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Geschrieben von Bremen am 10.07.2008, 17:56 Uhr

Im Grunde seid ihr doch alle auf ALG II angewiesen (lang)

Eigentlich bin ich gar nicht in diesem Forum unterwegs, habe aber die Diskussion zum ALG II weiter unten verfolgt. Das meiste ist ja schon ausführlich diskutiert worden. Ein wichtiger Aspekt wird meines Erachtens aber viel zu oft vergessen. Eine nicht unwichtige Grundfunktion von Sozialleistungen ist die Wahrung des sozialen Friedens. Ich möchte nicht wissen, wie es in Deutschland aussähe, würden diese Leistungen des Staates gestrichen. Für eine Vielzahl der Empfänger von Sozialleistungen gibt es schlicht und ergreifend keine "Verwendung" auf dem Arbeitsmarkt. Ich möchte nicht erleben, wozu Menschen fähig sind, die keine Perspektive haben und nichts mehr zu verlieren haben (weil sie nichts haben).
Eins jedenfalls sollen Sozialleistungen nicht: Den Bürger entmündigen. Jeder der Geld vom Staat bekommt kann selbst entscheiden, was er damit macht. Der eine raucht eben, der andere leistet sich Haustiere. Niemand hat das Recht einem anderen vorzuschreiben, wie er das Geld verwendet, was ihm dem Gesetz nach zusteht.

 
10 Antworten:

Re: Im Grunde seid ihr doch alle auf ALG II angewiesen (lang)

Antwort von Petra28 am 10.07.2008, 18:13 Uhr

Für mich ist ein wichtiges Kriterium, ob jemand bedürftig ist oder nicht. Ich als Teil dieser Gesellschaft zahle gern für jemanden, der bedürftig und in Notlage ist, denn ich könnte ja ebenso in eine solche kommen.

Eine Notlage ist es dann, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Beim Ausgangsthema wäre daher erst einmal zu klären, inwiefern der Vater des Kindes Unterhaltspflichten gegenüber der Mutter hat. Erst danach sollte der Staat greifen.

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du hast schon recht, bremen, ABER

Antwort von claudi700 am 10.07.2008, 18:23 Uhr

wenn jemand meint, einen teil von dem wenigen geld, daß er/sie vom staat erhält, in zigaretten investieren zu müssen und dann noch zu jammern, dann hab ich NULL mitleid. es ist jedem selbst überlassen, was mit der kohle passiert, das stimmt. aber dann bitte auch überlegen, ob es sinnvoll ist, wie blöd zu qualmen. der satz "sonst hab ich ja auch nix" zieht da in meinen augen auch nicht mehr.

claudi

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Re: Im Grunde seid ihr doch alle auf ALG II angewiesen (lang)

Antwort von Möhrchen am 10.07.2008, 18:32 Uhr

Naja, das klingt fast so, als könne man dann den ALG II-Empfängern noch kriminelles Potential unterstellen - nichts für ungut. In anderen Ländern gibt es das auch nicht und dort herrschen keine Bürgerkriege...In diesem
Fall wäre ich überzeugt, daß für ganz viele dieser Menschen ein sehr großer Anreiz bestünde, sich um Arbeit zu bemühen...denn ja, auch ich kenne solche geliebten Fälle, wo man fleißig ALG II bekommt, keine abgeschlossene Ausbildung hat und noch nie einen sozalversicherungspflichtigen Job hatte, das Kind selbstverständlich einen Platz in der Ganztagsbetreuung blockiert (sage ich jetzt ganz bewußt so!) aber die Ansprüche - vor allem an die Bezahlung (unter 10 Euro - neeeeeeeee das lohnt sich ja nicht!) so hochgeschraubt sind, daß selbstverständlich kein Job paßt...solche Leute würden dann sicher mal umdenken!

Sinn und Zweck unseres Systems ist doch die ÜBERBRÜCKUNG einer Notsituation, die für viele leider zur Dauerlösung wird...

