Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von ery87 am 19.06.2010, 23:17 Uhr

Könnt ihr mir helfen?

Hallo,
ich bin alleinerziehende Mama einer 15 Monate alten Tochter. Ohne Partner bin ich schon seit Beginn der Schwangerschaft. Zum Kindsvater besteht kein Kontakt. Er interessiert sich nicht. Ich habe auch das alleinige Sorgerecht.
Seit einigen Tagen lässt mich nun die Frage einer Kommolitonin von mir nicht mehr los. Diese fragte mich, wie es denn sei, falls ich irgendwann mal heiraten sollte und dieser Mann meine Tochter "annehmen" (also adoptieren) wollte --- ob der Kindsvater dann einer Adoption einwilligen müsste.
Da ich mir bisher nichtmal Gedanken um einen neuen Partner gemacht hatte, hat mich diese Frage schon ganz schön aus der Bahn geworfen, aber seitdem frage ich mich selbst immer wieder "Ja, was ist denn dann?"
Weiß eine/r von euch darüber Bescheid?


Liebe Grüße
Liz mit Ziva (März09-Forum)

 
13 Antworten:

Re: Könnt ihr mir helfen?

Antwort von +emfut+ am 19.06.2010, 23:21 Uhr

Ja, der leibliche Vater muß einer Adoption natürlich zustimmen. Schließlich werden ihm Recht genommen - auch wenn er diese derzeit nicht wahrnimmt.

Gruß,
Elisabeth.

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RechtE - Plural - natürlich

Antwort von +emfut+ am 19.06.2010, 23:21 Uhr

Sorry, schon spät...

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Re: Könnt ihr mir helfen?

Antwort von bobfahrer500 am 19.06.2010, 23:24 Uhr

Also klar muß er zustimmen, genauso wie er auch nach 5 jahren kommen kann und seinen Umgang einklagen kann. Aber das ist doch vollkommen egal derzeit, du hast niemand und wenn du jemanden kennenlernst und irgendwann heiratest - das dauert doch und dann kannst du diese Frage auch beim Standesamt klären. Schon interessant was sich manche für nen Kopf machen, also deine Freundin da...

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Adoption

Antwort von Panija am 20.06.2010, 8:03 Uhr

Hallo

Seit unserer Hochzeit ist das auch großes Thema bei allen, die von der Hochzeit erfahren oder damals dabei waren.
Daher habe ich mich sehr intensiv damit beschäftigt.
Solange der leibliche Vater eingetragen ist, die Vaterschaft anerkannt hat, so muss er auch zustimmen.
Ich denke , wenn er NIE Kontakt hatte und keinerlei Bindung, kann man seine Zustimmung dann irgendwann auch vor Gericht "erzwingen".

Ich persönlich würde einer Adoption noch lange nicht zustimmen.
Mein Kind ist fast 4, er hat seinen Vater noch nie gesehen, weil dieser jeglichen Kontakt nicht will, hat er mir sogar über den Anwalt schriftlich mitteilen lassen.

Mein Mann zieht den Kleinen mit auf, seitdem er 9 Monate alt ist, er nennt ihn Papa, er hat alles was er braucht.
Dennoch weiss er, dass da noch ein "Vater" ist, wie er heisst.
Reicht auch erstmal für das Alter.

Mein Mann würde ihn auf der Stelle adoptieren, jedoch bin ich der Meinung, dass auch das Kind das wollen MUSS, und noch versteht er das alles nicht.
Es hat ja nichts mit mir und unserer Liebe zu tun, wir können uns scheiden lasen, eine Adoption ist für immer und eine Angelegenheit nur zwischen dem Mann und dem Kind !
Die Beiden müssen dahinter stehen und zwar 200%-ig.

Sollte mein Sohn den Wunsch mit 7,8,9, eben wann er es versteht und es selbst will, dazu entscheiden, dann bekommen die Beiden sofort meine Unterschrift dazu.
Und solange hat auch der leibliche Vater noch die Chance sich zu bekennen und eine Basis mit dem Kleinen zu finden.
Mein Sohn steht am Anfang seines Lebens, der leibliche Vater bleibt der leibliche, immer, aber ob mein Kind sich auch rechtlich von ihm abnabeln will, das muss er selbst entscheiden.
Noch hätten sie eine realistische Chance, und der Papa im Herzen wird eh mein Mann bleiben, denn er ieht ihn auf, ist für ihn immer da, liebt ihn !

