 4 Wochen Not-OP, Atemaussetzer etc...). Wir waren dann zur Vojta- und später zur Bobath Krankengymnastik.

Jedoch hat es sich gezeigt, dass er es mit der Zeit gut kompensierte und für das Auge nicht mehr "schief" erschien. Denn die Osteopathin wußte von dieser Sache nichts und hat es selbst ertastet.

Die ADHS-Symptome sind dadurch jedoch nicht besser oder schlechter geworden.

Mamas und auch die Kinder stehen von Geburt an unter Leistungsdruck - da wird verglichen, wieviel es trinkt, ob e sich dreht, wann es krabbelt und läuft etc. Alles muss immer normgerecht laufen. Und falls nicht, dann muss man sich rechtfertigen...

Wenn es dem Kind gut tut, was man macht, dann ist es der richtige Weg.

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Re: ADS/ADHS und Ursachen

Antwort von Margi am 13.03.2008, 21:27 Uhr

Früher sprach man von POS (=psychoorganisches Syndrom - mit oder ohne Hyperaktivität). Über die Ursachen wird schon seit Jahrzehnten geforscht und es hieß/heißt, es seien verschiedene Ursachen verantwortlich, die zum Teil umweltbedingt, zum Teil während der Schwangerschaft (beispielsweise durch Alkoholkonsum der Mütter während der Schwangerschaft) erworben seien, vieles bleibt weiterhin im Dunkeln. Ich selbst kenne mich mit "Pflegekindern" aus, die die Diagnose ADHS aufgedrückt bekommen haben. Die meisten dieser Kinder sind schon beeinträchtigt auf die Welt gekommen (Mangelgeburt, zu kleiner Kopf etc.). In manchen der mir bekannten Fälle wurde eine echte Alkoholembryopathie nachgewiesen, in den meisten wird nur von Verdacht auf FAS (=fetales Alkoholsyndrom) gesprochen. Viele der betroffenen Kinder landen schließlich doch im Kinderheim, weil die Symptomatik doch einen extremen persönlichen Einsatz von seiten der Pflege- oder Adoptiveltern erfordert. Doch in einigen Fällen scheint sich die ADHS-Symptomatik im Laufe des Älterwerdens zu verlieren oder zumindest sichtlich zu verringern. Es scheint möglich, durch viel Training, viel Geduld, eventuell mit Hilfe von Medikamenten auch eine Schulausbildung erfolgreich zu absolvieren.

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@Margi

Antwort von florianmama am 14.03.2008, 7:04 Uhr

Hallo!

Mein Sohn hat ADHS. Oft kann ich mir anhören, dass man ihn nur richtig erziehen braucht und dass sowieso alles unsere Schuld ist. Das belastet mich sehr, mich jedesmal rechtfertigen zu müssen. Mir "blöde" Kommentare wegen seiner Medikamente anhören zu müssen.
Ich finde es deshalb nicht OK, wenn du schreibst, dass man eigentlich selber dran schuld ist. Ich mache mir häufig gedanken, ob ich nicht doch etwas falsch gemacht habe.
Ich habe während meiner Schwangerschaft weder geraucht noch getrunken und von einem zu kleinen Kopf konnte man auch nicht sprechen. Er hatte auch keinen MAngel bei der GEburt. Kinder, die aus einer Akoholikerfamilie stammen haben ja doch eher psychische Schwierigkeiten, die sich dann in einer Verhaltensauffälligkeit zeigen. Das auf ADHS Kinder zu übertragen finde ich falsch.

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Re: @Florianmama

Antwort von Applejuicejunkie am 14.03.2008, 10:23 Uhr

...ein Kampf gegen Windmühlen...immer wieder...

Fühl Dich gedrückt :-)

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