Und zum Recht, wie man mit dem Geld umgeht, naja, das sehe ich geteilt: nur ein kleines Beispiel: es wird derzeit darüber nachgedacht, Kindern in der Schule ein Frühstück anzubieten, da anscheinend immer mehr Familien sich das nicht mehr leisten können...oder Obst für Kinder in der Schule zur Verfügung zu stellen...es sind vielfach Kinder aus sozial schwachen Familien, die oft auch von ALG II leben...und wenn dann die Eltern noch rauchen, das Bier auch regelmäßig sein muß, sie sich 3 Hunde und 5 Katzen anschaffen, dann soll ich noch befürworten, daß diese Familen noch "entlastet" werden??????? NEIN da ist für mich Schluß!

Sonst stimme ich mit Dir überein: das Geld das jeder zur Verfügung hat, soll er frei verwenden dürfen!!! Das System muß vielmehr an dem Punkt ansetzen, wo es darum geht, wieviel Geld vom Staat gegeben wird und wie lange...wenn es um die BEDÜRFTIGKEIT geht...da müssen die Kriterien verschärft werden und das muß stärker kontrolliert werden, da es viele mit der Ehrlichkeit nicht so eng sehen!!!

lg heike

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Re: Im Grunde seid ihr doch alle auf ALG II angewiesen (lang)

Antwort von Anjaunddavid am 10.07.2008, 18:48 Uhr

Im Prinzip hast du Recht, aber wir sind ja nicht alle auf Alg2 angewiesen "nur", weil wir AE sind, denn das ist ja wieder Schubladendenken.
Was MICH ganz persönlich stört, wenn eine Familie, die ich aus BW kenne, Mutter, Vater und 3 KInder alle zu Hause sind und Alg 2 bekommen, Miete bezahlt wird, der Mann ist geund usw......
DAS ärgert mich und d a frage ich mich, WARUM wird da nicht gekürzt, denn wenn gekürzt würde, MÜSSTE er sich Arbeit suchen , ob er will oder nicht.

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Re: Im Grunde seid ihr doch alle auf ALG II angewiesen (lang)

Antwort von gummibärle am 10.07.2008, 19:17 Uhr

Hallo!!

Das Schlimmste an dem Ganzen ist doch, dass sich alle Welt (wie hier) wahnsinnig darüber aufregt und sich das Recht nimmt darüber zu urteilen.

Ich persönlich halte (logischerweise!) auch nichts von Schmarotzern, aber das Urteilen ob jemand jetzt H4 bekommt oder nicht überlasse ich doch denen die das können (sollten).

Ich selbst habe zwei Jahre lang H4 bekommen- und das Amt hat sich natürlich bei meinem Ex über die Finanzen erkundigt zwecks Unterhalt. Eine Bekannte von mir MUSSTE sich bei Firmen bewerben, sonst wäre ihr das Geld gekürzt worden.
Ich geh davon aus, dass die Leute auf den Ämtern genügend Erfahrungen haben um feststellen zu können, ob jemand "schmarotzern" will, keine Ahnung hat oder einfach nur hilflos ist! Deswegen lohnt es sich auch nicht so ein Fass wie hier aufzumachen, unnötige Diskussionen zu führen und auf ein sinnloses NIveau herab zu sinken.

ICH bin verdammt froh dass wir ein sozialer Staat sind und man Hilfe bekommen wenn man sie braucht, auch auf die Gefahr hin ein paar Schmarotzer durchzufüttern und als "Arbeitende" womöglich weniger zu bekommen wie ein H4-Empfänger( momentan ist das wohl auch so). Ganz fair ist das Leben ja eh nie!


