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Geschrieben von lucalara am 03.09.2006, 22:47 Uhr

Mal was zum schmunzeln! Varianten von Rotkäpchen.

Rotkäppchen auf Beamtendeutsch

Im Kinderfall unserer Stadtgemeinde ist eine hierorts wohnhafte,
noch unbeschulte Minderjährige aktenkundig, welche durch ihre un-
übliche Kopfbekleidung gewohnheitsrechtlich Rotkäppchen genannt zu
werden pflegt. Der Mutter besagter R. wurde seitens ihrer Mutter ein
Schreiben zustellig gemacht, in welchem dieselbe Mitteilung ihrer
Krankheit und Pflegebedürftigkeit machte, der Großmutter eine
Sendung von Nahrungsmittel und Genussmittel zu Genesungszwecken zu-
zustellen.
Vor ihrer Inmarschsetzung wurde die R. seitens ihrer
Mutter über das Verbot betreffs Verlassen der Waldwege auf Kreis-
ebene belehrt. Dieselbe machte sich infolge Nichtbeachtung dieser
Vorschrift straffällig und begegnete beim übertreten des amtlichen
Blumenpflückverbotes einem polizeilich nicht gemeldeten Wolf ohne
festen Wohnsitz.
Dieser verlangte in gesetzwidriger Amtsanmaßung
Einsicht in das zu Transportzwecken von Konsumgütern dienende Korb-
behältnis und traf in Tötungsabsicht die Feststellung, daß die R. zu
ihrer verschwägerten und verwandten, im Baumbestand angemieteten
Großmutter eilend war. Da wolfseits Verknappung auf dem Ernährungs-
sektor vorherrschend waren, fasste er den Entschluss, bei der Groß-
mutter der R. unter Vorlage falscher Papiere vorsprachig zu werden.
Weil diesselbe wegen Augenleidens krank geschrieben war, gelang dem
in Freßvorbereitung befindlichen Untier die diesfallsige Täuschungs-
absicht, worauf es unter Verschlingung der Bettlägrigen einen
strafbaren Mundraub zur Durchführung brachte. Ferner täuschte das
Tier bei der später eintreffenden R. seine Indentität mit der Groß-
mutter vor, stellte ersterer nach und in der Folge durch Zweitver-
schlingung der R. seinen Tötungsvorsatz unter Beweis. Der sich auf
einem Dienstgang befindliche und im Forstwesen zuständige Waldbeamte
B. vernahm Schnarchgeräusche und stellt deren Urheberschaft seitens
des Tiermaules fest.
Er reichte bei seiner vorgesetzten Dienststelle
ein Tötungsgesuch ein, das dortseits zuschlägig beschieden und pro
Schuss bezuschusst wurde. Nach Beschaffung einer Pulverschießvor-
richtung zu Jagdzwecken gab er in wahrgenommener Einflussnahme auf
das Raubwesen einen Schuß ab. Dieser wurde in Fortführung der Raub-
tiervernichtungsaktion auf Kreisebene nach Empfangnahme des
Geschoßes ablebig. Die gespreitzte Beinhaltung des Totgutes weckte
in dem Schußgeber die Vermutung, daß der Leichnahm Menschenmaterial
beinhalte. Zwecks diesbezüglicher Feststellung öffnete er unter Zu-
hilfenahme eines Messers den Kadaver zur Totvermarktung und stieß
hierbei auf die noch lebhafte R. nebst beigehefteter Großmutter.
Durch die unverhoffte Wiederbelebung bemächtigte sich beiden Perso-
nen ein gesteigertes, amtlich nicht zulässiges Lebensgefühl, dem sie
durch groben Unfug, öffentliches ärgernis erregenden Lärm und Nicht-
beachtung anderer Polizeiverordungen Ausdruck verliehen, was ihre
Haftpflichtigmachung zur Folge hatte.
Der Vorfall wurde von den
kulturschaffenden Gebrüder Grimm zu Protokoll genommen und stark-
bekinderten Familien in Märchenform zustellig gemacht. Wenn die Be-
teiligten nicht durch Hinschied abgegangen und in Fortfall gekommen
sind, sind dieselben derzeitig noch lebhaft

Rotkäppchen in Jugendsprache

In dieser Story geht’s um so’nen reichen Zahn, der wohl mords knackig aussah, aber durch die feine Family total out war. Jede Menge Klamotten und so’nen Plunder, aber dafür immer auf liebes Mädchen machen und so’nen Scheiß. Die fuhr da aber entweder voll drauf ab oder blickte überhaupt nich durch, jedenfalls machte se nie Rabbatz sondern lief auch noch mit so’ner affigen roten Samtmütze rum, die ihr die Großmutter mal verpaßt hatte.

