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Geschrieben von fruchtzwergis am 17.11.2012, 0:08 Uhr

Werbung für künstliche Muttermilch-Ersatznahrung

Werbung für künstliche Muttermilch-Ersatznahrung
Fragwürdige "Beratung" auf Kosten der Gesundheit unserer Kinder.
Weltweit sterben täglich über 4.000 Kinder durch unsachgemässe Fütterung von künstlich hergestellter Säuglingsnahrung. Die WHO (World Health Organisation) schätzt, dass pro Jahr etwa 1.5 Millionen Kleinkinder sterben, weil sie nicht gestillt werden.
Viele anerkannte gemeinnützige (nichtprofitable) Organisationen und engagierte Menschen setzen sich dafür ein, ein anderes Bewußtsein zu wecken und der Falschernährung von Säuglingen und Kindern ein Ende zu setzen. Auch eine Kampfansage an die herstellende Industrie von Muttermilch-Ersatznahrung
Unbestritten und wissenschaftlich erwiesen ist, dass Muttermilch die beste und natürlichste Ernährungsform für Babys darstellt. Sie entspricht den individuellen Bedürfnissen jedes einzelnen Babys, ist jederzeit erhältlich und stellt den besten Schutz vor Krankheiten, Allergien und Falschernährung dar. Der häufige Körperkontakt gewährleistet zudem emotionelle Sicherheit. Wird ein Baby voll gestillt, braucht es lange keine zusätzliche Nahrung. Bei sachgemässer Anleitung gibt es kaum Stillprobleme. Gründe, die gegen das Stillen (ggf. das Füttern von Muttermilch) sprechen, sind extrem selten.
Die WHO empfiehlt das ausschliessliche Stillen (ohne Zufüttern irgendwelcher anderen Nahrung) in den ersten sechs Lebensmonaten.
Künstliche Säuglingsnahrung ist nicht gleichwertig mit Muttermilch!
Die Werbung für künstliche Säuglingsnahrung als Ersatz für Muttermilch hat wenig mit einer gesundheitlich verantwortungsvollen Beratung zu tun. Im Vordergrund steht das finanzielle Interesse der herstellenden Industrie. Frauen sollen ganz gezielt vom Stillen abgehalten und mit angsteinflößenden Parolen ("Das Baby wird nicht satt, Stillen allein genügt nicht" usw.) zum Kauf von künstlicher Säuglings-Ersatznahrung verleitet werden.
Diese Werbung ist so konzipiert und verbreitet, dass sie langsam aber sicher ins Bewußtsein eindringt. Falsche Aussagen und Halbwahrheiten werden aufgrund ihrer als glaubwürdig präsentierten Darstellung vom Verbraucher (hier den Eltern) als wahrhaftig und richtig aufgenommen.
Eingebürgert haben sich in letzter Zeit sogenannte Experten-Foren (im Internet) zur Säuglingsernährung. Ein Hersteller von Muttermilch-Ersatzprodukten ist aber wohl kaum gegeignet, ein solches Forum glaubwürdig und objektiv zu präsentieren.

Die Überlegenheit des Stillens gegenüber der künstlichen Säuglingsnahrung ist eindeutig belegt.
Werbung für Muttermilch-Ersatzprodukte erscheint flächendeckend und getarnt in Form von Anzeigen, als Ernährungsberatungs-Broschüren, Babynahrungs-Ratgeber oder als Ernährungsplan. Häufig sind diese frei erhältlich oder liegen in Gesundheitseinrichtungen, Kliniken oder Praxen aus. Sie sollten - wenn überhaupt - kritisch gelesen werden. Weite Verbreitung solcher 'Beratung' findet sich auch in Apotheken- und anderen Gesundheitsheftchen, kostenlos natürlich. Nicht selten erhalten Klinikleitungen teure Geschenke als Anreiz zum Auslegen oder Verteilen(-lassen) solcher Broschüren. Eine gute Beratung sollte in persönlicher Form und von Fachleuten durchgeführt werden. Vorgefertige normierte Ernährungspläne der Industrie sind mit Vorsicht zu geniessen!
Die Unsitte, aufwendige Werbegeschenke und "Pröbchen" der Säuglingsnahrungshersteller in Kliniken an werdende und junge Mütter/Eltern zu verteilen, ist leider immer noch weit verbreitetet. Sie sind ja auch allzu nett aufgemacht und wer lässt sich nicht gerne von hübschen Werbegeschenken ködern? Braucht man aber wirklich das geschenkte Badethermometer, den bunten Schnulli, den knuddeligen Billig-Plüschteddy, den bunten Waschhandschuh und den Berg von Verpackungsabfall? Keinesfalls braucht das Baby die beigefügten Probepäckchen mit Muttermilch-Ersatznahrung.

Diese Werbegeschenke erreichen ihre Zielgruppe auch auf vielen anderen Wegen: z.B. als Gutscheine, Bestellung per Internet, Auslage (Kalender etc.) in öffentlichen und privaten Einrichtungen u.a.. Sie sind einzig und allein dazu da, die Eltern zum Kaufen von künstlicher Säuglings-Ersatznahrung zu animieren und gleichzeitig zu unterstellen, dass es mit dem Stillen ja sowieso nicht klappt. Also warum nicht schon mal vorsichtshalber…. So wird die Illusion erzeugt, dass sich die "netten" Hersteller von künstlicher Säuglingsnahrung tatsächlich um das Wohl von Mutter und Baby sorgen. Es entsteht der Eindruck von obkektiver Information, obwohl es sich in Wirklichkeit um Werbung handelt.

Die Industrie, die hinter dieser Werbung steht, ist finanzstark, machtvoll und einflussreich. Jeder einzelne Verbraucher, der darauf reinfällt, trägt zu diesem Kreislauf bei: mehr Einnahmen durch Verkauf > mehr Geld für Werbung > mehr Verbraucher > mehr Ernährungsfehler > grössere gesundheitliche Schäden > mehr notwendige medizinische Behandlungen > höhere Kosten für die Allgemeinheit.

Unterm Strich profitiert die Säuglingsnahrungs-Industrie auf Kosten unserer Gesundheit, schlimmer noch: auf Kosten der Gesundheit unserer Kinder!
Verantwortung für unsere Kinder heisst auch, sich dieser skrupellosen Einflussnahme bewusst zu sein und durch selbstbestimmte Entscheidungen und kritisches (Verbraucher-)Verhalten entsprechend zu reagieren.

 
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von ivy31 23.03.2008

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Stichwort: künstliche

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