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Geschrieben von Celine2 am 07.08.2011, 20:30 Uhr

Wie Freundin überzeugen?

Hallo,

ich hab hier schon einmal über meine Freundin geschrieben.

Meine Freundin hat 2 Kinder (1+3. Klasse), arbeitet und ihr Mann macht zur Zeit eine Ausbildung (Schule). Das Geld ist knapp, aber kalkuliert.

Sie ist psychisch schwer krank, ist in ambulanter Therapie, müsste aber dringend stationär gehen. Sie war schon mal stationär, hatte da aber die Kinder zeitweise dabei.

Damals hat sie gesagt, wenn die Kinder mal beide in der Schule sind, dann wird sie stationär gehen und alles anpacken. Nun, das wäre bald so.

Sie deckt sich wahnsinnig mit Arbeit ein, damit sie nicht zum Nachdenken kommt. Sobald sie Ruhe hat oder eine erinnernde Situation eintritt, geht es ihr so schlecht, dass sie bewusstlos wird (mehrere Traumata). Das ist auch schon in der Arbeit passiert.

Ihre Psychotherapeutin rät ihr dringendst ein paar Wochen, evtl. länger stationär in eine Klinik zu gehen, ohne Kinder.

Meine Freundin sagt, sie ist noch nicht so weit. Sie will nicht.

Wie kann ich sie überzeugen? Ich kann mich zwar abgrenzen, jedoch liegt sie mir natürlich sehr am Herzen.
Ich hab ihr schon aufgezeigt, was passieren könnte, wenn sie während des Autofahrens ohnmächtig wird oder zu Hause, wenn sie auf die Kinder aufpasst. Sie meint nur, wenn sie eine Aufgabe hat (die Kinder) dann passiert ihr nichts, weil sie weiß, dass es da "einfach nicht geht". (so sinngemäß).

Mit ihrem Mann kann sie darüber gar nicht sprechen, er weiß nicht mal ihre ganze Geschichte. Ich weiß auch nur einen Teil, weil sie, als sie mir mehr erzählen wollte, umgekippt ist. Ich weiß aber, um was es geht.

Ich denke, sie hat einfach Angst vor der Traumatherapie. Ich hab selbst mal eine gemacht und weiß wie hart das ist und dass es damals nur stationär möglich war. Aber ich hab ihr alles erzählt und sie weiß, wie es abläuft und dass es mir geholfen hat.
Sie kann doch nicht ihr ganzes Leben lang davon laufen und ohnmächtig werden. Ich denke, dass auch die Kinder das irgenwie spüren. Sie ist eine super Mutter, aber meint, wenn es ihr schlecht geht, hat sie einfach die Nerven für die Kinder nicht so.
Die 2 Kinder sind toll. Ich glaube, sie merken nicht wirklich was... zumindest nicht direkt... zwar dass Mama mal gestresst ist, aber ihnen fehlt es nicht an Liebe und Geborgenheit. Auch versorgt werden die beiden prima. Die Eltern sind beide ganz tolle Eltern und der Kontakt zu den Großeltern und Freunden ist auch sehr gut.

Der Vater ist leider auch depressiv, bekommt jetzt aber durch seine Ausbildung etwas Selbstbewusstsein. Er ist auch ein toller Vater, aber kann mich seiner Frau weder über seine noch über ihre Probleme sprechen.

Wie kann ich sie überzeugen, dass sie den Schritt für sich tun muss, wenn sie nicht weiterhin alles überspielen will und zudecken will?

Ich argumentiere immer mit den Kindern (weil das das ist, was sie am meisten liebt), dass sie es für die Kinder und sich machen soll um wieder unbeschwerter Leben zu können. Aber sie meint, die Kinder merken nichts und leiden nicht darunter.

Ich mag nicht zusehen, wie es ihr immer schlechter geht. Mittlerweile gibt es auch Probleme in ihrer Ehe, weil beide arg angespannt sind und jeder denkt, der andere muss doch Rücksicht auf den anderen nehmen, weil jeder denkt, es geht ihm schlechter als dem anderen.

Ich denke, so lange sie nicht einsieht, dass sie es für SICH machen muss und solange nichts noch Schlimmeres passiert, geht sie nicht in die Klinik.

Wie kann ich sie überzeugen?

LG, Cel

 
10 Antworten:

Re: Wie Freundin überzeugen?

Antwort von Fru am 07.08.2011, 20:39 Uhr

Gar nicht....von sowas kann man nicht überzeugen, entweder macht sie das, oder nicht...genau wie beim Rauchen aufhören, entweder will man aufhören, oder es klappt nicht....oder bei ner Diät, entweder will man es oder nicht...aber zu irgendwas überreden, das wird nicht klappen und schon gar nicht bei psychischen Problemen!

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Re: Wie Freundin überzeugen?

Antwort von Celine2 am 07.08.2011, 20:41 Uhr

Du meinst, ich kann nur warten, bis wirklich etwas passiert und sie dann erkennt, dass sie ihre Angst überwinden muss?

