Februar 2021 Mamis

Februar 2021 Mamis

Mein Postfach

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

von Würfelchen  am 27.09.2021, 23:24 Uhr

Kennt ihr das Gefühl versagt zu haben? (lang... Sehr lang!)

Hallo Mädels,

nach mal wieder länger Zeit melde ich mich mal wieder... Bzw. muss ich... Irgendwie muss das, was ich schreibe jetzt mal raus...

Am Freitag, den 05.02.2021, hätte unser Jahr nicht besser anfangen können.. Bis zu dem Moment als sie da war. In der Nacht um genau 3.30 Uhr hat sich unser kleiner Engel angekündigt und um 10.52 Uhr war sie dann da... Geholt mit einer Saugglocke und blitzeblau... Sie wurde mir nur kurz auf die Brust gelegt und direkt wieder weggenommen. Sauerstoff und Herztöne waren abgefallen und deshalb musste es schnell gehen. Zack, weggenommen und ab auf die Neonatologie. Am Anfang habe ich das alles gar nicht für schlimm empfunden. Im Nachhinein jedoch schon. Wenn Freundinnen erzählen wie großartig es war ihr Baby lange auf der Brust zu haben und mit ihm auf Station zu fahren und und und... Die Erfahrung durften wir nicht machen... Ich habe die ersten Tage mein Kind nur stundenweise gesehen und am letzten Abend vor der Entlassung vor die Nase gesetzt bekommen und wusste nicht was ich tun soll... Ich wurde auch kein Stück ernst von der Nachschwester genommen und durfte mir anhören, dass es halt ein Flaschen- und Schreikind wird... Am nächsten Tag habe ich zuhause heulend unsere Hebamme angerufen und war so froh, dass sie sofort vorbeigekommen ist. Irgendwie haben wir es dann auch geschafft sie von der Flasche (wurde ihr auf der Neo gegeben) an die Brust zu gewöhnen, Stillprobleme und eine schlimme Brustentzündung haben wir auch überstanden. Die kleine Maus war so tapfer und hat mit uns gekämpft.

Als nächstes mussten wir für drei Tage ins Krankenhaus als sie ca. 2,5 Monate alt war. Sie hat sich so schlimm übergeben, dass sie dehydriert ist... Weil ich eine Abend zufüttern musste und sie die Pre nicht vertragen hat. Da hing sie insgesamt zwei Tage an der Infusion... 24/7...und sie war so tapfer...erneut... und hat auch hier gekämpft.

Der nächste Tiefschlag kam Mitte Mai... Mein Mann musste für eine Woche ins Krankenhaus... Verdacht und Bestätigung auf Diabetes Typ 1... Er war im Krankenhaus und ich stand von jetzt auf gleich alleine mit der kleinen Maus da... Ich war auf einmal überfordert weil ich stark für mein Kind sein musste und gleichzeitig hatte ich eine Heidenangst um meinen Mann... Seine Werte waren so hoch, dass er theoretisch schon hätte im Koma liegen müssen... Es war furchtbar... Seither hat sich unser Leben schon verändert. Wir müssen dauerhaft darauf achten, dass er nicht über- oder unterzuckert, müssen das Essen berechnen und genaustens aufteilen. Gleichzeitig habe ich die vielen Alarme (und Fehlalarme) seines Sensors im Ohr... Und das meist nachts... An erholsamen Schlaf war eine ganze zeitlang nicht zu denken... Und dann noch das ganze spritzen.. Zu Spitzenzeiten musste er elfmal die Spritze ansetzen... An einem Tag. Egal wann, egal wo. Es MUSS außerdem immer mit dabei sein... Aber irgendwie ging es dann eine ganze Weile gut. Allerdings entwickelt er jetzt vor allem abends Probleme mit seinem Zucker. Wir sind seither nicht mehr gemeinsam mit der Maus ins Bett gegangen und er ist gefühlt jeden Abend bis früh um 1 wach und steht um 6 wieder auf...

Ich dachte echt, dass es sich irgendwann gibt und wir langsam ein halbwegs "normales" Leben leben dürfen... Tja. Denkste. Pustekuchen. Wäre ja auch langweilig. Mich plagen tatsächlich seit längerem Gefühle, dass ich versage und tatsächlich geht es gefühlt immer weiter bergab.

