@Glaseule

Hey, lieb, dass Du fragst. Das zweite Antibiotikum hat angeschlagen, so dass wir seit gestern wieder zuhause sind und ich es in Tablettenform weiternehmen kann. Ich kann stillen, aber wieder mal meist nur unter Schmerzen. Die Stauung ist weitgehend weg, aber ich merke, dass ich noch sehr anfällig bin.

Im KH haben sie gemeint, dass der Stress unserer bisherigen Stillgeschichte zu der Entzündung beigetragen hätte, und es scheint so, als ob ich weiterhin anfällig bleibe. Ich habe überdies festgestellt, dass ich unheimlich schlechte Venen habe, vor allem an den Händen und Handgelenken, und mir gar nicht vorstellen kann, so einen Krankenhausaufenthalt mit intravenöser Therapie damit in absehbarer Zeit nochmal zu überstehen. Von acht Versuchen, dort einen Zugang zu legen, waren alle acht abartig schmerzhaft und nur zwei erfolgreich. Bei den beiden hat sich dann aber noch die Vene fett entzündet. Mein rechter Unterarm ist jetzt noch zur Hälfte geschwollen und rot. Ich hatte zwischendurch echt Probleme, die Kleine hochzuheben, weil mir beide Hände und Handgelenke so weh taten, dass ich kaum genügend zufassen konnte.

Naja, jedenfalls habe ich solche Angst, dass das nochmal passieren könnte, dass ich das Abstillen jetzt fast für unausweichlich halte. Und schon laufen wieder die Tränen. Ich glaube, das, was mir so zu schaffen macht, ist, dass ich damit die letzte körperliche Verbindung zwischen Johanna und mir kappe. Und auch, dass ich merke. wie sehr sie das Stillen genießt und mir so gemein vorkomme, es ihr zu nehmen. Und dann ist da doch auch immer noch so ein Gefühl des Versagens, weil ich "die natürlichste Sache der Welt", die "jede Frau kann", nicht hinbekomme.