zurück| Geschrieben von Sabri am 22.12.2010, 0:04 Uhr |
Wieviel arbeiten ist noch "gesund"
Hallo!
Im Moment (seit einem halben Jahr) arbeite ich ziemlich viel. Offiziell hatte ich eine Teilzeitstelle (80% etwa), aber durch Dauerkrankheiten bei Kollegen, auch des Chefs, habe ich viele Aufgaben übernommen und arbeite im Durchschnitt etwa 50 Stunden pro Woche (schreibe mir die Arbeitszeit immer auf).
Ich habe zwei Kinder (8 und 4), beide sind in der Kita, hin und wieder beim Vater (keine zuverlässige Entlasung) und auch mal bei Babysittern oder anderen Kindern zum Spielen oder auch mal alleine.
Meine Kinder sind "pflegeleicht". Aber kann man sich bei so viel Arbeit (ich überlege, diese Aufgaben dauerhaft zu übernehmen) noch alleine (keine Verwandten...) um zwei Kinder kümmern? Bekommt man dann überhaupt noch mit, wenn es Probleme gibt? Gibt es ein Alter der Kinder, ab dem man so richtig viel arbeiten kann?
Gruß, Sabri
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Re: Wieviel arbeiten ist noch "gesund"
Antwort von berita am 22.12.2010, 0:21 Uhr
Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass so ein Job dauerhaft mit Kindern vereinbar ist. Wenn man bedenkt, dass zu den 10 Stunden Arbeit dann noch Hin- und Rückfahrt kommen.. wann siehst du denn deine Kinder überhaupt noch, nur am WE? Dass Kinder kooperieren und pflegeleicht erscheinen, heisst noch nicht, dass sie nicht unter der Situation leiden können. Ich könnte mir sowas erst vorstellen, wenn das Kind so langsam seine eigenen Wege geht, aber sicher nicht bei einem Kiga- oder Grundschulkind. Was genau reizt dich denn an der hohen Stundenzahl? Versteh mich nicht falsch, du musst dich natürlich nicht rechtfertigen, aber es interessiert mich wirklich. Mir persönlich wäre das wohl sogar zuviel, wenn ich keine Kinder hätte. Da bleibt ja kaum was übrig an Freizeit und Privatleben.
Wenn Du die Wahl hast...
Antwort von Ralph am 22.12.2010, 0:54 Uhr
... dann mache den "50-Stunden-Job" nicht!
Ich hatte nicht wirklich die Wahl, mit meiner Ausbildung war und bin ich da ziemlich alternativlos.
Meine Kinder waren rund 5 Jahre älter als Deine, als ich AE wurde. Aber trotzdem hätte ich wer weiß was z.B. für einen geregelten täglichen Feierabend um oder gegen 16 oder auch 17 Uhr gegeben.
Kinder stecken solche 10-Stunden-Jobs locker weg - scheinbar. Kinder werden reifer und kommen mit abgespannten, abgearbeiteten Muttis und Papis zurecht - scheinbar.
Es stimmt nicht! Früher oder später wird die Rechnung präsentiert, und die ist leider nicht in Cash fällig, daß man sich in all den Jahren erarbeitet hat.
Es ist nicht immer möglich zurückzustecken, aus betrieblichen oder aus finanziellen Gründen. Wenn Du es Dir leisten kannst und damit die Wahl hast, ist mein Ratschlag eindeutig: Stecke arbeitszeitmäßig zurück, damit hast Du weniger Streß und mehr Zeit, auf die Bedürfnisse der Kinder, aber auch auf die eigenen ( die gibt es nämlich auch noch!!!) eingehen zu können.
50-Stunden-Job... 
Viele Grüße
Snoopy
Wow
Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 22.12.2010, 1:02 Uhr
Ralph,
Ich staune, wie einig wir uns sind :-)
LG
S
Re: wenn ich bedenke
Antwort von HellsinkiLove am 22.12.2010, 6:43 Uhr
wie lange ich früher von zu hause weg war bei meiner 60 stunden woche und stelle mir nun vor dazu noch ein kind und haushalt und ae zu sein..nein nicht machbar..zumindest nicht auf dauer ohne das dabei was auf der strecke bleibt.
auch wenn die kinder funktionieren...das heisst nicht das es ihnen wirklich gut dabei geht.irgendwann kommt die quittung
ich seh den fall grad bei einem alten kumpel von mir der soviel arbeitet und 2 kids hat und ae ist...es geht alles mehr oder minder drunter und drüber..
