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Geschrieben von Felizia7 am 09.06.2015, 0:20 Uhr

Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Mein Sohn absolviert gerade einen Marathonlauf, was die Klassenarbeiten und Referate angeht. Ich unterhielt mich heute mit Mutter eines Klassenkameraden meines Sohnes. Dabei sagte ich, dass es ganz schon grässlich ist, so viele Arbeiten und Abgabetermine auf einmal zu haben. Kinder kommen schlecht zum Schlafen und sind am nächsten Tag, wenn sie Arbeiten schreiben, schlecht konzentriert. Daraufhin sagte sie mir, dass sie ihrem Sohn in solchen Zeiten und vor allem vor Arbeiten eine Ritalin-Tablette gibt. Ich war entsetzt. Einfach sprachlos. Sie merkte das und meinte, dass es ihr bekannt sei, dass mindestens vier weitere Kinder aus der Klasse das gleiche tun.

Habe mich dann mit meinem Sohn darüber unterhalten. Er wusste davon. Er sagte auch, dass ein Freund von ihm zwei Pillen (anstatt von einer) vor einer Klassenarbeit nahm. Danach konnte er die ganze Nacht nicht schlafen.

Habe mich kurz im Internet informiert, mein Entsetzen gesteigert.

Wie besch..t ist das denn? Wer kontrolliert den Medikamentengebrauch? Wie krank ist dieses Schulsystem? Diese Gesellschaft, wenn 15-jährige irgendwelche Mittelchen einwerfen müssen, um bei diesem Leistungsdruck zu bestehen. Diese Mutter ist selbst Lehrerin auf einem Gymnasium.

Einerseits wird in der Schule Gehirnwäsche bzgl. Drogen gemacht (bis Kids richtig Lust bekommen es auszuprobieren), aber andererseits solche Mittelchen. Das geht dann wohl?

 
60 Antworten:

DAS Schulsystem ist es ganz sicher nicht

Antwort von Trini am 09.06.2015, 7:09 Uhr

Und ganz davon abgesehen sind da wohl eher die Ärzte schuldig, die ein Medikament, das unter das Betäubungsmittelgesetz fällt kritiklos verordnen.

Selbst wenn ich wollte, könnte ich meine Kinder maximal mit Red Bull oder Espresso dopen.

Trini

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 7:25 Uhr

Ja, ja, das Schulsystem und die Gesellschaft und überhaupt. Da wird wieder so eine vage Schuld-Wolke herumgeschubst, die auf Annahmen basiert.

Vielleicht würde es reichen, sich mal WIRKLiCH zu informieren. Untersuchungen zeigen, daß MPH bei Gesunden keine nennenswerte Notenverbesserung bringt - zumindest nichts, was über einen Placeboeffekt hinausgeht. Wer den Logarithmus nicht verstanden hat, wird ihn auch mit drei Kilo Ritalin nicht verstehen.

Wenn Du wirklich meinst, daß 15jährige sich dopen müssen, um zu bestehen, dann gib Deinem Kind Smarties und rede ihm ein, daß die leistungssteigernd wirken. Die sind billiger und legal.

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Antje04 am 09.06.2015, 7:37 Uhr

Es ist nicht das Schulsystem, das den Kindern die Tabletten gibt.

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Antje04 am 09.06.2015, 7:40 Uhr

Das Ritalin wird - laut TE - nicht gegeben, um die Noten zu verbessern, sondern, damit die Kinder vor einem Test ruhiger sind.
Mit Raketenwerfern auf Spatzen schießen...

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von lisi3 am 09.06.2015, 8:07 Uhr

Aber durch das Ritalin dürfte doch ein Kind ohne Adhs nicht ruhiger werden. Es wirkt doch normalerweise anregend, oder?
Außerdem wüsste ich auch nicht, wie Otto-Normalverbraucher ohne kriminelle Energie es sich besorgen sollte, es wird doch nur mit BTM-Rezept verordnet. Oder bin ich da zu blauäugig?

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Ebba am 09.06.2015, 8:11 Uhr

Ich finde es auch unverantwortlich Kindern verschreibungspflichtige Medikamente zur Leistungssteigerung und/oder Beruhigung zu geben. Was ist denn das für ein Signal an die Kinder? Wenn's schwierig wird, wirf halt ein paar bunte Pillen ein.
Nur, was hat das Schulsystem damit zu tun? Es ist kein abstraktes System, dass den Klndern die Pillen gibt, sondern ihre Eltern. Und es sind va auch die Eltern (natürlich auch Schüler untereinander, Lehrer, Großeltern ...), die Leistungsdruck aufbauen und den Stress für die Schüler damit erhöhen. Es gibt Eltern, die ihrem Kind Nachhilfe verordnen, wenn es auf eine 2- "absackt", die es von Freizeitvergnügen, wie Partys am WE, Treffen mit Mitschülern fernhalten, wenn in den nächsten 2 Wochen Klausuren anstehen, damit das Kind lernt, lernt, lernt. Und es gibt solche, die es (dazu noch) mit Medikamenten pushen. Leider verpassen die Kinder dadurch zu leben und haben vmtl nicht viele lustige und schöne Erinnerungen an ihre Jugend, aber wenn's dem 1,0 Abi dient....

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 8:31 Uhr

Ja, die Wirkung ist vergleichbar mit hochdosiertem Koffein. Man wird natürlich wacher und konzentrierter - was hilfreich sein mag, wenn man die trinomischen Formeln am Vortag noch mit der Hauruck-Methode bis tief in die Nacht ins Hirn geprügelt hat.

Letztendlich geht es um Noten, klar. Aber Langzeitstudien an amerikanischen Colleges haben, wie gesagt, keine nennenswerten Notenverbesserungen durch Gehirndoping (es wurden auch andere Substanzen untersucht) nachgewiesen. Mit vorausschauendem Zeitmanagment und einer gesunden Mischung von konzentriertem Lernen, angemessenen Ruhepausen und ausreichend Schlaf kann man sein Potential mindestens genauso gut ausschöpfen. Und der Rest ist - das darf man doof finden, ist aber so- Genetik.

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Antje04 am 09.06.2015, 8:36 Uhr

Fehler meinerseits. Es wirkt aufputschend bei nichtadhslern.

