zurück| Geschrieben von svenja32 am 12.09.2011, 20:50 Uhr |
Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Meine Tochter (wird 7 Jahre alt) hat eine on/off-Freundin, die sie nicht sonderlich gut behandelt, der meine Tochter jedoch trotzdem ständig hinterherläuft. Sie hat nicht viel Selbstbewusstsein, ist auch gerade erst eingeschult worden mit ihr zusammen in einer Klasse (sie kennen sich aus dem Kindergarten).
Besagte "Freundin" sagt also ständig zu ihr, mach dies oder das für mich, sonst bin ich nicht mehr deine Freundin. Oder sie tuschelt mit anderen Kindern und verkündet, meine Tochter sei blöde und sie wolle nicht mehr mit ihr spielen. Ich will Meine nicht verherrlichen, sie ist sicherlich auch nicht immer ein Unschuldslamm. Aber die beiden gehen echt gar nicht zusammen...meine Maus lässt da über sich bestimmen und sich kommandieren, akzeptiert Funkstillen und trottet ihr dann doch immer wieder hinterher. Am liebsten würde ich ihr diese Freundin verbieten, aber darf und soll man das überhaupt?Ich habe schon versucht, sie in andere Richtungen zu lenken und anderen Kindern näher zu bringen. Das wurde dann von besagtem Kind mit Druck und Lästerei quittiert, und ich weiss nicht, ob ich ihr damit einen Gefallen getan habe.
Mischt ihr euch in soetwas ein, oder lasst ihr die Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen?
Beitrag beantwortenRe: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von celmin am 12.09.2011, 21:00 Uhr
In dem Fall würde ich mich nicht ganz raushalten, das könnte ich wahrscheinlich nicht. Ich würde die Freundschaft aber auch nicht einfach verbieten, damit erreicht man nur das Gegenteil.
Eher würde ich versuchen mein Kind mal zu ermuntern, sich mit anderen Kids zu verabreden.
Und ich würde mit ihr darüber reden. Frag sie doch mal wie sie sich fühlt, wenn die Freundin sie so schäbig behandelt und was sie dann am liebsten tun würde. Dann wüsstest Du auch, ob Du mit dem "in andere Richtungen lenken" weitermachen sollst.
Macht Deine Tochter denn irgendetwas nebenbei? Also Sport und das ohne diese Freundin?
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von svenja32 am 12.09.2011, 21:08 Uhr
Das Kinderturnen ist mit der Freundin. Sie möchte gerne Gitarre anfangen, aber die Musikschulen laufen ja schon. ich wollte erst mal sehen, wie die Schule so läuft. Dann hat sie noch Ergo 1x die Woche, das wird sonst ziemlich viel.
Jetzt feiert sie bald Geburtstag, und sie möchte diese Freundin nicht einladen. Aber trotzdem rennt sie ihr nach, ich verstehe es nicht.
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von SelinaMama am 12.09.2011, 21:44 Uhr
Hallo,
so eine ähnliche Situation haben wir hier auch. Meine Tochter, knapp 6, hat auch so eine Freundin. Allerdings ist es hier ein 3er-Gespann, was noch schlimmer ist. Ist die eine nicht da, ist die andere gut genug oder anders rum. Es ist schlimm und mir tut meine Tochter oft sehr leid. Aber dennoch liebt sie ihre "Freundin" - sie kann nicht mit und nicht ohne. Es herrscht jetzt mal ein paar Wochen Funkstille in Form von nicht Zuhause-Einladen, aber seit einigen Tagen kommt die Frage wieder. Natürlich werde ich die Freundin einladen - ich möchte mich nicht zu sehr einmischen. Ich denke/finde, solange sie nicht körperlichen Schaden davon trägt, soll sie versuchen selbst die Situation zu regeln. Sie kommt ja auch nie tot traurig oder heulend nach Hause, von daher sehe ich keinen Handlungsbedarf.
Lg. SelinaMama
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von DK-Ursel am 13.09.2011, 8:01 Uhr
Hejallesammen!
Direkt schlecht behandelt wurden meine Töchter von ihren Freundinnen nie, aber sie haben sich im KIGA doch eher sehr dominierende Mädchen gewählt, von denen sie sich erst im letzten 8wichtigen!!!) Jahr emanzipierten.
