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Geschrieben von spiky73 am 17.01.2009, 11:11 Uhr

nochmal wg. geschwister - halbgeschwister - stiefgeschwister...

hallo und guten morgen,

inzwischen sind wir ja auch "betroffene", auch wenn der vater sich nach unserer gemeinsamen tochter nicht mehr fortgepflanzt hat.

unsere konstellation ist folgendermassen:

anna's vater hat eine tochter aus erster ehe, also anna's halbschwester.
seine jetzige frau hat einen sohn mit in die ehe gebracht, den er als sein 3tes kind ansieht, allerdings wurde das kind meines wissens nie adoptiert und eine adoption ist auch nicht geplant (so hat sich anna's vater jedenfalls mal geaeussert).
dann kam anna, und jetzt hat anna eben noch eine halbschwester, malena (mein kind).

zu der halbschwester in amerika besteht indirekt kontakt ueber den vater, der anna auch immer von der "grossen schwester" erzaehlt hat. gelegentlich schickt man sich auch karten oder kleine geschenke, aber weder anna noch ich haben das maedchen jemals gesehen, geschweige denn kennengelernt. von meiner seite aus besteht keine emotionale bindung, da ich das maedchen ja eben nicht kenne, fuer mich ist es ein fremdes kind (uebrigens hat diese halbschwester wiederum mehrere halbgeschwister, die bei der mutter leben, das maedchen selbst waechst bei den grosseltern auf und der kontakt zu der mutter und deren neuer familie ist wohl nicht besonders gut. von daher kann ich mir vorstellen, dass sie vielleicht auch mit viel idealismus an die halbschwester in deutschland denkt, vielleicht ist das interesse von ihrer seite auch nicht soooo gross, sondern wird eher vom vater sanft forciert und aufgebauscht. da blicke ich nicht so dahinter).
anna's vater wollte anna auch immer irgendwie weismachen, dass der sohn seiner frau jetzt anna's stiefbruder ist, obwohl da noch nicht mal rechtliche bande bestehen. anna hat das kind etwa 3 mal gesehen und kontakt besteht da keiner.

jetzt ist es wohl schon oefters vorgekommen, dass anna irgendwo (schule, aufgabenbetreuung etc.) von ihrer grossen schwester geredet hat, in der aufgabenbetreuung scheint sie dieses thema wohl regelmaessig mal auf's tapet zu bringen, so dass ich bereits mehrmals darauf angesprochen wurde, weshalb meine grosse tochter denn nicht bei mir lebt und dass man gar nicht wusste, dass ich 3 kinder habe.
daraufhin habe ich anna versucht zu erklaeren, dass halbgeschwister nicht gleich halbgeschwister sind - es kommt immer noch eine emotionale bindung hinzu.
seitdem habe ich sie einige male dabei belauscht, wie sie fremden kindern erzaehlte: "das ist meine schwester malena, aber eigentlich ist sie nur meine halbschwester". was mir dann auch irgendwie nicht recht war.

ich weiss nicht, ob das jemand hier versteht. mich wuerde mal eure sichtweise interessieren.
natuerlich sind meine kinder fuer mich einfach "meine kinder", weil ich sie ja auch ausgetragen und geboren habe. ob sie beide denselben vater haben, ist fuer mich gefuehlsmaessig nur zweitrangig, das beeinflusst meine emotionale bindung zu den kindern nicht. und irgendwie sind sie fuer mich daher schwestern, auch wenn es den biologischen tatsachen ja nicht entspricht.
was ihre halbschwester in den usa angeht, da moechte ich anna vielleicht auch vor einer enttaeuschung bewahren.
mein ex hat mir bereits erzaehlt, dass seine grosse tochter unbedingt mal nach deutschland kommen moechte und es kaum erwarten kann. vor allem, weil in deutschland das legale alter fuer alkoholkonsum niedriger ist als in den usa. da habe ich schon etwas komisch geguckt. *hmpf*
beim momentanen stand der dinge kann ich mir auch kaum vorstellen, dass fuer anna und rylee jemals ein tiefes, inniges vertrauensverhaeltnis moeglich ist, durch die entfernung, kulturelle unterschiede, den altersunterschied (zumindest zum jetzigen zeitpunkt, rylee ist 12, teenager in kalifornien und lebt bei den wohlhabenden grosseltern auf, anna wird 9, ist eher noch kindlich-verspielt und waechst in deutschland in doch bescheidenen verhaeltnissen auf).

