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Geschrieben von +emfut+ am 02.03.2010, 21:43 Uhr

Ich muß mal was erzählen - Cybermobbing

Das Thema ist für uns jetzt weitgehend durch - deswegen kann ich es jetzt erzählen. Ich möchte es erzählen, um andere zu warnen - und um alle mal zu bitten, das zu Hause mit ihren Kindern zu thematisieren. Und zwar von der Opfer- aber auch von der Täterseite aus.

Fumi war letzte Woche im Skilager mit 2 Klassen ihrer Klassenstufe. Achte Klassen, die Schüler sind also zwischen 13 und 15, Fumi ist eine der Jüngeren in der Klasse, aber gut integriert und nicht unbeliebt.

Am vorletzten Tag des Aufenthalts hat ein Junge der Parallelklasse sie mit einem wirklich ziemlich schlimmen Schimpfwort belegt. Sie war sauer und erzählte das anderen Klassenkameraden, so nach dem Motto: "Der X hat xxx zu mir gesagt, ist das nicht eine Frechheit?!?!?!" Die meisten Klassenkameraden fanden das Schimpfwort auch "zu viel" und unterstützten Fumi - was den Knaben wiederum sauer machte. Ein einziger Junge stand zu ihm.

Dann fuhr die ganze Bagage nach Hause und für Fumi war das Thema durch.

Nicht jedoch für den Knaben. Er versuchte den ganzen Samstag, Fumi auf allen Online-Kanälen (öffentlichen wie Facebook und nicht-öffentlichen wie Skype) und schließlich auch per Handy zu erreichen, damit sie sich bei ihm für das "Herumgetratsche" entschuldigt. Fumi ignorierte ihn gepflegt.

Ja, und dann wurde es häßlich:
Der Knabe und der andere, der auf seiner Seite war, bombardierten Fumi auf ebenjenen öffentlichen und nicht-öffentlichen Kanälen mit Ausdrücken, die SEHR explizit wurden. Es ging um sexuelle Demütigungen, Praktiken, angebliche Promiskuität und solche Dinge.

Es ging mit Skype los - Fumi chattete eigentlich gerade mit einem Kumpel (kein Klassenkamerad), aber ständig kamen Messages von den beiden Knaben dazwischen. Leider rief sie mich erst zu Hilfe, als es wirklich überhand nahm - sie wußte nicht, daß man einen Skype-Namen auf "ignore" setzen kann. Ich habe die beiden Knaben dann geblockt für sie. Aber ein Blick auf die (für Freunde und Freundesfreunde - also die halbe Schule und noch einges drumherum sichtbaren) Freundesnetzwerk-Seiten, auf denen Fumi und die Knaben vertreten sind, zeigte die gleichen expliziten Beleidigungen auch dort.

Ich habe dann den Computer erstmal ausgeschaltet - Fumi war völlig aufgelöst, weinte, zitterte. Sie ging dann ins Bett und weinte sich in den Schlaf. Sie schlief in der Nacht in meinem Bett.

Am Sonntag hat Fumi mir dann die Erlaubnis gegeben, daß ich mir über ihre Accounts die Knaben vorknöpfe.

Es war fast zu einfach: Kaum habe ich mich als Fumis Mutter in Skype und in den Freundesnetzwerken geoutet, waren die beiden Jungs nur noch jammernde Waschlappen. Sie haben alles gelöscht, sich mehrfach entschuldigt.

Fumi hatte gestern Angst, in die Schule zu gehen. Aber die Jungs krochen gestern und heute fast auf Knien rutschend über den Schulhof.

Lange Geschichte - zwei Fazits, die ich hier gerne weitergeben möchte:

1. Was ich versäumt habe, und was ich Euch ans Herz legen möchte: Zeigt Euren Kindern, wie sie bei sowas reagieren können. Wißt Ihr, wie man bei Facebook oder bei den Lokalisten oder bei WKW oder so auch immer ihr bzw. Eure Kinder vertreten seid einen Mißbrauch meldet? Wissen es Eure Kinder? Ist Euren Kindern bewußt, daß man sowas überhaupt melden kann? Wissen sie, daß sie Euch jederzeit ansprechen können bei sowas? Wissen sie, daß man das nicht "ertragen" muß?

