Von Kinderwagen und qualmenden Köpfen

Hallo ihr Lieben,

Heute hatte ich mal Energie und bin mit meinem Mann in einen Babyfachmarkt gefahren. Es ist nicht so, als hätte ich noch nie einen solchen Laden betreten, aber so das erste Mal fürs eigene Kind hinzufahren ist doch irgendwie etwas komplett anders und ich kam mir vor, als hätte ich noch nie einen Kinderwagen gesehen...

Hintergrund war nicht, heute unbedingt etwas zu kaufen, ganz im Gegenteil, wir wollten uns einfach mal einen Eindruck davon machen, was es gibt, welche Anschaffungskosten in den nächsten Monaten auf uns zukommen und natürlich wollten wir einfach für uns diese Schwangerschaft noch etwas realer machen.

Ich schildere euch einfach mal, wie es mir so ergangen ist und mit welchem Gefühl ich raus gegangen bin.. Vielleicht ist es euch ja (beim ersten Kind) genau so gegangen.

Als erstes haben mein Mann und ich mal eine grobe Runde durch den Laden gemacht, haben uns alles mal so grob alles angeschaut. Mir war von Anfang an klar, dass es viel Auswahl gibt, dennoch hab ich mich irgendwie erschlagen gefühlt. Nachdem wir an Kinderwagen und Babyschalen und Kindersitzen vorbei sind, gab es noch eine kleine Auswahl an kompletten Kinderzimmern, was uns kurz ins Träumen versetzt hat. Überrascht war ich auch, wundervolle Kinderzimmer kriegt man komplett schon für knappe Tausend Euro. Klar, fehlt da noch jeder Schnickschnack, aber Bett, Schrank, Wickelkomode... alles dabei.

Im Anschluss haben wir uns dazu entschieden, mit einer Fachverkäuferin mal über Kinderwagen zu sprechen. Wir wohnen ländlich, haben einen kleinen Berg direkt vor der Nase und sind mit unserem Hund viel im Wald unterwegs - dass es da Unterschiede gibt, zwischen Stadtwagen und Sportlichere Varianten, war mir bewusst, aber selbst da gibt es noch so viele verschiedene Dinge, die man beachten kann... Drei Räder oder vier. Reifenprofile etc... ich kam mir beinahe vor, als würden wir uns nach einem Auto umsehen hahaha... Wir sind an eine ganz wundervolle Verkäuferin geraten, die sich ne gute Stunde Zeit für uns genommen hat, um uns verschiedene Modelle vorzustellen, die zu unseren Rahmenbedingungen passen. Die Preisspanne ist enorm! Angefangen mit den günstigeren Varianten, bis hin zu den Ferraris unter den Kinderwagen haben wir alles mal Probegefahren. Es gibt breitere Kinderwagen, schmalere, längere und kürzere, größere REifen, kleinere Reifen, Alurahmen, Plastikrahmen, Ledergriffe, Kunststoffgriffe... Sonnenblenden, die man weit nach vorne ziehen kann, sodass man keinen zusätzlichen Schirm benötigt, wenn die Sonne von vorne scheint, die Griffe können bei manchen ein und aus gezogen werden, bei anderen nur hoch und runter geklappt.

Dann ist natürlich noch eine einfache Handhabung wichtig und wie platzsparend kann das Gestell zusammengeklappt werden. Ich glaube, am Ende haben wir fast jeden Wagen einmal über die verschiedenen Oberflächen gefahren (Holz, Kopfsteinpflaster etc), mit und ohne Gewicht. Mehrere Modelle auf und wieder abgebaut. Selbst wenn wir vor gehabt hätten, uns an diesem Tag zu entscheiden, hätten wir vermutlich keine Entscheidung treffen können. Das waren so viele verschiedene Eindrücke, dass mein Kopf am Ende gequalmt hat. Selbst die Verkäuferin meinte, wir sollen uns heute nicht zu viel zumuten, weil man einfach nicht mehr Aufnahmefähig ist - ein wirklich guter Tipp, denn ich bin jemand, der möchte am liebsten alles auf einmal sehen möchte haha.

Erfolgreich war der Besuch trotzdem: Zwei Modelle sind uns besonders aufgefallen und sind im Moment unsere Favoriten. Da wir uns vorgenommen haben, beim Kinderwagen und -Sitz nicht zu sparen, ist der Preis hier für uns nicht ausschlaggebend, dafür aber optische Details, denn von der Handhabung, vom Fahrgefühl und allem anderen, nehmen sich die beiden Modelle eigentlich nichts.

Mit dampfenden Köpfen sind wir dann ins Auto gestiegen und ich war so müde, als hätte ich einen ganzen Tag lang gearbeitet. Spaß hat es dennoch gemacht, vor allem mein Mann hat es die Schwangerschaft noch mal etwas näher gebracht, sodass er auf dem Weg nach Hause vor Glück angefangen hat zu weinen.

Mitgenommen habe ich von dem heutigen Tag aber, dass es nicht schaden kann, sich frühzeitig umzusehen, um einen Überblick zu bekommen, auszuprobieren und dann Zeit zu nehmen, sich zu entscheiden. Oder auch einfach nur, um zu träumen und mal die ganze Übelkeit und Müdigkeit für einen kurzen Moment zu vergessen. Es kostet auf jeden Fall viel Zeit und danach noch mehr Ruhezeit haha. Aber gerade, wenn es das erste Kind ist, ist es einfach ein tolles Erlebnis, das man mit seinem Partner teilen kann.