Jedenfalls durch selbige antike Dame kam dann die ganze Story ins Rollen. Die hatte es wohl irgendwie umgehauen, wie das bei diesen feinen Pinkeln ja immer so is. Jedenfalls lag se in ihrer Poofe flach und erwartet, daß die liebe Family anmarschiert kommt. Die Alten vom Zahn hatten da wohl aber auch nicht gerade den schärfsten Bock drauf, jedenfalls mußte der Zahn jetzt mit so’nem Fresskorb in den Wald latschen, wo der Nobelschuppen von der maroden Alten stand.

Und wie der Zahn so durch den Wald schnürt, kommt doch so’n haariger dunkler Typ angepirscht und ist unheimlich scharf auf den Zahn, weil der so heiß aussieht. Die ist aber durch ihre scheiß bürgerliche Erziehung total verklemmt und läßt ‘ne unheimlich blöde Quatsche raus. Der Typ denkt wohl, daß er das schon irgendwie managed und macht auf romantisch, so mit Blümlein, Vöglein und heiteitei. Die kapiert aber wieder nich die Bohne was läuft und will immer nur für die abgeschlaffte Alte Blumen griffeln.

Der Typ dreht fast durch, weil er den Zahn nicht krallen kann, will aber unbedingt zu Potte kommen. Die Story mit dem kranken Friedhofsgemüse hatte der Zahn ja beim Blumenknacken an ihn rangelabert. Also nix wie hin in die Villa, die alte Dame aus der Poofe geschmissen und sich schon mal selber reingehauen. Als der Zahn endlich angeschlurft kommt, schnallt der erst gar nix. Hat wohl seine Linsen nicht drin oder ist sonstwie ein bißchen behämmert. Vielleicht isse aber auch cleverer als se aussieht, steigt aber voll auf die Masche ein.

Jedenfalls nach so’nem bißchen Geplänkel von wegen großer Nase und Augen und so ist die Sache geritzt, der Typ griffelt sich den Zahn und vernascht ihn. Die Kiste wär ja auch ganz o.k. gewesen, wenn nicht die verklemmte Lady Zoff gemacht hätte. Vielleicht hätt’ se auch selber ‘nen Bock auf den Typ gehabt und war jetzt sauer. Bei dieser Sorte Weiber ist ja alles drin. Jedenfalls holt se so’nen Flintenspezi als Verstärkung. Der spielt sich auch gleich als der dicke Macker auf und fuchtelt solange mit seiner Knarre rum, bis der Typ die Mücke macht, und ist auch noch stolz drauf. Die alte Lady macht sich jetzt unheimlich über den Freßkorb her und ist auch ganz happy. Nur für den Zahn war das natürlich unheimlich beknackt, daß ihre erste dicke Kiste so voll in die Hose gegangen ist.

Rotkäppchen für Psychologen

Der vorliegende Fall, mit dem sich bereits namenhafte Psychologen beschäftigten, zeigt einmal mehr, welchen enormen Einfluss frühkindliche Prägungen auf die spätere Selbstfindung innerhalb der Gesellschaft haben. Das 9jaehrige Mädchen, mit dem alles begann, hatte den Fetisch einer Roten Kappe zu eigen, die sie ständig trug und ihr so den Spitznamen Rotkäppchen einbrachte.

Um ihre Handlungsmuster besser verstehen zu können, muss gesagt werden, dass sie nach dem frühen Tod ihres Vaters als Einzelkind von ihrer Mutter in eine Ersatzrolle geschoben wurde, mit der sie altersmäßig überfordert war. Da ihr außerdem ein gesundes Leitbild zur eigenen Identitätsfindung fehlte, wurde bereits im Alter von ca. 5 Jahren die Grundlage zu einem hysterisch-depressiven Wesen geschaffen.

Eines Tages beauftragte ihre Mutter Rotkäppchen, der hypochondrischen Großmutter, die durch ihr psychosomatisch bedingtes Hüftleiden so gut wie ans Bett gefesselt war, die täglichen Psychopharmaka zu bringen. Rotkäppchen, deren Unfähigkeit Bedürfnisspannen zu ertragen der Mutter unterbewusst durchaus bekannt war, wurde von ihr aufgefordert, sich nicht von ihrer Wunschbesessenheit und dem Drang zur Sofortbefriedigung überwältigen zu lassen, sondern auf direktem Wege zur Hütte der Großmutter zu gehen.

Rotkäppchen gehorchte auch, bis sie einem großen, ungepflegten Wolf begegnete. In ihrer vorpubertären Naivität erkannte sie seinen äußerst stark erlebten Impuls zur Überkompensation von Aggressivität nicht. Er schlug vor, der Großmutter einen Strauss Blumen von der nahegelegenen Wiese zu pflücken, denn als allgemeingesellschaftliches Symbol für Zuneigung würde dieser vielleicht die Angst der alten Frau mildern, nicht wirklich geliebt zu werden.

