Geschrieben von Poedi am 15.09.2015, 10:33 Uhr |
zu Brief an Flüchtlinge
Hallo,
in den letzten Tagen gab es hier ja viel zur lesen. Ich fand diesen Briefvorschlag in der FAZ
http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/fluechtlinge-das-grundgesetz-steht-ueber-der-bibel-und-dem-koran-13800012-p4.html
wirklich gut. Und je länger ich darüber nachdenke, frage ich mich, warum tun wir, und damit meine ich wirklich uns, die hier schreiben und lesen, nicht genau das. Hier sind so viele, die sich selbst in den Heimen engagieren oder jemanden persönlich kennen, der das tut. Ich habe schon heraugefunden, das die SPD das Grundgesetz (zumindest Art.1-20) in verschiedene Sprachen übersetzt hat. Kann man auf der Homepage finden.
http://www.spd.de/Mein_Bereich/material/12368/grundgesetz_in_zehn_sprachen.html
Jetzt muss nur noch der Brief in verschieden Sprachen übersetzt werden. Aber auch das dürfte doch eigentlich kein Problem sein.
Also, was haltet ihr von dieser Idee?
lg Pödi
Re: zu Brief an Flüchtlinge
Antwort von Poedi am 15.09.2015, 10:38 Uhr
huh, oh hab gar nicht geshen, das der Komentar schon mal Thema war und einige Probleme mit Links haben.
Hier mal nur der Brief aus dem Text:
Ein klarer Willkommensbrief für alle Flüchtlinge
Hier ein Formulierungsvorschlag:
„Liebe fremde Frau, lieber fremder Mann, willkommen in Deutschland! Viele von Ihnen haben Schreckliches durchgestanden: Krieg, Lebensgefahr, eine gefährliche Flucht durch die halbe Welt. Das ist nun vorbei. Sie werden in Deutschland weder hungern noch dursten noch frieren noch um ihr Leben fürchten müssen, denn Deutschland ist ein reiches und friedliches Land.
Gegen die kleine Minderheit von Deutschen, die Gewalt gegen Flüchtlinge anwendet, wird dieser Staat mit aller Härte seiner Gesetze vorgehen. Dass Deutschland ist, wie es ist, verdanken wir nicht nur, aber auch Gesetzen, Regeln und Konventionen, von denen sich manche deutlich unterschieden von jenen, die Sie aus Ihrer alten Heimat kennen. In diesem Land, so hat es viele Jahre vor Angela Merkel einst ein anderer deutscher König gesagt, darf jeder auf seine Art glücklich werden.
Viele der Regeln, die bei uns gelten, sind im sogenannten Grundgesetz nachzulesen. Das Grundgesetz steht bei uns über dem Koran, der Bibel oder jedem anderen Buch, und sei es noch so heilig. Eine Übersetzung des Grundgesetzes in Ihre Sprache liegt am Heimeingang aus, gleich neben den Stapeln mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1948, die wir dort ebenfalls in vielen Sprachen für Sie bereitgestellt haben.
Wir können hier nicht auf alle deutschen Gesetze, europäischen Werte und allgemeinen Regeln eingehen, weshalb wir nur einige Beispiele aufzählen, die wir vor allem unsere männlichen Leser aufmerksam zu studieren bitten:
Bei uns sind Frauen und Männer gleichberechtigt. Das beginnt schon in der Schule, wo Mädchen selbstverständlich am Schwimmunterricht und an Klassenfahrten teilnehmen. Und sollten Ihre Töchter oder Schwestern später mit einem Mann zusammenleben wollen, der einer anderen Nation oder Religion angehört, dann ist das in Deutschland kein Verbrechen.
Wenn Sie, liebe Väter oder Brüder, Ihre volljährigen Töchter oder Schwestern hingegen gewaltsam daran zu hindern suchen, ihr Leben so zu leben, wie sie das wünschen, dann ist das durchaus ein Verbrechen. Dafür kann man in Deutschland ins Gefängnis kommen.
