Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Annas Truppe am 24.01.2009, 0:57 Uhr

eine wirklich lange Antwort :-)

Hallo Silke,

so wie du sie beschreibst finde ich die Aufregung um das Pausenbrot ebenfalls übertrieben. Es klingt auch sehr nach Bevormundung, die ich in jeder Form ablehne.

Andererseits kann ich (nach insgesamt 11 Jahren Grundschule mit 4 Kindern) die Lehrerin auch ein wenig verstehen : Vermutlich essen die Kinder der 1. Klasse gemeinsam ? So jedenfalls bei uns immer bei den Erstklässlern. Da haben bisher alle Lehrerinnen berichtet, dass die Kinder sehr genau darauf achten, was denn die anderen dabei haben und sich schnell Neid und Begehrlichkeit entwickeln, wenn einer Milchbrötchen, Salzgebäck oder gar Süßkram dabei hat während die anderen vor ihrem Körnerbrot sitzen. Dann wird nicht selten das eigene Vesper verweigert, was meist die entsprechenden Eltern auf den Plan ruft, die die Lehrerin mehr oder weniger entrüstet fragen, warum und wieso sie das Kind nicht zum Essen anhält, wenn doch schon gemeinsame Esspause gemacht wird, das Kind brauche doch so dringend eine Vormittagsration usw...
So gerne ich Lehrer kritisiere : Da sehe ich sie in einer echten Zwickmühle und wäre (selbst) nachsichtiger mit ihnen.

Pausenbrot bei uns besteht aus Körnerbrot (da bin ich recht unnachgiebig; ganz selten mal Kombi aus Körnerbrot und Graubrot) mit Käse/Wurst/nur Butter und dazu Minitomaten oder Paprikastreifen. Alles andere an Rohkost hat sich nicht bewährt, da zu schnell labberig (Ausnahme Kohlrabi für die vorbildliche Öko-Tochter ;-). Kleingeschnittenes Obst, wie hier gerne gelesen, kann ich mir gar nicht vorstellen : Wie sieht das nach 3 Stunden in der Box aus ? Ganze Äpfel essen meine Kinder erstaunlicherweise nur daheim, nie in der Schule.

DER Hit ist bei uns, auf das Brot in der Art eines Sandwiches zusätzlich 1-2 große Blätter Eisbergsalat zu geben. Das lieben meine Kinder und essen das Pausenbrot viel lieber als vorher. So esse ich auch bereits mein Frühstücksbrot (bin da ein glänzendes Vorbild ;-).
Eine kleine Süßigkeit bekommen meine Kinder etwa alle 4 Wochen einmal mit zum Pausenbrot. So halte ich sie ansonsten bei der Stange (bilde ich mir jedenfalls ein).

Wenn ich einen Rat geben darf : Versuche, die Vorstellungen der Lehrerin halbwegs umzusetzen. Sie hat im Prinzip ja Recht damit, dass bei Graubrot und Salzbrezel das gesunde Gegengewicht fehlt. Versuche es als Chance zu sehen, dass mit dem gemeinsamen Frühstück in der 1. Klasse die Weichen für die gesamte Schulzeit gestellt werden und dein Sohn sich in der Gruppe vielleicht sogar zum Verspeisen von z.B. Salatblatt oder Cocktailtomaten hinreißen lässt.
Abgesehen davon müsst ihr mit der Lehrerin ja noch mindestens 1 1/2 Jahre auskommen... Da würde ich die Konflikte auf das absolut notwendige Maß begrenzen.

Wie oben gesagt : Einen solchen Aufstand finde ich übertrieben; ganz unpassend auch, dass die Lehrerin das deinem Sohn SO gesagt hat ! Meine Kinder wären da sicher heulend nach Hause gekommen, weil sie die eigentliche Aussage der Botschaft nicht verstanden hätten sondern mitgenommen hätten, sie dürften demnächst in der Schule gar nichts mehr essen (Darauf würde jedenfalls ich eine Lehrerin aber auch nicht ansprechen. Wer so - sorry - dämlich ist, das dem Kind so zu sagen, wird auch deine Beschwerde nicht verstehen).

Versuche deine teilweise berechtigten negativen Gedanken beiseite zu lassen und sieh die Chance : Da ist jemand, der vormittags den Job übernehmen will, dein Kind zur gesunden Ernährung anzuhalten. Das ist doch eigentlich super !
Glaube mir : Nur zu bald kommt auch dein Kind und berichtet davon, dass alle anderen Milchschnitte & Co. mitbekommen und er der einzige ist, der nicht und er würde doch so gerne und überhaupt ... Jeder Monat, in dem du das nicht hörst, ist ein gewonnener Monat ;-)

Ehhh, hast du diesen Roman gelesen ? Hoffentlich kannst du damit etwas anfangen. Übrigens bekommen auch meine Kinder regelmäßig salziges Knabberzeug oder Süßkram. Ich bin aber froh, dass das erst nachmittags nach 2-3 gesunden Mahlzeiten stattfindet und dann ich als edle Spenderin dastehe, die das durchaus als Gegenleistung für bisherige gesunde Ernährung betont. "Wer Gesundes isst, bekommt auch in Maßen Ungesundes" ist hier der weitgehend funktionierende Grundsatz.

Gruß Anna

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.