2. Die Knaben waren Buben, kleine Jungs, 13jährige Milchbubis. Auf den Bildern im Internet (ähh, ja, da waren Bilder, und nicht zu knapp) sahen sie aus wie die Sorte Jungs, die bei mir so einen Beschützerinstinkt auslösen: Kinder in den Klamotten von Jugendlichen, Bubis mit den Posen von Heranwachsenden, kleine Gangsta-Rapper mit dem Blick von um Anerkennung heischenden Grundschülern. Die beiden sind aus gutem Hause - aus EXTREM gutem Hause *räusper*. Trotzdem haben sie eine Grenze überschritten. Ich bin der festen Überzeugung, daß sie das nicht wollten, nicht planten. Sie waren selber völlig erschrocken über das, was sie da losgetreten hatten. Sie saßen in ihren heimeligen Kleinjungenszimmern - wahrscheinlich mit Postern von Bayern München und Sido, täglich Bett gemacht und gesaugt von Mama, im Regal die Bücher von Astrid Lindgren und den wilden Kerlen - und ihnen war nicht klar, daß sie da aus ihren kuscheligen Zimmern heraus eine Lawine lostraten. Daß das, was sie da in ihrem kleinen, privaten Kinderzimmern taten, Auswirkungen in der großen, unbekannten Öffentlichkeit hatte. Das hatte ihnen niemand gesagt - keiner hatte es für nötig gefunden, ihnen das zu erklären.

Ich habe jetzt eine Unterrichtseinheit zum Themenkomplex Cybermobbing - Medienkompetenz - Web 2.0 in der Schule angeregt. Diese Anregung fiel auf fruchtbaren Boden. Fumi steht in Kontakt mit dem Vertrauenslehrer. Die Jungs sind zutiefst beschämt. Alles, was sie geschrieben haben, liegt als Screenshot oder Gesprächsprotokoll hier auf dem Rechner - just in case. Fumis Accounts bei den betroffenen Freundenetzwerken ruhen - wir überlegen noch, ob wir sie ganz löschen oder irgendwann reaktivieren. Derzeit bewegt sie sich nur in einem Netzwerk, in dem die Knaben nicht sind. Das erste Mal freut sie sich, diese Schule im Sommer wahrscheinlich zu verlassen. Sie ist psychisch angeschlagen, aber nicht (mehr) am Boden. Sie wird sich erholen. Deswegen ist die Sache für mich jetzt weitgehend abgeschlossen - der Rest wird sich ergeben.

Aber ich bin erschrocken, und dieser Schreck hat mich nachdenklich gemacht.

Ich habe einiges richtig gemacht - daß Fumis Profil nicht auf ihren echten Namen läuft, daß es sehr strenge Privateinstellungen hat, daß Fumi grundsätzlich mit den Gefahren des Internets vertraut war, das hat sicher geholfen.

Ich habe einiges falsch gemacht - daß Fumi (und an manchen Stellen sogar ich) nicht wußte, was man tun kann, wie man sowas sperrt/meldet, das war nicht hilfreich.

Und manches hätte ich gar nicht richtig oder falsch machen können - die fiesen Sprüche an den Pinnwänden der beiden Knaben waren nicht zu verhindern. Auch dann nicht, wenn Fumi gar nicht in irgendwelchen Netzwerken gewesen wäre.

Und das will ich an Euch weitergeben. Vielleicht kommt es bei dem einen oder anderen an.

Wobei meine wichtigste Botschaft ist: Glaubt BITTE BITTE nicht, daß Eure Kinder "sowas" nie machen würden. Diese Jungs waren die unwahrscheinlichsten Kandidaten dafür - sie haben es trotzdem gemacht. Eure Kinder können Opfer werden - aber sie können mit der gleichen Wahrscheinlichkeit Täter werden. Achtet auf Eure Kinder!

Gruß,
Elisabeth.

 
24 Antworten:

Re: Ich muß mal was erzählen - Cybermobbing

Antwort von SAKURA77 am 02.03.2010, 21:58 Uhr

Danke Elisabeth !
Wenn ich sehe wie sorglos Erwachsene mit Ihren Daten im Internet umgehen kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass sie ihre Kinder für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem PC / Internet sensibilisieren und genügend über eventuelle Gefahren aufklären.

