Baby und Job

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Geschrieben von Lena_1977 am 27.02.2008, 20:59 Uhr

Herdprämie kommt wohl doch

.. ich bezweifel das es unsere Gesellschaft weiterbringt...

Im Gesetzentwurf der Familienministerin heißt es nun, dass "ab 2013 für diejenigen Eltern, die ihre Kinder von ein bis drei Jahren nicht in Einrichtungen betreuen lassen wollen oder können, eine monatliche Zahlung (zum Beispiel Betreuungsgeld) eingeführt werden soll". Die Einzelheiten sollen später in einem Gesetz geregelt werden. "Der Gesetzgeber ist dabei in seiner Entscheidung frei", heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.

Die SPD akzeptiert damit, dass das Betreuungsgeld Bestandteil des Gesetzes zum Ausbau der Kinderbetreuung bleibt. Ursprünglich wollten die Sozialdemokraten die von ihnen abgelehnte familienpolitische Leistung allenfalls in die Begründung des Gesetzentwurfs aufnehmen. Der Streit war entbrannt, weil Union und SPD eine Vereinbarung des Koalitionsausschusses vom Mai 2007 unterschiedlich auslegten. Vor allem die CSU sah in dem Beschluss der Koalitionsspitzen eine verbindliche Festlegung, die SPD sprach dagegen von einem Prüfauftrag.

Die CSU will Eltern, die ihre Kinder zu Hause erziehen, mit 150 Euro pro Kind und Monat unterstützen. Nur wenn die Einführung des Betreuungsgeldes verbindlich festgelegt wird, will sie den Ausbau der Kinderbetreuung mittragen. "Ich gehe davon aus, dass auch die CSU zustimmen wird", sagte von der Leyen. CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer begrüßte den Kompromiss, kündigte jedoch an, dass seine Partei, ihn genau prüfen werde. Zudem sei die Finanzierung noch offen, sagte Ramsauer.

Steinbrück sprach von einer vernünftigen Lösung. Der Finanzminister hatte das ursprüngliche Konzept kritisiert, weil damit möglicherweise neue Finanzlasten auf den Bund zugekommen wären. Die SPD lehnt das Betreuungsgeld aber auch aus grundsätzlichen Gründen ab: Die Sozialdemokraten wenden ein, dass die zusätzlich Leistung nicht den Kindern, sondern der Haushaltskasse zugute kommen würde. Zudem könnte das Betreuungsgeld Eltern dazu verleiten, ihre Kinder aus einer Betreuungseinrichtung abzumelden.

Der Bund hatte sich mit Ländern und Gemeinden darauf verständigt, bis 2013 die Zahl der Betreuungsplätze für Kleinkinder in Krippen, in Kindergärten oder bei Tagesmüttern auf 750.000 zu verdreifachen. Damit bestünde ein Angebot für rund ein Drittel der Mädchen und Jungen in dieser Altersgruppe. Der Bund steuert dazu 4 Mrd. Euro bei.

Quelle: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Koalition%20Streit%20Herdpr%E4mie/323476.html
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38 Antworten:

Herdprämie kommt wohl doch

Antwort von carla72 am 27.02.2008, 21:12 Uhr

Ich hätte ja die Gutscheinlösung als Kompromiss gar nicht so schlecht gefunden. Da hätte man das Kind eben in die Kinderbetreuung oder, wenn frau zuhause bleibt, in musikalische Früherziehung oder Krabbelgruppe (aber das Geld halt nicht in Flachbildschirme) stecken können. Naja.

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Re: Herdprämie kommt wohl doch

Antwort von Lena_1977 am 27.02.2008, 21:16 Uhr

Ich finde es schade wenn man einem Kind diese Erfahrung Kindergarten/Gruppendynamik nimmt - dadurch wird der Schulstart sicher nicht einfacher und ob die 150 Euro dann dem Kind zu gute komen, ist die andere Frage.

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Re: Herdprämie kommt wohl doch

Antwort von carla72 am 27.02.2008, 21:23 Uhr

Das hatte ich auch erst gedacht, aber im Gesetzesentwurf ist nur die Rede von 1-3 jährigen. Die haben dann ja noch ein paar Jahre Zeit, in den Kindergarten zu gehen.

