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Geschrieben von Lina0601 am 29.01.2016, 22:45 Uhr

Stündliches Stillen & tagsüber schwer abzulegen

Hallo,

ich sag gleich vorab, dass ich jetzt weiter aushole um auch ja nichts zu vergessen :-)

Unsere kleine Emily die morgen genau 2 Monate alt ist, war von Anfang an etwas ganz besonderes ;-) Schon in der Schwangerschaft nannte ich sie liebevoll unsere kleine Dramaqueen.

Es fing schon damit an das ich im ersten Trimester Progesteronmangel hatte und das medikamentös ergänzen musste. Gut war kein Problem ab dem zweiten Trimester wurde dann eine Unterversorgung der kleinen festgestellt und ich musste Thrombo ASS 500 (Blutverdünner) bis ca. zur 32. SSW nehrmen. Nachdem diese dann weg kamen hatte ich dann plötzlich Bluthochdruck (war deswegen auch im KH stationär) wurde dann mit Blutdruckmitteln eingestellt wobei dann wieder die Gefahr der Unterversorgung im Raum stand. Schlussendlich gipfelt alles in einer Schwangerschaftsvergiftung und ich wurde eingeleitet.

Emily kam dann 3 Wochen zu früh auf die Welt. Leider war die Geburt auch nicht problemlos. Da unsere kleine Maus einfach nicht ausziehen wollte und sich daher die Nabelschnur um den Hals gewickelt hatte ;-) Sie wurde dann mittels Saugglocke und nachdrücken von oben geholt da die Herztöne stark abgefallen sind. Nach der Geburt musste sie dann auch mal beatmet werden. Dadurch hatten wir leider keine Chance auf ein Bonding. Ich habe sie auch erst nach 2 Stunden das erste Mal richtig gesehen. aber auch da hatten wir noch keine Möglichkeit zum kuscheln, da sie da im Brutkasten war. Zum Glück hat sie sich von dem ganzen Stress recht schnell erholt und durfte nachw 12 Stunden raus aus dem Brutkasten.

Emily war bei der Geburt 46,5 cm und 2430 g.

So nun zum stillen:
Noch in der Nacht ihrer Geburt haben wir das Kolostrum (?) rausmassiert und das wurde ihr von der Schwester verabreicht. Ich bin dann auch alle 4 Stunden rüber zu ihr und habe abgepumpt (sie war auf der Kinderstation und ich auf der Wochenstation) und nach 12 stunden durfte ich auch das erste mal versuchen zu stillen...leider mit wenig Erfolg sie konnte gar nichts mit der Brust anfangen und es wurde gleich angefangen ein Fläschen mit Pre Nahrung zu geben. bis zu meinem Milcheinschuss wurde immer zusätzlich zu der abgepumpten Vormilch Pre gegeben alle 3 stunden. Ab dem Milcheinschuss wurde dann Muttermilch aus der Flasche gegeben. Bei jeder Mahlzeit habe ich versucht sie anzulegen allerdings fing sie jedes Mal an zu schreien wenn sie die Brust nur von weiten sah (aus heutiger Sicht Ironie pur). Nach einer Woche wurden wir entlassen mit der Vorgabe dass sie mindestens 30 ml trinken müsste bei jeder Mahlzeit (im KH war sie eher eine schwache Trinkerin). Sobald wir zuhause waren hat sie das von Anfang an übertroffen. Nur das mit dem stillen wollte nicht klappen...immer noch Geschrei beim bloßen Anblick einer Brust. Aber sie nahm gut zu. Ihr Geburtsgewicht hatte sie nach einer Woche wieder erreicht.

Als sie ca. 3 Wochen alt war machte es dann plötzlich klick und von einem Tag auf den anderen nahm sie plötzlich die Brust als hätte sie nie was anderes getan und wir hatten einen schönen 3-4 Stunden Rhythmus. Sie schlief untertags noch recht viel aber auch wenn Sie wach war konnte man sie auch mal sich selbst überlassen (d.h. auf ihrer Decke liegen lassen währrend die Mama etwas Haushalt im selben raum erledigt oder mal schnell ins Bad verschwindet). Nachts schlief sie teilweise sogar schonmal 6 Stunden. Wir hatten dann auch nochmals einen Termin in der Stillambulanz und da hatte sie dann insgesamt schon 500g zugenommen und die Hebamme meinte ich würde die kleine überfüttern und ich soll sie nicht bei jeden schreien anlegen (was ich eh nicht tat) Zu dieser Zeit nahm die kleine auch hin und wieder gerne mal den Schnuller zur Beruhigung wenn sie keinen Hunger hatte. Also war bis auf die Gewichtszunahme die zuviel war alles bestens.

