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Geschrieben von Häckse am 06.08.2017, 18:32 Uhr

Möglichkeiten gibt es erst zum nächsten Schul-/Ausbildungsjahr

Ich schließe mich dem Tenor der bisherigen Beiträge an.

Es ist viel Neues für deine Tochter. Die Schule, der Schulweg, die Lehrer und die Mitschüler. Wie nach dem Schulwechsel zur fünften auch. Da haben die Kinder in der Regel die ganze fünfte Klasse Zeit, um anzukommen auf der neuen Schule.

Die Zeit soll sie sich zu diesem Zeitpunkt der Schullaufbahn auch nehmen. Es gibt in der Oberstufe keine zweite Erprobungsstufe, aber für sich kann man sich ja sagen, man schaut, wie der Einstieg gelingt und überlegt dann, ob man den Plan, dort Abitur zu machen, weiter verfolgt. Man kann nicht erwarten, dass es von Anfang an rund läuft, die Umstellung auf das Kurssystem, die andern Anforderungen. Dazu kommt, dass "alle anderen" - wenn sie denn an ein Gymnasium oder eine Gesamtschule mit Oberstufe gewechselt hat - schon Jahre an der Schule verbracht haben, das Gebäude, die Lehrer und sich untereinander kennen. Je nachdem, wieviele Schüler zur 11. Klasse dazugekommen sind, kann man da schonmal das Gefühl haben, völlig fehl am Platze zu sein.

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich dies mit der Zeit gibt. Bei uns damals auf dem Gymnasium sind viele Schüler von der Realschule und auch vereinzelte von der Hauptschule dazu gekommen. Die hatten es nicht einfach, auch nicht die, die mit einer größeren Gruppe und mehreren Freunden gewechselt hatten, allein aufgrund der anderen Anforderungen. Viele haben für die eigentlich dreijährige Oberstufe vier Jahre benötigt. Es ist einfach eine große Umstellung. Die meisten haben es aber am Ende geschafft.

Deine Tochter ist wohl schulpflichtig und ein Wechsel vermutlich erst zum nächsten Jahr zu organisieren, so dass sie jetzt ein Jahr durchhalten "muss". So würde ich es jedenfalls erstmal vermitteln.

Denn eine bessere Alternative werdet ihr im August für dieses Jahr nur schwer finden. Ich weiß jetzt nicht, aus welchem Bundesland du kommst und wie das dann bei euch läuft. Hier in NW ist es so, dass Minderjährige, die nach ihrem Schulabschluss auf der allgemeinbildenden Schule nicht weiter von sich aus eine Schule besuchen (Wechsel in die Oberstufe, Berufsschule im Rahmen einer schulischen oder betrieblichen Ausbildung oä), gesammelt werden in Klassen, ich meine einer berufsvorbereitenden Schule (kann auch anders heißen, ich weiß es nicht mehr so genau, jedenfalls müssen sie zu einer Schule gehen). Abhängen geht nicht. Dorthin werden auch alle geschickt, die eine Ausbildung oder die Oberstufe mittendrin schmeißen. Ist der 17jährigen Tochter einer Kollegin mal so gegangen, als sie ihre schulische Ausbildung nach ein paar Wochen doch nicht mehr wollte. Diese Klasse war dann für sie auch nicht unbedingt ein Ort des Wohlfühlens - und auch nicht unbedingt einer, der sie irgendwie weiter gebracht hätte.

Deine Tochter hat sich diese Schule ausgesucht und jetzt geht sie erstmal dahin. Ist sicherlich besser als das, was sie bekommt, wenn sie die Schule jetzt unbedacht hinschmeißt. Wenn sich nach ein paar Wochen abzeichnet, dass es nicht entscheidend besser wird, soll sie sich eine Alternative überlegen und kann sich um die Umsetzung zum nächsten Schul- bzw. Ausbildungsjahr kümmern.

Und sie soll - zumindest erstmal für sich - präzise benennen, WAS ihr nicht gefällt. SIe war erst zwei Tage in der Schule. Wenn sie mit den Lehrern dort nicht klar kommt: sie hat in den zwei Tagen noch gar nicht alle Lehrer kennen gelernt, bei denen sie Unterricht haben wird. Wenn die Mitschüler ihr nicht liegen: sie hat in den zwei Tagen noch gar nicht alle kennen gelernt, mit denen sie Kurse zusammen hat. Bestimmt begegnen ihr auch noch Menschen, mit denen sie auf einer Wellenlänge liegt.

Wenn sie schon am ersten Tag heulend nach Hause gekommen ist, kann es allerdings auch sein, dass es außerdem ein Vorkommnis gegeben hat, das sie nicht erzählen will, vielleicht auch der großen Schwester nicht erzählt hat, weil unangenehm. Man kann sich am ersten Tag unwohl fühlen, aber das alles - von dem sie ja das meiste noch gar nicht gesehen hat - so viel Unwohlsein bereitet, dass ein Teenager aufgrund Unwohlfühlens heulend nach Hause kommt, kann ich mir sehr schwer vorstellen (und ich habe eigentlich viel Vorstellungsvermögen). Da würde ich wirklich noch mal nachhaken. Ich denke auch da an die Tochter der Kollegin, da gab es sehr konkret benennbare Umstände, weshalb sie sich an der Schule mehr als nur "unwohl" gefühlt hat. Wenn es etwas gibt, das über Unwohlsein hinausgeht, so dass du wirklich denkst, du musst deine Tochter schützen und sie nicht mehr in diese Schule schicken, dann lass sie sich erkundigen, wie bei euch mit minderjährigen Schulabbrechern weiter verfahren wird. Aber wirklich nur dann.

 
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