Liebe Grüße,
carla72

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Re: Herdprämie kommt wohl doch

Antwort von stetibi am 27.02.2008, 21:43 Uhr

Als ob es bei diesen Gesetzesentwürfen um die Kinder ginge!

Wie und warum wir unsere Kinder betreuen oder betreuen lassen bzw. ab welchem Alter kann doch den Staat soviel interessieren wie ob ich lieber Äpfel oder Birnen kaufe.
Es geht einzig allein um den Arbeitsmarkt und die Verfügbarkeit von Frauen für den Arbeitsmarkt. Nichts anderes.

Ich finde, man sollte dahinter keine soziale Ideologie sehen und auf irgendeiner Welle mitschwimmen, außer der, die einem selbst persönlich passt.

LG, Stefanie

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Re: Herdprämie kommt wohl doch

Antwort von 58er am 28.02.2008, 1:29 Uhr

dass frauen spätestens nach dem neuen versorgungsgesetz nach der ehe mit dem ofenrohr in die alpen schauen, wenn sie keinen job haben oder finden und/oder schlecht ausgebildet und/oder nicht mehr up-to-date sind berufswissensmäßig, ist keine ideologie, sondern fakt.

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Re: Herdprämie kommt wohl doch

Antwort von 58er am 28.02.2008, 1:35 Uhr

ja, und eam schaug ooo: da CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer. da beedäää - a gaudibursch, a ganz sauberer - er begrüßt also den Kompromiss, und er prüft ihn.. eam schaug oooooooooo.

ich bin gespannt, wie und was er da prüft. *vorlachenuntermtischliegundjodlvorgaudi*

da traunsteiner, da chiemgauer. der kommt ja aus einem landstrich, wo in den kigas kinder erst ab 5 verbindlich aufgenommen werden müssen. und wo die welt noch schwer in ordnung ist. sauschwer. und wo d´ madln und buam noo needa so früh soo naigschaid sann. needaaa. brauchts aaa gor needaaa. in bayärn scho glai goaar needaa. und in obabayärn glai goaar needaa.

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Steh ich jetzt auf dem Schlauch??

Antwort von Bloomy am 28.02.2008, 8:39 Uhr

Ich verstehe diese Herdprämie nicht! Wieso werden die Frauen, die sich den Luxus rausnehmen, 3 Jahre mit Kind zuhause zu bleiben, auf Steuerzahlers Kosten unterstützt? Welche Prämie bekommen denn die, die arbeiten gehen, sich wahrscheinlich in der besch... Lohnsteuerkl. 5 befinden, brav ihre Steuern abdrücken und einen Krippenplatz bezahlen müssen? Wo soll der Sinn sein? Sollen Frauen, die Kinder bekommen zu hause bleiben statt zu arbeiten?

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Re: Steh ich jetzt auf dem Schlauch??

Antwort von RenateK am 28.02.2008, 8:40 Uhr

Na klar, deswegen wird das gemacht, damit mehr Frauen zu Hause bleiben. Das geht doch nicht darum Kindern zu helfen, dann würde man die Betreuung ausbauen und mehr Geld ins Bildungswesen stecken.
Gruß, Renate

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Re: Steh ich jetzt auf dem Schlauch??

Antwort von andrea70 am 28.02.2008, 8:40 Uhr

Ich denke mal, daß das der Ausgleich für die Krippenplätze sein soll. Die Gebühren, die man da bezahlt sind ja nicht kostendeckend.

LG Andrea

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Sorry, schlagt mich...

Antwort von Bloomy am 28.02.2008, 8:48 Uhr

aber ich versteh es trotzdem nicht *schäm* . Warum will der Staat das? Was ist der Zweck dahinter? Das Elterngeld ist dafür da, dass die Bundesbürger sich nicht gegen Kinder entscheiden, weil sie befürchten, in der Anfangszeit finanzielle Einbußen zu haben. Aber das? Sorry, vielleicht bin ich zu blöd :-(

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Re: Sorry, schlagt mich...