Bei der Großen fragte ich noch nach beiden Pädagogen (zumal eine andere Muter sehr erleichtert war, daß meine Tochter nun zu diesem dominierenden Mädchen stieß, weil sich die Dominanz nun auf ein Kind mehr erweiterte - die anderen also uz dritt gegensteuern gekonnt hätten, was sie aber meistens nicht taten).
Und die Pädagogin meinte, jaja, sie hättten das durchaus im Blick, aber wahrscheinlich brauchten die Kinder das jetzt so, wie es war - sonst gäbe es ja Aufruhr.
Und ich denke, das ist eine an sich weise Einstellung.
Auch wir umgeben uns ja manchmal mit Menschen, von denen andere nicht soviel halten, von denen andere meinen,sie täten uns nicht gut.
Und vielleicht brauchenwir diese Menschen eben auch.
Meine eine Tochter brauchte die dominierende Freundin ganz sicher, weilsie sich zunächst sehr unsicher im KIGA fühlte und genug damit zu tun hatte, den Abschied von mir zu verkraften.
Da war es gut, daß jemand anderes die Führung übernahm und sagte, wo es beim Spielen langging.
Meine andere Tochter brauchte die dominierende Freundin vielleicht, weil sie damit auch mit den anderen Mädchen in näheren Kontakt kam.
Undder Ablöseprozeß war dann für alle wichtig --- und gerade beider einen hält die Freundschaft heute noch und ist fester denn je; beide Mädchen haben gelernt, daß ein NEIN der einen nicht heißt, daß man sich spinnefeind ist.
Ich würde also an Deiner Stelle auch beobachten, aber nicht eingreifen, es seidenn, Sprache, Abweisung, Rumscheuchen werden zu krass.
Stärk lieber Deinem Kind den Rücken, daß es sich zur Wehr setzt und vor allem, wie hier auch schon vorgeschlagen:
Bring es zusätzlich (!!) mit anderen Kindern zusammen.
Zum Geburtstag würde ich, wenn mein Kind das will, dieses Kind durchaus einladen -- da kannst Du doch die regeln Eures Hauses verwirklichen und für Ausgleich sorgen, iindem Du das Kind bremst und die anderen auch mal an die Reihe kommen läßt!
Und indem Du Dir "Gemeinheiten" verbittest: "Sowas machen wir bei uns nicht, hier darf jeder ..."
Gruß Ursel, DK
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von svenja32 am 13.09.2011, 8:53 Uhr
Vielen Dank an alle hier! Ja, ich denke auch, dass sie sie braucht, um Sicherheit zu haben und sich zu orientieren. Die Schule ist eben noch neu, und wenn jemand genau sagt wo es langgeht, im wahrsten Sinne des Wortes, ist es eben auch einfacher.
Ich werde verstärkt an ihrem Selbstvertrauen arbeiten und schauen, dass sie mehrere Interessen entwickelt und mit mehreren Kindern spielt.
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von DK-Ursel am 13.09.2011, 9:17 Uhr
Hej nochmal!
Der Idealfall ist dann,daß das Kind selber Vergleiche anstellt und merkt, wo es und mit wem es ihm besser geht!
Daher die Freundin nicht miesmachen.
Wohl aber über Verhalten sprechen:
Wie geht es dir damit, wenn XY andere/dich so behandelt?
Wolltest du da wirklich mitachen?
Wieso sagst du nicht nein, wenn du etwas nicht möchtest?
Der Emanzipierungsprozeß dauerte bei uns wirklich lange - aber seitdem habe ich solche Abhängigkeiten nicht mehr so unkritisch erlebt!
Das gehört eben auch zum Lernen, zum sozialen Lernen dazu!
Und ebenso muß dann irgendwann das domierende Kind lernen - daß es NEINs von den Freundinnen bekommt, (ohne daß die sie nicht mehr mögen!).
Gruß Ursel, DK
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von svenja32 am 13.09.2011, 11:13 Uhr
Das hast Du gut geschrieben, und ich werde es mir ausdrucken, denn diese Probleme sozialer Art haben wir schon längere Zeit. Und ich leide immer mit und lenke wahrscheinlich zu indiskret bzw. mir fehlt da ein Stück Gelassenheit.
