Bewusstsein schaffen und Vertrauensbasis

Ja, ich verstehe, dass man erschrocken ist. Sich fragt, wie das passieren konnte. Oder auch den spontanen Gedanken "was denken jetzt bloß die anderen Eltern/Lehrer von uns".Natürlich zuckt man nicht nur mit den Schultern und hakt es als "dummer Streich" ab.

Dennoch bleibe ich dabei:
Der Junge ist in der 5.Klasse - kein Teenie.
Davon ausgehend (und auch so verstanden), dass er eben nicht schon vorher ständig Mist gebaut hat, plädiere ich dafür, diesen Vorfall zum Anlass für Aufklärung zu nehmen.
Ein Gespräch darüber, was er da verschickt hat, warum das nicht ok ist und sogar strafbar.
Aber eben nicht dafür, das ganz große Besteck auszupacken (Polizei, öffentliche Entschuldigung) und auf maximale Abschreckung und Strafe bzw Demütigung zu setzen.

Solche Dinge sind in dem Alter eben auch das, wo man eine Vertrauensbasis schaffen kann oder eher eben ein Gefühl von "lieber nichts sagen/fragen und hoffen, dass es keiner merkt".

Denkt doch mal an eure Kindheit zurück oder Jugend. Habt ihr nie Mist gebaut? Unwissentlich oder evt. auch wissentlich? Was hättet ihr euch von euren Eltern gewünscht oder habt es vielleicht auch erfahren: Rückhalt, Gespräche, Vertrauen oder ein Runterputzen, "wie konntest du nur?!-Tribunal?

Wie gesagt: wir reden hier von einem unauffälligen 5-Klässler - nicht von einem auffälligen Jugendlichen, dem jetzt mal Grenzen aufgezeigt werden müssen, weil es so nicht weiter gehen kann.
Und wenn der Junge sagt, er hätte das aus Langeweile gemacht - würde ich mal nachfragen, warum er sich langweilt und überlegen, wie man dieses Problem angehen kann.