Geschrieben von Mandana am 19.05.2011, 12:03 Uhr |
Bin verärgert - soll ich reagieren oder lieber nicht?
Hallo ihr Lieben,
ich muss euch mal meinen Ärger mitteilen,und bitte euch um Rat.
Meine Firma hat Standorte in anderen Ländern, aus denen nächste Woche die anderen Abteilungsleiter anreisen zu einem zweitägigen Seminar. Ich bin dort auch mit angemeldet, es findet in unserer Stadt statt (also ich wohne ein paar Orte weiter sozusagen, ca eine Stunde Fahrt, die ich jeden Tag sowieso zurücklege).
Nun hiess es in einer Email von vorgestern, dass wir alle dort übernachten müssen! Mir war das garnicht bewusst, ein Kollege, der ebenfalls Kinder hat, hat mich darauf hingewiesen. Ich verstehe ja, daß die anderen Kollegen dort übernachten müssen, die können ja nicht mal eben nachhause fliegen und am nächsten Tag zurückkommen.
Also haben mein Kollege und ich gebeten, abends nachhause fahren zu dürfen und am nächsten Tag pünktlich anzutreten (wie immer - jeden Tag)...
Da erhalten wir ein Schreiben von der obersten Personaltante zurück, daß wir alle gefälligst dort zu übernachten haben, es sei für uns nur gut, aus dem "normalen" Leben herauszukommen, um uns aufs Training konzentrieren zu können.
Das macht mich fuchsteufelswild.... ich finde es eine Unverschämtheit. "To get out of your normal life"... finde ich einfach frech. Wer ist diese Tante, uns einfach mal für ein doofes Training von unseren Kindern "fernzuhalten"? Wir kommen sowieso jeden Abend spät nachhause und zwei Wochen später findet ein Teambuilding-Seminar statt (mit denselben Leuten), wo wir dann auch wieder übernachten müssen (von Freitag auf Samstag). Ok, für ein Teambuilding-Seminar ergibt das ja auch irgendwie Sinn, aber doch nicht für ein normales Training vor Ort?
Ich finde es eine große Frechheit, daß sie einfach über unser Leben bestimmt. Hätte ich ins Ausland reisen müssen, wäre mir schon klar gewesen, daß ich nicht nachhause kann, aber so? Gerade am selben Tag hatte ich soviel Stress, daß ich nichtmal eine Mittagspause machen konnte und erst spät nachhause kam - sie hätte schreiben sollen, es täte uns gut, mal aus dem Arbeitsleben herauszukommen....da hätte ich zugestimmt.
Ich bin darüber so sauer, daß ich überlege, eine Email zurückzuschreiben und sie auf die unglückliche Formulierung hinzuweisen. Ich finde, eine "global Head of HR" muss sich einfach vorsichtiger ausdrücken und überhaupt mal nachdenken. Was hätte ich getan, wenn ich eine Alleinerziehende wäre? Schnell mal eben jemanden organisieren, der auf meine beiden Kinder die ganze Nacht lang aufpasst - so jemanden gibts bei mir nicht (außer meinem Mann).
Grrr... das ärgert mich alles so sehr. Vielleicht aber auch viel zu sehr? Wie seht ihr das? Würdet ihr antworten, oder es lieber für euch behalten?
Danke!
Mandana
Re: Bin verärgert - soll ich reagieren oder lieber nicht?
Antwort von Fredda am 19.05.2011, 12:17 Uhr
Versuch mal, zu relativieren. Das ist ganz normal. Herr Fredda ist z.B. heute auf einer Veranstaltung 30 km von hier und MUSS dort übernachten.
Ich bin oft auf Veranstaltungen 100 km von hier und übernachte mit Begeisterung. Weil es mir wirklich gut tut, rauszukommen und nicht den Alltag mit hineinzumusen.
Ich habe derzeit auch außer Herrn Fredde zuhause keinen "Vertreter", werde aber wieder einen Kindersitter finden.
Lg
Fredda
Re: Bin verärgert - soll ich reagieren oder lieber nicht?
Antwort von streepie am 19.05.2011, 12:18 Uhr
Nicht schreiben - anrufen.
Da es ein 2-Tages Seminar ist, handelt es sich um eine Nacht - kaum der Aufregung wert.
LG
Connie
P.S. ich hatte im Maerz 2 Wochen Meeting-Marathon in der Stadt, in der ich auch arbeite, Meine Chefin hatte sich ein Hotelzimmer in der Naehe des Tagungsortes genommen, ich bin morgens um 6 in den Zug gestiegen, und abends um 10 wieder heimgekommen. Meine Tochter habe ich in den 2 Wochen auch kaum gesehen....