Antwort von RenateK am 28.02.2008, 8:53 Uhr

Hallo Bloomy,
es gab da ja durchaus Auseinandersetzungen drüber, weil es da auch in herrschenden Kreisen unterschiedliche Interessen gibt. Durchgesetzt hat sich halt die - offenbar recht starke Fraktion, repräsentiert z. B. aber nicht nur von der CSU -, die Frauen an Heim und Herd bringen will. Zum Teil sicher aus ideologischen Gründen, aber natürlich auch aus handfesten Interessen (unbezahlte Reproduktionsarbeit der Frauen statt mehr Geld fürs Bildungswesen, Senkung der Erwerbslosenrate etc.). Klar, das ist menschenfeindlich, das wissen wir, aber darum geht es hier nicht.
Gruß, Renate

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@bloomy (und alle) - erläuterungen (einer feministin...)

Antwort von paulita am 28.02.2008, 8:57 Uhr

falls du das nicht ironisch meinst (was mir persönlich ja sympathisch wäre...), dann zur erklärung folgendes:
es gibt breite kreise in der brd, quer durch die parteien, aber doch überwiegend in den christlich-konservativen lagern (deren cdu von der leyen ja nach wie vr angehört, nicht vergessen!!), die sich ganz vehement GEGEN die gleichzeitigkeit von beruf und familien bei frauen (!!! und NUR bei frauen/müttern) aussprechen. die "deutsche mutter" hat mindestens 3 jahre vollzeit-mama zu sein, sonst werden die kinder blöd, asozial, kriminell, traumatisiert und überhaupt. nachdem die große koalition nun den ausbau der kleinkindbetreuung und das neue elterngeld gegen erhebliche widerstände in den eigenen reihen (ich sag nur: mixa und die "gebärmaschinen") durchgesetzt hat, werden nun die konservativen bedient. mit der so genannten herdprämie.
ich persönlich sehe das ehrlich gesagt gemischt. denn, wenn frau will, dass alle menschen - frauen wie männer - sich für alle optionen entscheiden können, dann finde ich, gehört die alternative daheim zu bleiben durchaus dazu. als feministin (jawoll!) bin ich dafür, dass frauen ALLES können sollen. eben auch daheim bei den kindern bleiben, wenn sie das glücklich macht. und es gibt im kontext des feminismus eine ganz traditionsreiche debatte über den "lohn für hausarbeit", d.h. die aufwertung der scheinbar rein privaten arbeit, die überwiegend frauen leisten. also. so einfach ist das vielleicht alles nicht.
aber: hast du nun verstanden, worum es geht? :-)
lg

paula

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Re: @bloomy (und alle) - erläuterungen (einer feministin...)

Antwort von Bloomy am 28.02.2008, 9:09 Uhr

Danke für deine Erklärungen. Naja, halbwegs verstanden hab ich es wohl. Aber das mit dem Lohn für die Hausarbeit hab ich trotzdem nicht verstanden. Mich bezahlt auch keiner für die Hausarbeit, die ich nach 8-10 Stunden arbeiten machen muss, wenn mein Kind dann im Bett ist. Ich bin auch ganz klar dafür, dass jeder das machen soll, was er für richtig hält. Aber wieso werden die, die sich dafür entscheiden(!), kein Geld zu verdienen, von denen bezahlt, die sich abrackern? Das ist ein starkes Ungleichgewicht der Verteilung, wie ich finde...

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@bloomy

Antwort von andrea70 am 28.02.2008, 9:15 Uhr

Naja , ganz so ist es ja nicht. Wenn du dein Kind in die Krippe oder den Kindergarten gibst, zahlt das auch größtenteils die Gemeinschaft. Du mußt nur mal die Gebühren von rein privaten und öffentlichen Kindergärten vergleichen.
Ich schätze mal, daß einfach nicht genug Geld dafür da ist, wirklich für alle Kleinkinder eine Betreuungsmöglichkeit zur Verfügung zu stellen. Daher kommt die Allgemeinheit rein finanziell vermurlich mit den 150,- EUR pro Monat besser weg.

