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Geschrieben von fiammetta am 25.02.2008, 22:18 Uhr

Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Hi,

einer meiner Kursteilnehmer war bis vor kurzen Personalchef einer weitreichenden Behörde. Aus Gründen, die hier nichts zur Sache tun, kamen wir nun auf den Punkt, was denn nun wichtiger ist für eine Einstellung: echte Qualifikationen und Berufserfahrung oder pure Mittelmäßigkeit? Ich Doldi hatte immer geglaubt, lebenslanges Lernen und Fleiß würden sich tatsächlich auszahlen... Was ist aber die Realität? Sei so mittelmäßig wie möglich, dann steigst Du Deinem potentiellen Vorgesetzen und Deinen Kollegen nicht auf die Füße, dann muß auch keiner vor Neid auf Leistungen, die er selbst nicht bringen will, grün und gelb werden. Mit einer exzellenten Ausbildung etc. bist Du nichts anderes als ein Störenfried - völlig wurscht, ob das tatsächlich stimmt oder nicht.
Wenn Du den Fuß dann in der Firma hast, dann zeig Dich nicht zu fleißig, denn dann wirst zu zum nächsten Mobbingopfer (dann ist aber wenigstens `was geboten...), sei aber auch nicht zu faul, dann fliegst Du auch nicht gleich wieder.

Warum mußte ich fast 40 werden, um DAS zu begreifen? Nicht die gute Ausführung der Arbeit, sondern das Nicht-Stören des Betriebsklimas ist vorrangig. Es ist einfach unfassbar.

LG

Fiammetta

 
12 Antworten:

Re: Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Antwort von Lena_1977 am 25.02.2008, 22:21 Uhr

Nicht hören, nichts sehen und ganz wichtig - nichts ändern :-)

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Re: Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Antwort von berita am 25.02.2008, 23:22 Uhr

Nunja, Behörde.. ob man das verallgemeinern kann? Ich hoffe nicht :-)

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Re: Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Antwort von 58er am 26.02.2008, 0:01 Uhr

das allerwichtigste ist der killerinstinkt. dann kannst du mit ein bisschen glück sogar mit weniger als mittelmäßigkeit aufsteigen, sehr hoch aufsteigen.

das deutsche paradebeispiel für einen solchen "killer" ist für mich vw-oberboss piech (wenngleich der ösi ist, grins). mag sein, dass er etwas besser als mittelmäßig ist, aber sein killerinstinkt sucht seinesgleichen. der hat ihn hochgebracht und hält ihn an der macht. noch. aber wer so hoch fliegt wie der, der fällt auch tief. ihr werdet sehen .... bis jetzt aber trauen sich noch nicht mal leute über ihn auszupacken, wenn sie bereits das allerletzte hemd verloren haben und zu knast verurteilt wurden. das macht die angst vor dem killerinstinkt. ja, der ist das allerwichtigste.

ich glaube übrigens, wir frauen sind deshalb noch so unterbelichtet in sachen machtstreben und machtausübung, weil wir die sache mit diesem vermaledeiten killerinstinkt noch nicht kapiert haben. aber vielleicht wollen manche frauen sich auch nicht dafür hergeben. ich jdenfalls nicht. ch wär zu blöd und naiv dafür; außerdem habe ich gelernt, dass alles schlechte, was man aussendet, einmal zurückkommt...

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Re: Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Antwort von ny152 am 26.02.2008, 0:25 Uhr

ich seh das nicht so. im übrigen klingt aus deinem posting viel bitterkeit und desillusion. eher eine ganz persönlich gefärbte sichweise also - und sicher nicht durchgängige realität.

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Re: Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Antwort von Bloomy am 26.02.2008, 8:01 Uhr

Ein bisschen was ist da bestimmt dran. Grade die Neid-Geschichte birgt was Wahres. Wenn man seinen Job gut macht (vor allem besser als andere), ist man der Liebling vom Chef und wird von den anderen als A...kriecher oder Ehrgeizling abgestempelt. Aber das muss einem doch kein Ex-Behörden-Chef erzählen, das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand, oder?