Ist denn Medienerziehung in der Schule generell ein Thema ? Ich habe ein Kindergartenkind.

lg sakura

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Re: Ich muß mal was erzählen - Cybermobbing

Antwort von Treva am 02.03.2010, 22:00 Uhr

danke elisabeth, ich hoffe dass das ganz viele lesen und sich zu herzen nehmen, für mich und meine tochter kommt deine warnung 8 jahre zu spät, für andere hoffentlich nicht!

darf ich deinen text kopieren? und in einem anderem forum veröffentlichen, selbstverständlich ohne deinen namen

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Re: Ich muß mal was erzählen - Cybermobbing

Antwort von Einstein-Mama am 02.03.2010, 22:03 Uhr

ich bin immer und immer wieder überrascht wie du für deine kinder kämpfst!
meine sind zum glück noch nicht in dem alter und werde mir deine worte zu herzen nehmen.
evtl. brauch ich es auch nicht, da sie eh nie an den pc kommen werden:))

trotzdem, hut ab für das kampftier emfut! ich nehm dich mal als positivbeispiel für mein künftiges leben als ae-mutter.
in manchen dingen wäre ein "papa" sicher nicht verkehrt und solche dinge hat man dann plötzlich alleine zu meistern.

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boah, heftig :-(

Antwort von ninas am 02.03.2010, 22:06 Uhr

ich habe mir ein bisschen zur Aufgabe gemacht, Eltern vor den Gefahren des Inernets zu warnen. Aber du kennst das ja alles schon von mir.

Du sprichst mir somit aus dem Herzen. Leider aber auch aus Erfahrung, die Fumi nicht hätte machen müssen :-(

Aber wieder eines der wichtigen Dinge, nachdem die Kinder lernen müssen sich im Web 2.0 zu schützen und verstecken, ist die Selbstverteidigung.

Wer weiss, das da noch alles auf uns zu kommt.

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Gut gemacht!

Antwort von CIaudiaUSA am 02.03.2010, 22:06 Uhr

Danke dafuer, dass Du uns Deine Geschichte mitgeteilt hast.

Du hast prima reagiert! Besonders gut fand ich auch, dass Du die Beweise gespeichert hast, just in case.

Ich hoffe, Fumi hat sich von alle dem erholt. Aber mit einer starken Mutti wie Dir, die auf ihrer Seite ist, wird das kein Problem sein.

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Re: Ich muß mal was erzählen - Cybermobbing

Antwort von ninas am 02.03.2010, 22:07 Uhr

Löwenmami Emfut.


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Re: Ich muß mal was erzählen - Cybermobbing

Antwort von tequila sunrise am 02.03.2010, 22:10 Uhr

Ich sage auch einfach nur mal Danke !
Meine Tochter ist auch noch nicht so weit. Aber eure Erfahrungen werde ich versuchen im Hinterstübchen zu speichern, um sie bei Bedarf abzurufen.
Gut, dass es einigermaßen glimpflich ausgegangen ist. Ich kann mir ungefähr vorstellen, wie euch das aufgeregt hat.

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Re: Ich muß mal was erzählen - Cybermobbing

Antwort von Ebba am 02.03.2010, 22:28 Uhr

Vielen Dank für Deinen Bericht, Elisabeth. Ich habe ihn hier gespeichert und werde ihn meiner Tochter demnächst einmal zu lesen geben. Sie weiß zwar, Dank Aufklärung in der Schule und durch mich, durchaus Bescheid über die Gefahren des www. Aber, dringlicher werden die ganzen Warnungen sicher noch durch echte Erfahrungsberichte.
Gegen manches Cybermobbing kann man sich aber, so wie Du auch schreibst, auch nicht schützen, wenn man selbst gar nicht im www. unterwegs ist. Und manchmal ist es da vielleicht sogar ganz günstig, wenn ein Vertrauter eine Seite in den verschiedenen sozialen Netzwerken hat, um einfach mal zu checken, ob die eigene Person dort zur Zielscheibe wird, ohne dass man es weiß.

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Re: Ich muß mal was erzählen - Cybermobbing

Antwort von muddelkuddel am 02.03.2010, 22:45 Uhr

ich fand deinen bericht jetzt sehr "sauber"..trotz deiner involviertheit sehr fair und sachlich in der darstellung. dafür vielen dank.
leider wird in der schule auf dieses thema (also schülercybermobbing) selten bezug genommen, es herrscht immer nur der drohende zeigefinger mit dem (überspitzt gesagt) lauernden pädophilen in den "friedlichen" chats.

wer sich ein wenig mit themen der medienpädagogik auseinandersetzen mag, hier noch ein link
http://www.learn-line.nrw.de/angebote/mksu/themen.jsp

lg

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Danke *rotwerd*

Antwort von +emfut+ am 02.03.2010, 22:48 Uhr

Ich habe ja nur "buh!" gemacht, da waren die Jungs schon umgefallen. Und ich habe beim Tippen während des Chats mit den Knaben gezittert wie Espenlaub. Nicht aus Angst vor den Jungs - aber aus Angst, falsch zu reagieren. Aber im Endeffekt war es genau richtig.