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Julisa am 09.06.2015, 9:49 Uhr

Mein Sohn hat ADHS und bekam 2,5 Jahre lang ein ritalinähnliches Medikament. Es half ihm sich gewisse Strukturen zu erbauen un zu erlernen um gut durch den Schulalltag zu kommen. Mit Beginn der 7. Klasse wollte er es selbst ohne Medis versuchen, was wir als Eltern unterstützten. Seither ist er ohne Medikamente, die Noten haben sich nur geringfügig geändert was aber nicht gravierend ist und die Pubertät spielt da sicher auch eine Rolle.
Mein Sohn fühlt sich ohne die Medis in jedem Fall deutlich besser und kommt trotztem prima in der Schule klar.
Mir persönlich ist schleierhaft wie die Eltern an diese Medikamente ran kommen, fallen sie doch unter das Betäubungsmittelgesetz. Und ich kann nicht verstehen wie man die Nebenwirkungen, und die sind nicht ohne, einfach so für sein Kind in Kauf nimmt nur damit die Klausur ja auch wieder eine 1 oder 2 wird.

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Salkinila am 09.06.2015, 10:30 Uhr

Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich über den Leistungsdruck an einigen Schulen/in einigen Bundesländern lese, weil mir das in inzwischen acht Schuljahren hier noch nie begegnet ist. Und ich denke, es hängt wirklich sehr davon ab, wo man zur Schule geht. Bei meinem Sohn war das alles bis jetzt sehr locker - einen Arbeitsmarathon kennt er nicht. Es werden in den Hauptfächern mittlerweile nur noch zwei Arbeiten pro Halbjahr geschrieben, in den Nebenfächern maximal eine größere Arbeit pro Halbjahr, aber die meisten Lehrer lassen da nur Hausaufgabenüberprüfungen schreiben. Gerade bei einem sehr langen Halbjahr wie diesem liegen da oft Wochen zwischen einzelnen Arbeiten.
Ich habe hier noch nie gehört, dass Schüler (angeblich) leistungsfördernde Medikamente nehmen. Im Vergleich zu meiner Schulzeit finde ich, dass die Anforderungen gesunken sind, aber auch damals war Leistungsdruck eher ein Fremdwort.

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von kuestenkind68 am 09.06.2015, 10:54 Uhr

Ich kann das so nicht glauben...

Wo kommen denn die Tabletten her? Man bekommt die nicht einfach so in der Apotheke und ich kenne auch keinen Arzt der die einfach so aufschreiben würde, nur weil die Eltern das möchten....

Wenn die Arbeitsbelastung wirklich zu extrem ist, dann muss man halt entweder über einen Schulwechsel nachdenken bzw. mit den Elternvertretern, Schulpflegschaft etc. etwas dagegen unternehmen...

Hab sowas hier noch nie gehört. Natürlich ballen sich Klassenarbeiten, Referate etc. vor den Zeugnisterminen (mein Kind schrieb auch diese Woche 2 Arbeiten, musste 2 Mappen zur Benotung abgeben), aber das war schon zu meiner Schulzeit so und ist nach meinen Beobachtungen jetzt auch nicht mehr... Und mit rechtzeitiger Vorbereitung und gutem Zeitmanagement ist das wohl schaffbar. An unserem Gymnasium lernen die Kinder das übrigens von der fünften Klasse an, wie sie sich gut auf Arbeiten vorbereiten (eben z.B. nicht ert auf dem letzten Drücker anfangen, zu lernen).

Ach und das die Kinder schlecht schlafen, ist ja wohl kein Wunder, denn das ist eine eine Nebenwirkung vom Ritalin.... kopfschüttel....

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@salkinila

Antwort von kravallie am 09.06.2015, 11:01 Uhr

mir ist das in den 12 schuljahren meines einen und den 5 meines anderen kindes noch nicht begegnet und wunderte mich auch über eine diskussionsrunde letztens in der ard, wo über so streng von den eltern geforderte 1er abischnitte berichtet wurde.
bei den 40 (überwiegend mädchen) 1er abiturienten letztes jahr an der schule meiner tochter machte auch keins einen überforderten, leistungsgedrückten, unter drogen stehenden, von den eltern gepushten eindruck. laut aussagen meiner tochter sind die guten noten auch tatsächlich nebst party und ganz normalem jugendlichem leben entstanden......

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Das finde ich jetzt wiederum amüsant

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 11:09 Uhr

Dieses entsetze "Wo bekommt man sowas denn her!?!?!"-Geschrei.

Leute, das wird Euch jetzt schocken, aber ich verrate Euch mal was: Man bekommt alles irgendwo her. Man bekommt Cannabis und Alkohol (auch unter 16) und Heroin und Kokain und Crack und überhaupt. Wieso sollte man dann ausgerechnet MPH nicht bekommen?

An der Schule des kleinen Kindes gab es ein ADHS-Kind, das irgendwie trotz Medis nicht ruhiger wurde - bis sich herausstellte, daß es die Medis auf dem Schulhof vertickt hat. Ich habe mich nur gefragt, wer sowas kauft - gibt ja nichtmal einen anständigen Rausch. Da würde ich ja lieber in Cannabis investieren. Aber wenn es einen Markt gibt, dann gibt es auch Anbieter - immer.

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Re: @salkinila

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 11:12 Uhr

Im SPIEGEL ist diese Woche ein Artikel darüber, daß heutzutage viel zu viele ein Einser-Abi machen - Tendenz seit Jahren steigend. Und Bayern vorneweg.

Also: Es wird geklagt, daß zu viele Kinder ein Einser-Abi hinlegen, aber das eigene Kind wird zum Einser-Abi gedopt? Oder was ist die Quintessenz des Ganzen?

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Sodapop am 09.06.2015, 11:17 Uhr

Vorneweg: ich teile dein Entsetzen bezüglich der Vorgehensweise dieser Eltern.

Bezüglich des Schulsystems möchte ich aber anmerken, dass der Leistungsdruck von den Eltern kommt, nicht von der Schule. Die Schule gibt nur die Rahmenbedingungen vor.
Wer damit leben kann, dass das Kind auch schlechte Noten schreibt, ein Wiederholen nicht als Weltuntergang sieht und auch einem Schulformwechsel offen gegenüber steht, der wird auch sicherlich nicht auf die Idee kommen, dem Kind Drogen einzuflösen..