Kommst Du echt aus Dänemark? Du Glückliche :o)
Ich habe das Vergnügen nur 1x im Jahr im Urlaub...
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von DK-Ursel am 13.09.2011, 11:33 Uhr
Hej Svenja!
Ja, das kenne ich auch, manchmal schießen wir Mütter aus Lauter "wir wollendoch nur das Beste für unser Kind" eben auch über´s Ziel.
Nein, ich komme nicht aus DK, ich lebe nur hier.
Und "ich Glückliche"?
Ach weißt Du, hier lebt es sich wie anderswo auch:
Wir haben Freuden und Ärger, gute Schulen, schlechte Schulen, Streß und Natur, Beruf und Freizeit, teure und preiswerte Sachen.
Selbst meine Freundin näher am Meer als ich ist dort eher selten, denn mit Beruf, 2 Kindern, Hund, Haus, Garten und Hobbies ist sie mehr als ausgelastet.
Im Urlaub sind alle anders, ist alles anders - egal wo.
Gruß Ursel, DK
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von svenja32 am 13.09.2011, 11:37 Uhr
Ja, aber trotzdem habe ich das Empfinden, dass die Dänen ein anderes Lebensgefühl haben. Langsamer und entschleunigter und ggf. sozialer, wobei ich da in den letzten Jahren auch Veränderungen erlebe (soziale Unzufriedenheit).
Klar, Urlaub hat man nie, es sei denn, man hat Urlaub, stimmt´s?
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von Baby2411 am 13.09.2011, 11:58 Uhr
Meine Tochter hat/hatte auch eine Freundin, die sehr dominat war. Meine Tochter hat sich viel gefallen lassen.
Mir hat das immer das Herz gebrochen und ich wusste oft nicht, wie ich reagieren soll.
Ich habe mich dann mit einer Mutter unterhalten, die in einer ähnlichen Situation war und sie sagte etwas zu mir, was mir irgendwie die Augen geöffnet hat.
Ich kam dann zu dem Entschluss: wenn ich meiner Tochter das jetzt schon alles abnehme, das für sie regle und entscheide, wie soll sie das dann selbst lernen..vorallem für später?
Ich bin also nur eingeschritten, wenn es zu arg wurde. Habe mit dem Mädchen dann gesprochen: wie wäre es wenn (meine Tochter) so zu dir wäre? Fändest du das schön usw.? Aber eben auch nur, wenn ich es direkt gesehen habe. Dazu bin ich manchmal eine längere Weile dabei gestanden z. B. wenn ich mein Kind abgegeben habe oder abgeholt habe.
Ansonsten habe ich es als meine Aufgabe angesehen, meine Tochter zu stärken, sie zu einem selbstbewussten Mädchen zu machen. Sie zu bestärken sich nicht alles gefallen zu lassen, dann Freundinnen das und dies nicht tun usw.
Und weiß du was....mittlerweile ist das eine ausgeglichene Freundschaft! Sie hat gelernt sich durchzusetzen!
Sicherlich war das für mich nicht immer leicht....aber ich glaube mein Kind hat für die Zukunft viel gelernt!
Das ging natürlich nicht von jetzt auf nachher und hat vorallem mir oft sehr weh getan.
Es gibt auch viele Bücher über Freundschaft usw. Das man selbst entscheidet was man tun möchte usw.
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von DK-Ursel am 13.09.2011, 12:02 Uhr
Hej Svenja!
So isses.
Naja, manche Dinge sind schon anders -- und einige davon besser andere schlimmer.
So bin ich eigentlich sehr glücklich darüber, daß meine Kinder hier zur Schule und Kinder sein durften, allerdings haben wir uns auch sehr untypisch verhalten nud ich bin die ersten Jahre "Nur-Mutter/Hausfrau" gegeben, sowas gibt es hier nicht mehr.
Das ist gegen den Strom schwimmen und nicht immer leicht.
Ich vermisse manchmal auch ein bißchen mehr Leistungsdruck, obwohl der jetzt auf dem Gymnasium (das aber erst ab 10. Kl. geht) doch kommt.
Aber wenn Kinder ständig unterfordertsind, dann ist das für die Eltern 8die sich kümmern) ebenso anstrengend wie überforderte Schüler.