Ihr könnt den Text gerne weiterverwenden, wenn Ihr den Namen "Fumi" rausnehmt. Es ist zwar nicht ihr richtiger Name, aber es ist doch irgendwie "ihr Name". Aber grundsätzlich bin ich froh um alles, was durch dieses Posting evtl. verhindert wird.

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Re: Danke *rotwerd*

Antwort von Suka73 am 02.03.2010, 22:57 Uhr

ich bin froh, dass das so ein glimpfliches Ende genommen hat !!!

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ich finde du hast da schon super reagiert

Antwort von Charlie+Lola am 03.03.2010, 6:54 Uhr

aber warum muß eine 13 Jährige bei Facebook vertreten sein?
Muß man das?
Wir sind da noch lange nicht, aber ich hoffe das wir da um diesen Kelch rumkommen.
Grade wegen solcher Sachen!

Wie du schon geschrieben hast: Im normalen Leben Schwamm drüber, im Netz ausufern.

Ich hoffe das uns das mit 13 noch nicht ereilt, aber so wirklich mitreden kann ich noch nicht da meine erst 5 ist ;-))

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Re: ich finde du hast da schon super reagiert

Antwort von Ebba am 03.03.2010, 7:45 Uhr

Was bedeutet schon "müssen"? Musste man früher unbedingt eine Jeans haben? (zum meiner Zeit war das noch bei manchen ein echter Wunschtraum).

IMHO gehören soziale Netzwerke im www. mittlerweile für viele Jugendlichen einfach dazu. Darüber wird mit Freunden, Klassenkameraden und Unbekannten kommuniziert. Sicher kann man sich fragen, warum sie nicht einfach telefonieren, so wie wir damals ;-). Aber, das allein ist für viele wohl einfach nicht mehr "in".
Grundsätzlich ist an solchen Netzwerken ja auch nichts Schlimmes, ebenso wenig, wie btw. am Straßenverkehr (die Teilnahme daran birgt ja durchaus auch Gefahren). Schlimm ist es, wenn Kinder ohne Vorbereitung durch Eltern und Schule auf solche Netzwerke losgelassen werden, aber daran ändert sich schon deutlich etwas. Und wenn Kind einige Sicherheitsregeln berücksichtigt, dann ist es in solchen Netzwerken durchaus nicht so schlecht aufgehoben. IMHO sollten Eltern aber immer mal wieder nachsehen, wie leicht das eigene Kind zu finden ist und was es dort so treibt(dafür benötigen sie dann natürlich einen eigenen Account ;-), denn die Aufsichts- und Fürsorgepflicht endet ja nicht am Computer nach dem Motto "Davon verstehe ich eh nix."). Was das RL betrifft, da weiß man ja meist auch noch sehr lange in groben Zügen, was das Kind dort so treibt.
Ich finde es aber auch richtig, Kinder möglichst spät in diese virtuelle Welt zu entlassen, weil es ihnen vermutlich noch schwerer als Erwachsenen fällt für ihren eigenen Schutz zu sorgen.
Unsere Tochter btw. ist jetzt 12 J. und meines Wissens noch in keinem dieser Netzwerke angemeldet. Bislang hat sie auch noch nicht den ernsthaften Wunsch dazu geäußert. Vielleicht wird sie auch nie ein Interesse daran entwickeln (was ich durchaus gut fände). Aber, wahrscheinlich ist das nur noch eine Frage der Zeit.

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Re: hm....

Antwort von Mandana am 03.03.2010, 8:01 Uhr

Hallo, hab leider nicht viel Zeit, daher Gekritzel:

Ehrlich gesagt hat mich diese Geschichte an meine Kindheit erinnert. Ich meine, erzähle die ganze Geschichte nochmal und lasse nur das Thema Internet und Facebook usw weg... sowas ist mir und anderen Kindern früher auch schon passiert, nur haben es die Eltern (beider Seiten) dann nicht geglaubt, oder fanden es nicht so wichtig, etc.
Ich weiss noch, daß ich als kleines Kind (7 Jahre) immer von einem Jungen aus der Nachbarschaft in die Büsche geschubst wurde und immer Schrammen davongetragen habe. Meine Mutter hat es nicht interessiert, seine Mutter, bei der ich mich beschwert hatte, auch nicht. Die meinte, wir sollen das unter uns ausmachen...
Schimpfwörter und "üble Nachrede" sind doch bei Kindern leider auch normal...oder? Hab ich alles als Kind erlebt, und überlebt...