Grüße
Sodapop

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Re: @salkinila

Antwort von kravallie am 09.06.2015, 11:18 Uhr

das g8 braucht doch seine berechtigung. grad in bayern.
was folgert man daraus?

die bayrischen kinder sind nicht klüger geworden......
ergänzt wird persönlich (falls ich das nicht schon längst getan habe )

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Felizia7 am 09.06.2015, 12:10 Uhr

Wenn ich über das Schulsystem schreibe, dann meine ich es so, dass ich die G8 immer noch als ein misslungenes „Experiment am lebenden Kaninchen“ betrachte.

Es wird hier vielfach Bayern erwähnt, aber gerade in Bayern gibt es viele Klassenwiederholer, insbesondere in der Oberstufe, weil den Kids doch ein Jahr zum „Stoffverdauen“ fehlt.

Und ja, jeder kennt hier jeden. Die Klasse ist etwas „fortschrittlich“, auch was Eltern angeht, könnte man sagen. Viele Anwälte, Ärzte, Architekten, Lehrer etc. Es kommt immer wieder an die Oberfläche was im Hintergrund läuft. Vieles wird kaschiert und es wird viel gelogen. Über einiges wird manchmal offen gesprochen. Trotz allem sind (fast) alle ganz liebe Menschen. Aber wenn’s um so was geht, hört bei mir der Spaß auf.
Und die Gesellschaft (oder zumindest deren höher angesiedelte Schicht) ist deshalb krank, weil der Leistungsdruck von Eltern auf die Kinder übertragen wird und von Lehrern und Schulpsychologen keine Unterstützung zu erwarten ist.

Das ist natürlich die Entscheidung jedes einzelnen ob er in diesem Karussell mitmacht oder nicht. Aus unserer Sicht bejahen wir die Leistung, aber auch die Lebensfreude. Zu Medikamenten, Aufputschmitteln, Beruhigungsmitteln sagen wir Nein.

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Dann sollen sie doch in der Oberstufe die Klasse wiederholen.....

Antwort von Sodapop am 09.06.2015, 12:29 Uhr

Ich versteh die Aufregung über das "misslungene Experiment" nicht.

Die Regierung hat den Lehrplan vor 2-3 Jahren nochmals entrümpelt, das Flexijahr eingeführt und die freien Wähler sind mit ihrem Versuch das G9 wieder einzuführen gescheitert.

Grüße
Sodapop

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Re: Dann sollen sie doch in der Oberstufe die Klasse wiederholen.....

Antwort von kravallie am 09.06.2015, 13:03 Uhr

ich weiß jetzt auch nicht mehr, was die ap anprangert.
die guten akademikereltern (bei ärzten weiß man ja dann wo das rezept herkommt), die ja klischéemäßig auch wieder akademiker ranziehen wollen und pressing ausüben oder das böse g8, das nach meiner bereits durchlaufenen erfahrung einfach nicht so bös sein will, wie es gemacht wird???

(im jahrgang meiner tochter hat übrigens nur ein kind in der oberstufe wiederholt und zwar die 11. und das freiwillig....)

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Re: Das finde ich jetzt wiederum amüsant

Antwort von Antje04 am 09.06.2015, 13:23 Uhr

*Like*!!!!
Ritalin wirkt angeblich ähnlich wie Speed...

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Antje04 am 09.06.2015, 13:30 Uhr

Die Gesellschaft ist NICHT krank, es ist immer noch die Entscheidung der Eltern, ob sie ihre Kinder durchs Gym prügeln, oder einen anderen Weg wählen.
Ich - als Akademikerkind - musste damals (vor 35 Jahren), trotz Sitzenbleiben, im Gym ausharren. Unser Akademikerkind ist auf der Realschule und glücklich.
Ich nehme regelmäßig Baldrian, und sage gerne JA dazu.

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Mir fehlt da der Vergleich

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 13:32 Uhr

Ich nehme nur MPH, mit Speed habe ich keine Erfahrung.

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 13:34 Uhr

Zitat:
"Und die Gesellschaft (oder zumindest deren höher angesiedelte Schicht) ist deshalb krank, weil der Leistungsdruck von Eltern auf die Kinder übertragen wird und von Lehrern und Schulpsychologen keine Unterstützung zu erwarten ist."

Magst Du mal elaborieren, welche Art der Unterstützung Lehrer und Schulpsychologen leisten sollten - und wen sie unterstützen sollten?

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Re: könnte eine weitreichende Diskussion werden..

Antwort von Felizia7 am 09.06.2015, 13:45 Uhr

aber wenn die ganze Klasse im Unterricht schreit: "Das haben wir nicht verstanden" und der Lehrer noch einmal erklärt. und dann drei viertel der Klasse immer noch nicht verstanden hat und ein viertel nur vage. Und der Lehrer sagt: "sorry, dafür haben wir jetzt keine Zeit, wir müssen weiter machen. Schaut es Euch noch einmal zu Hause an."
Gut wenn man zu Hause Eltern hat, die mit dem Schulstoff noch mitkommen. Aber wenn nicht? Was dann? 6, setzen, nicht? Sehr bequem seitens Lehrer.

Oder eine Lehrerin, die die halbe Tafel voll kritzelt (und Kinder mitschreiben), dann inne hält, plötzlich alles ganz schnell weg wischt und sagt: "Vergesst das alles. Ich erkläre es anders."

Man sollte klein anfangen.
Und der Lehrauftrag beinhaltet auch den Förderauftrag jedes einzelnen Schülers und nicht nur Forderung und Schaffung vom Leistungsdruck.

Es gibt andere Länder, wo jedes Kind wie ein wertvolles "Gut" betrachtet wird, wie ein "Potentialkasten" (Bsp. Finnland). Das ist hier nicht so, obwohl viele deutsche Lehrer einen Bildungsurlaub in Finnland gemacht haben um zu sehen wie es dort zugeht. Bei Schauen und Zuhören blieb es dann. Wozu denn auch, das Gehalt fließt ja auch so weiter.

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Re: könnte eine weitreichende Diskussion werden..

