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Geschrieben von carla72 am 27.10.2010, 13:27 Uhr

Frauenförderung

Spielt Frauenförderung bei Euch im Betrieb eine Rolle? Werden entsprechende Fortbildungsmaßnahmen angeboten oder gibt es Mentoring-Programme? Ich denke speziell an Führungskräfte.

LG, carla72

 
16 Antworten:

Re: Frauenförderung

Antwort von u_hoernchen am 27.10.2010, 14:16 Uhr

nein. Dazu sind wir aber auch vom Umfeld her ein sehr männerdominiertes Unternehmen (Bau).
Es ist aber nicht so, dass Frauen diskriminiert werden. Aber es gibt eben auch noch keine gezielten Programme, Einstellungsquoten, Mentorings oder sonstige Zirkel.

Ich bin mal gespannt, ob und wann sich das ändern wird. Mein Mann arbeitet im Personalbereich, die haben allmählich echt Probleme, die Führungspositionen großer Konzerne zu besetzen, weil alle jetzt eine Frau haben wollen. Aber die gibt es gar nicht in den Mengen... was meine berufliche Zukunft angeht, bin ich also totaal entspannt. Wenn ich mal nicht mehr für mein Unternehmen arbeiten sollte, gibt es ganz viele, die mich wollen, und das NUR, weil ich eine Frau bin *gacker*

Ulrike

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Re: Frauenförderung

Antwort von Steffi528 am 27.10.2010, 15:58 Uhr

Nö, im Betrieb nicht. Verwaltung: Führungskräfte zu 100 % männlich, Frauen machen die Arbeit . . .

DA MUSS SICH WAS ÄNDERN!

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Re: Frauenförderung

Antwort von Mariposa am 27.10.2010, 18:33 Uhr

Ja, hier wird relativ viel gemacht, obwohl auch recht männerdominert (wenn auch nicht so stark wie z.B. auf dem Bau).
Es gibt Mentoring, Women@Work, Frauenstammtisch, speziellen Schulungen für Frauen etc.
Immerhin haben wir seit kurzem EINE Frau im Vorstand ;-)

LG, Mari

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@mariposa

Antwort von carla72 am 27.10.2010, 18:43 Uhr

Darf ich fragen, ob diese Angebote genutzt werden - und ob das Deiner Meinung nach etwas bringt?

LG, carla72

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Re: Frauenförderung

Antwort von NadineLausanne am 27.10.2010, 20:13 Uhr

Bei uns wird auch viel gemacht. Es gibt Zielzahlen für Frauenanteile pro Managementebene, Mentoring, diversity workshops, usw usw
Als Frau hat man bei uns wirklich eine Nachteile, aber viele entscheiden sich dennoch gegen die Karriere, weil sie dann lieber mehr Zeit mit der Familie verbringen möchten. Sprich sie sehen es stark als 'entweder oder'.
Gruss, Nadine

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Re: Frauenförderung

Antwort von shortie am 27.10.2010, 21:11 Uhr

Drei Beispiele von mir, bin aber nicht angestellt, sondern selbständig bzw. freiberuflich tätig.

Bei einem Kunden wurden Frauen gezielt nicht beachtet, außer für ganz ätzende Tätigkeiten. Grund: Sie kriegen Kinder, sie heiraten, etc. und andere blöde Gründe. Keine Festeinstellungen, nur freie Mitarbeit usw. Chefetage: Männer (mit Weibchen daheim), die das offen propagiert haben. Ergo: Richtig gute Frauen sind schnell weitergezogen. Die restlichen haben die Vorurteile bestätigt.

Kunde zwo:
Geschlecht total egal, aber sehr kleines Unternehmen. Wer 120 % Leistung bringt, wird gut behandelt. Sehr, sehr straff dort, aber man kann wirklich keine Unterschiede in der Behandlung feststellen. Gibt aber auch keine Extras. Chef ist ein Herr.

Kunde drei:
Chefin weiblich. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter weiblich, allerdings wenige fest angestellte Mitarbeiter. Echte Programme gibt es nicht zur Förderung, aber wenn man was möchte, wird nach Möglichkeit drauf Rücksicht genommen. Wobei ich noch nie erlebt habe, dass jemand auf Betriebskosten etwas bekam, Fortbildung etc. Eher flexible Zeiteinteilung.