Als das naive Mädchen begann, gemäss ihrer persönlichen Farbpräferenzen Blumen auszuwählen, machte sich der Wolf auf den Weg zur Großmutter und sein aggressives Energiepotential entlud sich spontan, indem er die alte Frau auf der Stelle fraß. Als Rotkäppchen die Huette betrat, bemerkte sie - als Selbstschutz bereits abgestumpft im Umgang mit der kränkelnden Frau - keinerlei Veränderung.

Lediglich einige unwesentliche Äußerlichkeiten wurden ihr intuitiv bewusst und so fragte sie: "Großmutter, warum hast Du so große Augen ?"

"Damit ich Deine Körpersprache besser analysieren kann."

"Aber Großmutter, warum hast Du so große Ohren ?"

"Damit ich Deine Ängste besser verstehen kann."

"Und - warum hast Du so einen großen Mund ?"

"Damit ich Dir bessere Tipps für Deine Ich-Findung geben kann."

Mit diesen Worten verschlang der Wolf das Mädchen und fiel alsbald in einen traumlosen Schlaf. Nun ereignete es sich zur selben Zeit, dass S. Freud dem Ursprung des Über-Ichs auf der Spur war, den er ganz in der Nähe dieser Hütte vermutete. Als er das laute Schnarchen des Wolfes hörte, fühlte er sofort, dass nur ein Wesen mit einer starken schizoiden Ausprägung solche Töne von sich geben könne. Immer auf der Suche nach aussagekräftigen Beispielfällen für sein neues Buch betrat er die Hütte, weckte vorsichtig den Wolf und versprach ihm 50 kostenlose Therapiestunden, wenn er ihm seine Lebensgeschichte erzählte.

Das nun Folgende ist ein erschreckendes Beispiel für die Auswirkungen intrafamiliärer Spannungen auf die Entwicklung eines Welpen. Als Kleinstwolf von nur wenigen Wochen verließ sein Vater das Rudel und die Mutter begann ein Verhältnis mit einem gefürchteten Pittbul Terrier aus Hannovers Innenstadt. Dessen raue, um nicht zu sagen, brutalen Umgangsformen gegenüber den Welpen beeinflussten deren zart-sensibles Gefühlsleben nachhaltig. Da sie in der Folgezeit nicht die benötigte Atmosphäre der Geborgenheit fanden, um ein Urvertrauen in das Leben zu entwickeln, blieb die allererste Du-Findung aus und es entstand ein tiefes Misstrauen gegen die Welt sowie das permanente Gefühl, sich zur Wehr setzten zu müssen.

Die latente Unfähigkeit, adäquat zu kommunizieren verhinderte die spätere psychosoziale Selbstfindung. Nach zwei gescheiterten Hypnoseversuchen, mehreren Zeichnungen und einem sehr intensiven Gespräch gelang es dem Meister der Psychoanalyse jedoch, das so lange vor der Umwelt versteckte, mitfühlende Ich des Wolfes anzusprechen und dieser übergab sich gerade noch rechtzeitig, um Rotkäppchen und seine Großmutter lebend herauszuwürgen.

Da Freud unmöglich alle drei Personen betreuen konnte - immerhin waren traumatische Folgen zu erwarten - holte er schnell einige Kollegen zur Stelle, um eine persönliche Betreuung während und nach dem Abklingen des akuten Schockzustandes zu gewährleisten. Eine mehrjährige Therapie ermöglichte es Rotkäppchen und seiner Großmutter schließlich, ihre Klaustrophobie zu überwinden.

Der verkannte und missverstandene Wolf allerdings konnte mit seinen Schuldgefühlen nicht leben. Auch eine stationäre Behandlung hinderte ihn nicht daran, beim ersten Freigang aus seiner Kammer dem letztlich auf Selbstvernichtung ausgerichteten Todestrieb nachzugeben und sich in den klinikeigenen Brunnen zu stürzen

Rotkäppchen auf Sächsisch von Lene Voigt

Da war aemal ae gleenes niedliches Mädchen. Das grichte von seiner Grossemudder aenne feierrote Samtgabbe mit aenner Bummel dran. Drin sah de Gleene so schnaerblich aus, dasse barduh geen andern Bibbi maehr uffsetzte. Un so gams, dasse von dr ganzen Nachbarschaft Rotgaebbchen genannt wurde.

Eenes Dages sagte de Mudder zu dr Gleenen: "Gomm, mei Gind, nimm hier das Henkelgaerbchen un brings naus bei de Grossemuder. Se hat aehmd telefoniert, dassrch gar nich hibsch is heite."