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 14:06 Uhr

Nun ja, Lehrer haben ja auch Druck - die müssen bis zum Schuljahresende irgendwie den Lehrplan durch haben. "Unterstützung durch den Lehrer" wäre dann vielleicht der gutgemeinte Rat, das Kind an einer niedrigeren Schulform anzumelden oder die Klasse wiederholen zu lassen, wenn es scheinbar dem für diese Klasse und Schulform vorgesehenen Stoff nicht bewältigen kann.

Ich bin wirklich kein Lehrer-Fan. Ich halte Lehrer für viel zu oft unzureichend ausgebildet und überfordert. Aber daß Lehrer den Bildungsstandort Deutschland im Alleingang retten können - das glaube ich dann doch nicht. Ich glaube auch nicht, daß Lehrer sich absichtlich doof stellen.

Und was das jetzt mit Ritalin und dem G8 zu tun hat, entzieht sich mir ebenfalls. Ritalin hilft nicht gegen unzureichende Lehrer - unabhängig davon, ob sie wirklich unwillig oder nur schlecht ausgebildet sind. Und ob die Lehrer jetzt acht oder neun Jahre nichts erklären können, ist ja nun auch egal.

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Re: Mir fehlt da der Vergleich

Antwort von kravallie am 09.06.2015, 15:14 Uhr

ich kenne nicht mal mph *heul* und die droge von der das mädchen im sodatext oben gestorben ist habe ich noch nicht mal gehört!

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Re: Mir fehlt da der Vergleich

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 16:02 Uhr

MDMA ist ein spezielles Amphetamin, insofern das gleiche wie Speed oder Ecstasy - zumindest wenn man mal chemische Feinheiten außer acht läßt.

Mich nervt dieses Zusammengewerfe von allem.
BTM = Droge = Rausch, Abhängigkeit, kaputtes Hirn, Verwahrlosung, Beschaffungskriminalität und überhaupt.

Magst Du mal eine MPH-Tablette probieren? Die Wirkung ist kaum anders als die von zu viel zu starkem Kaffee.

Ich war jedenfalls noch nie berauscht vom MPH. Ich wüßte nicht mal, ob das geht - wie viel müßte man denn da einwerfen? Ob Speed einen Rausch verursacht, weiß ich nicht. Ich habe noch nicht mal Erfahrungen mit Cannabis.

Meines (zugegebenermaßen geringen und rein theoretischen) Wissens macht MPH nur "Sinn" als Party-Droge. Soll heißen: Man nimmt das Zeug, um länger - teilweise tagelang, weil es halt wach hält - feiern zu können. Oder eben als Lern-Droge, wenn man in dem langandauernden Wachzustand lernt, statt Party zu machen. Wobei hinterfragt werden darf, wie viel von dem Gelernten hängenbleibt, wenn man 36 Stunden nicht geschlafen hat. Untersuchungen zeigen, daß man sich das sparen kann.

Aber solange ich meine Kinder jede Nacht schlafend im Bett finde (und zwar gerne bis mittags, wenn keine Schule ist), bin ich da irgendwie tiefenentspannt. Noch so ein Punkt, wo mir das Erregungspotential fehlt.

Ich würde mich ja gerne über die zweifelhafte Lehrerausbildung, die fragwürdige Aussagekraft eines Abi-Schnitts, die Frage der Sinnhaftigkeit der Lerninhalte und das starre Korsett des deutschen Schulsystems erregen. Aber irgendwie landet man doch immer bei diesem Hickhack um G8 vs. G9, dem pösen Druck von den pösen Eltern und dem Gesülze darüber, daß aus Kindern mit Quali auch was werden kann.

Weißt Du, warum sich nichts ändert an deutschen Schulen? Weil Leute sich über ritalingebende Mütter und "die Gesellschaft" aufregen. Das eine ergeht sich im Kleinklein, das andere im "und überhaupt".

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Re: Mir fehlt da der Vergleich

Antwort von kravallie am 09.06.2015, 16:40 Uhr

*gacker* ich kann ja bei meinem kinderkaffee noch nicht mal über die wirkung von starkem kaffee mitreden ( bayr. gerstensaft, prosecco und schampus, JA! im kommenden urlaub werde ich mal auf gin näher eingehen, meine freundin schwört seit neuestem drauf wegen no-headache-after )

(mich erheiterte am woe mal wieder das altbekannte neinWIRbeugenunsdempöseng8drucknichtgesülze einer lehrerin, die auch meinte, die realschule wär eine baumschule und da kämen dann die 1er und 2er automatisch geflogen, btw, das französische kind hat die aufnahmeprüfung für sabel bestanden und geht ab sept. in die anerkannte)

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Re: Mir fehlt da der Vergleich

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 16:54 Uhr

Glückwunsch an das Franzosenkind!

Gin ist gut, den haben wir immer auf Borneo getrunken. Irgendjemand hat das Gerücht in die Welt gesetzt, er hülfe gegen Malaria. Aber eigentlich war das nur eine Ausrede dafür, jeden Abend einen zu heben. Mit SevenUp oder Cola. Ich habe gute Erinnerungen.....

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Re: Mir fehlt da der Vergleich

Antwort von kravallie am 09.06.2015, 17:02 Uhr

pssssssttttt, das ist kein gerücht.......das stimmt(e), zumindest in kenia....vor 26 jahren.....aber vielleicht lag es auch am tonic

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Re: könnte eine weitreichende Diskussion werden..

Antwort von Nikas am 09.06.2015, 17:16 Uhr

Just gestern erzählte Kind, dass an seiner Schule in der Oberstufe "alle" Ritalin" nehmen. War sehr erstaunt, klar. Und werde ihn dazu noch mal befragen. - ist zwar eine allgemein als "friss oder stirb" eingeordnete Einrichtung, aber wenn darunter Drogen sonst welcher Art einwerfen verstanden wird, hörts auf.

Ist Ritalin jetzt wohl eine Schulmodedroge?
In Mode scheint es dort aber zumindest zu sein, den Nochnicht-Oberstuflern Angst vor der OS zu machen. Die Kids hysterisieren sich anscheinend untereinander gegenseitig. Der nächste Schritt zu irgendwelchen Stoffen ist dann auch nur noch kurz.

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Re: könnte eine weitreichende Diskussion werden..