Was kann das sein? Ein totaler Nervenzusammenbruch ihrerseits, so dass sie in die Psychiatrie eingewiesen wird und von dort aus in die Klinik kommt?

LG, Cel

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Re: Wie Freundin überzeugen?

Antwort von Reni+Lena am 07.08.2011, 20:42 Uhr

Im Augenblicj vermutlich gar nicht.
Das jüngste Kind kommt in die Schule?
Keine Mutter wird einen Schulanfänger "verlassen" wenn es nicht unbedingt nötig ist.
Du weißt selber dass der Klinikaufenthalt sehr lange dauern kann. Wer betreut die Kinder usw..
Ne du..ich würde das auch nicht machen solange ich noch kriechen kann...

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Re: Wie Freundin überzeugen?

Antwort von Celine2 am 07.08.2011, 20:47 Uhr

Ja, genau das denke ich, ist ihr nächstes Argument. Das zweite Kind kommt ja jetzt in die Schule.
Mit dem 1.Kind gab es schulisch einige Probleme, das zweite Kind ist viel selbstbewusster und selbstständiger. Ich denke nicht, dass das zweite Kind nicht ein paar Wochen ohne Mama kann. Noch dazu können die Kinder im Haus von den Großeltern betreut werden. Der Vater kommt abends heim, die Kinder sind bis 16 Uhr im Hort.

Manno, manchmal möchte sich sie einfach nehmen und schütteln! Aber das hilft auch nix

LG

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Re: Wie Freundin überzeugen?

Antwort von Reni+Lena am 07.08.2011, 21:08 Uhr

Wenn du eine Chance hast dann mitte der ersten Klasse. Wenn mit der Kleinen alles glatt läuft. Danach kannst du es vergessen. 4 Klasse ist der Übertritt, danach das erste Schuljahr auf der weiterführenden schule usw...
Wie gesagt...ich würde es auch nicht tun....wegen der Kinder. Versuch es zu verstehen..

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Re: Wie Freundin überzeugen?

Antwort von Celine2 am 07.08.2011, 21:16 Uhr

Aus ihrer Sicht verstehe ich es ja auch zum Teil.
Aber es tut mir für sie so leid, weil ich jedes Jahr sehe, wie sie mehr kaputt geht. Sie vermeidet immer mehr Situationen, deckelt sich immer mehr zu.

Irgendwann landet sie in der Psychiatrie, nimmt ne Überdosis Tabletten oder beamt sich sonstwie weg.

Das könnte man halt verhindern, wenn sie jetzt in die Klinik geht, aber vielleicht schafft sie die Therapie gar nicht, wenn sie nicht wirklich will und immer ein schlechtes Gewissen hat, weil sie ihre Kinder nicht um sich hat.

Naja, entscheiden muss sie es, aber es ist schwer dem allen zuzusehen.

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Re: Wie Freundin überzeugen?

Antwort von kikipt am 07.08.2011, 21:31 Uhr

ich kann deine freundin verstehen und es geht mir nicht anders momentan.
kind 1 kommt auf die uni
kind 2 hat schulwechsel und das ist immer mega stressig wegen ihren problemen
nur kind 3 bleibt in der selben schule

momentan deck ich mich mit arbeit hier ein gemeinsam mit familie
moebel umstellen, vorhher zimmer ausraeumen, malern, etc etc

nur hab ich angst wenn die alle wieder in die schule gehen dass dann das schwarze loch wieder kommt.

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Re: Wie Freundin überzeugen?

Antwort von Celine2 am 07.08.2011, 21:35 Uhr

Aber so gesehen, gibt es ja immer eine "Ausrede" (nicht falsch verstehen!) dass man die Therapie nicht machen muss.

Sie wäre doch auch eine viel entspanntere und glücklichere Mutter, als wenn sie alles immer verdrängt.

Was muss Dir passieren, damit Du Dir helfen lässt? (auch per PN).

LG, Cel

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Re: Wie Freundin überzeugen?

Antwort von kikipt am 07.08.2011, 21:39 Uhr

pn geht nicht da ausgeschalten
gute frage.. keine ahnung

muss mal suchen obs hier tageskliniken gibt. da schaut naemlich nich so aus
und intern geh ich nicht da dreh ich durch..

ich weiss es noch nicht. ehrlich nicht

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Re: Wie Freundin überzeugen?

Antwort von Celine2 am 07.08.2011, 21:45 Uhr

Komisch, da ist alles aktiviert (Postfach... meine ich).

Eine Traumatherapie in einer Tagesklinik durchzuführen ist kaum möglich.
Du musst ja danach wieder heimfahren können, wieder für die Familie funktionieren... Ich glaube kaum, dass das möglich ist.

Wir hatten rund um die Uhr Betreuung. Wenn wir wen brauchten zum Reden oder einfach zum "Aufpassen" damit man keinen Mist macht, war ständig die Ambulanz besetzt, bzw. Psychologen/-therapeuten vor Ort.
Es war bei allen nötig. Auch die Mitpatienten haben massiv geholfen.

Ich wünsch Dir, dass Du bald einen Weg findest, entweder besser damit umzugehen oder Dich zu einer stationären Therapie entschließen zu können.

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