zurück| Geschrieben von Lusil am 23.01.2009, 9:05 Uhr |
G8 - wirklich so graußig?
Hallo,
gestern hatten wir in der Schule einen Informationsabend bei dem Rektoren aus den umliegenden weiterführenden Schulen ihre Schule vorstellten. Und da sah man schon Unterschiede. Z. B. Stundenanzahl Realschule 10. Klasse 28 Stunden, Gymnasium 37 Stunden.
Ich weiß selbst noch, wie schwierig die Umstellung von Grundschule auf Gymnasium war, obwohl ich einen Notendurchschnitt von 1,4 hatte. Ich war halt faul und habe mich so durchgequält. Unser Sohn bekommt warscheinlich eine Gymnasium-Empfehlung. Er macht gern die Hausaufgaben und auch gern Zusatzaufgaben, manchmal muss man ihn aber antreiben schöner zu schreiben oder etwas ausführlicher zu gestalten usw. Ansonsten wirklich problemlos. Mir macht aber dieses G8 so Angst. Wenn man sich so umhört, dann haben die Kinder GAR keine Zeit mehr, sind nur noch am Lernen usw. Ist der Unterschied wirklich ssooooo krass zu früher? Ich bekomme ja schon fast ein schlechtes Gewissen, die Gymnasialempfehlung zu befürworten, wenn ich auf gut schwäbisch, dann meinem Kind das Leben versau?
Bitte um Meinungen
Gruß Lusil
Beitrag beantwortenRe: G8 - wirklich so graußig?
Antwort von Henni am 23.01.2009, 9:28 Uhr
Hallo
nein, ich denke so grausig ist es nciht wirklich..und mal am rande: meine hauptschüler Klasse 8 haben auch 34 Stunden..kräht kein Hahn nach...
Es wird sich sicher auch noch einiges verbessern was durch die hau Ruck einführung schief gelaufen ist. Und andere Länder schaffen den Stoff auch in 12 Jahren oder sogr nur 1. Von den vielen Stunden sind ja cniht alles lernfächern, also es bleibt ja Sport und Musik und Kunst etc auch noch da...
klar, ein Ponyhof ist das nciht, ich denke ein bissche Ehrgeiz gehört schon dazu...aber graußiger als andere schularten ist auch das g ( meiner Meinung nach nciht. ICh finde ja immer noch, wir sollten ein Jahr früher anfangen mit der Schule in Form eines verpflichtenden KiGa Jahres incl vorschule......aber auf mich hört ja keiner *schnief*
Lehrerin Henni
nein ist es nicht es kommt nämlich darauf an
Antwort von Birgit67 am 23.01.2009, 9:28 Uhr
wie die Kinder bereits in der GS gelernt haben. Mein Sohn ist jetzt in der 5. Klasse G8 und er muss nicht wesentlich mehr lernen bis jetzt als voher, er schreibt nach wie vor seine guten Noten hat absolut kein Problem die Lerninhalte zu verstehen und umzusetzen - besser wie ich.
Er hat immer noch Zeit 3x die Woche ins Training zu gehen (Leistungsschwimmen pro Einheit mind. 2 stunden) und noch Zeit sich mit Freunden zu treffen. Er verbringt auch nicht die WE nur mit lernen.
Ich denke dass es sich etwas ändern wird wenn nächstes Schuljahr die 2. Fremdsprache als ganz neues Fach dazukommt, alle anderen kennt er ja im großen und ganzen von der GS ausgenommen, dass jetzt Erdkunde, Bio und Musik extra Fächer sind.
ich denke schwer ist es für die Kinder die schon in der Gs-Zeit lernen mussten um gute Noten zu haben und gerade mal so den Schnitt schafften. Das sehe ich an den Kindern die bei meinem mit in der Klasse sind von der gleichen GS - die wo gerade so reinkamen haben Probleme und verhauen im Moment eine ARbeit nach der anderen.
Die schlechteste Note war bisher eine 2-3 in Zeichnen aber er ist kein Genie was die Bildende Kunst betrifft von daher eine super Note.
Gruß Birgit
Re: G8 - wirklich so graußig?
Antwort von Birgit 2 am 23.01.2009, 9:55 Uhr
Hallo,
meine Tochter ist in der 5. Klasse auf dem Gymnasium und ich kann bislang noch nicht sagen, das sie keine Zeit mehr für andere Dinge hat. Sie hat nach wie vor ihre Hobbies, trifft sich oft mit ihren Freundinnen, Hausaufgaben macht sie längstens 1 Stunde.
Aber sie brauchte auch noch nie viel Lernen, um gute Noten zu haben. Von daher denke ich, das es auf den Typ ankommt. Wer in der Grundschule schon viel üben mußte, um das Lernpensum zu schaffen, bei dem sieht es dann vermutlich anders aus.