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 17:27 Uhr

Ach, das würde ich auf dem selben Level einordnen wie "Alle haben ein iPhone!" oder "Alle dürfen bis drei Uhr morgens in den Club!" oder "Alle bekommen zum Abi einen Porsche!"

Nachdem das eine Kind an der Schule von KindKlein seine Medis auf dem Schulhof vertickt hat, habe ich das große Kind mal gefragt, ob es an ihrer Schule einen Markt für MPH gibt (und ob sie jemals in Versuchung kam, ihre MPH-Tabletten zu verscherbeln). Selbst das wohlinformierte und gut integrierte Kind wußte von nichts und meinte, sie hätte nicht die geringste Ahnung, wie sie ihre Tabletten an den Kunden bringen könnte, wenn sie wöllte.

Es gab schon noch das eine oder andere Kind in der Klasse, das Ritalin bekam - aber ihres Wissens keines ohne Diagnose. Und keines vertickte den Überschuß dann auf dem Schulhof.

(Das Kind informierte mich in dem Zusammenhang, daß sie sehr wohl an Cannabis kommen könnte, wenn ihr der Sinn danach stünde - Privatschule hin oder her.)

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von MamaMalZwei am 09.06.2015, 17:33 Uhr

Hallo, Ritalingabe an Gesunde - dass wundert Euch jetzt nicht wirklich, oder?
Was Träumerchen hilft kann für Otto Normalverbraucher nicht falsch sein - ironieoff.
Es mag ja sein, dass Eltern keinen Druck machen - Verwandte oder Bekannte aber schon. Meine Tochter wurde gefragt, was sie denn mit ihrem Abi will (guter Durchschnitt in NI, der liegt dem Spiegel zufolge bei 2,6). Damit könne man ja gar nichts anfangen! Was für ein Mist!
Wenn "Freunde" schon so reden, was sagen dann die Kumpel, Kollegen in der Oberstufe.
Natürlich ist es falsch, Medikamente zu schlucken, wenn man sie eigentlich nicht braucht.
Am System müsste man was ändern, allein, mir fehlt der Glaube, dass das in naher Zukunft passiert. Dafür ist das Schulsystem, so wie es ist, einfach viel zu sehr zum ideologischen Zankapfel geworden.
Ich kriege im Verteiler den ganzen Sermon vom Landeselternrat, das was CDU, FDP und SPD dazu zu sagen haben. Da kräuseln sich einem die Fußnägel wenn man das liest!
Die Gesamtschule ist der Untergang des Abendlandes - glaubt die FDP und wird nicht müde, das in X Stellungnahmen immer wieder zu betonen. Ähnlich dogmatisch argumentieren die anderen Parteien, nur eben mit anderen Standpunkten. So lange das so ist wird keiner darauf gucken, wie es den Schülern mit der Schule geht. LG

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Re: da haben wir einen Widerspruch

Antwort von Felizia7 am 09.06.2015, 17:48 Uhr

"Ich halte Lehrer für viel zu oft unzureichend ausgebildet und überfordert."

Warum soll dann das Kind die Schulform wecheln, wenn es mit einer klaren Gymnasialempfehlung an die Schule kam?
Die ganze Misere beginnt ja in der Mittelstufe, genau dort wo die G8-"Reform" ansetzt. Ist doch logisch, nicht?

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Re: könnte eine weitreichende Diskussion werden..

Antwort von Nikas am 09.06.2015, 19:18 Uhr

und ich hab grad erfahren, dass die Kids das meinem Kind schon angeboten haben. Woher haben die die Tabletten? "Aus dem Internet. Da kann man doch alles bestellen." Sauber.

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Re: Mir fehlt da der Vergleich

Antwort von Antje04 am 09.06.2015, 19:33 Uhr

Meine Freundin ist Ärztin und hat diesen Vergleich gezogen. Viele Studenten nehmen Ritalin, weil es ähnlich wie Speed eine aufputschende Wirkung hat.
Was ist MPH?

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Re: könnte eine weitreichende Diskussion werden..

Antwort von Antje04 am 09.06.2015, 19:34 Uhr

Ich habe die Erfahrung gemacht:
Alle = mehr als zwei

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Re: da haben wir einen Widerspruch

Antwort von Antje04 am 09.06.2015, 19:40 Uhr

Warum soll es nicht wechseln?
Ja mei, mein Kind hatte am Jahresende eine einwandfreie Gym-Empfehlung, aber da es zu langsam war und mit der Stoffmenge Schwierigkeiten hatte, hat es eben zur 6. auf die RS gewechselt.
Übrigens hatte die Lehrerin ein paar Monate vorher zur RS geraten, aber da das Kind echt Ehrgeiz entwickelte, hat sie später ihr Urteil geändert. Es war also keine Lehrerin, die generell nur Gym empfiehlt.
Ein Lehrer kann nicht ins Kind hineinsehen und wahrsagekugeltechnisch die Zukunft kennen.

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Re: da haben wir einen Widerspruch

Antwort von Antje04 am 09.06.2015, 19:41 Uhr

Korrektur:
Übrigens hatte die Grundschul-Lehrerin ein paar Monate vor Übertritt

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Wo bitte hat sie die denn her ?

Antwort von Ellert am 09.06.2015, 20:30 Uhr

Das bekommt man nur mit Betäubungsmittelrezepten...

dagmar

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Reden wir jetzt von Deinem Kind?

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 20:38 Uhr

Oder von wem? Von "allen" Kindern jedenfalls nicht, denn hier beginnt die Misere nicht öfter in der Mittelstufe als anderswo. Insofern ist nix logisch.

Übrigens diskutierst Du in merkwürdigen Ellipsen, merkst Du das nicht? Ich fasse mal zusammen:

Du: Die Lehrer unterstützen nicht!

Ich: Wen und wie sollten die Lehrer unterstützen?

Du: Die erklären nichts! (Was hat das mit Unterstützung zu tun?)

Ich: Das können sie nicht. Erstens sind sie schlecht ausgebildet und zweitens müssen sie ihren Lehrplan durchziehen. Also können sie nur das Kind nach unten durchreichen.

Du: Das Kind hat aber eine Gymnasialempfehlung!