"Was isn da drinne im Gorbe?" fragte Rotgaebbchen.

"Aenne Flasche Abbelwein, aenne Biggse Eelsardin' un aenne Baebe (Saechsisches Nationalgebaeck). Dassde mir aber nich etwa unterwaechens am Guchen rumgnaubelst! Wenn de Hunger hast, issde deine Baemmchen mit Gunsthonich, verschtanden?"

Rotgaebbchen verschrach scheene zu folchen un hubbste frehlich in dn Frielink naus. Wiese nach aenner Vaertelschtunde im Walde drinne war, gam ploetzlich ae Wolf angelaascht. - Was das fier Dier is, wolltr wissen? - Nu schtellt eich aemal Baezolds Garo vor, denkt eich noch ae Schtickchen dran, drzu ae viel schbitzern Gobb un gliehende Oochen - un da habtr ae Woelf.

So a Viech gam also ausn Busche un meente: "Bei waen willstn, Rotgaebbchen?"

"Bei de Grossemudder."

"Nu weesste, da waerd'ch awer daer alten Frau ae baar Bliemchen mitnaehm. Das geheert sich eenfach so fier ae gebildetes Enkelgind."

"De hast eechentlich recht", sagte Rotgaebbchen, schtellte ihrn Gorb unter aenne Danne un bickte sich nach Anemon' un Briemeln.

Se hatse awer nich gleich mitr Wurzel rausgerubbt wie ihr, sondern jedes eenzelne sachte abgegnibst. Dr Wolf feixte in sich nein un saebbelte naus bei de Grossemudder. Dort schbrangr mit een Satz ins Heischen, sauste durch die gute Schtuwe un dann hinter in de Gammer un verschlang de alte Frau.

Se hatte iwerhaupt nich Zeit, um Hilfe zu brilln, da sasse schon drinne im Wolfsbauche. Na un da warsch nadierlich zu schbaete. Hieruff groch das beese Dier ins Bette nein, deckte sich bis nuff zu un schtilbte sich dr Grossemudder ihre lilane Nachtmitze iwersch Gesichte. Nach aenner Weile gam Rotgaebbchen un wunderte sich, dass de Diere uffschtand. Nu, wahrscheinlich dud de Grossemudder grade liften, dachte se dann un lief nein in de Gammer. Da fielr nu gleich uff, dass de de alte Frau heite so ae faerchterlich grossen Mund hatte.

"Awer meine gude Grossemudder" meente se, "wie siechste denne aus? De hast wohl de Maulschbaerre gegricht?"

Sie beichde sich ae bisschen diefer iwersch Bette. Da riss dr Wolf den Rachen uff un waerchte ooch noch 's gleene Maedchen nunter. De Grossemudder rickte ae Haebbchen beiseite, un nu sassense alle beede drinne. Wenn mr wenichstens de Baebe mit haetten, daechte Rotgaebbchen. Awer reden gonnte se nischt, denn de Luft war gans dick un schnierte ihr de Gaele zu. Dr Wolf schlief nach daem Reggordfriehschtick ein un schnarchte so laut, dass draussen de Boomschtaemme waggelten.

Da gam ae Jaecher angeleiert, heerte das Schnarchen un dachte: "Ich gann mr nich haelfen: Das is doch direggt unweiblich von daer alten Frau, so druflos zu rasseln!"

Dann ginkr nein ins Heischen un maerkte nadierlich gleich, wen'r da im Bette vor sich hatte.

"Habbch dich endlich erwischt, du fraecher Gedatte!" riefr, holte aus dr Giche dr Grossemudder ihre Gefliechelschaere un schnibbelte behutsam dn Wolfbalch uff. Das war nu vielleicht aenne Freide, wie die beeden wieder ans Dageslicht gegollert gam! De alte Frau butzte ihre Brille, die da drinne gans angeloofen war, un Rotgaebbchen schtobbte dn Wolfsbauch voll Brigetts ausn Gohlngasten un naehte dann das beese Dier wieder zusamm. Un wie nu dr Wolf uffwachte un sich heimlich ausn Schtaube machen wollte, blumbstr dod uffn Bettvorlecher.

De Grossemudder, Rotgaebbchen und dr Jaecher tranken dn Abbelwein, machten sich iwer de eelsardin un deilden sich in de Baebe. Se warn saehre froh, dass de Sache noch so scheen abgeloofen war.

Nu naehmt eich draus aenne Lehr - besonders ihr Maedchen: s is immer besser, ae weibliches Wesen gimmte sich iwerhaubt nich drum, wennse unterwaeches eener angewasselt, denn mr gann nie wissen, was drhinterschteckt.


LG Johanna

 
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