Seitdem ich das für mich so langsam erarbeitet habe geht es mir echt gut mit dem Thema :-)

Rechtlich kann ein Mann glaube ich auch erst adoptieren, wenn man 1 oder 2 Jahre dann verheiratet ist.
Und ganz ganz ehrlich, momentan würde ich auf den Unterhalt nicht verzichten wollen, den er zahlt.
Dass er seine Rechte nicht nutzen möchte ist ja sein Ding !

Alles Gute !!

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Re: Adoption

Antwort von +emfut+ am 20.06.2010, 8:22 Uhr

Ich glaube nicht an die freie Entscheidungsfähigkeit eines Kindes in der Situation. Da ist es auch völlig egal, ob das Kind 4 oder 7 oder 14 Jahre alt ist - dazu ist die Frage viel zu emotional belastet: Was will die Mama? Was wünscht sich der "neue" Papa? Wie beledigt sind die beiden, wenn ich dann doch nicht will? Wie groß ist die Ablehnung der leiblichen Vaters durch das Kind? Wie groß ist der Wunsch, dem eines "auszuwischen"?

Ich bezweifle, daß ein durchschnittlicher Erwachsener in der Situation eine halbwegs reflektierte und "objektive" Entscheidung treffen könnte....

(Überlege doch mal, wie viele junge Erwachsene sich nicht "trauen", nach ihren leiblichen Eltern zu suchen, aus Angst, daß die sozialen Eltern das als Ablehnung auffassen und verletzt sein könnten - selbst dann, wenn die sozialen Eltern immer wieder versichern, daß sie das nicht verletzt. Wie soll ein Kind dann eine ähnliche Entscheidung treffen, das noch viel abhängiger ist von seinen sozialen Eltern?)

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Adoption

Antwort von Panija am 20.06.2010, 8:42 Uhr

Hallo

sicherlich, das ist auch ein superschweres Thema.
Ich sage mal, dass es aktuell meine Meinung dazu ist , wie das in 5,6,7 Jahren aussieht ? Das kann ich nun nicht sagen.

Aktuell bin ich aber eben der Meinung, dass sich für mein Kind nichts ! ändern wird, wenn mein Mann ihn adoptieren würde.
Dann hätten wir es aber eben entschieden.
Und gerade bei Adoption, die für ein Leben ist, fände ich es schön, wenn auch er es will.
Wenn ich versuche mich reinzuversetzen, dann würde ich es schön finden, mich selbst entscheiden zu dürfen, ob ich jegliche rechtlichen Verbindungen kappen möchte oder nicht.
denn es sind ja seine Verbindungen !


Die Frage ob er seinen Vater später sucht stellt sich ja auch unabhängig davon, ob adoptiert oder nicht, und auch da muss er diese emotionale Frage für sich klären, ob er Kontakt aufnehmen möchte oder nicht.

Ich hoffe und bete, dass wir es hinbekommen, dass er soviel Sicherheit und Liebe von uns mitbekommt, dass es eben keine für-oder.gegen-Entscheidung ist.
Ich halte seinen Vater völlig neutral, was zwischen und pasierte hat nichts mit ihm zu tun !
Er soll sich später, wenn er will, selbst ein Bild machen.

Ist echt ein schweres Thema.
Was ich eigentlich sagen will.
Ich finde die Paarbeziehung sollte da nicht den Ausschlag geben, sondern ob der Mann ein Leben lang ! , unabhängig von der Ehe, für dieses Kind da sein will, aufkommen will, rechtlich alle Vaterrechte und pflichten annehmen will.
Und ich bin der Meinung dass viele das zu vorschnell machen.
Habe in einigen Foren schon gelesen, wo die Männer dann nach der Scheidung versuchten auch die Adoption rückgängig zu machen.

Das finde ich sehr sehr schade.

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Re: Adoption qPanija

Antwort von faya am 20.06.2010, 8:49 Uhr

Stimme +emfut+ da zu.
Mir ist auch noch ein anderer Gedanken durch den Kopf gegangen.

Nämlich die rein rechtliche Sache ist in dem Fall möglicherweise wichtiger als die emotionale Seite.

Wenn man mal über den Fall nachdenkt, daß dir etwas passieren könnte - ich weiß, man denkt nicht gerne darüber nach, aber es gehört zum Leben dazu, auch solche Sachen zu bedenken - dann könnte eine Adoption sehr wichtig sein.