Der Kreis schließt sich:
Woher hat das Kind die Gymnasialempfehlung?
Von mies ausgebildeten Lehrer!

(Meiner Ansicht nach kann man die Empfehlungen der Lehrer getrost in der Pfeife rauchen. Bei meinen zwei Kindern war die Trefferquote gleich Null. KindGroß macht nach einer Hauptschulempfehlung (!!!!!!) gerade das Abitur. Wenn ich auf Lehrer hören würde, hätte ich zwei Kinder, die gerade eben mit Hängen und Würgen den Quali geschafft hätten, vorzugsweise auf der Sonderschule. Ich kotze!)

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Re: Wo bitte hat sie die denn her ?

Antwort von kravallie am 09.06.2015, 20:45 Uhr

entschuldige bitte aber:

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Re: Mir fehlt da der Vergleich

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.06.2015, 22:07 Uhr

MPH ist der Wirkstoff, Ritalin ist einer der Handesnamen.

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Re: Reden wir jetzt von Deinem Kind?

Antwort von Felizia7 am 09.06.2015, 22:36 Uhr

Gratuliere! Also wenn mir Ritalin ein Sprung von der Hauptschule bis zum Abitur klappt, vielleicht sollte ich meine Meinung über Hilfsmittel überdenken....

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Re: Ritalin…bin einfach nur entsetzt

Antwort von Antje04 am 10.06.2015, 6:44 Uhr

Wieviel Prozent hatte die FDP bei der letzten Bundestagswahl??

Ich habe in meinem Bereich nicht den Eindruck, dass die Menschen Politikerhörig sind. Im Gegenteil.

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Re: Reden wir jetzt von Deinem Kind?

Antwort von Strudelteigteilchen am 10.06.2015, 7:07 Uhr

Nun ja, die sautiere Privatschule hat sicher auch geholfen. So als Tip, falls Du es nachmachen möchtest.

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Re: Reden wir jetzt von Deinem Kind?

Antwort von Felizia7 am 10.06.2015, 10:18 Uhr

im nachhinein bereue ich es, ihn nicht auf ein privates Gymnasium geschickt zu haben.
das war so eine wo nicht nur Geld eine Rolle spielte, sondern auch Kindes' Grips. Sie hatten in dem Jahr 6 Bewerber pro Platz. Unser Sohn hat die Aufnahmetests bestanden.
Nur da wir nicht wußten, ob wir dort genommen werden und die Zettel für die staatlichen bereits abgegeben werden mussten, haben wir uns staatliche Schulen angeguckt. Und da hat unser Bester für sich entschieden, dass er auf eine von den staatlichen Schulen geht.
Mich hat das fast krank gemacht. Aber wenn ich ihn auf die private geschickt hätte und da etwas falsch gelaufen wäre, hätte er uns alles vorgeworfen.
Jeder aus der Nachbarschaft mit dem Kopf geschüttelt: so eine Chance mit dieser privaten Schule zu verpassen. Da würde jeder sein Kind gern hin schicken, es wird halt nicht jeder genommen.
Im nachinnein (also vor einigen Wochen) habe ich es meinem Sohn gesagt, dass ich es bereue, ihm die Entscheidung überlassen zu haben. Und er antwortete: ich auch!

Ich denke er ist kopfmäßig nicht so, dass er jetzt noch eine private Betüttelung braucht. Er hat nur Pech, dass er zwei psychopathische Lehrer auf einmal hat. Die erwarten, dass Schüler unterwürfig sind. Unser Sohn ist ein ganz zivilisiertes Wesen (sogar ein von diesen psychopatischen Lehrern beschreibt ihn als "gutartig", was für ein Wort! welch ein Graus!), aber sich demütigen zu lassen, das lässt es sich nicht bieten. Und damit kommen die beiden Lehrer nicht klar.
Deshalb betrachtet er allein die Idee, dass er wegen der Lehrer die Schule wechseln soll als eine Beleidigung. Womit er absolut recht hat.

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Re:@ Antje

Antwort von MamaMalZwei am 10.06.2015, 10:32 Uhr

Ich weiß, die sind nicht reingekommen. Aber trotzdem nervt es, wenn man sieht, dass es den Politikern egal ist, was mit den Schülern ist. Hauptsache, sie haben ihre Parteipositionen durchgesetzt.
Und ja, wenn man Ausschusssitzungen besucht, sieht man, dass da in den verantwortlichen Gremien (Vorstand) hauptsächlich Politiker sitzen. Die verteilen letzendlich das Geld. Also wird das gemacht, was sie wollen. LG

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Re: da haben wir einen Widerspruch

Antwort von lisi3 am 10.06.2015, 13:38 Uhr

Ich weiß nicht, ob die Schwierigkeiten nicht auch bei G9 in der Mittelstufe auftreten würden, da dann der Stoff abstrakter wird. Hier gibt es inzwischen auch wieder G9-Klassen, aber die Kinder, von denen ich höre, scheinen die gleichen Probleme zu haben.
Ärgerlich finde ich es aber auch, dass die Lehrer den Stoff nicht so rüberbringen können, dass die Kinder ihn auch verstehen. Äußerst ungünstig, wenn man als Eltern irgendwann nicht mehr helfen kann (wie bei uns).

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Re: da haben wir einen Widerspruch

Antwort von Felizia7 am 10.06.2015, 14:08 Uhr

Ja, liebe Lisi3,
und wenn Eltern nicht mehr helfen können, dann heißt es Nachhilfe zu organisieren.
Was mich in dieser Situation wurmt (auch für die Gesellschaft), dass Nachhilfe nur von denen in Anspruch genommen werden kann, die es sich leisten können.
Dieser Von-der-Leyen-Paket ist ein Witz.
Glück hat man vielleicht nur noch, wenn es irgendeine ehrenamtliche Initiative für einkommensschwache Familien gibt. Aber auch bei solchen Initiativen gibt es Problemchen wie z.B. "Abwerbung" in andere Religionen.

Unsere Nachhilfelehrerin (wir kamen dann doch nicht umhin) hat uns ihre Referenzen gezeigt. Da haben Leute sogar explizit ihren Beruf und akademischen Titel oder zur Not Hochschulabschluss geschrieben.
Alles war dabei Ärzte, Dipl.-Ing., Dipl.-Agrar, Dipl.-Psych. Sogar ein prof.Dr. war dabei.