Re: @streepie
Antwort von Mandana am 19.05.2011, 12:23 Uhr
Hallo,
ich verstehe, was du meinst. Bin vielleicht auch so verärgert, weil wir sowieso immer ziemlich lange arbeiten und unsere Kinder selten sehen. Ich schaffe es meistens nur, meinen Sohn noch ins Bett zu bringen... daran denkt die gute HR-Tante ja nicht (das weiss sie nicht, in ihrem Land gehts den Leuten anders).
Ja, vielleicht sollte ich auch dankbar sein, ich habe einen Job, erhalte eine Fortbildung, usw.... :(
LG
Mandana
Also ich
Antwort von FrauKrause am 19.05.2011, 12:23 Uhr
bin da genauso empfindlich. Würde mir das mitnichten vorschreiben lassen wollen. Ganz so "gelassen" wie die anderen Poster sehe ich es nicht und würde es auch als einen Eingriff in mein Privatleben sehen.
Gibt es noch andere Angestellte, denen es ähnlich ergeht? Falls ja, zusammen vorsprechen, dass das SO dann auch nicht geht.
Frechheit
findet
FrauKrause
@fredda
Antwort von Mandana am 19.05.2011, 12:25 Uhr
ich würde mich freuen, wenn ich mal in eines der anderen Länder reisen dürfte ;) DAS wäre mal ein echtes Rauskommen und auch für die Firma sicher förderlich, wenn ich mir die anderen Prozesse unter die Lupe nehmen könnte - wir arbeiten alle eng zusammen. aber daß ich in der Stadt, in der ich sowieso jeden Tag arbeite auch übernachten soll, verstehe ich nicht :( Das Beispiel von deinem Mann genausowenig :(
Aber wie ich unten schon schrieb, muss ich vielleicht etwas dankbarer "denken" ... wenns nicht so schwer wäre.
Danke dir,
Mandana
@fraukrause
Antwort von Mandana am 19.05.2011, 12:27 Uhr
Ja, mein Kollege, der mich darauf hingewiesen hat, fand das genauso frech. Aber ich weiss nicht, ob er was dazu sagen würde, vielleicht eine Bemerkung am Rande, falls mal jemand fragt...
Ist sowieso lustig, ohne den hätte ich das garnicht bemerkt, wäre beim Training erschienen und hätte weder Klamotten noch sonstwas dabei gehabt ;)
Re: Also ich
Antwort von mamsje am 19.05.2011, 12:28 Uhr
... du arbeitest nicht zufällig bei einer großen Chemiefirma im Rhein-Main-Gebiet...??? ;o)))
Re: @fredda
Antwort von Fredda am 19.05.2011, 12:41 Uhr
Anderes Land wäre natürlich leichter zu verstehen und interessanter, das ist klar! Versuch, so viel Spaß wie möglich rauszuholen, wenn es schon sein muss, hm?
Lg
Fredda
Re: @fredda
Antwort von Mandana am 19.05.2011, 12:44 Uhr
danke :) das werde ich sowieso tun. eine kollegin aus irland schrieb mich schon an, ob ich auch dasein werde, sie freue sich schon. mal sehen, ob sie, (wenn ich schon da übernachten muss- immernoch *grummel*), zum bar-besuch überreden kann, hihi ;)
lgm
Re: Also ich
Antwort von Kaka_b am 19.05.2011, 13:02 Uhr
Bei uns läuft es genauso, auf allen als wichtig erachteten Seminaren, Team events sowieso und mehrtätigen Trainingseinheiten wird erwartet dass wir zusammen im Hotel übernachten, und da ich im regionalen HQ arbeite ist das Hotel häufiger gerade 10 Minuten von meinem eigenen Bett entfernt.
Das gehört halt zum Job dazu, ich akzeptiere das - warum nicht, ich finde gerade die Abende zusammen in der Hotelbar bringen Netzwerktechnisch mehr als das blöde meeting selbst.
Hätte ich keinen Mann parat, würde ich halt für die Zeit Freunde oder Babysitter engagieren. Familie haben wir nicht in der Nähe.
LG Katia
Re: Bin verärgert - soll ich reagieren oder lieber nicht?
Antwort von Winterkind09 am 19.05.2011, 21:03 Uhr
Ich finde es auch nicht selbstverständlich, dass man am Tagungsort übernachten muss.
Herr Winterkind ist auch bei einem internationalen Konzern angestellt und musste nie im Hotel übernachten, wenn eine Veranstaltung (Training o.ä.) in der Nähe unseres früheren Wohnortes (auch Headquarter Europe) stattfand. Allerdings ist er häufig auf Reisen und trifft seine Kollegen häufig noch beim Abendessen im Hotel. Vielleicht macht das ja den Unterschied?
Oder liegt es daran, dass bei seinem Arbeitgeber bewusst die Führungsebenen + Strukturen flach gehalten werden und das Arbeitsklima allgemein ziemlich gut ist?
Lg Winterkind
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