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Re: Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Antwort von andrea70 am 26.02.2008, 8:10 Uhr

Hallo,
ich denke auch, daß man das nicht verallgemeinern kann. Die Bescheibung des Personalchefs, läßt auf eine große und superträge Organisation schließen, wer will da schon freiwillig arbeiten? Nur die Mittelmäßigen!
Was richtig ist: Es ist nicht wichtig den besten zu finden, sondern den passenden. Das hat aber nichts mit Neid zu tun, sondern wirklich mit dem Betriebsklima, daß man nicht unnötig gefährdet.
Aber: Wenn du in einer niedrigeren Position anfangen willst/mußt und dich mit Fleiß und Leistungswillen nach oben arbeiten willst, kann es schon sein, daß der ein oder andere versucht dich zu mobben oder anderweitig zu bremsen, aber darüber muß man stehen, wenn man nach oben will.
Nur Fleiß und Können reichen nicht aus, da habe ich auch ein paar Jahre gebraucht, um das zu begreifen.


LG Andrea

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Ganz so schlimm ist es nicht ...

Antwort von Linda761 am 26.02.2008, 10:01 Uhr

Hallo Fiametta,

Fleiß zahlt sich bei uns schon aus: Man kriegt viele neue Aufgaben und alle Kollegen wenden sich gern mit ihren Fragen an einen. Wenn man von Anfang an konsequent darin bleibt, ihnen nichts abzunehmen, macht das Spaß und der zusätzliche Arbeitsaufwand ist nicht so groß.

Wenn man aber Karriere machen will, zählen Softskills viel mehr als Fleiß und gute Arbeit. Man muss bloß hin und wieder mal durch gute Leistung auffallen (wenn der Chef ganz dringend was braucht). Und man muss jede Möglichkeit nutzen, sich beim Chef beliebt zu machen. Es hilft auch, wenn man bei den direkten Kollegen nicht unbeliebt ist. Von denen für kompetent befunden zu werden, ist aber auch nicht unwichtig, denn so ganz an den betroffenen vorbei kann ein Chef schwer jemanden zum Gruppenleiter machen (wir haben gerade den Fall: Er möchte eine Kollegin befördern, diejenigen, die in ihre Gruppe sollen, haben sich bei ihm und auch beim Betriebsrat dagegen ausgesprochen - ich bin mal gespannt, wie die Sache ausgeht).

Jemand, der gute Leistung bringt, wird mit Sicherheit nicht gemobbt. Da müssen schon noch andere Faktoren hinzukommen. Man muss schon dafür sorgen, dass man mit den Kollegen auf gutem Fuß steht. Einzelkämpfer sind tatsächlich unbeliebt.

LG
Linda

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Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Antwort von carla72 am 26.02.2008, 10:10 Uhr

Ich glaube nicht, dass man das verallgemeinern kann, auch wenn es im Einzelfall stimmen mag. Ich kenne einige sehr gute, engagierte und erfolgreiche Behördenmitarbeiter und mein persönlicher unrepräsentativer Eindruck ist, dass es stetig besser wird und der tranig-verschnarchte Typus wenigstens in gehobenen Positionen kaum mehr zu finden ist. Hätte Dein Kursteilnehmer als Chef nicht auch etwas Einfluss darauf nehmen können?

Aber in einem gebe ich Dir recht: auf eine exzellente Ausbildung und hohe akademische Grade kommt es, vor allem nach der Einstellung, weniger an als man denkt. Ich finde aber auch, dass diese nicht automatisch ein Indikator für Praxistauglichkeit sind.

Jede Neue ist eine Bedrohung für die, die schon da sind und es sich in gewisser Weise bequem gemacht haben. Und ebenso setzen herausragende Leistungen die anderen einem Wettbewerb aus, den diese nie wollten und gegen den sie sich im schlimmsten Falle wehren. Dass das so ist, finde ich auch ganz schrecklich. Als Chef kann man das aber meist beeinflussen.