Ich sehe da niemanden mit der Berufsbezeichnung Werksarbeiter oder Kochin oder Erzieherin.
D.h. wenn ein Kind aus so einer Familie aus eigener Kraft schaffen sollte, eine gymnasiale Empfehlung zu bekommen, wird er spätestens in der Mittelstufe mürbe gemacht. Angeblich nicht gymnasialtauglich.

Ich rege mich nicht mehr für mich und meine Familie auf.
Ich rege mich für armes Deutschland auf.

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Re: da haben wir einen Widerspruch

Antwort von kravallie am 10.06.2015, 14:23 Uhr

mein kind hatte nachhilfe in mathe ab der 5.klasse (ich übrigens auch und das schon 1977), die "lehrerin" war eine schülerin der oberstufe, die stunde zu 12€, wurde nach bedarf "gebucht", konnte ich mir sogar alleinerziehend leisten. referenzen brauchte das mädchen nicht, die chemie mußte stimmen und die stimmte, bis zum abitur.
eine empfehlung reicht in bayern nicht, da muß ein bestimmter schnitt her und mürbe machen allein gilt auch in der mittelstufe nicht.

ich weiß immer noch nicht, was du wirklich sagen willst, felizia?

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Re: da haben wir einen Widerspruch

Antwort von Felizia7 am 10.06.2015, 15:49 Uhr

Eine Gymnasialempfehlung bedeutet bei uns, dass die Noten in den Hauptfächern nicht schlechter als 2 sind.

Eine klare Gymnasialleistung bedeutet, dass ein Kind eine Durchschnittnote mit eins vor Komma hat.
Das war bei uns der Fall. Und zwar ohne jegliche Hilfe unsererseits. Er hat's halt nicht nötig gehabt.
In den naturwissenschaftlichen Fächern hat unser Sohn (und auch wir falls Nachhilfe nötig ist) auch jetzt in der Mittelstufe überhaupt kein Problem.

Nur in den Blabla- und Auswendiglernfächern wie Deutsch, Politik und Wirtschaft, Geschichte, Ethik ist es uns immer noch schleierhaft was Lehrer eigentlich wollen. Deshalb braucht er in Deutsch und PoWi Nachhilfe.
Aber ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass Lehrer es selbst nicht wissen was sie wollen. Wenn ich die PoWi-Lehrerin frage welches Thema sie als nächstes (d.h. in zwei Wochen) nimmt, sagt sie mir, dass sie es noch nicht weiß und es sich noch überlegen muss. Manchmal zweifele ich an der psychischen Gesundheit mancher Lehrer.

Für Piloten wird ja neuerdings ein Psycho-Test eingeführt.
Für Lehrer sollte auch so etwas geben. Manche Lehrer würden es sogar begrüßen, weil sie dann zwar als Psychopathen abgestempelt werden, dafür aber früher in die Rente/Pension dürfen.

Was ich damit sagen will?

Ich will damit sagen, dass ich genug Jungen kenne, die sehr gut in der Grundschule waren und dann plötzlich als nicht "gymnasialtauglich" abgestempelt wurden. Wie kommt es? Es kann nur etwas faul am System sein, wenn dieses System das bestehende Problem (es sind ja keine Einzelfälle) ignoriert.
Bei uns auf der Schule habe ich das Gefühl. dass Lehrer jetzt kurz vor der Oberstufe die Klassen am liebsten von 30 Schüler auf 15 verkleinern würden und von den 15 die verschwinden sollen sind 13 Jungs. Die Hälfte dieser Jungs werden es nicht schaffen weil ihre Eltern kein Geld für Nachhilfe haben.

Ich will damit auch sagen, dass es nicht normal ist, dass Eltern die Schlechtleistung der Lehrer ausbügeln müssen.
Aber jeder scheint es hinzunehmen. Oder man hat halt Töchter.

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Re: da haben wir einen Widerspruch

Antwort von lisi3 am 10.06.2015, 15:52 Uhr

Hallo Felicia,
also mürbe gemacht wird an unserem Gymnasium keiner. Auch nicht die Kinder, deren Eltern nicht studiert haben. Allerdings können Eltern, die selbst Abitur haben, wahrscheinlich ihre Kinder beim Lernen länger unterstützen, bzw. es fällt ihnen leichter für die Nachhilfe aufzukommen. Wenn ein halbes Halbtagsstellengehalt nur für Fahrtkosten zur Schule und eine Stunde Nachhilfe pro Woche bei zwei Kindern in der Oberstufe bezahlt werden muss, ist es für die Familie schon schwierig. Klassenfahrten, Bücher, Verbrauchsmaterialien etc. kommen auch noch dazu.

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Re: da haben wir einen Widerspruch

Antwort von MamaMalZwei am 10.06.2015, 17:12 Uhr

Hallo, ich denke es liegt vor allem daran, dass in der Mittelstufe keine vernünftigen Grundlagen gelegt werden für die Oberstufe.
Ich habe neulich spaßeshalber verglichen mit meiner Freundin in AUS, was sie und ich in der Mittelstufe am Gym machten und was die Kinder. Wir in Englisch: Grammatik Grammatik Grammatik. Sie etwas anders als ich (NI und SH), sie mussten selbst ein Grammatikbuch erstellen, wir bekamen eins genannt und wurden abgefragt.
Die kids (ihre sind in AUS, die berücksichtige ich mal nicht, aber meine in D kann man heranziehen): Referate, Präsentationen. Die Lehrer waren der Meinung, es bleibt von selber hängen, was man als Grammatikgrundlage braucht. Leider ist es aber bei Referaten von Mitschülern oft so, dass die anderen sich gepflegt zurücklehnen und auf Durchzug stellen. War bei uns früher nicht anders.
In der Oberstufe zählt die Grammatik mehr als der Inhalt, wer das nie richtig gelernt hat, kommt auf keinen grünen Zweig..

Mathe: Wir: Beweise, Rechenwege an der Tafel abschreiben, nachrechnen. Die kids: Referate, Präsentationen, auch zu unbekannten Rechenwegen.
Wer da nicht mitschreibt, dem fehlt nachher der komplette Rechenweg, der Lehrer kann immer sagen "das hatten wir doch!"