LG
Mandana

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es ist aber ein unterschied (@mandana)

Antwort von Micimaus am 03.03.2010, 8:07 Uhr

ob der "übeltäter" direkt vor dir steht und dich bemschimpft oder es übers internet macht.
früher haben wir auch auf der straße gespielt...heute würde ich das nicht mehr erlauben. wieso? nicht weil es mehr autos gibt, sondern weil sie schneller sind.
ich will damit sagen das cybermobbing eine andere und m.m.n. schwierigere sache ist als in die büsche schupsen.
in kind fürs internet zu sensibilisieren ist definitiv wichtig. solche sachen wie auf ignore stellen, kopien machen UND den eltern so schnell wie möglich bescheid geben (das ist sogar das wichtigste).

mfg mici

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Re: hm....

Antwort von Ebba am 03.03.2010, 8:08 Uhr

Nur noch kurz, weil ich weg muss :-).

Natürlich gab es schon früher Dinge wie Mobbing und auch einfach nur Beleidigungen. Das war für das betroffene Kind auch sehr unschön. Nur - und das ist der Unterschied zu heute, blieb der Kreis derer, die von verleumderischen Behauptungen (der verlassene Freund schreit: "Die treibt es doch mit jedem.") erfuhr überschaubar. Heutzutage erfährt es die ganze Welt, gerne auch noch in Verbindung mit einem (kompromittierenden) Foto und weiteren persönlichen Daten.
Früher waren die Verleumdungen nach ein paar Tagen oder Wochen wieder vergessen, heute bleiben sie, wenn man Pech hat, für die nächsten Jahrzehnte im Netz.
Und das ist für die Betroffenen, die ja oft auch erst später von den Verleumdungen erfahren, ein himmelweiter Unterschied.

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Es ist ein himmelweiter Unterschied...

Antwort von supermampfi am 03.03.2010, 8:08 Uhr

...ob der Täter das Kind persönlich angeht, oder feige im Schutz des anonymen Internets beleidigt. Finde ich.
Von Auge zu Auge hat das Kind die Möglichkeit, sich zu wehren, unter Umständen andere auf seine Seite zu ziehen. Das hat Fumi gemacht.
Aber was danach folgte, war einfach nur feige und dumm. Diese Foren sind super: Da kann man übelst beleidigen, den anderen zumüllen - WIE soll sich das Opfer da wehren? Täter und Opfer sehen sich NICHT in die Augen, das Opfer hat keine Chance.
Ich bin damals gemobbt worden, aber ich habe (irgendwann, als ich stark genug war) den Mobbern in die Augen gesehen und - was sehr schwierig war aber wirkungsvoll - sie angegrinst und bin weggegangen. All das kann man nicht machen, wenn man alleine vorm PC sitzt und in einem Chatraum angegangen wird.

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Re: hm....

Antwort von flo03 am 03.03.2010, 8:10 Uhr

Danke emfut. Ich werde mir das auch im Hinterstübchen schieben und meine Kinder dann auch impfen, dass sie aufpassen müssen, wenn es soweit ist.
Allerdings gebe ich auch Mandana recht. Früher waren es die Nachbarskinder oder Schulkinder, die Mobbing in großen Stil betrieben. Ich habe das als Kind selber auch erleben müssen. Und nur weil ich nicht perfekt in ihren Augen war. (wegen meiner Behinderung). Tja jetzt wird so was im Internet fort gesetzt. Und meistens wissen gar nicht die Kids, was sie dabei anrichten.

Hoffe das Fumi es gut verkraftet hat. Ich kann nachempfinden, wie man sich fühlt, wenn man so verletzt wird.

LG

Claudia

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Re: Es ist ein himmelweiter Unterschied...

Antwort von Mandana am 03.03.2010, 8:12 Uhr

ja, ok, das stimmt. vor allem auch, wie ebba schrieb, daß es "ewig" dort hängenbleiben kann...

