Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Seansmama am 16.02.2013, 20:00 Uhr

Viel schlimmer als Pferdefleisch ist dies hier!

Habt ihr schon gewusst, dass es in Deutschland mehr als 250 Bauern ihre Höfe schließen mussten, weil sie von ihren Kühen angesteckt wurden und sich kein Schwein darum kümmert und das Fleisch dieser Tiere in den Handel gekommen ist. Vermutlich wird diese Krankheit über die Luft übertragen, die Bauern dürfen ihre Höfe nicht mehr weiterführen, es gibt viel zu wenig Studien darüber. Guten Appettit!
http://youtu.be/a_mxjMVGvfk

 
10 Antworten:

Schwieriges Thema, der Botulismus...

Antwort von lastunicorn am 16.02.2013, 21:59 Uhr

Generell kann man schon davon ausgehen, dass sowohl das Bakterium alsauch das Gift nach einer Viertelstunde kochen oder braten denaturieren und unschädlich werden. Würde in den berichteten Fällen das Bakterium über die Luft übertragen worden sein, wären auch die Menschen nicht so ohne Weiteres von diesem zu befreien. Es ist wohl eher anzunehmen, dass die betroffenen Familien mit Botulinum Toxin versetzte Stäube eingeatmet haben, denn bei Fernbleiben aus den Ställen klangen die Symptome wieder ab. Bei den Tieren waren wohl deutlich die Bakterien im Darm nachweisbar, die dann fortwährend neues Toxin ausscheiden und somit eine Verbesserung des Zustandes eigentlich unmöglich machen.

Aber ich muss zugeben, dass mir bis eben das Ausmaß der aktuellen Verbreitung nicht bekannt war. Dann sollten wir vielleicht doch auch Rindfleisch vom Speiseplan streichen... obwohl... der ortsansässige Schlachter kennt die Tiere und deren Herkunft. Normal müsste das sicher sein...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das wirft natürlich besonders für "Barfer" Fragen auf

Antwort von like am 16.02.2013, 22:56 Uhr

da wird ja sehr gern rohes Rindfleisch genommen.

Mir war der Botulismus auch bekannt, eher aber im Hinblick auf Gülle auf Wiesen und Feldern, die kontaminiert sein kann und eine Gefahr darstellt - egal ob für Hund oder Mensch. Wikipedia ist auch recht informativ zum Thema.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Hunde sind doch eher selten wirklich gefährdet... sie sind eher Überträger

Antwort von lastunicorn am 16.02.2013, 23:16 Uhr

"Hunde sind im Vergleich zum Menschen weniger anfällig für Botulismus, sie scheinen eine hohe natürliche Resistenz gegenüber dem Toxin aufzuweisen, die möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass die stärker Eiweiß abbauende (proteolytische) Aktivität im Fleischfresserdarm das bakterielle Toxin zerstört. Auch das bei Hunden nach Genuss von verdorbenem Futter sehr leicht auftretende Erbrechen könnte dazu beitragen, dass nur wenige Fälle von Botulismus beim Hund beschrieben sind."

http://www.polarhunde-nothilfe.com/Wissen/wissen_body.htm?http://www.polarhunde-nothilfe.com/Wissen/gesundheit/wissen_botulismus.htm

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

danke, beruhigend....

Antwort von like am 16.02.2013, 23:21 Uhr

selber ess ich ja kein rohes Rindfleisch

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Wichtig fuer Barfer:

Antwort von amadeus_hates_music am 17.02.2013, 2:03 Uhr

Gefrorenes Fleisch IMMER unter Sauerstoffzufuerung auftauen! (Plastik vor Antauen aufschneiden!).

Am sichersten bist du mit nicht luftdicht eingefrorenem Fleisch. Deshalb kauf ich mein Barf- Fleisch in Plastikschaelchen wie Fleischsalat an der Wursttheke im Supermarkt. Das kann ich einfrieren, auftauen, wieder einfrieren und wieder auftauen, wie es mir beliebt.

Unser Barf Shop liefert das so. Perfekt.

LG ahm

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Viel schlimmer als Pferdefleisch ist dies hier!

Antwort von MartaHH am 17.02.2013, 9:31 Uhr

In einem weiteren Beitrag auf Youtube, 9 Monate älter (http://www.youtube.com/watch?v=znhLjGPL1Kk, "W wie Wissen") wird als Ursache zum einen ein Zusammenhang mit der immer häufigeren Ballensilage und zum anderen auch mit Biogasanlagen vermutet. In beiden Fällen können sich die Botulismusbakterien, die im Boden ganz normal vorkommen, völlig ungehemmt vermehren.

Wenn ich an die Massen von Biogasanlagen denke, die in den letzten Jahren überall gebaut wurden... und an die Maisfelder, die von Nord- und Ostsee bis mindestens weit nach Frankreich reichen... (das sind nur die, die ich mit eigenen Augen gesehen hab - Monokultur soweit das Auge reicht), dann wird mir schlecht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Naja... die Ballensilage ersetzt eher die Fahrsilos...

Antwort von lastunicorn am 17.02.2013, 10:09 Uhr

... und wenn die stärkere Verbreitung der Ballensilage eine Ursache sein soll, frage ich mich, warum nicht ebenso reihenweise Pferdebetriebe von dieser Botulismusform betroffen sind. Früher haben Pferde ja eher kein Anwelkgrassilage bekommen und heute ist das absolut die bevorzugte Rauhfuttergabe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Naja... die Ballensilage ersetzt eher die Fahrsilos...