Sind alles kleine Unternehmen mit nicht mal 50 Mitarbeitern.

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Re: Frauenförderung

Antwort von NadineLausanne am 27.10.2010, 21:16 Uhr

wollte natürlich 'keine' Nachteile schreiben

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Re: Frauenförderung

Antwort von JoMa am 27.10.2010, 22:05 Uhr

Hallo Carla,

ich arbeite für einen großen internationalen Konzern. Hier wird die Frauenförderung gerade erst entdeckt, im Zusammenhang mit "diversity". So schrieb mal unser CEO etwas von der Förderung von "Asia, LatAm and women". Das, was gemacht wird, wirkt auf mich ziemlich deletantisch. Es gibt ein Frauen-Mentoring-Programm dessen einzige Besonderheit im Gegensatz zu den normalen Mentoring-Programmen ist, dass nur Frauen Mentees sind, mehr Gedanken gibt es dazu nicht. Auf der mittleren Führungsebene gibt es schon recht viele Frauen, vor allem im Vergleich zu dem Anteil der Frauen noch vor 5-10 Jahren. Ab und an gibt es Umfragen dazu, was sich die Frauen wünschen, aber so wahnsinnig viel hat sich nicht getan, immerhin gibt es seit einiger Zeit 1 Krippenplatz auf 150 Angestellte. Angeblich wird viel Wer auf die Work-Live-Balance gelegt, aber das ist recht schwierig und hängt bei uns eher vom Vorgesetzten, einem selbst und der Mikroumgebung ab.

Wie ist es in Deiner Firma?

Viele Grüße,
Sabine

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Re: Frauenförderung

Antwort von carla72 am 28.10.2010, 11:14 Uhr

Bei uns passiert noch nichts bis gar nichts, bis auf die - immerhin gesetzlich vorgeschriebene - Möglichkeit von Teilzeitarbeit, aber ich würde gerne etwas daran ändern. Es ist auf jeden Fall im Rahmen von "Diversity" als Thema auf dem Tisch, weil es das Thema ist, das am greifbarsten ist.

Meine Erfahrung ist, dass Frauen sich auch selbst behindern, weil sie die Spielregeln nicht kennen oder ignorieren, keine Netzwerke knüpfen und eben zwangsweise durch Kinder weniger flexibel sind. Und dass alle Leute, Männer wie Frauen, am liebsten Mitarbeiter fördern, die so sind wie sie selbst (oder so, wie sie gerne gewesen wären). Das ist in einem fast reinen Männerumfeld zwar nicht absichtlich, aber fast unausweichlich nachteilig für Frauen.

Wenn noch jemand etwas dazu beitragen kann, mich interessiert wirklich alles. Am meisten interessiert mich, welche Instrumente Ihr für sinnvoll haltet.

Meine erste Idee wäre eine Schulung interessierter Frauen in männlichen Karriere- und Verhaltensmustern. Ich mache gerade selbst eine, und obwohl schon lange im Geschäft, komme ich immer wieder ins Staunen.

Danke und LG,
carla72

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manchmal automatisch

Antwort von shortie am 28.10.2010, 12:00 Uhr

Hallo Carla,

manches kommt per Zufall oder automatisch.

In einem Betrieb hatte ich früher öfter meine Kinder kurz mit dabei. Wenn es nur um Sachen abholen etc. ging, und sie nicht gestört haben. Manchmal waren sie auch zu Besprechungen mit, niemand hatte Negatives geäußert (mir gegenüber zumindest, und wenn Getuschel, dann kratzt es mich nicht). (Das ist eine teilweise lockere Branche, in einem DAX-Unternehmen zur Vorstandsbesprechung geht das natürlich nicht ...)
Seitdem wurde öfter mal erwähnt, dass die anderen Mitarbeiter auch Kinder haben. Vorher galt: Kinder hat man nicht und wenn, dann spricht man drüber.

Inzwischen sind wichtige Führungsmänner in dem Betrieb Vater geworden, da wurde ganz offen drüber gesprochen, sogar nach Außen.
Kinder zu haben ist wenigstens dort inzwischen normal geworden, und es ist (gefühlt?!) mehr Verständnis da.

