Habt ihr dazu eine Erklärung?

Hallo!
Ich mache mir gerade Gedanken über ein Phänomen, finde keine Erklaerung und schon gar nicht weiß ich, wie ich damit umgehen soll.

Kennt ihr das, dass ihr einen Mann wirklich liebt, alles für ihn tun wuerdet, aber ständig um dessen Liebe kämpft. Man ist zwar zusammen, aber er macht in der Beziehung immer wieder Sachen, die man nie tun wuerde, wenn man seine Partnerin liebt. Nie gehört er einem wirklich, das gibt er immer wieder mal zu verstehen. Er verletzt - absichtlich oder unabsichtlich und immer wieder hat man das Gefühl, dass die Liebe einseitig ist. Die Frau kämpft lange, manchmal gibt's Lichtblicke und man denkt: ja, jetzt ist er "angekommen".
Im Handumdrehen kommt wieder das alte Leid. Verletzungen - und das Gefühl bekommen, dass man entweder nicht liebenswuerdig sei, oder einfach nicht die Frau ist, die er braucht/will.
Nach langer Zeit ist die Frau nicht mehr gewillt das ganze Theater mitzumachen und gibt auf, weil die Liebe durch die ganzen Verletzungen ohnehin gegangen ist. Es fällt (relativ) leicht, die Beziehung zu beenden, weil - im Gegensatz zu früher - die Liebe nicht mehr vorhanden ist.

Der Mann nimmt die Trennung scheinbar ganz locker und scheint im Grunde sogar auch froh darueber zu sein.
Es vergeht ca ein halbes Jahr, man trifft sich wieder öfter, auch, weil aus dieser Beziehung ein gemeinsames Kind entstanden ist.
Die Frau möchte nur die Vater/Kindbeziehung anleiern und ansonsten ihre Ruhe haben bzw. natuerlich ein relativ entspanntes Verhältnis zum Kindesvater.
Der Kindesvater kommt dann nach und nach drauf, was er an seiner Exfreundin eigentlich gehabt hat. Es tut ihm ploetzlich alles leid, er wisse schon was für ein A**** er gewesen ist - er ist gelaeutert.
Tatsaechlich verhält er sich voellig anders als vorher, zeigt ihr die Liebe und tut alles für sie. Er möchte wissen, ob noch eine Chance bestehe, wieder zusammen zukommen.
Er würde es auch verstehen, wenn die Liebe verflogen ist, schliesslich war er ein Riesena****, aber er wünscht sich Klarheit. Von seiner Seite her hat er absolut ernsteste Absichten und wuenscht sich nichts mehr als ein "Cameback". Das geht nun seit Monaten so. Ich merke die Veraenderung in der Tat, aber es ist keine Liebe mehr da.

Das Schlimmste an dieser Wendung ist, dass ich mir derzeit so oft denke: Genau das hast du dir immer gewünscht! Du wolltest seine Liebe, jetzt bekommst du sie, aber es ist zu spät! Ist es wirklich zu spät? Nimm es dir! Jahrelang bist du dem nachgerannt, du hast das erreicht was du immer wolltest - und nun willst du es nicht mehr? Hatte ich zu wenig "Durchhaltevermögen"? Ich weiß, ich hatte genug Durchhaltevermoegen, aber es ist ein verdammt beklemmendes Gefuehl, etwas zu bekommen das man sich immer gewuenscht, aber nie erreicht hat und dann bekommt man es, aber will nicht mehr.
Ich denke fast "mach's mir nicht so schwer, lass es gut sein! Es tut irgendwie richtig weh, auch ein Gefuehl von "versaeumt haben". Am liebsten würde ich ihn anschreien und sagen: Du A****, warum erst jetzt! Hast du nicht den Knall gehört? Wie lange habe ich fast darum "gebettelt"! Das kann dir doch nicht entgangen sein! Ich KANN das jetzt nicht mehr annehmen, selbst wenn ich wollte!"
Dann beschleicht mich sogar etwas Mitleid mit ihm. Jetzt bettelt er. Es war too hat und trotzdem tut's verdammt weh, dass er die Chance erst jetzt sieht, wo keine mehr ist.

Kennt ihr so etwas auch? Gibt es dafür irgendeine moegliche Erklärung? Wie kann man das loesen für sich selber?

Lg, kristina