Gruß
Birgit
Re: G8 - wirklich so graußig?
Antwort von 3wildehühner am 23.01.2009, 10:12 Uhr
ich denke, das kommt auf das kind an!
meine kusine (niedersachsen) geht in die 8. klasse und macht auch g8.
sie musste ein hobby aufgeben, weil es zeitlich nicht mehr passte, aber sie hat immer noch 4 hobbies und trifft sich dazu mit freunden.
sie hat keine probleme damit und hat auch durchweg gute noten.
ich denke, wenn man ein kind hat, das leicht lernt und ohne mühe und üben durch die grundschule gegangen ist, dann ist g8 auch kein so großes problem.
Re: G8 - wirklich so graußig?
Antwort von Romacel am 23.01.2009, 12:50 Uhr
Meine Tochter ist jetzt auch 5. Klasse Gymnasium und es hat sich vom Lernpensum nicht viel geändert gegenüber der Grundschule. Allerdings muß ich dazu sagen, daß unsere Grundschule schon sehr hohe Anforderungen gestellt hat, dadurch war die Umstellung nicht so groß. Sie hat ihre Zensuren sogar verbessern können.
Re: G8 - wirklich so graußig?
Antwort von Feuerpferdchen am 23.01.2009, 13:36 Uhr
meine Nichte war letztes Jahr in der 7. Klasse und sie wohnte einige Monate bei mir, die hat meinen Zeitplan immer völlig durcheinandergebracht, weil sie auf dem Gym dauernd Unterrichtsausfälle hatte, an den meisten Tagen hatte mein Sohn in der 2. Klasse mehr Hausaufgaben auf als sie. Und wenn ich mir angeschaut habe, was sie für Hausaufgaben aufbekommen hat, dachte ich, dass das ja wohl nicht sein kann, so einfach, so wenig.
Und ihre Grundschulfreundin ist auf der Realschule, die hat mehr Stunden, mehr Hausaufgaben, anspruchsvolleren Stoff.
Irgendwie ist zumind. dieses Gymnasium nicht graußig sondern in den ersten Jahren ein Klacks, obwohl die angeblich ziemlich angezogen haben. Ich habe davon nichts gesehen. Und jetzt, ein Jahr später merke ich auch nicht, dass sich da großartig was geändert hat. Meine Nichte hat immer viel zu viel Zeit, jedenfalls klagt sie ständig unter Langeweile und steht im Durchschnitt zw. 1 und 2.
Re: G8 - wirklich so graußig?
Antwort von mozipan am 23.01.2009, 16:18 Uhr
Ich kenne es auch so, dass gerade im Vergleich zu Realschulen die Gymnasien in den ersten drei Jahren weniger stressig sind, was ab 7./8. Klasse dann angezogen wird. Der Lehrplan ist halt ein völlig anderer als auf Realschulen und die Sachen, die auf beiden Schulen gelehrt werden, werden auf den Gymnasien mit viel mehr Zeitaufwand gelehrt, sprich es muß nicht so extrem gepaukt werden, weil mehr im Unterricht gemacht werden kann, da der Zeitplan nicht so straff ist.
Zum Zum Unterschied von G8 zum alten Systhem kann ich jetzt allerdings noch nichts sagen.
Re: G8 - wirklich so grausig?
Antwort von MamaMalZwei am 23.01.2009, 16:50 Uhr
Hallo, also es kommt darauf an, wie gerne das Kind lernt... Und darauf, wie gut die Lehrer sind.
Es gibt hier Realschulen (wie die, auf die mein Sohn geht), die könnten vom Anspruch her beim Gym mithalten, wenn ich das so vergleiche was er macht und was sie gemacht hat.
Richtig mitreden kann man aber erst, wenn man schon ein paar Jahre auf dem Gym mitgemacht hat. Das sage nicht ich, das sagt eine Freundin von mir, die Mathelehrerin am Gym ist. Ab Klasse 6 wird nämlich noch einmal gesiebt. Bei meiner Tochter (G8, Klasse 8) stehen jetzt zwischen 5 und 10 Kinder auf der Kippe. Bei denen ist es allerdings auch zum Teil so, dass die nicht viel für die Schule getan haben und dadurch glänzten, dass sie gerne Radau machen. Letztens sind 4 dieser Kandidaten im Chemieunterricht dadurch aufgefallen, dass sie auf die Tische sprangen. Diese 4 nehmen auch gerne die Federtaschen ihrer Mitschüler auseinander und klauen denen die Kappen vom Füller. Sehr lustig, wenn man dann sein Exemplar von Füllerkappe aus einem Haufen von 5 bis 6 Kappen gleicher Farbe und Bauart wieder heraussuchen darf. Viel passieren tut denen nicht, für "ernste Gespräche" wird dann ein Teil des Unterrichts geopfert und am nächsten Morgen geht es genauso weiter.