Väter können dort ganz offiziell sagen, sie müssen eher weg, ein Kinderarzttermin steht an etc.
Das wäre vor meiner Zeit dort absolut undenkbar gewesen.


Ein ganz anderes Unternehmen kenn ich von außen, da spricht der junge, gerade mal verheiratete Entscheider auch davon, dass Mütter nicht arbeiten sollten, und wenn dann nur TZ, und dass er deswegen auch keinen Zuschlag für eine Mutter geben würde, wenn sich eine bewirbt.
Ich bin mir sehr sicher, dass er seine Meinung ändert, sobald seine Frau ein Kind hat und wieder einsteigen will/muss. Mir ist ohnehin schleierhaft, woher er diese putzige Ansicht hat, er ist absolut modern erzogen worden und aufgewachsen ...

Also, manchmal reichen die Erkenntnisse einzelner, um in ein ganzes Unternehmen Fahrt reinzubringen.


Ich übe das "Kindermitbringen" übrigens wohldosiert aus, überstrapaziere damit niemanden und mache das ganz selbstverständlich. Ohne auf dem Tablett dahergetragenes schlechtes Gewissen oder so.


LG

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Carla

Antwort von Steffi528 am 28.10.2010, 15:40 Uhr

War da nicht vor ein paar Wochen ein Artikel zu dem Thema im Stern?

Ich glaube ja...

Ich werde da mal gucken (muss mich eh beruflich langsam darauf vorbereiten).

Trotzdem ( auch im Hinblick auf Deine anderen Postings im Aktuell ) kann man da leider nicht alle Frauen über einen Kamm scheren. Manchmal ist es einfach unmöglich eine vernünftige Kinderbetreuung aufbauen zu können (über die Gründe können wir uns gerne austauschen).

Zu dem Thema Netzwerke und Spielregeln....
Da gebe ich Dir mit Einschränkungen recht, aber sobald Du die Spielregeln der Männer spielen möchtest, sind es nicht die Männer, die Dir da den Stock in den Rücken werfen.
Meist sind es doch Frauen.

Ich guck mal, ob ich den Artikel finde. Ansonsten hat die Bertelsmannstiftung auch einiges. Die meisten Links habe ich jedoch auf der Arbeit und nicht hier ;-)

Grüße

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Re: Carla

Antwort von Steffi528 am 28.10.2010, 15:43 Uhr

http://www.stern.de/aboknoten/der-neue-stern-karriere-das-tue-ich-mir-doch-nicht-an-1608825.html

Aber das ist nur ein Teil des Artikels...

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Re: Carla

Antwort von carla72 am 28.10.2010, 16:03 Uhr

Danke, Steffi.
Den Artikel im Stern kenne ich schon. Überhaupt bin ich theoretisch schon ganz gut versorgt (aber für jeden guten Vorschlag dankbar). (Lese gerade "off-ramps and on-ramps" von Sylvia Ann Hewlett, sehr spannend, aber eher typisch für den amerikanischen Markt).

Ich bin eher auf der Suche nach Beurteilungen von Frauen, die schon einmal an solchen Programmen teilgenommen haben und den Verbesserungsvorschlägen oder -wünschen dieser Frauen. Ich wüsste einfach gerne mehr darüber, eben vor allem aus praktischer Erfahrung.

z:B. Not-Kinderdienste: ich kenne einige Firmen, die für Eltern beim Familiendienst Not-Kinderplätze bei Betreuungsausfall bereithalten. Mir wurde schon mehrfach versichert, dass die nie in Anspruch genommen wurden, weil letztlich alle Mütter doch andere Varianten der Betreuung hatten. Also überflüssig?

Frauen gegen Frauen: das Gute daran, wenn es kaum Frauen in Führungspositionen gibt, ist, das wenigstens das wegfällt, jedenfalls vorübergehend.

Hmm, sehr komplex.

LG, carla72

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Re: Carla

Antwort von Steffi528 am 28.10.2010, 16:14 Uhr

Bei uns würde ein Not-Kinderdienst nichts bringen, weil wir zu wenig Mütter sind ;-)
Aber da habe ich ja oben etwas zu geschrieben: Belegtagesmütter.

ich bin zur Zeit in diesem Programm mit drin
http://www.politik-sucht-frauen.de/index.cfm?0E6B242D337311D7B4310080AD795D93

Aber eher passiver. Da gibt es auch den Netzwerkgedanken, den ich natürlich schon gut nutze...
Aber selbstverständlich nicht so direkt, wie es ein Mann wahrscheinlich täte.