Wenn du nicht mehr da wärest für dein Kind, dann hätte zunächst der leibliche Vater Rechte an dem Kind. Wer weiß, warum es vielleicht in genau der Lebenssituation ihm in den Kram passen könnte, das Kind zu sich nehmen zu wollen.

Dein jetziger Mann und emotionaler Papa für das Kind hätte zumindest einen Rechtsstreit mit ( möglicherweise ) ungewissem Ausgang vor sich, damit "euer" Kind bei ihm und in der gewohnten Umgebung bleiben kann. Schwer vorstellbar, daß ein Richter ihm das Kind gegen den Willen des Kindes aus der gewohnten Familie entziehen würde, aber rechtlich wäre es möglich.

Oder liege ich mit diesem Gedanken falsch ?

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Re: Adoption qPanija

Antwort von Panija am 20.06.2010, 9:04 Uhr

Hallo Faya

Wir haben beim Notar eine Vorsorgevollmacht gemacht, die in dem Punkt meinen Wunsch beinhaltet.
Dass er bei meinem Mann bleiben soll.
Bekommen am 15. auch gemeinsamen Nachwuchs, da war mir sehr wichtig das zu klären.

Es ist rechtlich so, dass das Gericht in der Regel dem Wunsch der Mutter entspricht, vor allem, und das ist bei uns aktuell der Fall, keinerlei Kontakt und Bindung zum leiblichen Vater besteht und wie bei uns, noch nie bestand.

Sollte mir was passieren, so wird er bei meinem Mann bleiben :-)

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Re: Adoption qPanija

Antwort von vallie am 20.06.2010, 9:18 Uhr

ich lebe seit 10 jahren mit meinem mann, nie wäre einer von uns auf die idee gekommen kind1 adoptieren zu lassen/zu adoptieren. es gibt auch überhaupt keinen grund dafür.
möglicherweise würde kv liebend gerne zustimmen, da er sich aktuell 362€ unterhalt spart.
nein, ich habe es bei meinem exmann erlebt, der sich gebrüstet hatte, mein kind wie ein eigenes zu lieben, hat er nach der trennung ziemlich schnell vergessen.

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Re: Könnt ihr mir helfen?

Antwort von kikipt am 20.06.2010, 11:25 Uhr

das ist einer der gruende warum mein mann meinen namen angenommen hat.
der kindsvater wollte einer namensgebung nicht zustimmen. er haette einer adoption zugestimmt weil er dann auch die kosten losgeworden waere. aber das wollte ich nicht.
und somit hat die ganze familie einen namen, es gab in der hinsicht nie probleme und es war fuer uns die beste loesung

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Re: Adoption

Antwort von +emfut+ am 20.06.2010, 12:05 Uhr

Ich kann mir sowieso nicht vorstellen, meine Kinder von einem anderen Mann adoptieren zu lassen - aber ich war mit dem Vater auch 10 Jahre verheiratet und es besteht Kontakt, zwar sporadisch, aber immerhin. Das macht sicher etwas aus und es fällt mir schwer, mich in eine absolute Kontaktlosigkeit von Geburt an hineinzuversetzen.

Meine Bedenken beruhen lediglich darauf, daß man da IMHO eine Entscheidung auf dem Kind "ablädt", die ein Kind gar nicht treffen kann - weder so noch so. Ich würde ja auch nicht die Entscheidung für einen Ehepartner oder einen Beruf einem 7jährigen Kind aufdrücken - nicht mal einem 14jährigen - und da ist weniger Emotion und mehr spätere Umentscheidungsmöglichkeit gegeben.

Das betrifft jetzt nicht Dich konkret, dazu kenne ich Dich zu wenig. Aber ich habe generell das Gefühl, daß immer mehr Erwachsene Entscheidungen auf ihre Kinder abwälzen - und ich halte das für eine bedenkliche Entwicklung. Das nimmt Kindern ein Stück Kindheit. Zur Kindheit gehört nämlich auch, daß man verantwortungs-los sein darf. Aber jede Entscheidung beinhaltet eine Verantwortung für die Folgen und Konsequenzen.

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Re: Könnt ihr mir helfen?