Letzten Mittwoch war ich mit der Maus bei der Physiotherapie und habe dem Therapeuten erklärt, dass sie sich vom Rücken auf den Bauch dreht (zurück nur wenn sie Lust hat), sich mit den Vorderarmen aufstützt und sich z. B. Am Spieltrapez, am Bart vom Papa oder anderen Dingen zum sitzen hoch zieht und quasi "alleine" sitzt. Krabbeln oder Vierfüßlerstand ist noch weit weg. Aber sie schiebt die Beine ab und an unter den Po oder zieht sich an der Teppichkante lang. Wenn sie sich hinsetzt dann ist die Welt für sie in Ordnung. Wir versuchen sie aber dennoch zu animieren vorwärts zu wollen. Aber da es auch Kinder gibt, die das krabbeln überspringen, haben wir uns keinen Stress gemacht... Bis der Therapeuten seine Übungen gemacht hat und das schreiende Kind auf den Rücken legt und sagt "So! Hinsetzen! Jetzt sofort... Hm... Macht sie nicht. Sie dreht sich ja nicht mal auf den Bauch. Sie kann ja GAR NICHTS!"... Ich denke, ich brauche nicht zu beschreiben wie furchtbar das war. Ich habe sie dann zum Trösten hochgenommen und durfte mir anhören, dass ich zu sehr glucke. Ich nehme sie ihm zu schnell zum trösten hoch... Und der finale Showdown kam, als er meinte, dass sie auf dem stand einer sechsmonatigen hängt und er zu unserem nächsten Termin (in drei Wochen) sehen möchte wie sich sich vom Rücken auf den Bauch dreht, in den Vierfüßlerstand geht, ein bisschen krabbelt, sich hinsetzt und das ganze rückwärts... Alleine... Ich war so überfordert, dass ich nicht wirklich was gesagt habe und danach geheult habe... Ich hätte stärker für mein Kind sein und ihn zurecht weisen müssen.

Aber um das Ganze abzurunden, schreibe ich das alles vom Krankenhaus aus... Ich liege gerade mit meiner Tochter im Bett und bin einfach nur verzweifelt... Seit Freitag Abend hat sie erhöhte Temperatur (38,3). In der Nacht von Samstag auf Sonntag fing es schlagartig auf 39,0. Laut Notdienst ist alles okay und ein Zäpfchen hilft. Seit heute früh stieg die Temperatur wieder weiter an...Tja. Laut Kinderarzt muss man das Fieber auch mal wirken lassen. Sollen morgen früh vorbei kommen... Haha. Als ich sie gegen Mittag kaum noch wach bekommen habe, sie nicht mehr getrunken hat und die Temperatur bei 39,3 war habe ich das nicht mehr lustig gefunden. Kind geschnappt, ab ins Krankenhaus... 39,4 und steigend. Schlussendlich wurde ihr Fiebersaft sowie Ibuprofen verabreicht und uns empfohlen da zu bleiben. Also. Mann nach Hause, Sachen gepackt und ich habe hier meinen größten Tiefpunkt erreicht. Bei weiteren Untersuchungen hieß es, dass sie Blut abnehmen müssen und sie an den Tropf hängen. Soweit so gut. Kannte ich vom letzten Mal. Da habe ich ihr beistehen können. Als es dann hieß, dass sie dringend Urin brauchen und ihr einen Katheter legen, wurde mir schon mulmig. Als dann drei Leute mein Kind fest und die Beine auseinander gehalten haben (sie lag so als würde sie auf einem Gynäkologenstuhl sitzen) und ich die Instrumente gesehen habe, konnte ich nicht mehr... Ich hab geheult, konnte mein Kind nicht beruhigen und eine Schwester hat mich nach draußen begleitet... Mein Kind war da drin... Allein... Für drei f*cking Minuten... Ich bin dann aber wieder rein und habe ihr beigestanden... Und seitdem habe ich das Gefühl komplett versagt zu haben... weil ich mein Kind alleine gelassen habe... Weil ich zu schwach in dem Moment war...

Nach all den Strapazen liegt sie jetzt mit normaler Temperatur an der Infusion neben mir und hat vorhin sogar wieder lachen können... Und ich schreibe hier unter Tränen weil ich das Gefühl habe eine schlechte Mutter zu sein...Kind zum zweiten Mal im Krankenhaus, Kind allein gelassen und anscheinend unfähig meinem Kind grundlegende Sachen beizubringen...

An sich ist mir klar, dass das nicht stimmt... Aber irgendwie ist gerade alles zu viel und für mich selbst negativ... Ich weiß auch gar nicht so wirklich was ich mir hiervon erhoffe... Verständnis, Zuspruch, Ehrlichkeit... Ich habe keine Ahnung...

Aber ich möchte danke sagen. Danke, dass es euch und das Forum gibt. Und vor allem ein großes herzliches Danke, dass du dir die Zeit genommen hast und dir mein Mimimi durchgelesen hast. Fühl dich lieb gedrückt.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Ähnliche Fragen

Ähnliche Fragen und Beiträge in unseren Foren rund um die Schwangerschaft:

Gemischte Gefühle..