Antwort von like am 17.02.2013, 21:29 Uhr

hm... weiß nicht. Bei uns ist es weiterhin Heu. Silage ist heikel wegen Schimmelgefahr. Auch der wesentlich höhere Enegie- und Zuckergehalt macht es weniger geeignet für viele Pferderassen.
Verdorbenes Futter beim Pferd lässt die Einsteller doch arg hochschrecken. Ein Reitpferd hat ja doch einen anderen Stellenwert als eine Milchkuh oder Schlachtrinder.
Laut Wikipedia stellen v.a. Kadaverteile in Silage ein extremes Risiko dar. Solange immer wieder Wild und Katzen mit abgemäht und zu Silage verarbeitet werden, bleibt die Gefahr.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nun...

Antwort von lastunicorn am 17.02.2013, 23:22 Uhr

es gibt schon einen deutlichen Unterschied zwischen Silage und Anwelksilage, die inzwischen zumeist Heulage genannt wird. Abgesehen vom anderen Mähzeitpunkt (Silage vor der Blüte und Heulage danach) wird die Silage so wenig wie möglich bearbeitet oder auch direkt mittels Silierwagen eingeholt, während die Heulage nicht ganz so lange trocknet wie Heu, aber dennoch mit geringer, aber für den Säuerungsprozess noch notwendiger Restfeuchte, eingebracht. Die Heulage muss sehr fest gepresst (nicht alle Großballen oder Rundballenpressen können das!) und sofort luftdicht eingewickelt werden, damit unter anaeroben Bedingungen die gewünschte Milchsäuregärung einsetzen kann. Silage hingegen "fault" schon ein Stück weit vor sich hin. Eine gute Anwelksilage duftet wie frisches Sauerteigbrot. Aber auch nach der Gärung muss natürlich darauf geachtet werden, dass keine Fäunisprozesse einsetzen, wenn wieder Luft an das Material gelangen kann. Ein angebrochener Ballen muss zügig und der Witterung angemessen aufgebraucht werden.

Du hast recht, dass nicht alle Rassen mit dem hohen Nährstoff-, dem Energiegehalt und der Säure der Heulage gleich gut umgehen können. Auch die Nutzung der zu betrachtenden Pferde muss eine Rollse spielen. Generell kommen Sport- und Leistungspferde eher mit Heulage als mit Heu zurecht als bspw. Freizeitpferde... besonders, wenn diese genügsame Haflinger oder Norweger sind. Aber die sollten auch nicht ganztags auf fetten Weiden stehen, weil sie schnell zu Rehe und Verschlag tendieren. Für Pferde mit Atemproblemen oder Allergien ist immer noch Heulage dem Heu vorzuziehen.

Zu Clostridienverseuchung... nicht die anaerobe Konservierung ist grundsätzlich Ursache für die Vermehrung des Clostridium botulinum, sondern das Vorhandensein eines Fäulnisprozesses unter Vorhandensein eines größeren Eiweißvorkommens, wie es durch mit eingewickelte Mäuse, Schnecken, etc. entstehen kann. Es muss nicht immer ein Rehkitz oder etwas Größeres sein. Um die Aufnahme von Tieren im Mähgut zu vermeiden, wird zum Einen langsamer und zum Anderen höher gemäht. Um dennoch ins Mähgut gelangte Minikadaver zu "entschärfen", muss darauf geachtet werden, dass die Gärung sofort beginnen kann. Ist das Mähgut zu trocken, können auch Silierhilfsmittel vorm Einwickeln eingespritzt werden. Wichtig ist, dass die Gärung den für die Beendigung der Milchsäuregärung erforderlichen pH-Wert 3 erreicht, denn Clostridien sterben bei einem pH-Wert von etwa 4,3 ab. Von so ordentlich konservierter Heulage ist ebenso wenig oder viel Gefahr einer Botulismuserkrankung aus wie von einem luftgetrockneten Schinken oder einer handelsüblichen Konservendose.

Und noch einmal: von Zuständen wie in den Milchviehbetrieben hat man in Pferdebetrieben nicht gehört. Vereinzelt kommt es auch dort vor, dass Botulismus auftritt, aber das hatte bisher eher keine so haarsträubenden Ausmaße. Ich habe einmal in einem Pferdestall die Folgen von mit Clostridien verseuchtem Futter erleben müssen - die nachgewiesene Ursache war eine im Sommer im Futtergetreide verendete Maus. Mit Silage oder Heulage hatte das nichts zu tun. Und genau diese schlimmern Bilder sind auch der Grund, warum ich mich so ausführlich mit Botulismus befasst habe - und mit Sicherheit auch der Grund dafür, warum ich Botox-Anwendern eine gehörige Portion Fantasielosigkeit unterstelle. Denn bei denen gibt es weit mehr Zwischenfälle, die mehr oder minder dramatisch enden als in den aktuellen Kuhstalldramen. Selbstverständlich will niemand Fleisch von Rindern aus solchen Beständen essen... aber noch viel selbstverständlicher lassen sich Herrscharen von Verjüngungswütigen das wirksamste Nervengift freiwillig in den Körper verbringen... das Botulinum Toxin.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

wow

Antwort von like am 18.02.2013, 20:04 Uhr

du kennst dich echt mit der materie aus. Da kann ich bei weitem nicht mit. Hab mich nur insoweit informiert, dass Heulage für UNSER Pferd eben nicht so gut ist - da Rehekandidat (New Forest Pony). Sie ist eingestellt und ich habe deshalb nicht letzendigliche Kontrolle über das Ausmaß der Fütterung (sie klopft bei Hunger, was die Nachbarschaft stört, das kompliziert die Sache auch für den Einsteller), aber nun bekommt sie nur noch Heu, Mineralfutter, und im Sommer stundenweise mit Fresskorb auf die Weide. Das funktioniert jetzt ganz gut. Da noch mehr gute Futterverwerter dort stehen, ist die Silage wieder ganz aus dem Programm.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.