@Ralph
Antwort von sophieno am 22.12.2010, 7:04 Uhr
Wie meinst du das?: "Früher oder später wird die Rechnung präsentiert"
Lg sophieno
@sophieno
Antwort von Ralph am 22.12.2010, 8:27 Uhr
Nur kurz, da ich zur Arbeit muß.
Das mag bei jedem anders aussehen, aber zu befürchten sind u.a. Fehlentwicklungen des Kindes, Verhaltensstörungen (Eßstörungen), soziale Umfeld (Abteilung "falsche Freunde") ... da kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen.
Sofern man diese Veränderungen bei einem 50-Stunden-Job überhaupt (rechtzeitig) mitbekommt, läßt man anschließend unverhältnismäßig viele Nerven, Kräfte und ja, auch Geld. Aber vor allem die Sorgen, die man dadurch im Nachhinein hat, stehen in keinem Verhältnis zu irgendwelchen finanziellen und/oder karrieremäßigen Vorteilen, die ein 50-Stunden-Job vielleicht mit sich bringt.
Ganz zu schweigen von den - möglicherweise irreparablen - Folgen für die Kinder.
LG
Snoopy, der nun wieder entschwindet...
Re:
Antwort von bikermouse66 am 22.12.2010, 8:40 Uhr
Aus meiner Sicht und Erfahrung kann ich Dir nur abraten.
Meine Kinder sind jetzt 6 und 10 Jahre alt. Sie sind sehr selbstständig und recht pflegeleicht.Seit fast 3 Jahren arbeite ich Vollzeit, d.h. meine Kinder sind ab abends bei Oma und ich bin ab nachmittags 15 Uhr für sie da. Mit Wegezeit sind es knapp 10 Stunden pro Tag. Dazu kommt halt noch einkaufen, Haushalt und der übliche Kleinkram. Vieles bleibt für das We liegen. Zeit für mich selber ist gleich null, Zeit für die Kinder neben den Hausaufgaben bleibt sehr wenig. Zur Zeit gehe ich auf dem Zahnfleisch, Weihnachtsstimmung ist null, ich bin einfach zu platt.
Mir ist klar, daß ich in absehbarer Zeit dringend etwas ändern muß, sonst kippe ich aus den Latschen und die Kinder brauchen eine Mutter, die auch mal Zeit hat, für sie da ist, mit ihnen spielt, mit ihnen etwas unternimmt und mit ihnen lacht, nicht nur im Kopf hat, das, das und dies muß ich noch irgendwie schaffen.
Ich möchte nicht, daß meine Jungs irgendwann mal nur sagen, Mama, Du bist immer nur am Arbeiten und hast nie Zeit.
Meine Eltern hatten nie Zeit, weil sie immer "nur" gearbeitet haben. Das Ergebnis ist heute, wenn was ist, ich erzähle meinen Eltern nichts, habe in dieser Hinsicht absolut keine Beziehung zu ihnen, weil sie nie da waren bzw. Zeit hatten.
Überleg es Dir gut.
LG
mousy
Re:das erinnert mich oft
Antwort von HellsinkiLove am 22.12.2010, 9:05 Uhr
an meine eigene kindheit.
meine mutter war hausfrau und hat zur aufbesserungs nachts heimarbeit gemacht.
wir hatten nie viel geld und auch sonst lag einiges schief zu hause.
woran ich mich aber bis heute mit einem wundervollen geborgenen gefühl erinner ist, das sie wenn wir von der schule kamen, zu hause war,essen stand auf dem tisch und danach die hausaufgaben...sie war immer erreichbar.
das hat mehr aufgewogen als alles andre.
lässt sich SO nicht immer duchführen.
was ich aber sagen will ist das die kids viel zeit und aufmerksamkeit brauchen um vernünftig groß zu werden
Re: Wieviel arbeiten ist noch "gesund"
Antwort von vallie am 22.12.2010, 9:48 Uhr
ich wollte, habe und will ja eigentlich immer mehr arbeiten, aber ich muß zugeben, daß ich es mit wachsendem alter der kinder für besser halte, wenn man es nicht tut.
mein grundschulkind braucht sehr viel "pflege" und mein teenie läßt in ganz ehrlichen momenten doch raus, daß sie ganz froh ist, wenn ich sie noch ein bißchen betüddle. zudem ist es ganz angenehm, wenn muddi zur nachhilfe kutschen kann, wo man sonst nur mühsam hinkommt. auch über die lehrer und die schule auskotzen ist doch gelegentlich ganz schön, wenn man ein gegenüber hat....
