Könntet ihr eure Eltern zu Hause pflegen,

Nein, definitiv nicht!

Meine Eltern erwarten das aber auch nicht.

Ich kenne Leute, die sich dermaßen mit der Pflege irgendwelcher Verwandten verausgabt haben, daß sie im direkten Anschluß auch quasi pflegebedürftig waren.

Ich glaube, daß meine Eltern mehr davon haben, wenn ich die "Drecksarbeit" an Fachkräfte delegiere und deswegen die Zeit, Ruhe, Geduld und Nerven habe, mich auf die "zwischenmenschlichen" Geschichten zu konzentrieren. Sagen wir mal, ich habe jeden Tag zwei Stunden Zeit "übrig". Da wird es meinen Eltern doch lieber sein, ich verbringe die zwei Stunden mit ihnen mit Plaudern, Lachen und Kaffee trinken als mit Waschen, Anziehen und Windeln wechseln.

Ihr wißt, daß es eine sehr hohe Dunkelziffer von ZU HAUSE mißhandelten Pflegebedürftigen gibt? Und das sind keine bösen Pfleger, die es nur auf das Erbe abgesehen haben. Das sind in fast allen Fällen Frauen (wer sonst?), die mit der Pflege völlig überfordert sind, aber das Gefühl haben, dazu verpflichtet zu sein ("Was sollen die Nachbarn denken, wenn ich Oma in ein Heim stecke?"). Irgendwann wird eie Pflege lieblos, und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Mißhandlung.

Gruß,
Elisabeth.