Hey hey! :/ Ich hatte heute meinen FA Termin bei 7+1 (wurde dann auch so bestätigt) und hatte meinen Ultraschall. Naja, mein Krümel aus dem Februar begleitet mich doch noch ein bisschen.. Denn mein hämatom aus der Zeit (FG) hat sich nicht zu 100%zurück gebildet und ist nun ...

von xMaary, 8. SSW 28.06.2023

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Gefühl

Doofes Gefühl gefestigt

Ich denke das wird nun wirklich nichts mehr. War vor einer Woche zur Untersuchung wegen einer Blutung, da wurde schon ein Dottersack gesichtet/vermutet. Heute war mein erster geplanter Untersuchungstermin - auf dem Ultraschall konnte man nichts mehr finden. Denke, das ...

von nashörnchen, 6. SSW 20.06.2023

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Gefühl

Doofes Gefühl

Ach Mensch… deshalb find ich schwanger sein echt doof. Ich hatte die letzten Tage immer abends Spiels Ziehen im Unterleib und auch die Brüste spannten. Unterleib ziehen merkte ich nur wenn ich zur Ruhe kam. Ja nun sind wir seit gestern Abend im Urlaub. Und gestern warte ...

von Alex33, 5. SSW 18.06.2023

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Gefühl

Wenn das eigenen Gefühl nicht stimmt....

Ich hatte heute meinen 1. Termin beim Frauenarzt und hatte furchtbare Panik. Meine Tests sind anfangs nur ganz langsamer stärker geworden und waren lange nicht so stark wie die Testline. Symptome sind auch quasi nicht vorhanden. Ich dachte es wären alles schlechte ...

von -kaya-, 7. SSW 16.06.2023

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Gefühl

Ich steige mit gemischten Gefühlen ein - positiv nach FG

Hallo ihr Lieben, Ich durfte vor rund einer Woche an ES+10 positiv testen. Seither werden die Tests täglich dunkler. Heute habe ich nun meinen ersten Arzttermin mit Bluttest. Nach einer Fehlgeburt in der 11 SSW im letzten Jahr wollte es lange nicht klappen mit dem ...

von AnniMirl, 5. SSW 07.06.2023

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Gefühl

Ich steige mit gemischten Gefühlen ein - positiv nach FG

Hallo ihr Lieben, Ich durfte vor rund einer Woche an ES+10 positiv testen. Seither werden die Tests täglich dunkler. Heute habe ich nun meinen ersten Arzttermin mit Bluttest. Nach einer Fehlgeburt in der 11 SSW im letzten Jahr wollte es lange nicht klappen mit dem ...

von AnniMirl, 5. SSW 07.06.2023

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Gefühl

Komisches Gefühl nach Abstrich

Huhu, gestern wurden mir zwei Abstriche genommen u. a. HPV. Tat schon bisschen weh bzw es war ein ekliges Gefühl und fühlte sich unangenehm an. Also wie immer, ganz normal. Bis gestern Abend hatte ich auch noch dieses unangenehme Gefühl. Und heute morgen noch ein ganz wenig. ...

von Marlis1987, 8. SSW 06.07.2022

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Gefühl

Taubes Gefühl/ Brennen

Huhu ihr lieben... Ich bemerke bei mir seit einigen Tagen immer mal zwischendurch (bei Berührung an der entsprechenden Stelle, sei es dass ich selber dran gehe oder das Bustier verrutscht) ein Gefühl, was och nicht ganz beschreiben kann ...Einerseits fühlt es sich kribbelig ...

von Ne1991le, 32. SSW 23.12.2021

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Gefühl

Komisches Gefühl was ist das 🙈

Habe seit ca 2-3 stunden so ein komisches Gefühl in der scheide also so wie blubbern oder als ob da was raus muss aber nicht geht kann es kaum beschreiben. Meint ihr das ist das baby aber so tief ist das normal? Hoffe mir kann jemand weiterhelfen ist schon ein komisches ...

von Lazo, 20. SSW 19.09.2021

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Gefühl

Habt ihr ein Babygeschlecht im Gefühl?

Huhu, ich war heut bei Ultraschall und habe nun den ET 4.2.22. Wenn das Kleine sich etwas verspätet, wird es, wie die beiden großen Geschwister, ein Sonntagskind. Wäre ja ganz cool Wobei der 2.2.22 ja auch toll wäre

von Ani85, 12. SSW 16.07.2021

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Gefühl

Die letzen 10 Beiträge im Forum Februar 2021 - Mamis
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.