LG

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Genau Anja

Antwort von Mack4 am 10.07.2008, 20:39 Uhr

es sind diejenigen Leute, die diese Leistungen als selbstverständlich sehen und nicht als Überbrückung. Kenne auch ein Pärchen, beide unser Alter noch 1 Kind daheim. Sie sind nur am Schimpfen über den Staat aber arbeiten ...., nö anstrengend. Ähnlich auch meine zwei Kindsväter. Dort sollte man ansetzen und so lange die Bezüge kürzen bis die Leute mal aus dem A.... kommen und nach einem Job suchen. Bitte nicht falsch auffassen. Es gibt Situationen, da ist man auf die stattliche Hilfe angewiesen und es ist gut , dass es sie gibt. Ich kenne auch Leute, die rackern sich ab und bekommen ergänzend H4. Mir stoßen nur diejenigen auf, die immer mehr Leistungen haben wollen und nichts dafür tun. Und wenn ich dann sehe was da an Lohnsteuer bei mir abgeht

Grüße Sylvia

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Im grunde hat er Recht

Antwort von Inini am 10.07.2008, 21:27 Uhr

Naja... es stimmt schon. Dadurch , dass wir gewissen Leuten freiwillig soviel geben, dass sie sich ihr Essen, ein paar Zigaretten, Wohnung und einen TV kaufen können, rauben sie uns nciht aus. In Amiland oder Südafrika ist das in der Tat anders, wo die Leute dich ohne mit der wIMPER ZU ZUCKEN ABKNALLEN WÜRDEN UM AN DEINEN *ups, sorry* Flachbildtv zu kommen.
Und viele Hartz 4ler sind das in der Tat nur, weil sie für usneren Arbeitsmarkt überflüssig geworden sind und das zum Glück noch nciht so realisiert haben, dass sie auch nie wiede wirklich gebarucht werden.
Nur ein Beispiel: Früher waren bei der Müllabfuhr 3 Mann. Einer fuhr, zwei holten die Eimer. Bei usn hier sind es nun nur ncoh 2, bei meinen Eltern ind er der Gemeinde gar nbur noch der Fahrer, die beiden anderen wurden zugunsten Kollege Roboter wegrationalisiert. Die sitzen nun rum und werden auch nie wieder gebraucht werden - egal, wieviele Bewerbungen sie noch an andere Müllunternehmen schicken, weil dort alle Mensch gegen Maschine getauscht haben...

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Re: Im Grunde seid ihr doch alle auf ALG II angewiesen (lang)

Antwort von Nina3 am 11.07.2008, 5:40 Uhr

Hmmm - also mir geht auch manchmal die Hutschnur hoch. Derweil arbeite ich an vier Tagen - einen Wochentag hab ich also frei. Dafür geh ich z.B. Donnerstags dann auch mal von 7 Uhr bis 19 Uhr zur Arbeit und wenn ich dann Heim komm, kriech ich auch wirklich auf dem Zahnfleisch, weil psychisch manchmal eher anstrengende Arbeit. Da sagt meine Nachbarin (ALGII Bezug seit 15 Jahren - Sohn ist jetzt 15 geworden): "Ich versteh gar nicht, wie du dir das alles leisten kannst - AUTO - URLAUB und SPAREN tust du auch noch! Soooooooooooo viel arbeitest du doch auch nicht!!" *vorwurfsvoll sag* Da könnt ich gelinde gesagt kotz..., ich reiss mir den Hintern auf, seit die Jungs 2 Jahre alt geworden sind und darf mir dann noch Vorwürfe machen lassen, dass ich mir etwas leisten kann, was bei ihr nicht drin ist. Und soooooooo wahnsinnig viel mehr hab ich auch nicht im Vergleich mit ihr, wenn man bedenkt, dass ich zwei Kinder hab.

Natürlich wird jegliche Arbeit unter medizinischen Begründungen abgelehnt. Das eine ist körperlich zu anstrengend (komisch - im Garten kann man stundenlang rumbuddeln...), beim nächsten verdient man "kaum was" und zu guter Letzt braucht man ja auch noch Zeit für den Sohn (der jeden Tag bis 15 Uhr Schule hat und wirklich sooooo selbstständig ist, dass er seit Ewigkeiten abends allein zurecht kommt, wenn sie aus geht).