LG Andrea

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Re: @bloomy

Antwort von Bloomy am 28.02.2008, 9:21 Uhr

Tja, das übersteigt wahrscheinlich unsere Kompetenzen, das jetzt kostenmäßig miteinander zu vergleichen. Aber was an Steuereinnahmen wegfällt, wenn Frauen sich entscheiden, zuhause zu bleiben statt arbeiten zu gehen, darf ja auch nicht außer acht gelassen werden...
Naja, man wird sehen, wie es sich entwickelt. Danke für eure Erläuterungen!

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Re: @bloomy

Antwort von RenateK am 28.02.2008, 9:22 Uhr

Hallo Andreas,
das glaubst Du doch selbst nicht, dass nicht genug Geld da ist für eine flächendeckende Betreuung und Ganztagsschulen usw. In einem der reichsten Industrieländer dürfte das wohl vom Bruttosozialprodukt her problemlos zu machen sei. Das ist eine Frage der Prioritäten, die werden anders gesetzt und genau deshalb kommt so was raus.
Gruß, Renate

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Re: @bloomy (und alle) - erläuterungen (einer feministin...)

Antwort von paulita am 28.02.2008, 9:30 Uhr

das mit dem ungleichgewicht sehe ich auch so. allerdings sagst du ja selbst: auch hausarbeit ist eine plackerei und zwar eine gesellschaft total notwendige. wenn menschen nicht essen, wohnen, schlafen, sich regenerieren, wenn die kinder nicht erzogen werden usw., dann gibts auch keine arbeitskraft. insofern ist "private" hausarbeit (reproduktionsarbeit) auch im kapitalismus schlicht ökonomisch notwendig. aber sie wird nicht bezahlt, also nicht anerkannt. darauf zielt die "lohn für hausarbeits"-debatte ab.
lg
paula

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@Bloomy, - genau das sollen sie, das war Bedingung für die CSU

Antwort von tinai am 28.02.2008, 9:36 Uhr

schlimm ist das!

Denn es ist ja nicht so, dass Frauen (eigentlich Eltern, aber doch zu 95% Frauen) nicht jetzt schon vom STaat fürs zu Hause bleiben alimentiert würden - angefangen von der kostenlosen Weiterversicherung in der KV, über Ehegattensplitting (wenns einen Gatten gibt, aber in der CSU gibts immer Gatten), Anrechnung in der Rentenversicherung usw usf.

Das sind Wurfprämien, die zu nichts anderem führen, als das Kinder aus Kitas abgemeldet werden. Einziger Vorteil: DAnn gibts die Plätze wenigstens für die, die sie brauchen, aber sicher nicht selten zum Schaden der Kinder.

Den Versuch gibts doch schon in Thüringen, wo es das Betreuungsgeld seit zwei Jahren gibt, mit dem Ergebnis, dass gerade die Kinder abgemeldet werden, denen der frühe Kita-Besuch gerade gut täte.

IN was für eine Republik leben wir eigentlich?

Gruß Tina

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@Renate

Antwort von andrea70 am 28.02.2008, 9:39 Uhr

Das mit dem geld habe ich natürlich so gemeint. DAFÜR ist kein geld da, für andere Sachen natürlich schon.

Bin übrigens kein Andreas!

LG Andrea

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Den Lohn will ich dann aber auch!

Antwort von tinai am 28.02.2008, 9:56 Uhr

Denn auch berufstätige haben den gleichen Haushalt!

Hier gehts ja nicht um die Hausarbeit, sondern um bezahlte Betreuungsarbeit durch die Mutter!!! Väter kriegen das auch, aber die sind nicht wirklich gemeint in der Debatte.

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Re: Den Lohn will ich dann aber auch!