Deutsch: Wir: Ein Schauspiel von A bis Z durchsprechen, mit verteilten Rollen lesen.
Die kids: Referate, Präsentationen. Dazu ein Büchlein, in dem x Ausschnitte aus literarischen Texten stehen, Ankreuzkästchen zu 'was will mir der Autor damit sagen'. Abhaken und gleich wieder vergessen.

Es wird nicht nachhaltig gelernt, es bleibt fast nix hängen, weil auch nicht wiederholt wird.
Aber der Schüler kann schöne Referate schreiben... LG

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Re: Danke! Sehr beispielhaft!

Antwort von Felizia7 am 10.06.2015, 17:56 Uhr

und genau aus diesem Grund bin ich Freund vom frontalen Unterricht und zwar durch einen gescheiten und didaktisch begabten Lehrer und nicht durch Mitschüler.

Immer wieder Gruppenarbeit auch OK. Und Referate, nur damit Kinder üben können, vor dem Publikum zu sprechen. Und am Ende sollte eine wiederholende und eventuell konkretisierende Zusammenfassung vom Lehrer kommen. Aber das wird immer weg gelassen.

Bereits im Erwachsenen-Alter habe ich noch ein Master-Aufbau-Studium gemacht. Dort waren auch Referate sehr beliebt. Es war oft schwierig jemandem zu folgen, weil viele einfach rein gar keine didaktischen Fähigkeiten haben. Bei Kindern sind diese einfach nicht existent.

Aber wie Du schon sagst, Basics fehlen oft komplett. Und das ist, aus Sicht der Lehrer, die Aufgabe der Eltern, das Grundlagenwissen beizubringen.
Unser Deutsch-Lehrer ist der Meinung, dass Kinder und Eltern auf seine Stunden vorarbeiten sollen, damit er eine gepflegte Diskussion führen kann.
Es werden gerade Literaturepochen zum Thema gemacht. Der Lehrer hat noch kein einziges Blatt mit der Epochen-Gegenüberstellung geliefert und auch nichts an der Tafel geschrieben.
Wir müssen selbst entweder Bücher besorgen oder Internet abgrasen.
Es wird im Unterricht kaum schriftlich geübt. Die Hausaufgaben werden nicht einzeln auf die Ausdrucksweise kontrolliert, nicht mal sporadisch. Es gibt bei der mündlichen Diskussion rein gar kein Feedback (weder während der Diskussion noch nach der Stunde).

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Re: Danke! Sehr beispielhaft!

Antwort von MamaMalZwei am 11.06.2015, 10:11 Uhr

Wobei ich noch hinzufügen möchte, dass Gruppenarbeit zwei Seiten hat. Wenn man eine (Klein)Gruppe hat, mit der man gut klarkommt, kann das sehr erhellend sein. Aber oft ist es ja so, dass man entweder mit jemandem zusammengewürfelt wird, der keine Lust hat zu arbeiten, oder mit jemandem, mit dem man auf Kriegsfuß steht.
Dann sind die Gruppen zu groß. Ich sah in der Bibliothek Gruppen von bis zu 7 Kindern, da kommt nichts Gescheites bei heraus.
Hast Du dann zwei Kampfhähne bei der Gruppenarbeit zusammen, ringen die mehr um die Oberherrschaft, als dass sie arbeiten. Viele Kinder sind heutzutage nicht mehr in der Lage, sich um der Sache willen zurückzunehmen.
Was meinste, wie oft ich hier bei meinen Kindern die Wogen glätten musste, weil sie aus der Schule komplett gefrustet nach Hause kamen. Sie waren diejenigen, die versuchten was zu tun, ignorierten das Genöle: "Warum muss ich denn mit XY zusammenarbeiten! Meine beste Freundin ist Z!"
Die Lose-Blatt-Sammlungen, die die Gruppen produzierten für die Klasse ("Exzerpte") waren entweder total unbrauchbar weil sachlich falsch oder sie strotzten vor Rechtschreibfehlern. LG

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ich finde das nicht lustig

Antwort von Ellert am 12.06.2015, 12:38 Uhr

sowas verschreibt ein Arzt doch nicht einfach so weil man darum bittet
sost gehört dem die Zulassung entzogen !

dagmar

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Re: ich finde das nicht lustig

Antwort von kravallie am 13.06.2015, 9:19 Uhr

du hast nicht den ganzen strang gelesen, gell?
ich amüsiere mich über deine empörung, nicht über die tatsache an sich.

man kommt an alles, dagmar, das sollte dir eigentlich nicht verborgen geblieben sein. da muß nun vordergründig gar kein arzt beteiligt sein.....außer vielleicht der böse arztelter der klischéebehaftet sein kind zur höchstleistung drillen will.

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ich finde es auch nicht ok dass sich Menschen krankschreiben lassen ohne es zu sein

Antwort von Ellert am 15.06.2015, 20:25 Uhr

und verstehe nicht wie Ärzte sowas mit dem Gewissen vereinbaren können.

Ich komme vom Dorf, bei uns gab es sowas nicht
Ritalin macht auch keine klügeren Kinder
und wenn ich in dem Alter mit sowas anfangen, wo endet das im Studium oder Job ?

dagmar

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Re: die Spiralle nach unten

Antwort von Felizia7 am 15.06.2015, 20:58 Uhr

es ist leider so,
dass viele Erwachsenen "irgendetwas" nehmen.
Vor ein paar Jahren gab es einen Medienaufschrei, dass Studenten es nehmen.
und jetzt hat es auch Kinder erwischt.

In der Erwachsenenwelt ist einer meiner Freundinnen folgendes passiert. Sie ist Buchhalterin und hat oft Phasen, in denen sie viel arbeiten muss: viele Überstunden, oft Arbeit am Wochenende (d.h. oft 14 Stunden pro Tag und 14 Tage am Stück). Einestages sagte sie ihrer Chefin, dass sie es kopfmäßig und kräftemäßig nicht mehr kann. Und ihre Chefin fragte sie ob meine Freundin ein paar von ihren aufputschenden Tabletten haben möchte. Meine Freundin war geschockt. Ich betrachte es als beabsichtigte Körperverletzung. Aber so ist die moderne (Arbeits-)Welt.

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