2 Wochen später war alles anders da fing es plötzlich an einem Sonntag an, dass sie nur noch an der Brust hängen wollte und sobald ich sie abgedockt habe schrie sie wie am spieß und ließ sich auch nur durch die Brust oder ein Fläschchen (gab ich dann aus Verzweiflung zwischendurch) beruhigen und das zog sich dann auch über 2 Wochen und wurde nicht besser...sie schlief auch wesentlich weniger untertags. Nachts ging es allerdings ohne Probleme nur mit der Brust und sie schlief auch brav.

Nach 2 Wochen hatten wir einen Termin beim Kinderarzt (7. Lebenswoche) Da wog die kleine dann 3660 g (53 cm). Aber meine Kinderärztin meinte das wäre gut und ich soll mir keine sorgen machen dass sie Zuviel zunimmt da sie ja auch noch aufholen muss. Wegen dem stillen meinte ich sollte dass lange stillen unbedingt aufhören und sie auf jeder Seite maximal 20 Minuten lassen und dann, wenn sie noch immer keine Ruhe gibt soll ich ihr ein verdünntes Pre-Fläschchen nach geben (also mit einem Löffel weniger als bei der Zubereitung steht). Dass hat dann auch eine Woche ganz gut funktioniert doch letztes Wochenende fing sie dann an dass sie nach dem stillen erstmal total zufrieden war und dann nach einer halben Std. - Std. später wieder was wollte. Und das hat sie jetzt beibehalten also sie schläft in der Nacht total brav. Ich gehe mit ihr um ca. 18-19 Uhr ins Schlafzimmer und setze mich mit ihr erstmal in unser Bett und stille sie dort mit gedämmter Beleuchtung und dabei schläft sie dann auch ein und dann lege ich sie mir noch auf den Oberkörper für ein eventuelles Bäuerchen und kuschle noch ca. 20 Minuten - dann lege ich sie um in Ihre Wiege dort schläft sie dann auch gute 8 stunden bis ca. 3-4 Uhr dann hole ich sie zu mir ins Bett und stille sie im liegen wobei ich meisten wegschlafe da reicht ihr teilweise sogar eine Brust und dann schläft sich auch nochmal bis ca. 6 oder 7 manchmal sogar bis 8. Dann beginnt unser Tag und Mama schafft es nicht mal sich die Zähne zu putzen oder was zu frühstücken :-) Sie will nicht nur beinahe stündlich gestillt werdern sondern auch wenn sie gegen Ende der Mahlzeit einschläft funktioniert das nur so lange ich sie halte...sobald ich sie ablege ist sie wach und schreit und teilweise lässt sich nicht mehr beruhigen durch nähe etc sondern nur durch die Brust. Wenn sie wach ist, ist alles gut solange ich mit ihr spiele (oder der Papa) oder kuschle aber sobald ich 5 Sekunden aus ihrem Gesichtsfeld verschwinde schreib sie und zeigt dann (so kommt es mir vor) aus Frust an, dass sie Hunger hat....Schnuller nimmt sie gar nicht mehr...Mit dem Fläschchen gibt's kein Problem aber sie nimmt es von Papa lieber da sie bei mir doch immer zur Brust schielt. Auch schläft sie unterm Tag fast nichts mehr (wenn es hochkommt vielleicht 2 Stunden)

Bin inzwischen wirklich am verzweifeln...ich komme zu gar nichts mehr...selbst der Toilettengang löst teilweise Geschrei aus. Ich habe keine Angst, dass sie Zuwenig trinkt denn sie trinkt aus dem Fläschen auch schon mal 200 mö also sie hat ordentlich Appetit. Ich habe auch jetzt mal mit der Handpunpe abgepumpt um meine Menge zu kontrollieren also ich kriege zwischen ´80-100 ml raus wenn ich pro Brust ca. 10-15 Minuten pumpe.

Es ist umso frustrierender weil es ja schon mal super funktioniert hat...und so sehr ich die kleine liebe aber ich kann mich ja nicht 24 stunden nur damit befassen sie zu bespassen ich meine es gibt ja immer noch den Haushalt etc. und ich würde auch gerne mal mit ihr an die frische Luft gehen...