Diese "Spakkos" (O-Ton meine Tochter) wären in der Realschule meines Sohnes längst vom Unterricht suspendiert worden.
Der zweite Knackpunkt ist die Qualität des Unterrichts. Meine Tochter hatte vorher einem Mathelehrer, der viel und gerne erklärt hat. Super! Jetzt hat sie jemanden, der Aufgaben stellt und die Kinder knobeln lässt. Das ist zwar für einige Kinder Ansporn, aber nicht für alle. Vor allem dann nicht, wenn die Dame beim Erklären X Fehler an die Tafel schreibt, von den Kindern darauf hingewiesen werden muss, dann lacht und sagt: "Hach, ich wollte ja nur sehen ob ihr das auch merkt!" Letztens sollten sie den "Break Even Point" berechnen (also der Moment, wo ein Geschäft Gewinn abwirft), ohne Erklärung, ohne Anleitung. Sie hat fast die Krise gekriegt, wir auch. Erst mein Mann hatte den Durchblick. Also wenn der Unterricht so abläuft, dann doch lieber einen Lehrer, der zwischendurch mal was erklärt und das dann aber auch richtig macht. LG
Bin Ossi: POS 36 WS / EOS 36 WS
Antwort von chartinael am 23.01.2009, 17:26 Uhr
War kein Ding. War normal.
PS: POS Oberstufe 7 - 10 Klasse, EOS Erweiterte Oberstufe (Matura) 11 - 12
Kristin
Schleswig-Holstein
Antwort von dot am 23.01.2009, 20:59 Uhr
Asso, meine, 5. Klasse, hat 30 Stunden, organisiert in je 3 Doppelstunden am Tag. D.h. nur 2x Mathe, Deutsch, Englisch pro Woche -> entsprechend im Rahmen halten sich die HA. Nächstes Jahr wird es nur eine Stunde mehr. Der Hammer kommt angeblich erst Richtung Oberstufe, wenn die Kleinen größer sind und das besser wegstecken.
LG Dot
Re: G8 - wirklich so graußig?
Antwort von Ebba am 23.01.2009, 22:50 Uhr
Ich weiß ja nicht, in welchem Bundesland ihr seit, aber fuer NRW sehen die Stundentafeln 30-33 Stunden fuer die Klassen 5 und 6 auf dem Gymnasium vor und 28-31 (5.Kl.) und 29-32 (6. Kl.) auf der Realschule vor. Von auch nur annähernd 37 Stunden kann keine Rede sein. Unsere Tochter btw. hat derzeit 31 Wochenstunden.
Wie es mit dem Streß durch G8 aussieht hängt natuerlich immer ganz extrem von dem Kind ab, seiner Auffassungsgabe und Leistungsbereitschaft. Unsere Tochter und ihre Freundin (5. Kl.) haben trotz G8 zB noch immer ausreichend Zeit Sport zu treiben, Musikunterricht zu nehmen und sich zu verabreden. An den Wochenenden muss weder die ein noch die andere lernen. Auch der Sohn einer Freundin (7. Kl.) macht sich zZt auf dem Gymnasium wirklich nicht kaputt und hat noch ausreichend Freizeit. Zumindest ist er immer wenn ich zum Kaffee komme mit den HA schon fertig :-). Die Zeugnisse aller drei Kinder sind auch sehr zufrieden stellend ausgefallen, das Zeugnis unserer Tochter btw. ist zu 100% identisch mit dem Endzeugnis in der 4.Kl.). Wie das dann in den nächsten Jahren aussehen wird kann ich allerdings noch nicht beurteilen.
Was im Unterschied zu _frueher_ allerdings auffällt ist die doch sehr hohe Stundenzahl gerade auch in den unteren Klassen. Ich glaube nicht, dass ich zu meiner Zeit in der Unterstufe jeden Tag 6 und mehr Stunden hatte. Schön ist das nicht, auch weil zB ein gemeinsames Mittagessen kaum noch zu realisieren ist, wenn die Kinder zu sehr unterschiedlichen Zeiten und evtl. erst um 14.30 Uhr oder noch später nach Hause kommen. Ob das allerdings auf der Realschule auf Dauer wesentlich anders ist wage ich angesichts der Stundentafeln (http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulrecht/APOen/Stundentafeln/index.html) dann doch zu bezweifeln.
Liebe Grueße
Ebba
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