koennt ihr meine vorbehalte und vielleicht auch leichten ressentiments verstehen? es geht nicht um das leugnen der biologischen tatsachen, sondern eher um die emotionale ebene, dass ich da doch eben unterschiede mache...

liebe gruesse von der arbeit,
martina

 
3 Antworten:

Re: nochmal wg. geschwister - halbgeschwister - stiefgeschwister...

Antwort von Leena am 17.01.2009, 11:56 Uhr

Jetzt hatte ich Dir ausführlich geschrieben, und jetzt ist mein ganzer Text wieder weg - elende Technik, das!

So, jetzt kurz zum Thema:

Ich habe eine Schwester, die biologisch nur meine "Halbschwester" ist - juristisch hat sie mein Vater adoptiert, juristisch ist sie also meine "Vollschwester". Wir sind zusammen aufgewachsen, und für mich ist sie meine Schwester - punktum. (Übrigens weniger wegen der Adoption, sondern wegen der gelebten Geschwisterschaft, die Adoption finde ich da nebensächlich. So können wir uns nur später mal gleichberechtiger ums Erbe streiten... *grins*)

Meine Schwester selbst sagt, sie hätte schon Interesse daran, ihre anderen Geschwister mal kennen zu lernen (ihr Vater hat, nachdem meine Mutter und er sich getrennt haben, wieder geheiratet und noch zwei Kinder bekommen, besteht aber keinerlei Kontakt). Allerdings glaubt sie nicht, dass es für sie "richtige Geschwister" sein könnten, eben weil man sich gar nicht kennt, keine gemeinsamen Erfahrungen hat, nur eben das Wissen, von demselben Mann gezeugt worden zu sein...

Ich selbst habe ja nun drei Kinder von zwei Vätern, und für mich sind es alles drei ganz normale, richtige Geschwister. (Sind sie, rechtlich gesehen, übrigens auch, mein Mann hat meinen ältesten Nachwuchs adoptiert.) Die Kinder wissen zwar, dass der älteste Nachwuchs noch einen anderen Vater hat, noch einen Großvater, eine Großmuter,... - aber ich glaube, den Begriff "Halbgeschwister" habe ich in dem Zusammenhang noch nie verwendet. Schließlich wachsen sie genauso zusammen auf wie jedes andere Geschwister auch...

Ansonsten - mein bester Freund hat noch eine "Halbschwester" in den USA. Sein Vater war bei den Streitkräften und hat dann hier seine deutsche Frau kennen gelernt, und von vorher hatte er eben noch eine Tochter in den USA. Die beiden Geschwister kennen sich allerdings nur von ein paar Telefonaten, gelegentlichen Mails, gesehen haben sie sich (soweit ich weiß) noch nie. Der Kontakt läuft hauptsächlich über den Vater. Mein Freund spricht NIE über seine Schwester (ich habe auch erst von seinem Vater davon erfahren), und wenn man ihn fragt, ob er Geschwister hat, sagt er immer, er sei Einzelkind. Tatsächliche Geschwisterschaft ist jedenfalls eindeutig etwas anderes...

So gesehen denke ich auch - die Biologie ist nicht ganz unwichtig, aber soziale Bindungen (also "soziale Elternschaft" oder "soziale Geschwisterschaft") ist mindestens ebenso wichtig, nein, eigentlich wichtiger. Womit ich nicht sagen will, die Biologie sei unwichtig... schwieriges Thema!!! *seufz*

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Re: nochmal wg. geschwister - halbgeschwister - stiefgeschwister...

Antwort von +emfut+ am 17.01.2009, 12:40 Uhr

Meine Schwester hat im Sommer einen Mann geheiratet, der schon ein Kind aus seiner ersten Ehe hat. Das Mädel ist knapp zwei Jahre älter als Fumi, und die beiden mögen sich sehr.