Was kann ich denn machen?? Ich will sie nicht unbedingt schreien lassen dast tut mir einfach in der Seele weh und sie soll ja auch merken dass ich für sie da bin oder?
Kann das sein da sie nach der Geburt keine Bondingzeit mit uns hatte? Aber warum kommt das erst so spät?
Sollte ich den Tag struckturieren also sie auch zu Mittags oder so zu bestimmten Zeiten niederlegen - Bis jetzt hat sie untertags im Laufstall im Wohnzimmer oder auf der Couch geschlafen und nur nachts in der Wiege?

Ich möchte wirklich sehr gerne wenn möglich bis zum 6. Monat voll stillen aber momentan scheint mir das unmöglich...

Vielen Dank vorab

Liebe Grüße

 
9 Antworten:

Re: Stündliches Stillen & tagsüber schwer abzulegen

Antwort von niccolleen am 30.01.2016, 0:53 Uhr

Keine Sorge, das ist alles ganz normal und solche Phasen wird es noch oefter geben!
Abhilfe schafft z.B. ein Tragetuch oder eine Tragehilfe. Einerseits, weil es die Naehe gibt, die sie braucht und dann nciht so viel an der Brust haengt, andererseits, weil du auch im Tragetuch stillen kannst und trotzdem die Haende frei hast fuer alles andere. In der Nacht natuerlich im Liegen stillen und nach dem Andocken einfach weiterschlafen. Das klappt so lange gut, solange du keinen Alkohol trinkst oder Medikamente nimmst.

In den Abendstunden dauerstillen ist auch normal, nennt sich Clusterfeeding. Setz dich vor den Fernseher oder hol dir ein Buch oder den Laptop und lass das Putzi einfach am Busen haengen.

lg
niki

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Re: Stündliches Stillen & tagsüber schwer abzulegen

Antwort von Juleika285 am 30.01.2016, 4:08 Uhr

Hallo Lina,
Der Start ins Leben deiner Maus war ja nicht so leicht, aber bei deiner Liebe und Zuneigung und deinem Engagement was das Stillen betrifft kann sie sich ja super entwickeln, wie du auch beschreibst.
Die Phasen , von denen du berichtest, in denen sie fast stündlich trinkt viel schreit und und und, die hat mein kleiner auch und das hat nichts mit seinem Start ins Leben zu tun. Er ist zwar bei 36+0 geboren, aber alles andere war super von der Schwangerschaft, Geburt und so weiter. Am Anfang habe ich auch abgepumpt, weil er noch zu müde und schwach war von der Brust zu trinken, das hat sich zu Hause aber schnell gelegt.
Er ist auch gerade gestern 2 Monate alt geworden und steckt genau in der 2. Entwicklungsphase.
Kennst du das Buch -Oje ich wachse- ? Das kann ich dir sehr empfehlen. Das beschreibt genau das, was wir erleben, wenn die kleinen diese entwicklungssprünge machen, zB stündliches trinken. Und es gibt Tipps, wie man mit den Phasen umgehen kann.
Über die 8 Phasen kannst du aber auch viel im Internet lesen, wenn du das Buch nicht kaufen willst. Dann wirst du verstehen, warum sie gerade so ist und warum dann der Haushalt und das restliche Leben gerade mal nur nebenherläuft.

Gutes Durchhalten. Du bist damit nicht alleine. Ich mache das gerade schon seit einer Woche wieder mit!

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Re: Stündliches Stillen & tagsüber schwer abzulegen

Antwort von whitesheep am 30.01.2016, 10:02 Uhr

Das ist alles normal, sie ist ein Baby und braucht dich 24 h. Schau aber, dass es dir auch gutgeht. Lass dir von deinem Partner helfen. Er kann den Haushalt machen oder auch mal wickeln und kochen. Bei uns war das auch so, mein Mann musste mir sogar am Anfang mein Mittagsessen an die Couch bringen, weil meine Maus gerade nicht von der Brust wegwollte.

Wenn du den Raum verlässt, dann nimm sie doch mit. Du kannst ja in jedes Zimmer eine Krabbeldecke oder ähnliches tun. Es ist normal, dass sie dann weint, weil du weg bist. In der Steinzeit wäre ein abgelegtes Baby gefressen oder erfroren oder verhungert und die Steinzeit steckt halt noch in unserem Körper. Seitdem hat sich auch bei Babys nichts geändert. Kauf dir ein Tragetuch oder eine Babytrage, das hat uns enorm geholfen.

