Für alleinerziehende Eltern

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von spiky73  am 03.09.2015, 17:31 Uhr

Muttersein bereuen

nachdem ich ein paar tage ueber dein posting nachgedacht habe: nein, ich kann das nicht nachvollziehen. so fuer mich selbst persoenlich nicht...

fuer mich war immer irgendwie klar, dass ich mal kinder haben wuerde, aber gross geplant habe ich das nie. das ist mir irgendwie immer so zugeflogen.
irgendwann hat man halt nicht aufgepasst - und dann war was unterwegs.
wobei ich mich mit dem rosafaerben der schwangerschaftstests bei beiden kindern einfach nur gefreut habe. es fuehlte sich halt einfach richtig an.

zwischen beiden kindern liegt jedoch noch eine schwangerschaft, mit der ich mich weder emotional noch rational irgendwie anfreunden konnte. damals hat einfach nichts gepasst und dieses kind habe ich auch nicht bekommen. eine reine bauchentscheidung, hinter der ich vom ersten tag an stand und immer noch stehe...

meine grosse ist inzwischen 15, die kleine ist 7.

in die grosse habe ich mich nach der geburt auf den ersten blick verliebt - dieses gefuehl ist nicht zu beschreiben, aber die natur ist da schon fies mit ihren hormonen, diesen kleinen tierchen, die den verstand voellig vernebeln koennen... dafuer lief dann in den ersten lebensjahren einiges schief, die beziehung zu ihrem vater ging etwa ein halbes jahr nach der geburt in die binsen und ich war danach jahrelang mit mir selbst beschaeftigt und damit, mein eigenes leben auf die reihe zu bekommen. irgendwann war das kind dann auch selbst problematisch. da kam dann schon gelegentlich der wunsch, das kind in ein paeckchen zu stecken und weit weit weg zu schicken - oder selbst wegzulaufen, auf einem bananendampfer anzuheuern und auf eine einsame insel in der suedsee zu fluechten.
und irgendwie geht da auch das gefuehl fuers kind verloren. oder andersrum gesagt: es faellt schwer, die liebe zum kind noch zu erkennen, selbst wenn sie da ist. wobei man mutterliebe ja eigentlich nicht beschreiben kann. also ich kann das nicht... seufz...

bei kind2 war das dann anders. wir hatten einen sehr holprigen start miteinander: kaiserschnittgeburt unter vollnarkose, dann kam die kleine fuer einige tage auf die saeuglingsintensivstation... da blieb dieser hormonrausch irgendwie aus, ich hatte schwierigkeiten, zu diesem kleinen wesen eine bindung herzustellen. gut, ich hab sie nach allen regeln der kunst bemuttert, dennoch war mir das kind lange 'fremd'.
aber selbst wenn sich dieses mutter-gluecks-hochgefuehl nicht mit einem paukenschlag einstellte, irgendwann hat sich das relativiert.
heute ist mir die kleine irgendwie *naeher*. ich weiss nicht, wie ich das beschreiben soll. auch wenn sie oft eine launische kratzbuerste ist, in ihr entdecke ich mehr anteile von mir selbst als in der grossen, die vom wesen her wohl ziemlich ihrem vater gleicht. bei der kleinen faellt es mir oft einfach leichter, ihre motivation fuer bestimmte reaktionen nachzuvollziehen, waehrend ich es bei der grossen selbst nach 15 jahren nicht immer kann...

ich scheitere dafuer regelmaessig an anderen dingen. vor allem daran, eine "gute" frau zu sein. hier herrscht oft noch das klischeehafte frauenbild vor, nur eine gebundene frau ist eine gute frau. sie hat immer alles unter kontrolle, vergisst nie etwas, hat ein tolles zeitmanagement, kuemmert sich hingebungsvoll um kinder und kueche, daneben sieht sie immer aus wie aus dem ei gepellt, die frisur sitzt perfekt, die kleidung ist makellos, etc. pp. und wenn sie moechte, dann geht sie halt noch nebenher ein bisschen arbeiten. waehrend der treusorgende ehemann der ernaehrer der familie ist. den es auch noch zu entertainen gilt...

irgendwie entspreche ich all dem so ue-ber-haupt nicht (und ein mann ist auch in weiter ferne, da darf er auch schoen bleiben).
zumal mein vater immer predigte, ich solle mich bloss nicht abhaengig von einem mann machen. das ist mir gelungen. aber im nachhinein ist es auch nicht richtig, allerdings kann man es meinen eltern eh nicht recht machen. das hat sogar schon die grosse kapiert...

anyways, ich trage halt andere paeckchen. aber mangelnde muttergefuehle oder das bereuen des mutterseins kommen da nicht vor.
(wobei ich niemanden verurteile, bei dem das nicht so ist. wobei ich dann vor allem mit hinblick aufs kind wuenschen wuerde, dass die mutter-wider-willen damit so erwachsen umgeht, dass das kind nicht drunter leidet.)

lg, martina

p.s. im naechsten leben werde ich ein mann. damit eruebrigt sich die frage eh. ;-)

 
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