Stillgefangene

Liebe Garro,

Ich kann dich so gut verstehen. Bin auch ein "Rudeltier" wie du so schön sagst und mein Kleiner ist zwar bisher relativ berechenbar gewesen, was seinen Hunger anbelangt (geclustert haben wir auch schon, war aber wohl ein Schub. Danach war er aus den ersten Bodys rausgewachsen und konnte lachen!), dafür aber war ihm die ersten 4 Wochen jetzt alles zuviel. Bis ich herausgefunden habe, was er hat, hat er nur geschrien - ständig! Er ist sehr neugierig und aufgeweckt und selbst wenn er total übermüdet ist, schläft er nicht. Also hab ich ihn Tag und Nacht nach dem Stillen beim ersten Gähnen ins Tragtuch genommen und konsequent in den Schlaf geschuckelt. Jetzt schläft er fast schon ein, wenn er das Tuch nur sieht und ist viel ausgeglichener. Nach draußen trau ich mich trotzdem oft nicht, auch wegen der Stillerei (wo???) und nicht nur einmal hab ich meinem Freund die Ohren vollgeheult, der stundenlang draußen rumgurkt und Besorgungen macht und "frei" ist. Aber dann wieder kuckt der Kleine mich so wach an und ich denk mir oft "wer weiß, ob ich jemals nochmal ein Kind haben werde" und diese Zeit jetzt geht irgendwann vorbei und man wünscht sie sich vielleicht doch zurück. So anstrengend sie ist, so viel Zeit mit seinem Baby hat man wahrscheinlich nie wieder.
Manchmal wünschte ich nur auch, es wäre den ganzen Tag 30 Grad und man könnte nackig rumlaufen und stillen, wann man lustig ist, keine Windel tragen etc. Das ist alles mega nervig und kompliziert, gerade über den Winter jetzt.
Halt durch und schaff dir kleine Highlights. Mach morgens zum Wickeln laut deine Lieblingsmusik an, bestell dir dein Lieblingsessen, kuck dir beim stundenlangen stillen einen schönen Film an und halt dir vor Augen, dass du ganz viele Leidensgenossinnen hast ;)

LG