Sowas find ich einfach übel, wenn man sich so in dieses soziale Netz schmeisst, als wärs eine Hängematte zum Dauerruhen und man auch überhaupt nicht gewillt ist, irgendwas zu verändern, aber sich dann gerne mal drüber auslässt, wie unfair das ja alles ist, dass andere evtl. ein paar Euro mehr haben. (wobei "die andere" - in diesem Fall ich - auch nicht abends ausgeht und da mal locker 30 Euro vertrinkt und sich auch nicht irgendwelchen Ratenzahlungskram an die Hacken bindet). All das spielt natürlich keine Rolle und die Dinge haben dann nichts mit der unterschiedlichen Haushaltung zu tun - sondern es wird einfach damit abgetan, dass die Welt schlecht ist und das Leben unfair.

Na schönen dank auch......

Ich hab für vieles Verständnis - Mütter/Väter die mit kleinem Kind daheim bleiben müssen - Leute mit kranken Kindern, ggf. auch noch Leuten, wo es andere Schwierigkeiten gibt, die belegen, dass Mama besser nicht arbeiten gehen sollte und sich kümmern muss. Ernsthaft körperlich eingeschränkte Menschen, die eine Vielzahl von Tätigkeiten nicht ausfähren können... DAFÜR sollte ein Sozialstaat da sein - keine Frage!! Verständnis hab ich allerdings nicht dafür, einen 15-jährigen Sohn vor zu schieben, der ein ausgezeichneter Schüler ist und höchst vernünftig, selbstständig.... (und nein - es war sicher auch jetzt nicht ihr VERDIENST, dass der Junge so wohl geraten ist, ich denke das war pures GLÜCK - böse aber wahr).

Na ja - ich sag mir dann morgens immer: Meine Steuern zahl ich für JEMANDEN, der es wirklich verdient hat und braucht und nicht DAFÜR. ;-)

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Re: Nina3: Warum eigentlich sollte ihr Sohn nicht durch ihren

Antwort von horrend am 11.07.2008, 13:02 Uhr

Verdienst so wohlgeraten sein?

Verstehe ich jetzt nicht. Weil sie seit 15 Jahren zu Hause ist? Weil sie staatliche Gelder in Anspruch nimmt?
Sehr merkwürdige Einstellung. Sicher KANN das auch IHR Verdienst sein, warum denn nicht? Gönnst Du Ihr den wohlgeratenen Sohn trotz "Nichtarbeitens" nicht? Man sollte Arbeitslose ob ihrer Situation NICHT beneiden. So einfach ist das nicht.

Und wenn man so lange Zeit zu Hause ist, werden sich die Chancen auf einen beruflichen Einstieg sicher nicht verbessern. Vielleicht findet die Gute ja gar keinen Job und versucht es schon die ganze Zeit? Vielleicht kann sie aus gesundheitlichen Gründen WIRKLICH nicht, wie sie möchte?

Wer weiß das denn wirklich???

Ganz schön hart, was ich hier so alles zu lesen bekomme....

LG Ilona

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Re: Im Grunde seid ihr doch alle auf ALG II angewiesen (lang)

Antwort von carla72 am 11.07.2008, 15:55 Uhr

Bremen, das sehe ich anders, auch wenn ich keine Sozialrechtsexperin bin.

Der Staat hat sich aber dafür entschieden, die Verwendung nicht zu weiter reglementieren, weil er es ja auch (zum Glück) nicht prüfen könnte und sicher auch, um die Freiheit des einzelnen zu erhalten. Das geschieht aber durchaus in anderen Bereichen, zB bei der Unterstützung von Asylbewerbern, die dann wirklich bloß Lebensmittelgutscheine bekommen.

Ich finde, bei der Frage "was steht mir zu?" wird zu oft übersehen, dass dieses Geld eben ganz konkret jemand anders erarbeiten und bezahlen muss, der sich dann selbst bestimmte Dinge (ein Auto, eine schönere Wohnung oder meinetwegen auch Zigaretten) vielleicht selber nicht mehr leisten kann. Daher finde ich, dass es, obwohl es keine Verpflichtung gibt, das Geld in bestimter Weise zweckbestimmt einzusetzen, es schon eine moralische Frage ist, was man damit anstellt. Mir ginge es jedenfalls so. Mit selbstverdientem Geld ist das eben doch etwas anderes. Besonders deutlich ist das ja bei dem Geld, das "eigentlich" für die Kinder gedacht ist.

LG,
carla72

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