Auch in der Arbeitswelt geht es wohl noch etwas weniger stressig zu, kommt natürlich auch darauf an, was man macht.
Ich arbeite derzeit in einer Apotheke und glaube mir, ich bin oft erschüttert, wieviele i der generation der 30-40Jährigen Mittel gegen Depressionen, Schlafstörungen, Angst etc. bekommen!
Das ist schon sehr bezeichnend, daß eben genau diese Generation total belastet ist mit Familiengründung (kleinen Kindern) und Karriere, dauz Haus und Garten, Hund und Urlaub, Autos (bei den hiesigen Preisen schon reiner Luxus, den sich aber fast jeder gönnen muß,weil man ja meistens auf dem Land wohnt und die Busverbindungen grottenschlecht - zumal man ja die diversen inder morgens und abends bringen und holen muß zu den Betreuungsinstitutionen!
Also, rosig ist längst nicht alles, nur andere Dinge als in Dtld. --- man muß sich halt überall arrangieren und versuchen,das Beste aus allem zu machen.
Gruß Ursel, DK
@baby2411
Antwort von svenja32 am 13.09.2011, 12:13 Uhr
Das mit den Büchern über Freundschaft ist auch eine nette Idee.
Kannst Du denn eines empfehlen?
@Baby2411 Schade, dass nicht alle Eltern so sind wie du...
Antwort von Sphynx am 13.09.2011, 12:52 Uhr
Bei meinem Kind gab es zu Anfang der Kindergartenzeit auch eine sehr unglückliche Dreierkonstellation im Kindergarten. und die Mütter der anderen beiden Kinder haben sich gegen mein Kind entschieden und entsprechend ihre Kinder beeinflusst.
Mein Kind hat SEHR darunter gelitten, weil es in dem Alter gerade erst LERNTE was Freundschaft bedeutet, und so wurde meinem Kind die Chance genommen früh zu lernen wie man eine richtige Freundschaft aufbaut.
Es ist heute, nach über zwei Jahren, noch traurig, weil es sich WEGEN DER MUTTER nicht mehr mit dem anderen Kind verabreden durfte und das andere Kind es im KiGA auch immer vom "umkämpften" Kind wegdrängte und ausschloss, eben mit der Begründung, dessen Mutter hat es so gesagt... Alles lief nur noch nach dem Muster: wenn du nicht das und das machst, dann spiele ich nie wieder mit dir, mit Tränen auf beiden Seiten, weil mein Kind natürlich irgendwann mit den gleichen fiesen Sprüchen konterte
Ich finde, Eltern sollten höchstens so wie du "steuernd" aber nicht ausgrenzend oder extrem negativ wertend eingreifen!
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von D.G.31 am 13.09.2011, 13:21 Uhr
Grundsätzlich bin ich der Meinung, das man sich als Eltern zurück nehmen sollte. Ist eh schwierig sich bei den beiden einzumischen. Du kannst schon arrangieren das auch andere kinder kommen aber in erster linie ist es wichtig deine Tochter zu stärken damit sie es nicht nötig hat sich dominieren zu lassen sondern sich traut auch einmal der Bestimmer zu sein. Den Kontakt zu verbieten und das Mädchen nicht zum Geburtstag einzuladen halte ich für falsch. Erstens ist sie deiner Tochter ja wichtig und zweitens wird sie durch das Verbot ja noch interresanter. Versuch deine Tochter zu stärken, dann wird sie sich auch von der Freundin lösen und ganz andere Freunde bekommen
Re: Aus Kinderfreundschaft als Eltern lieber raushalten?
Antwort von jojoja-zauberzwerge am 13.09.2011, 15:18 Uhr
ich würde die lehrerin ansprechen, dass sie darauf achten möge, dass da indirekte aggressionen (kann bis zu ernsthaftem mobbing ausarten, wenn da keiner einhalt gebietet) gegen deine tochter im gange sind und wenn ihr was auffällt, soll sie direkt mit den schülern im klassenverband sowas mal thematisieren.
wenn die schülerin immernoch weitermacht, soll sie mit ihr alleine nochmal reden.
oftmals nehmen sich junge schüler ansagen ihrer lehrer ja noch an.
wenn du was sagst, wird das mädchen es wahrscheinlich nur weiterhin an deiner tochter auslassen.
mlg
n.
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