Seit der Hochzeit bezeichnet Fumi das Mädel als "meine Cousine". Rechtlich kann man wahrscheinlich darüber streiten. Natürlich ist meine Schwester mit der Hochzeit die Stiefmutter des Mädchens geworden. Aber gibt es Stiefcousinen?

Aber es ist egal. Ich finde es toll, daß das Mädchen so problemlos und selbstverständlich in den Kreis der Cousinen und Cousins aufgenommen wurde. Auch meine Eltern haben sie als neues Enkelkind "aufgenommen", und eigentlich war auch schon der erste Urlaub der drei großen Mädels (Fumi, die leibliche Tochter meiner anderen Schwester, und halt die neue Stiefcousine) bei meinen Eltern geplant. Leider sperrt sich jetzt die Mutter des Mädels, bei dem sie lebt, und verbietet den Kontakt zum Vater und damit auch zu uns.

Ich finde es künstlich, wenn man da immer auf die Benennung der tatsächlichen Verhältnisse besteht. Das führt zwar manchmal zu Erklärungsbedarf - wie in Deinem Fall mit der großen Schwester. Aber ich schreibe meinen Kindern nicht vor, wie sie ihre Verwandten bezeichnen dürfen, das sollen sie selber entscheiden.

Für Deine Anna ist Geschwister - Stiefgeschwister - Halbgeschwister natürlich ein Thema, und das darf es auch sein. Laß sie sich damit beschäftigen, ohne Deine Interpretationen der Bezeichnungen da drüberzustülpen. Sie wird mit der Zeit selber merken, daß bestimmte Bezeichnungen bestimmte Assoziationen beim Gesprächspartner wecken, und daß man deswegen manchmal etwas erklären muß. Aber diese Erfahrung muß und darf sie selber machen.

Eine Bezeichnung ist nicht wichtig. Wichtig ist, wie man sie füllt.

Übrigens: Fumi spricht immer mal wieder von ihren Cousinen von Papas Seite. Die eine davon hat sie vor 8 Jahren mal gesehen, die andere noch nie. Aber sie sind wichtig, weil sie zu ihren Wurzeln, zu ihrem Selbstverständnis, ihrer Selbstfindung, ihrem wachsenden Interesse an dem, was sie ausmacht, gehören. Als "Personen" im Sinne des "Sind die nett? Kann ich mit denen eine Beziehung haben?" sind sie unwichtig, weil unbekannt.

Sie wird sie im Juni wahrscheinlich wiedersehen. Und das ist ihr fast genauso wichtig wie die Begegnung mit Papa. Wie gesagt, ganz wichtig: Es geht um das, was Fumi ausmacht, woraus Fumi entstanden ist, es geht um ihre Wurzeln - nicht um diese beiden Mädels an sich.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: nochmal wg. geschwister - halbgeschwister - stiefgeschwister...

Antwort von ursel66 am 17.01.2009, 12:50 Uhr

Hallo,
ich habe ja auch 2 Kinder von 2 Vätern.... meine beiden wachsen zusammen auf und sind Geschwister!
Mein Exmann hat keine weiteren Kinder (Vater vom 16jährigen) und der KV vom Kleinen (6) hat noch einen Sohn. Also prinzipiell hat mein Jüngster 2 Halbbrüder. Da keinerlei Kontakt zu den KV besteht, weiß mein Jüngster gar nichts von diesem 2......
Ich habe bisher keine Veranlassung gesehen, mit ihm darüber zu sprechen. Sein Vater wünscht keinen Kontakt zu ihm - den anderen hat er regelmäßig. Aber dies kann er irgendwann vor unserem Sohn rechtfertigen.
Ich frag mich allerdings, ob ich meinem Sohn bald mal von diesem Halbbruder erzählen soll. Wenn, soll er es ja von mir erfahren und nicht von anderen.
Aber gefühlsmäßig hat er für mich auch nur einen Bruder, den, mit dem er aufwächst.
LG
URsel

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