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Geschrieben von Moneypenny77* am 08.05.2006, 13:50 Uhr

Hmmm.......

Ohne mich jetzt in den ganzen anderen Palaver des "Für und Widers" einklinken zu wollen, aber daß sozialschwache Familien die Betreuung und Pflege eines kranken Kindes "bezahlt" bekommen ist so nicht richtig. Hilfsmittel und Pflege kranker Menschen ist nicht zuletzt deshalb eine Tortur, weil zu den "normalen" psychischen und physischen Belastungen des Alltages noch die zusätzlichen Steine kommen, die einem die Krankenkassen und die Pflegeversicherung in den Weg räumen. Dabei ist es egal, ob es sich um Kinder oder Erwachsene handelt. Für alles muß man lange und oft auch vor dem Sozialgericht kämpfen und wer hat dafür die Zeit, wenn er vollpflegt? Gerade bei behinderten Kindern stellen sich die KK gern quer, weil sie bei der Pflegestufe damit argumentieren, daß Säuglinge und Kleinkinder sowieso betreuungsintensiv sind und damit ein krankes Kind in der Regel keine zusätzliche Zeit "kostet".

Ich müßte mir das Austragen eines behinderten Kindes sehr wohl überlegen und denke nicht, daß ich es ab einem Schweregrat, der für mich langfristige Vollpflege erfordert dazu entschließen würde. Ich habe nämlich schon zwei Kinder, eine Mutter, die nach einem Schlaganfall gelähmt ist und einen Vater, der selbst herzkrank ist und sie pflegt. Wenn ich die beiden auch noch "am Hals habe" und darauf läuft es früher oder später hinaus, weiß ich eh schon nicht, wie ich das alles schaffen soll. Und Hilfe? Glaubt mir eines: Freunde hat man keine mehr, wenn diese befürchten, vielleicht mal was tun zu müssen.

Für mich ist es allerdings auch sehr hypthetisch, darüber zu spekulieren, was ich im Fall der Fälle täte. Wenn man betroffen ist, sieht man viele Dinge plötzlich ganz anders.

Kleine "Geschichte" zum Thema Hilfsmittel und Krankenkassen.

Ein Freund von uns ist Internist und hat einer Patientin einen Badewannenlift rezeptiert.

Darauf kam ein Schreiben deren KK, in dem um eine Stellungnahme seinerseits gebeten wurde, wo die medizinische Notwendigkeit dafür läge.

Antwort seinerseits (kurz und knapp):
"In der Tatsache, daß man mit zwei amputierten Beinen so schlecht duschen kann."

Anruf des Sachbearbeites: "Wie kommen Sie dazu, dies als ausreichende Stellungnahme zu schicken? Wieso rezeptieren sie sowas"

Antwort: "O.k., dann sage ich Ihnen die Wahrheit. Ich bin während meiner Sprechstunde immer besoffen und habe mit 2 Promille vergessen der Frau zu raten, sich einfach im Rollstuhl in ihrem Garten vom Pflegedienst mit dem Schlauch abwaschen zu lassen."

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man lachen, aber das ist Alltag, wenn man pflegebedürftig ist.

 
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