Eine Frage der Moral.....

Ich gehe seit gestern mit einer Frage schwanger - und würde jetzt doch auch mal Eure Meinung hören.

Vorgeschichte:
Ich habe von meinem Ex noch nie auch nur einen Cent Unterhalt bekommen. Zuerst war er arbeitslos, dann verschollen, und dann hat er studiert. Seit drei Monaten hat er jetzt einen Job. Für Fumi habe ich bis vor eineinhalb Jahren (als sie 13 wurde) UHV bezogen, für Temi läuft der UHV in den nächsten Wochen aus. Die Beistandschaft habe ich irgendwann aus rückblickend dummen Gründen zurückgezogen - wobei die mir bisher auch nicht viel gebracht hat oder hätte, weil ja nie was zu holen war.

Situation derzeit (hat sich die Woche in diversen Gesprächen häppchenweise herauskristallisiert):
Das JA verklagt meinen Ex auf Rückzahlung des UHV. (Was mir seine häufige Anwesenheit beschert - er hat wohl Gerichtstermine.) Er hat jetzt behauptet, daß er immer noch studiert und auch von irgendwoher eine Studienbescheinigung vorgelegt. Begründung mir gegenüber: Zum einen muß er ja noch den Studienkredit zurückzahlen, zum anderen möchte er das Geld lieber für Besuche bei den Kindern (incl. Geschenke) ausgeben als es dem JA in den Rachen zu werfen.

Ich hätte das alles gar nicht wissen wollen - denn jetzt grüble ich darüber nach, ob ich was tun/sagen soll/muß und wenn ja, was.

Option 1: Ich vergesse alles und tue gar nichts. Vorteil: Er benutzt das zusätzliche Geld für Besuche und Geschenke für die Kinder - was den Kindern definitiv zugute kommt und mir nicht vom H4-Satz abgezogen wird.

Option 2: Ich verpetze ihn beim JA, daß er eigentlich gar nicht mehr studiert. Nur: Warum? Offiziell weiß ich gar nichts davon, daß das JA ihn auf Rückzahlung des UHV verklagt hat. Das ist eine Sache zwischen denen und ihm.

Option 3: Ich lasse die Beistandschaft aufleben und sage dem JA, daß ich von ihm Unterhalt will und er jetzt einen Job hat. Meines Wissen geht laufender Unterhalt vor der Rückzahlung des UHV. Aber: Davon habe ich gar nichts, denn der Unterhalt wird angerechnet. Stattdessen bekommen die Kinder weniger Geschenke und er kommt nicht mehr so oft zu Besuch. Außerdem bin ich dann die Böse.

Oder fällt Euch noch eine Option 4 ein?

Spontan tendierte ich zu Option 1 - aber irgendwie finde ich das gerade schräg. Ich habe bisher immer die Augen zugemacht, wenn er den deutschen oder britischen Staat beschissen hat - aber da war das auch nur eine Sache zwischen ihm und dem jeweiligen Staat. In diesem Fall fühle ich mich wie sein Komplize, irgendwie, weil ich (bzw. die Kinder) von dem Beschiss ja profitieren, und das mag ich nicht. Aber bin ich das? Das JA hat mich ja nie gefragt, ob er einen Job hat oder nicht.

Aaargl - wenn ich das Posting lese, fühle ich mich gerade käuflich. Scheixxeeeeeee......

Gruß,
Elisabeth.