Ex macht stress und kind ist ständig krank dadurch...Ich weiss nicht mehr weiter

Worum ging es denn in der Verhandlung gestern? Wer hat worum geklagt? Was wurde entschieden? Wie lautet das Urteil? Und die Urteilsbegründung? Da Du den Anwalt gewechselt hast (oder WOLLTEST Du nur den Anwalt wechseln?): War der neue Anwalt dabei oder der alte? Welche Beweisanträge wurden gestellt. Welche Argumente hat Dein Anwalt vorgebracht? Welche der Gegenanwalt?

Ich kenne das Gefühl, daß der Richter einem nicht richtig zuhört. Ich hatte das auch - und habe den Prozess trotzdem gewonnen. Man ist es halt gewöhnt, daß ein Gegenüber im Gespräch mitfühlend nickt und einem Recht gibt, wenn man jammert - das gibt einem das Gefühl, gehört und verstanden zu werden. Aber das kann und darf der Richter ja gar nicht.

Tatsache ist jedoch: Der Richter muß sich letztendlich auf die vorgebrachten Argumente und den Eindruck, den jemand vor Gericht macht, verlassen. Über den KV kann ich nichts sagen - aber Du wirkst unstrukturiert, und so wirkliche Argumente kann ich auch nicht erkennen.

Ebenfalls nicht erkennen kann ich ein Ziel. Was möchtest Du? Wie soll der Umgang konkret aussehen? Deine Argumente schreien: "Ich will, daß gar kein Umgang stattfindet!" - aber angeblich ist das nicht Dein Ziel, Du willst nur weniger. Dann werde konkret: Wie und wann soll der Umgang stattfinden? Was erwartest Du dafür vom Ex? Wie soll er sich verhalten?

Beispiel:
Wenn er die Allergien ignoriert, dann klar und strukturiert argumentieren: "Ich bin gerne bereit, den Umgang auszuweiten. Aber ich denke, daß es für das Kindeswohl wichtig ist, daß er das Kind dann so ernährt, daß es keine allergischen Reaktionen hat."
(Wobei es sich meiner Vorstellungskraft entzieht, warum man irgendjemandem bewußt Nahrungsmittel gibt, gegen die er allergisch ist. Auch, wenn mir der Mensch egal ist - ein kotzendes Kleinkind macht einfach keinen Spaß. Und ins KKH fahre ich auch nicht als Hobby. Aber gut - ich gehe mal einfach davon aus, daß Du Recht hast und er gerne Kotze aufwischt und in Krankenhaus-Warteräumen herumsitzt.)

Telefonterror läßt sich doch nachweisen. Wenn es so ist: Pack das weg vom Kind (keine Ahnung, warum das Kind wissen muß, wer da anruft) und erwirke notfalls eine einstweilige Verfügung, die ihm die Anrufe verbietet - aber bleibe bei Dir, argumentiere daß es DICH nervt und einschränkt und ängstigt. Denn: Er bewegt sich da auch die Beziehungsebene zu Dir, aber Du antwortest ihm als Mutter seines Kindes.

Gruß,
Elisabeth.