Vielleicht nutzt Dir die Bertelsmannseite ein bissel was.
Ich muss mich mit dem Thema mehr beschäftigen, da ich eventuell etwas weiter Karriere mache und Aufgaben unserer Gleichstellungsbeauftragen übernehme 8und sie irgendwann beerbe). Sie müssen mir was anbieten, das ich mit meiner Ausbildung auch nehmen kann, sonst mach ich nämlich das, was eine schlaue Frau irgendwann tut: Sie sucht sich einen anderen AG.
Fachkräfteabwanderung.... Ich argumentiere eigentlich mit der Wirtschaft so, das die Fachkräfte doch da sind, sie müssen nur reaktiviert (hinterm Herd hergezogen) werden. Mit einer Heimprämie wie dem geplanten Betreuungsgeld klappt das natürlich nicht. Da ist also die Frage: Was ist eigentlich politisch gewollt?
Vielleicht doch Frauen, die die drei KKK ´s und einen schlechtbezahlten Halbtagsjob wollen.

Nicht mit mir, so ganz ehrlich ;-)

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Re: Carla

Antwort von JoMa am 28.10.2010, 18:00 Uhr

Hallo Carla,

mein altes Unternehmen hatte eine Kindernotfallbetreuung ab den Kindergartenalter (die ich daher nicht in Anspruch nehmen konnte, ich aber auch nicht weiß, ob ich es bei einem Krippenkind tatsächlich getan hätte. Jetzt, bei meinen Kindergartenkindern täte ich es sofort). Ich weiß von meinen Kolleginnen, dass sie ihre Kinder öfter dorthin gebracht haben, aber das waren eher die "Karrierekolleginnen" und nicht die, die für sich selbst nie darüber nachgedacht haben, dass sie sich vielleicht weiter entwickeln würden.

Mein absoluter Traum wäre eine Kinderbetreuung mit einem so extrem guten Betreuungsschlüssel oder Flexibilität, dass jemand, den meine Kinder vom Kindergarten, Hort etc. sowieso schon kennen auch zu Hause betreuen. Nicht bei unbedingt bei Krankheit sondern bei besonderen Situationen. Z.B. wenn ich eine Woche eine aushäusige Fortbildung machen möchte ist es für unser Familienmodell immer mit sehr viel Streß verbunden, so dass ich dazu tendiere, solche Fortbildungen viel seltener zu machen als es gut für mich wäre. Es gibt dann zusätzlich noch 2-4 weitere Wochen im Jahr, in denen so eine Betreuung für uns super wäre (wegen hoher Arbeitsbelastung), aber für insgesammt 6-8 Wochen im Jahr macht es für mich keinen Sinn, dauerhaft ein Au Pair oder eine Kinderfrau zu haben. Zudem gibt es bei uns viele Schulen, deren Betreuungsangebot nur in der Schulzeit existiert, auch da wäre es sehr entspannend, wenn gute Betreuungsangebote gäbe, die ebenfalls von 7-18 Uhr gehen und nicht von 10 bis 15 Uhr wenn es sie überhaupt gibt...

Bei uns haben wir Frauen vom "Women Mentoring Programm" versucht uns auch selbst zu organisieren, aber die Priorität daraus wirklich etwas zu machen ist wohl bei allen sehr gering.

Was ich mir noch wünschen würde? Ja, ein Training um die Handlungsweisen, Gesetze und Logik der männlichen Führungskräfte besser zu verstehen fände ich auch sehr hilfreich, aber ich brauche dann auch ein Training, wie ich mit meinem eigenen Stil dabei effektiv mitmischen kann, denn ich will ja nicht zum "Mann" werden, um Karriere machen zu können. Außerdem wäre wirklich ein reger Austausch mit Frauen in einer ähnlichen Situation super, davon sollten idealer Weise welche auch in meiner Nähe in meinem Unternehmen arbeiten. Das ganze dann begleitet durch einen Mentor/Coach wäre toll.

Viele Grüße,
sabine

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Re: Carla

Antwort von carla72 am 28.10.2010, 19:20 Uhr

danke für die ganzen spannenden Beiträge!

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