Antwort von fiammetta am 28.02.2008, 10:26 Uhr

Hi,

erstens leisten berufstätige Frauen wesentlich mehr Arbeit als Hausfrauen, was einfach in der Natur einer Mehrfachbelastung liegt. Wenn Hausarbeit bezahlt wird, dann entweder für alle oder für keinen. Ansonsten bedeutet das nur, daß die einen doppelt ausgenutzt werden und die anderen auf deren Kosten doppelt profitieren.
Mittlerweile fühle ich mich als berufstätige Mutter regelrecht verarscht, wenn ich mir betrachte, wie gut man - bei einer andauerenden Ehe (was meistens eher mit Pragmatismus, denn mit Glück zu tun hat) - als Hausfrau leben kann: man wird lebenslang alimentiert, hat Freizeit in Hülle und Fülle (Kinder sind definitiv nicht lebenslang betreuungsbedürftig, die wenigsten strampeln sich für die Pflege ihrer Angehörigen ab) und hat meistens am Ende sogar eine wesentlich höhere Lebenserwartung (die Monotonie macht`s) sowie eine höhere Rente als die berufstätige Frau, vorausgesetzt der Gatterich tut einem den Gefallen und stirbt nicht vor Rentenantritt.

Ich wäre trotzdem noch nicht einmal vollkommen gegen eine Herdprämie, wenn sich die Damen tatsächlich rund um die Uhr um ihren Nachwuchs kümmern würden - tun sie im Allgemeinen aber nicht. In den meisten Fällen stehen Omas, Tanten, Freundinnen, Nachbarinnen zur Verfügung, die der gestressten Hausfrau unter die Arme greifen.
Nee, nee, für die Freizeit meiner Mitbürgerinnen bin ich keineswegs bereit, meine Steuern zur Verfügung zu stellen, zumal diese Frauen grunsätzlich zu keiner berufstätigen Mutter gehen und sich dafür bedanken, daß diese sich mit ihren Abgaben an ihrer Herdprämie beteiligen.
Für mich bedeuten Feminismus und Emanzipation keineswegs, daß jeder ihr Leben so gestalten kann wie sie gerade lustig ist, da so manche Form der Lebensführung nur auf Kosten anderer möglich ist.

LG

Fiammetta

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Herdprämie

Antwort von JoMa am 28.02.2008, 10:45 Uhr

Hallo!

Rein volkswirtschaftlich kann es doch gar nicht besser sein, dass Elter 3 Jahre zu Hause hocken und auf 1,4 Kinder aufpassen. Wenn 3 Erzieher auf 11 Kinder aufpassen muss das doch schon rein mathematisch effektiver sein. Abgesehen davon, dass die daheimbleibenden den Anschluss an ihren Job verlieren und oft sogar noch länger zu Hause bleiben, hinterher weniger qualifizierte Jobs annehmen müssen oder in der 400€-Falle landen, dieser volkswirtschaftliche Schaden übersteigt die Betreuungskosten doch bei weitem. Zudem ist klar, dass arbeitende Frauen neue Jobs schaffen.

Wen man das ganze aus der Sicht der Gerechtigkeit betrachtet, so müsste wiederum jeder dieses Betreuungsgeld bekommen oder soll man das nun wieder anteilig, je nachdem wieviele Stunden ein Kind betreut wird, auszahlen? So einen Verwaltungsschwachsinn könnte ich mir glatt wieder vorstellen.
Ich frage mich aber ernsthaft, wann denn der arbeitenden Bevölkerung Gerechtigkeit wiederfährt. Denn die sozialtransfers, angefangen vom Kindergeld über en kostenlosen beitrag in der KV, den Rentenansprüchen, den reduzierten Betreuungsgebühren etc. werden doch von denen, die arbeiten finanziert. Es kann doch nicht sozial gerecht sein, wenn jemand unterstützt wird, weil er nicht auch für die Gesellschaft als ganze arbeitet und folglich auch Steuern bezahlt und deshalb kein oder weniger Geld hat. Sozial gerecht ist es, wenn diejenigen unterstützt werden, die ihr möglichstes tun und trotzdem davon nicht leben können, das die unterstützt werden.

Wenn jemand 3 Jahre oder 20 Jahre nicht arbeiten gehen möchte, dann ist das nur seine Privatsache, wenn er/sie es auch vollkommen privat finanziert. Nur dann kann getan und gelassen werden, was gewollt ist (und nur unter dieser Bedingung stimme ich Paulita zu). Solange es diese imensen Transferleistungen gibt ist es eine Ausnutzung der arbeitenden Bevölkerung und ein herausdrängen von Frauen aus der freien Entscheidung zu arbeiten, weil es sich ja tatsächlich rein finanziell nicht lohnt.