Antwort von spiky73 am 20.06.2010, 13:01 Uhr

hallo,

mich wuerde natuerlich auch interessieren, wie das ablaeuft, wenn der vater (noch) nicht feststeht? wie bei uns, wo die vaterschaftsklage laeuft, aber noch nicht mal der test durchgefuehrt wurde?! - wuerde im adoptionsfall (auch wenn das hier rein hypothetisch ist, da es neben dem vaterschaftsanerkennungsunwilligen auch keinen adoptionswilligen gibt...) da der noch-nicht-vater befragt oder bleibt der aussen vor, weil er eben nicht feststeht und das schwebende verfahren wird umgehend gestoppt?
welche moeglichkeiten haette das kind, wenn es denn doch irgendwann mal seine unwilligen biologischen wurzeln kennenlernen moechte?? koennte es dann im nachhinein doch noch auf einem gentest bestehen oder ist der zug dann abgefahren? (wie gesagt, das sind vielleicht spezialfaelle, die bei uns keine rolle spielen, trotzdem wuerde mich das auch mal interessieren...)

im uebrigen kenne ich 2 halb-adoptions-faelle in meinem entfernten bekannten- und freundeskreis - und in beiden faellen waren oder waeren rein rationale und wirtschaftliche motive die beweggruende FUER adoption gewesen.

fall #1 - einer meiner laengsten (maennlichen) freunde. seine mutter lernte irgendwann einen neuen partner kennen, damals war mein freund schon relativ "gross", er muss damals so 9 gewesen sein.
sein biologischer vater sass wegen sexualdelikt(en) im gefaengnis - und der neue mann der mutter wollte dann lieber naegel mit koepfen machen, schon um eventuelle unterhaltsansprueche des leibl. vaters gegen den sohn nach einer haftentlassung auszuschliessen und um meinen freund eben gegen alle moeglichen sonstigen forderungen abzusichern...
wir haben irgendwann mal darueber geredet (schon deshalb, weil ich mir, als anna noch klein war, ja gedanken darueber machte, wie sie es verkraften wuerde, ohne vater gross zu werden etc. etc. etc.) und er sagte mir, dass es der haftgrund des leibl. vater ihn schon sehr belastet habe, vor allem, weil er immer ueberlegt hatte, "wieviel vaeterliche anteile eben auch in ihm verankert sind" - und dass sein stiefvater eben sein "papa" sei, weil er immer fuer ihn da gewesen ist - und sich in dieser "auszeichnung" eben schon die wertschaetzung ausdruecke. egal, ob er erst in sein leben getreten ist, als er das schon bewusst mitbekommen hat - oder eben nicht.

der zweite fall ist ein ehemaliger klassenkamerad von mir, der zum gleichen zeitpunkt in frankfurt lebte wie ich damals. leider haben wir uns dann wieder aus den augen verloren... dessen mutter hat (damals waren wir noch in der grundschule und ich erinnere mich, dass sie dann zum letzten schuljahr auch wegzogen) nochmals geheiratet, und der neue partner der mutter wollte den stiefsohn sehr gerne adoptieren, um eben auch die erbschaftsbelange zu regeln. der leibliche vater hat der adoption nie zugestimmt - und stiefvater und stiefsohn haben eben so gut es ging, diese scharte mittels testament auszuwetzen.
es hat sich fuer mich irgendwie auch kurios angehoert: die mutter hat sich von diesem partner (also dem stiefvater) irgendwann getrennt - ihr sohn fuehlte sich aber dem stiefvater mehr und intensiver verbunden als der leiblichen mutter... kann sein, dass er dann damals auch bei dem stiefvater wohnen blieb (das weiss ich nicht mehr genau).
aber ich fand es schon schade, dass eben da dem willen des kindes nicht rechnung getragen werden konnte, weil der leibliche vater querschoss (sich aber ansonsten wohl um sein kind nicht gekuemmert hat...)...

lg,
martina.

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...

Antwort von ery87 am 20.06.2010, 16:58 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten.
Mir ist schon klar, dass ich hier über ungelegte Eier eines bisher nicht mal vorhandenen Huhns nachgedacht habe, aber seit der Nachfrage meiner Kommolitonin hat mich diese Frage dann doch irgendwie gequält. Wie ich in einem akuten Fall entscheiden würde, weiß ich natürlich nicht, aber sicherlich würde ich dann gut abwägen und auch zum Wohle des Kindes entscheiden.
Danke nochmals für eure schnellen Antworten.


Liebe Grüße
Liz mit Ziva

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