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Re: ich finde du hast da schon super reagiert

Antwort von vallie am 03.03.2010, 9:02 Uhr

ich denke jetzt schon fast eine stunde über dieses erlebnis von fumi nach, hauptsächlich wegen meinem kind, das sich ja auch in diesen internetkreisen bewegt.
was hätte SIE getan? was glaube ich, daß sie getan hätte?
eines teils meine ich, daß sie sofort zu mir gekommen wäre, auf der anderen seite ist der wunsch und die meinung schon so groß und erwachsen zu sein so über allem schwebend, daß ich ihr durchaus zutraue, alles ohne mein wissen regeln zu wollen. ob sie es schafft, ist natürlich die andere frage....

sperren und melden kann sie, da bin ich mir sicher.

was auf jeden fall das allerwichtigste ist, ist reden.
bei teeniekindern allerdings nicht immer einfach....

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Re: ich finde du hast da schon super reagiert

Antwort von ElliMcBeer am 03.03.2010, 10:33 Uhr

Hammer hammer. Eigentlich müsste man ja wissen, dass sowas passieren kann, aber irgendwie müssen doch selbst wir erst mal die "neue" Zeit erlernen. Vielen dank für deinen ausführlichen Bericht den ich mit abgeändertem Namen an meine Schwester mit ihren Teeniekindern weitergeleitet habe!
LG Elli

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Re: hm....

Antwort von Moneypenny77* am 03.03.2010, 12:09 Uhr

Und genau das trifft den Nagel auf den Kopf!

Das Internet verzeiht mitunter nichts und bleibt den Kindern das Gefühl, daß wirklich DIE GANZE WELT über sie lacht... Wie schrecklich!

Das ist übrigens das Kernproblem, das ich mit diesen ganzen "Netzwerkseiten" habe: stellt sich das Netzwerk gegen dich, hast du verloren.

Es wird zunehmend nur noch über-, statt miteinander geredet. Und auch ein "schlechtes Reden" sollte wenigstens noch miteinander stattfinden.

Was da mit Fumi passiert ist, ist einfach grauenhaft, aber vermutlich kein Einzelfall, was die eigentlich Tragik ist.

Vor zwei/drei Jahren war meine größte Angst noch, daß meine Kinder "Drogen nehmen oder anders auf die schiefe Bahn geraten". Heute habe ich den zunehmenden Verfolger, daß sie Mobbing-Opfer werden, vermutlich ist die Zahl auch weitaus größer.

Wenn ich dann noch sehe, daß sie im KiGa bereits HEUTE ausgelacht werden, weil sie hin und wieder rosa Hemden oder Polos tragen (was sie nun natürlich nicht mehr tun), oder ich niemandem erzählen darf, daß mein Sohn malt, weil malen "nichts für Männer ist", dann sehe ich mit Angst und Schrecken dahin, wenn sie älter werden und härtere Geschütze auffahren. Schützen kann man sie vor den Geschützen nicht, nur die Abwehr aufbauen. Die einzige die bleibt ist die, daß Kinder immer Vertrauen zu ihren Eltern haben müssen, damit sie nicht allein sind.

Vorige Woche gab es bei Stern-TV einen Bericht (ist nun etwas vom Thema ab) zum "Schulmobbing", da werden schon ERSTKLÄSSER massivst bedroht. Mir macht es wirklich Angst in was für einer Welt unsere Kinder aufwachsen müssen, nicht zuletzt, weil unsere Generationen nur den Segen des Internets, aber offensichtlich ungern den Fluch sehen will.

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Re: ich finde du hast da schon super reagiert

Antwort von Sejupa am 03.03.2010, 13:11 Uhr

erfahrung muße ich bei meiner ! 13 jährigen auch schon machen kinder können so grausam seir bei uns gabs sowa nicht ! hab mich dann auch stark gemacht und die typen sind zu kreuze gekrochen und haben sich bei ihr entschuldigt ! die hatten einfach angst vor ne anzeige oder das ich an die Eltern gehe !

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Re: ich finde du hast da schon super reagiert

Antwort von Sejupa am 03.03.2010, 13:11 Uhr

erfahrung muße ich bei meiner ! 13 jährigen auch schon machen kinder können so grausam seir bei uns gabs sowa nicht ! hab mich dann auch stark gemacht und die typen sind zu kreuze gekrochen und haben sich bei ihr entschuldigt ! die hatten einfach angst vor ne anzeige oder das ich an die Eltern gehe !

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