Eine ehrliche freie Wahl der Lebensgestaltung gäbe es nur, wenn jeder einzelne für seine soziale Absicherung selbst verantwortlich ist. Dann würden auch die Frauen anfangen, Einfluss innerhalb der Familien zu nehmen, um sich eine solche Absicherung schaffen zu können. Wenn es dann Transferleistungen gibt für die Erziehung von Kindern, sollten sie für alle gleich sein.

Was hier unter dem Deckmäntelchen der Gerechtigkeit unters Volk gebracht werden soll ist doch ganz klare Lenkung und Interessenspolitik!

Viele Grüße,
Sabine

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Re: Herdprämie auch für Erwerbstätige Frauen !

Antwort von Lena_1977 am 28.02.2008, 10:46 Uhr

Den Job (Haushalt) bleibt nämlich - also Doppelbelastung !

ich versteh das alles nicht...

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Re: @Renate

Antwort von RenateK am 28.02.2008, 11:26 Uhr

Hallo Andrea,
dann ist es ja klar, aber oft genug bekommt ja tatsächlich zu hören, dass nicht genug Geld da sein, ärgert mich immer wieder.
Gruß, Renate
Das mit "Andreas" tut mir leid, ich tippe einfach manchmal zu schnell und lese nicht mehr nach.

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Re: Herdprämie ist das Stilhaltegeld für Hausfrauen

Antwort von Astrid18 am 28.02.2008, 12:09 Uhr

Die Herdprämie dient doch nur dazu, den Heimchen am Herd ein bischen Selbstbewusstsein zu geben, dass sie auch etwas wert sind. Es sind doch die Hausfrauen, die sich durch uns arbeitende Mütter in ihrer Lebensplanung angegriffen fühlen und uns ein schlechtes Gewissen machen wollen. So ist das einfach. Witzigerweise muss es aber die "Herdprämie" doch auf für die Frauen geben, deren Kindern von Tagesmüttern oder Kinderfrauen betreut werden, wenn es nur um den Ausgleich für den Recthsanspruch auf den Krippenplatz geht.

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AAARGH!

Antwort von magistra am 28.02.2008, 12:34 Uhr

ich hab mich über diese nachricht heute soooo aufgeregt...
klar, es kostet den staat nicht viel, die 150 euro zusätzlich, aber es regt mich schon auf, dass diejenigen, die KEINE kosten für kinderbetreuung haben, jetzt noch geld bekommen, während ich, um arbeiten zu gehen, ziemlich hohe kosten für kinderbetreuung habe. und kommt mir nicht mit der subvention von krippenplätzen: ich subventioniere auch flugzeuge und fliege nie, ich subventioniere opern und gehe nie in die oper... wir subventionieren alle bestimmte dinge. zudem gebe ich durch mein arbeiten ja jede menge steuern ab, während die hausfrau daheim ihrem mann steuern spart!!!!!
die herdprämie ist, wie ja auch viele von euch geschrieben haben, der ausgleich für konservative kreise, die dafür das elterngeld "genehmigt" haben.
warum nicht das gutscheinmodell, das wäre fair!!!
und in thüringen, wo sie die herdprämie schon eingeführt haben, haben gerade sozial schwache familien ihre kinder aus den krippen herausgenommen!!! das will der staat??? ne, danke!

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schade, dass es erst 2013 kommt ...

Antwort von doreen_fynn am 28.02.2008, 12:52 Uhr

aber damit steh ich vermutlich hier allein da, oder? ich weiss, ich hab den luxus, jonah hier zu behalten und trotzdem arbeiten zu gehen.

lg doreen

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Re: schade, dass es erst 2013 kommt ...

Antwort von Bloomy am 28.02.2008, 12:57 Uhr

Versteh ich nicht. Wie jetzt - hier behalten und trotzdem arbeiten gehen? Eins geht doch nur, oder?