meine mutter hat ganztags gearbeitet, als ich etwa 12 war. manchmal hab ich mir schon ein wenig leid getan, wenn ich da mit meinem schlüssel heimgetappt bin, ich glaube, wir haben uns da ein bißchen verloren....ich fand auch immer, daß ihr die arbeit wichtiger ist als ich, finanziell war es gar nicht nötig.
meine mama
Antwort von crazysunshine am 22.12.2010, 11:02 Uhr
hat damals wieder angefangen zu arbeiten als ich neun monate war...
sie ist lehrerin an einer grundschule..
ich kam zu einer tagesmama...
ich fand es immer schön.. aber da ´sie nach der schule ja noch vorbereiten und korrigieren musste und die hausarbeit machen musste.. blieb viel auf der strecke.,.wir konnten nie richtig mit einander...
viel streit und unberständniss...
ich binmit 18 ausgezogen und das war mein wunsch seit dem ich 13 war...
meine eltern haben mich da unterstützt.. mein papa war damals und auch noch heute jeden tag 12 stunden unterwegs.. er geht morgen um 7 aus dem haus und kommt abends um 7 wieder...
naja.. ich muss sagen ich kann heute zwar mit meinen eltern zusammen sitzen bun aber auch froh wenn ich wieder gehen kann...
über probleme rede ich fast nie mit denen.. ich habe immer das gefühl das es ihnen egal ist, sie es nicht für voll nehmen wenn was ist...
ich weiß nicht ob es durch das arbeiten ansich soweit gekommen ist.. ich denke ehr nicht da wird noch einiges zusammen gekommen sein...
aber ich denke es fing damit an.. ich hab zu vielen andren leuten vertrauen aufgebaut (zu der tagesmutter habe ich heute noch viel kontakt und mit der rede ich über alles)
naja.. also ich würde dien 50 stunden job nicht machen :)
Liebe grüße
Re: Wieviel arbeiten ist noch "gesund"
Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 22.12.2010, 11:10 Uhr
Man kann vieles, aber zu welchem Preis?
Ich empfinde 50 Stunden mit zwei noch so kleinen Kindern zu viel. Da bleibt doch kaum Zeit für die Kinder und erst recht nicht zur Entspannung der Mutter ;-)
Zeit, Zuwendung und Aufmerksamkeit sind das wichtigste für Kinder.
Und die verlorene Zeit wird niemals zurückkommen.
Für deine Kinder nicht, für dich aber auch nicht.
Deshalb: klares Plädoyer für Teilzeit, wenn finanziell möglich.
LG
S
Re: Wieviel arbeiten ist noch "gesund"
Antwort von vera1970 am 22.12.2010, 12:00 Uhr
Ich bin ja auch so eine Vollzeitarbeitendemutter, und das, seit mein Sohn 11 Wochen alt war.
Schlechtes Gewissen habe ich nach wie vor immer mal wieder, auch wenn ich immer gerne arbeiten gehe, froh um mein verdientes Geld bin und aufgrund meiner finanziellen Situation niemals auf Teilzeit gehen könnte.
Mein Sohn ist nun 11 Jahre alt, der kennt seine Mutter nur arbeitend. Und ja, ab und an motzt er schon, wenn ich hektisch bin, keine Zeit habe oder gestresst bin.
Aber, egal was auch immer ist: er hat oberste Priorität, ich habe immer und zu jeder Tages- oder Nachtzeit offene Ohren für ihn. Die wenige Zeit, wirkliche Qualitätszeit, nutzen wir für uns. Wir haben ein sehr, sehr inniges Verhältnis und er weiß, dass er immer und mit allem zu mir kommen kann, es für alles eine Lösung gibt, solange man darüber spricht.
Er hat sehr viel Vertrauen, teilt sich mir mit, auch wenn es manchmal ein wenig dauert, bis er aus sich rauskommt.
Lange Rede, kurzer Sinn - ich denke, unser Verhältnis als solches könnte besser nicht sein. Und das konnten wir aufbauen, obwohl ich effektiv gesehen wesentlich weniger Zeit für mein Kind habe, als andere. Und das lässt mich wiederum beruhigt zur Arbeit gehen und unseren Unterhalt verdienen.
Aber wenn ich könnte, würde ich verkürzen, auch für mich persönlich!