Ich habe keine Erfahrung mit Mobbing, aber manchmal erlebe ich, dass gerade Frauen der Meinung sind, alle müssten sie auch liebhaben und nicht nur normal professionell mit ihnen zusammenarbeiten.

Während sich die Frauen gegenseitig bezicken, ziehen die Männer an ihnen vorbei. Die können nämlich, nachdem sie gegeneinander gekämpft haben, auch wieder miteinander kämpfen.

Trotzdem glaube ich daran, dass Qualität sich langfristig durchsetzt. Nur ist Qualität eben nicht immer das gleiche wie hochintellektuell, sondern vielleicht auch mal ein Kompromiss, eine pragmatische Lösung, ein wirtschaftlich überzeugendes oder politisch gewolltes Ergebnis.

Liebe Grüße,
carla72

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Ein Buch fuer alle Frauen, die schon mal in so einer Situtation waren...

Antwort von ASU02 am 26.02.2008, 14:35 Uhr

"Play like a man, win like a woman" von Gail Evans. (Keine Ahnung, wie das auf deutsch heisst.)

Erklaert sehr schoen, welche Fehler Frauen auch selber machen, die ihnen die Karriere versperren (Stichwort: fehlender "Killerinstinkt").

Ich denke auch, dass gute Leistungen kein Hinderungsgrund sind, um Karriere zu machen. Wichtiger ist, dass man bei den Leuten, die fuer die Karriere wichtig werden (und das sind nicht immer die direkten Chefs) sichtbar ist in einer angenehmen Weise. Dazu gehoert Leistung, dazu gehoeren soft skills, dazu gehoert auch eine gewisse geistige Flexibilitaet und die Faehigkeit, anderen ein Wohlgefuehl zu setzen, z.B. keine Konkurrenzaengste zu schueren.

Hoffe, das hilft.

Michaela

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Re: Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Antwort von mams am 26.02.2008, 15:48 Uhr

Am besten qualifiziert heißt in meinen Augen nicht "den höchsten Abschluss haben", sondern auch und vor allem "in das Unternehmen passen". Da kommt es eben auch auf persönliche Eigenschaften an, auf Eloquenz, auf Sympathie, auf Charakter usw. usf. und diese eigenschaften hat nicht zwangsläufig der, der auch den höchsten Abschluss hat. Vielleicht ist Frau Doppeldoktor ein schlauer Kopf, aber ansonsten eine arrogante Schnepfe. Unter diesen Umständen wählt der Personalchef vielleicht eher die weniger qualifizierte, sympathische und loyale Frau Einmaldoktor. Verstehst Du, was ich meine?

Die in Deinen Augen mittelmäßige Auserwählte ist vielleicht gesamt betrachtet gar nicht so mittelmäßig, wenn man sie nicht allein vor dem Hintergrund ihrer Ausbildung bewertet.

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Re: Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Antwort von heldindesalltags am 27.02.2008, 17:26 Uhr

leider kann ich fiammeta nur zustimmen...
ich habe meinen abschluss mit einem 1,4er schnitt gemacht...in bewerbungsgesprächen bekam ich dann gesagt, (meist durch die blume) dass die kolleginnen mit "so jemand wie mir nicht klarkämen...da wär die konkurrenz zu gross...
gut ne!?
ich hab zwar jetzt ne stelle-aber DAS war hart!!
libe grüße
die sarah

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Re: Mittelmäßigkeit wichtiger als echtes Können

Antwort von andrea70 am 28.02.2008, 7:50 Uhr

Mir hat mein Chef nach ein paar Jahren auch gesagt, daß er sich bei der Einstellung nicht sicher war, ob "jemand wie ich" (1,5-Diplom) auch praxistauglich sei !? Anscheinden bin ich es aber:)
Kann aber auch daran liegen, daß er selber eher schlechte Noten in seinen Zeugnissen hatte. Solche Leute bilden sich gerne mal ein, daß Noten und Abschlüsse nichts für die Leistungsfähigkeit bedeuten:)

LG Andrea

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