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Re: schade, dass es erst 2013 kommt ...

Antwort von doreen_fynn am 28.02.2008, 13:32 Uhr

ich arbeite als tamu und kann meinen kleinen deshalb zu hause behalten :-)

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die welt beneidet deutsche mütter!

Antwort von shortie am 28.02.2008, 13:41 Uhr

liebe alle,

(ohne jeden beitrag gelesen zu haben und den entwurf im detail zu kennen)

ich bin viel in der welt unterwegs und habe eine menge internationale kontakte.

ihr dürft euch vorstellen, dass man es weltweit nicht fassen kann, mit wieviel geld hier in der BRD kinder direkt unterstützt werden.


überall auf der welt kosten kinder geld, genau wie hier. aber in den wenigsten ländern gibt es staatliche unterstützung, im gegenteil, oft kosten sogar grundschulen schulgebühr etc. da ist es hier schon echt luxus, dass es kindergeld gibt.

und jetzt auch noch das!
(gut, früher schrien alle, dass man mütter entlohnen solle für ihre anstrengende arbeit zu hause, nun gibt es für kleine kinder über 12mon. etwas, aber nun ist es auch nicht recht.)


egal, welchen standpunkt man vertritt: indische, afrikanische, chilenische mütter etc. beneiden uns um diese unterstützung.


trotzdem werden diese mütter weiter mehr kinder haben (und ergo ihr land mehr kinder), als wir deutsche.


unsere kultur ist kinderfeindlich!!!
man braucht die kinder ja nicht mehr planen, bzw. planen, wann es genug kindersegen ist, sondern man plant, wann denn mal ein goldstück passt. dank vielfältiger verhütungsmethoden und -wissen.
und dabei gerät man/die gesellschaft so weit von den kleinen stinkern, krachmachern und hänschenkleins ab, dass man/die gesellschaft bereits so kinderentwöhnt ist, dass es nie wieder aufgeholt werden wird.


und der welt ist es schlichtweg egal! die freut sich höchstens, wenn hier in der BRD bald platz wird, weil die infrastruktur so ausgezeichnet ist!

amen :-)))))


shortie

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Kann eine Mutter ein Kind zu Hause genauso gut

Antwort von kathy508 am 28.02.2008, 15:11 Uhr

betreuen und beschäftigen, wie es in der Einrichtung bzw. bei einer Tagesmutter betreut wird?

Ich glaube wohl nicht. Und zu Hause lernt ein Kind auch nicht, mit anderen Kindern umgehen zu müssen, sich auch mal durchzusetzen usw.

Und wofür sollen die 150 € sein. Ich glaube nicht, dass das Geld dafür eingesetzt wird, um Spielzeug, Bastelmaterial, Bücher, Musikinstrumente usw. zu kaufen.

Ich bin froh, dass meine Tochter mit 1 Jahr zur Tagesmutter bzw. zu zwei Tagesmüttern, die sich zusammengeschlossen haben, gekommen ist und wo mittlerweile 7 Kinder sind im verschiedenen Alter. So gut wie diese beiden Tamus könnte ich meine Tochter zu Hause nicht betreuen/ beschäftigen. Und ich bin froh, dass ich nach 1 Jahr wieder arbeiten konnte, erstmal des Geldes wegen und außerdem um auch mal geistig wieder gefordert zu werden. Denn es ist nicht mein Ding den ganz Tag zu kochen, zu waschen, zu bügeln, sauber zu machen und Kind zu betreuen/beschäftigen. Aber das ist ein anderes Thema, was hier schon tausendmal diskutiert wurde.

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Stimme Kathy508zu

Antwort von Mama von Jonas und Lea am 28.02.2008, 16:36 Uhr

Habe mir nicht die Mühe gemacht, alle vorstehenden Beiträge zu lesen, da wir in Thüringen eh schon unter der "tollen Herdprämie" leiden. Aber wollte auf jeden Fall Kathy508 zustimmen. 1 Jahr war mir zwar noch zu früh, aber mein Sohn kam auch mit 15 Monaten und meine Tochter demnächst mit 16 Monaten in die KiTa, trotz des Geldes, was wir bekommen hätten/würden, wenn ich sie zu Hause betreuen würde. Eben aus diesen Gründen, die Kathy508 nannte. Aber bis 2013 kann sich ja vieles nochmal ändern! Allerdings vorerst nicht in Thüringen.

