zurück| Geschrieben von MarinaFerrarra am 25.11.2018, 21:25 Uhr |
burn out
Was macht man eigentlich falsch wenn der Stress einfach nicht abnehmen möchte? Ich halse mir zu viel auf, das weiß ich genau. Aber wie erreicht man innere Ruhe? Ich habe zwei Kinder mit 4 und 6 Jahren und ich finde einfach viel zu wenig Zeit mich richtig mit ihnen zu beschäftigen. Ich finde ein Haus macht viel zu viel Arbeit, dazu die "sozialen Verpflichtungen", die sind bei uns derzeit leider sehr hoch durch einen Sterbefall und mehrere aktuelle Geschehnisse. Am liebsten würde ich mich aber doch einfach aus ALLEM ausklinken, einfach nicht mehr verfügbar sein, mich auf meine kleine Familie konzentrieren, meinen Alltag ohne aufgedrückte Termine, Verpflichtungen etc. gestalten und mich auch auf meine Pläne verlassen können.
Zieht ihr manchmal eine Linie zwischen euch und außen? Wie kann man Menschen ohne sie zu verletzen vermitteln dass man keine Zeit und keine Nerven für gewisse Kontakte hat?
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Re: burn out
Antwort von Helendie85 am 25.11.2018, 22:32 Uhr
Genau in der gleichen Situation befinden ich mich gerade auch!
Ich habe das Gefühl total kaputt zu sein! Der Haushalt, die grossen 10 und 4, der Partner... Aber ich weiss auch das ich vom Burn out noch weit entfernt bin. Letztes Jahr als ich noch Vollzeit mit 2 Kindern und Haushalt usw. War, da war ich kurz davor. Ich persönlich denke einfach das es an der Dauer Belastung liegt. Obwohl bei uns eigentlich alles ganz gut läuft soweit vergisst man gerade beim 3 das man doch ständig unterm Strom steht. Und nach fast 20 Wochen wo immer noch ein anhänsel(lieb gemeint) da ist zerrt es einfach.
Ich Versuche dennoch allen soweit gerecht zu werden ohne mich selbst dabei zu vergessen. Beispiel Haushalt: ich muss nicht 2 mal mit dem Besen durch. Oder ich setze mir so Zeiten wo ich sage für jedes Kind 20-30 Minuten täglich. Auch beim Partner. Und wenn es ein Tag nicht klappt dann mache ich was längeres wenn am nächsten oder übernächsten Tag die Zeit ist.
Mir hilft auch kleine aus Zeiten zu nehmen. Z.b Kaffepause 10 Minuten auf der Terasse alleine. Oder mal die kleine den anderen zu überlassen und 20 Minuten Baden zu gehen. Was ich auch gut finde Joggen. Um Gottes willen, keine stundenweise sondern mal 5-10 Minuten die Strasse runter. Das sind zwar nur Kleinigkeiten aber die helfen ungemein.
Ich merke zwar das bei uns jeder mal enttäuscht ist, dass es für ihn alleine nicht so läuft oder Aufmerksamkeit gibt wie erhofft, aber es gibt einfach nur 24 Stunden am Tag. Und wenn ich immer nur alles für die anderen machen würde, würde ich zusammen klappen. Die Situation muss ja dauerhaft für alle Ertragbar sein. Und wenn die Kleinen älter sind, wird es auch alles wieder leichter.
Und dazu anderen zu helfen, habe ich mittlerweile eine klare Meinung. In der Vergangenheit habe ich gerne und bereitwillig allen geholfen, aber wenn ich selbst Hilfe brauche ist keiner da. Und Grad bei Feiern und so, da helfe ich oder bringe ich nur denjenigen was mit die das bei mir auch machen. Ich habe auch ganz klar gesagt das sich zur Zeit niemand auf mich verlassen, bzw melden brauch weil ich jetzt erstmal genug andere Sorgen habe. Es hört sich zwar hart an, aber es war ein langer Weg bis hier her und wo sich jetzt alle daran gewöhnt haben ist es in Ordnung. Es gibt da einfach keine nette Art manchmal es schonend zu sagen. Viele brauchen da einfach eine gerade Linie. Ansonsten finde ich gibt man den kleinen Finger und die ganze Hand wird genommen. (Bei 6 Geschwistern kann ich da echt ein Lied singen). Ich finde da muss man einfach egoistisch sein, die anderen sehen ja auch nur die eigenen Probleme. Und ich gehe auch nicht immer ans Telefon wenn ich gerade mit Haushalt oder Hausaufgaben beschäftigt bin. Ich rufe dann einfach zurück wenn ich Zeit habe. Das kann durchaus auch mal 1-3 Tage warten. Wenn es wirklich was dringendes ist meldet sich die Person später halt noch mal.
Ich würde dir raten vielleicht einfach bei diesen Verpflichtungen zur Zeit, vielleicht mal krank zu machen. Also einfach sagen das du krank bist. Was im Grunde genommen noch nicht mal gelogen ist. Und einfach eine Zeit um dich ein bisschen zu erholen. Um einfach auch mal auf Distanz zu gehen. Vielleicht bekommst du dan auch eine andere Blickrichtung.
Also ich wünsche Dir auf jeden Fall das alles klappt. Ansonsten fühl ich mich getröstet das ich nicht die einzige zur Zeit bin wo so kaputt ist.
Re: burn out
Antwort von MarinaFerrarra am 27.11.2018, 14:03 Uhr
Vielen Dank Helen! Wir schaffen das...
Re: burn out
Antwort von Clara_ am 28.11.2018, 8:43 Uhr
Ich mache es wie Helen, sonst würde ich am Rad drehen. Ich lasse inzwischen deutlich zu erkennen, wenn es nicht mehr geht.
Meine großen Kinder wollen bespaßt oder rumgefahren werden, die bekommen aber auch ihre Aufgaben.
Der Kleine kostet echt Kraft, die Nächte sind beschixxen, trinken an der Brust wird zur Turnstunde 
, der Haushalt, die Geschenke für die Familie und Verwandtschaft und dann will mein Mann NOCH ÖFTERS eine Auszeit, um sich entspannen zu können.
Es steigt bald im Frankfurter Raum Rauch auf, weil ein Vulkan explodierte, wenn das Männlein nicht mal mir eine Auszeit gönnt.
Durchhalten und vielleicht mal den Wunschzettel aufhängen und solche Dinge draufschreiben? Zumindest mein mittleres Kind (14) hat sehr feine Antennen, der entlastet mich manchmal.
Mir hilft aktuell ein Kaffee und 5 Minuten Ruhe. Die hole ich mir, indem ich das Standbild beim TV anmache, dazu läuft immer irgendeine Musik dazu - das gefällt dem Zwerg und ich brauche diese Zeit. Nicht pädagogisch wertvoll, ich weiß. Ich hab den Krümel 24/7 um mich rum, da brauche ich auch meine Auszeit. aktuell linst er, was die Mami da tippt .....