Vergessen Sie am besten alles, was Sie in Ihrem Land über „Ehre“ oder „Schande“ für die Familie gehört haben – die meisten dieser Vorstellungen gelten bei uns nämlich nicht, manche sind sogar verboten. Es ist in Deutschland übrigens auch erlaubt, dass Männer Männer oder Frauen Frauen lieben und gemeinsam eine Familie gründen. Niemand kommt deshalb ins Gefängnis.
Die meisten von Ihnen teilen solche Auffassungen vom Zusammenleben der Menschen gewiss ohnehin, denn Sie sind ja zu uns gekommen, um endlich in Frieden und Freiheit zu leben. Sollten Sie diese Ansichten jedoch ablehnen, ist es besser, wenn Sie unser Land rasch wieder verlassen – denn Deutschland kann und will keine Heimat sein für Menschen, die sich diesen Regeln nicht beugen.
Da können wir leider null Toleranz zeigen. Mit herzlichem Gruß, Ihr Deutschland.“
Re: zu Brief an Flüchtlinge
Antwort von Fredda am 15.09.2015, 10:51 Uhr
Danke fürs Kopieren!!!! Ohne die drohenden Sätze am Ende, die ja eigentlich nach dem ganzen Text überflüssig sind, finde ich es nach dem ersten Querlesen auch eine gute Idee. "Ihr Deutschland" ist natürlich eine blöde Unterschrift. Und parallel würde ich mir noch einen Brief an die vehementen Asylgegner wünschen.
Re: zu Brief an Flüchtlinge
Antwort von Poedi am 15.09.2015, 10:59 Uhr
Der Autor hat es ja selbst Vorschlag genannt. Die Gegner sind nur leider nicht so gut zu erreichen. Wer kommt schon bis zu ihrem Bett ;-)
Also dann laßt uns den Brief doch "fertig" schreiben und dann Gedanken machen, wer wen kennt, der als vertrauensvoller Übersetzer für die jeweiligen Sprachen fungieren kann. Ich habe mal vor Jahren bei einem Syrer ein Praktikum gemache und wenn man sich in der Stadt sieht, wird freundlich gegrüßt. Den könnte ich zum Beispiel fragen.
lg Pödi
Re: zu Brief an Flüchtlinge
Antwort von Nicole246 am 15.09.2015, 12:22 Uhr
Den finde ich ganz toll.
Kann der Verfasser diesen Brief nicht an die Regierung geben oder vielleicht einen Publizisten oder ähnliches; muss natürlich an eine Person gehen, die das genau so vertritt, damit keine weichformulierten Änderungen stattfinden......
damit er überall einheitlich verbreitet wird.
Würde ich auch als Unterschriftenaktion unterzeichnen.
Gruß
N.
Re: zu Brief an Flüchtlinge
Antwort von Poedi am 15.09.2015, 15:09 Uhr
Ich glaube kaum, dass das offiziell gemacht wird. Deshalb ja mein Vorschlag, es selbst zu tun, über die freiwilligen Helfer, diese zu vernetzen und dann den Brief einheitlich in mehreren Sprachen zu verteilen. Man könnte höchstens bei der SPD nachfragen, ob es diese Übersetzungen des Grundgesetzes auch schon ausgedruckt gibt.
lg Pödi
Hm, ich finde die Sätze am Ende nicht "drohend"...
Antwort von MM am 15.09.2015, 18:11 Uhr
... sondern sie zeigen einfach nur Konsequenzen auf und sprechen quasi eine Empfehlung aus (... "ist es besser, wenn Sie D rasch wieder verlassen, denn..."). Und ich finde es schon wichtig, gerade auch dies zu kommunizieren, denn dann wird es u.U. eher ernst genommen.
Die Idee von Poedi finde ich nicht schlecht...
Wie wäre es möglich, die kulturellen Differenzen
Meine Gedanken zur Flüchtlingspolitik
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Kommentar in der FAZ
Peter Vonnahme war bis zu seiner Ruhestandsversetzung 2007 Richter am Bayerische
Flüchtlinge aus Serbien
Das zaubert mir ein kleines Lächeln ins Gesicht...
Wer noch an die 800.000 glaubt....