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JA! ICH WILL AUCH!!!

Antwort von momworking am 28.02.2008, 17:21 Uhr

Danke tinai, ich bin vollkommen deiner Meinung. Warum bloß geht "der Staat" davon aus, dass die Kinder berufstätiger Mütter zu Hause nicht mehr betreut werden???
Das wüsste ich aber...
Ich würde dann meine 150 Euro gerne mit unserer TaMu teilen wollen! Allerdings nicht an Wochenenden oder während durchwachter Fieber-Nächte. Das ist nämlich IMMER mein Job neben meinem Job.

Ich hätte eine Menge Vorschläge, wie man diese 150 Euro sinnvoller verbraten könnte:
- mehr Kinder-Krankentage für berufstätige Mütter
- einen besseren Betreuungschlüssel in KiTas
- ein Ausbau von Ganztagsschulen (und zwar von ECHTEN Ganztagsschulen, nicht von solchen, die nachmittags ein bisschen Betreuung anbieten!)
- usw.

Wenn ich darüber nachdenke, was für ein "Klientel" zukünftig die Herdprämie als Legitimation für die "ach so wichtige" Erziehungsarbeit bekommen wird, wird mir ganz schlecht...

Gefrustete Grüße,
Annette

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Männer auch?

Antwort von roma am 28.02.2008, 17:51 Uhr

Najanaja, aber es können doch auch Männer die Herdprämie bekommen, oder?

fragt roma

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Re: Männer auch?

Antwort von lena_1977 am 28.02.2008, 19:28 Uhr

Ich denke die Herdprämie gibts auch für Männer.

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Mein Mann schwimmt im Geld ...

Antwort von roma am 28.02.2008, 21:56 Uhr

Huhu!

Ich bin mal fies: es ist un-glaub-lich, was die Hausfrauen für Kohle in den A* geblasen kriegen. Mein Mann als Hausmann ja auch. Grad hatte ich ihn so weit, dass wir ein AuPair suchen, damit er sich auch mal um den Familienunterhalt kümmern kann, da kommt ihr mit der Nachricht von der Herdprämie. Dann noch Elterngeld und Kindergeld. Und meine Beihilfe übernimmt seine Arztkosten. Ich staune! Und er fragt sich zu Recht: Warum Job suchen?
Ist zwar nicht gerade "money for nothing", denn immerhin hat er ja auch gut zu tun, aber so wird er nie auf eigenen Beinen stehen lernen.

lg - roma

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eigentlich...

Antwort von BiggiMael am 28.02.2008, 23:24 Uhr

Also eigentlich habe ich mit der Herdprämie kein Problem.
Dann kriegt halt Hausfrau oder -mann eine Prämie? Und wieso Doppelbelastung der arbeitenden Mutter?
Ich glaube, das Problem ist, dass im 21. Jahrhundert die meisten Männer immer noch nicht emanzipiert sind. Und deshalb kriegen die Mütter die Herdprämie und nicht die Väter. Und deshalb sind auch die arbeitenden Frauen doppelt (sind Frauen OHNE Kinder)- und dreifach belastet und nicht die Männer / Väter.
Das zweite Problem ist: die meisten Frauen sind es auch nicht (emanzipiert, meine ich)
Ciao Biggi

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Ich auch

Antwort von RenateK am 29.02.2008, 8:44 Uhr

Mein Sohn hätte bestimmt viel versäumt, wenn er nicht mit 1 Jahr in eine Kita gekommen wäre. Ich persönlich würde nie ein Kind 3 Jahre zu Hause lassen, ich halte das einfach nicht für gut, unabhängig von der Berufstätigkeit der Eltern - außer man hat eine Großfamilie mit 5 Kindern oder mehr, aber das ist ja wirklich eher selten.
Gruß, Renate

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