Re: meine
Antwort von HellsinkiLove am 22.12.2010, 12:19 Uhr
tochter und ich haben ein ganz tolles verhältniss...auch weil ich ihr den rücken dadurch total frei halten kann und sie immer einen ansprechpartner hat...ob mit zoff oder mit schönen sachen.
nach ihrer geburt wars mit meiner karriere endgültig vorbei...aber ich hab das nie negativ angesehen.
dafür erzählt meine tochter überall ganz stolz rum das sie abi macht,studiert und dann wegzieht...und wenn sie ins ausland geht nimmt sie mich auf jeden fall mit damit ihre eigenen kinder dann ihre oma so toll bei sich haben wie sie ihre mama...fand das echt süss (auch wenn keiner weiss wie sich alles entwickeln wird...egal der gedanke alleine zählt).
aber ich kann beide seiten total gut verstehen und verurteile niemanden der sich für die eine oder eben die andre seite entscheidet.
Re: Wieviel arbeiten ist noch "gesund"
Antwort von spiky73 am 22.12.2010, 14:01 Uhr
sabri,
auch von mir ein klares: nein.
ich arbeite im schichtdienst (vollzeit) und in letzter zeit sind die dienstpläne einfach zum haareraufen (unten, bei spmfl habe ich unsere situation auf arbeit beschrieben). irgendwann werde ich die quittung dafür bekommen, vermutlich in form irgendeiner erkrankung. da male ich mir jetzt schon horrorszenarien aus...
meine mutter wagt immer den einwand, dass ich mir doch bitte was anderes suchen soll... ich könnte ihr dann wieder den hals rumdrehen, irgendwie lebt sie in einer parallelwelt... wenn ich daran denke, dass ich damals anderthalb jahre daheim war und suchte, bis ich diese stelle hatte, dann ist es jetzt mit sicherheit nicht besser. im saarland war der arbeitsmarkt immer etwas doof, ich glaube auch nicht, dass ich ansatzweise etwas finden würde, das den jetzigen konditionen entspricht.
die bezahlung ist - im verhältnis zur arbeitsbelastung - überdurchschnittlich. als ich schwanger war (und nach der entbindung) war der arbeitgeber an sich wirklich großzügig. die arbeit an sich macht mir großen spaß. dass das umfeld (kollegen) kagge ist, ändert DARAN ja mal nichts. ich könnte mir keine andere arbeit vorstellen, die mir besser gefällt...
ein interner wechsel in eine andere dienststelle ist schwierig. schon ausprobiert, hat nicht geklappt. es werden auch nur ganz wenige neue, unbefristete stellen zu ähnlichen konditionen angeboten. meine mutter meint dann immer: die müssen das doch, schließlich bist du alleinerziehende mutter. müssen müssen die gar nix. ich könnte sie dann wieder würgen...
... und normale bürozeiten - gut, dann wären die kids und ich abends zuhause, wir hätten aber zusammengerechnet nicht mehr zeit füreinander. und ich glaube auch nicht, dass ich die gesamtbelastung als "weniger" empfinden würde.
aber: wenn ich denke, auf die vollzeitstelle noch 10 arbeitsstunden drauf, das wären ja pro tag noch 2 stunden mehr arbeitszeit (und ich fahre pro strecke ca. 40 minuten, bei winterwetter noch mehr...) - nein, das wäre definitiv nicht zu schaffen. möchte ich auch gar nicht...
allerdings muss ich den anderen hier widersprechen: meine mutter war hausfrau. kam ich mittags aus der schule, stand essen auf dem tisch. meine mutter kann leider nicht kochen, das hat irgendwie eine generation übersprungen... ich habe 3 jüngere brüder, der jüngste ist 9 jahre jünger als ich und war als kind extrem aufmerksamkeitsintensiv. im grunde genommen war meine mutter immer mit irgendwas beschäftigt. zeit hatte sie für mich nicht, sie ist mir auch irgendwie fremd geblieben. aber das ist auch teil ihrer sehr verschlossenen persönlichkeit.
ich konnte mich jedem besser öffnen als meiner mutter (bzw. meinen eltern, irgendwann war ja das verhältnis zu meinem vater auch noch etwas besser), da hat es für mich keinerlei unterschied gemacht, ob sie daheim geblieben ist oder auch nicht. von daher würde ich es noch nicht mal daran festmachen, ob eine mutter berufstätig ist oder nich. das liegt ganz sicher an anderen faktoren... wie sich das langfristige vertrauensverhältnis zwischen kind und eltern gestaltet, liegt m.e. vor allem im umgang miteinander. insbesondere wie man gemeinsam die pubertät des kindes meistert... je verständnisvoller die eltern, desto besser das verhältnis... *find*
lg,
martina.
Re: Wieviel arbeiten ist noch "gesund"
Antwort von susafi am 22.12.2010, 22:27 Uhr
50 h - Job? Wann siehst du denn da die Kinder? Auch wenn sie augenscheinlich pflegeleicht sind, heißt es nicht das es wirklich so ist... nein, das geht gar nicht...
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