Es wird immer wieder Phasen geben, in denen alles Kopf steht, weil das Baby seinen Rhythmus noch so oft ändern wird im 1. Lebensjahr. Das ist ganz normal.

Du musst es weniger als Problem sehen, dann ist es einfacher die Situation anzunehmen wie sie ist. Mach dir keinen Stress. Es geht wirklich vielen Müttern so auch wenn viele diesbezüglich flunkern und man den Anschein hat, die einzige zu sein bei der es so ist.

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Re: Stündliches Stillen & tagsüber schwer abzulegen

Antwort von LanaMama am 30.01.2016, 16:19 Uhr

Hallo Lina,

Ihr hattet einen schwierigen Start, das tut mir sehr leid! Der Rest klingt für mich absolut normal, vor allem in den ersten drei Lebensmonaten. Die Bedürfnisse ändern sich ständig und was heute noch gut geklappt hat ist morgen wieder vorbei.

Mama von so einem Kleinen sein ist nun mal ein 24 Stunden-Job und da finde ich nicht, dass Hausarbeit ein Argument ist, um nicht für das Kind da zu sein. Das ist auch keine Bespassung sondern Du kümmerst Dich um ganz elementare Bedürfnisse Deines Babys..Das klingt jetzt blöder als ich es meine, was ich sagen will ist, höre auf Dein Gefühl!

Wenn Du gerne mehr raus willst und KiWa nicht geht, eine Trage mögen die meisten Kinder. In dem Alter war bei unserem die Marsupi am besten. Eine Freundin von mir stillt beim Spazierengehen im Hoppeditz.

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Re: Stündliches Stillen & tagsüber schwer abzulegen

Antwort von Brischi am 30.01.2016, 22:23 Uhr

Hallo Lina!!auch wenn diese phase mit deinem baby sehr sehr anstrengend ist gerade...vielleicht tröstet es dich ein wenig wenn du weisst dass du damit sicher nicht alleine bist,das ganz normal ist und dass diese phase wieder vorbeigehen wird!!je entspannter du annimmst was dein baby von dir will und je liebevoller du es (in den schlaf)begleitest desto leichter werdet ihr einen rythmus finden.das mit dem tuch oder einer trage finde ich auch sehr gut,ich benutze auch zu hause gerne die trage,mein sohn entspannt innerhalb von min.und schläft sehr schnell ein mit dem kopf an meine brust gelehnt wo er meinen herzschlag hören kann...babys sind traglinge und lieben es!
Was mir noch aufgefallen ist:ich habe noch nie gehört dass man ein baby zu viel stillen kann!!und das von einer hebamme??
Stillkinder nehmen zwar meistens mehr zu als flaschenkinde,aber auf lange sicht gibst du deinem kind mit muttermilch alles was es braucht und kannst sogar übergewicht vermeiden!
Man soll sogar nach bedarf stillen...d.h.auch keinen schnuller geben usw....dein baby wird am anfang eine saugverwirrung gehabt haben durch das zufüttern das leider viel zu oft und unnötigerweise gemacht wird.die natur hat babys magen und mamas "milchangebot"schon richtig aufeinander abgestimmt da braucht man eigentlich nicht eingreifen!
Aber schön dass du es dann trotzdem geschafft hast mit dem stillen!!ich weiss aus eig. Erfahrung wie nervenzehrend es manchmal sein kann aber glaub mir...es lohnt sich!!und da kann im haushalt auch was liegenbleiben...das wichtigste ist IMMER dein baby...es wird nicht immer so bleiben,bald ist dein säugling ein kleinkind dass sich immer mehr von dir löst...
Drum geniesse diese innige zeit mit deinem baby...es braucht dich!!
Viel kraft und alles liebe
Bri.

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Re: Stündliches Stillen & tagsüber schwer abzulegen

Antwort von faenny am 30.01.2016, 22:30 Uhr

Du hast ja schon ein paar Antworten in die Richtung bekommen: Das Verhalten deiner Kleinen ist für so ein kleines Baby (das noch dazu nicht gerade den einfachsten Start hatte) nicht ungewöhnlich.
Die FRage ist, wie geht man nun damit um, dass alles irgendwie anders ist, als man sich das vorgestellt hat. Mir selbst ging es bei meinem ersten Kind auch ein bisschen so, dass ich gedacht habe, Babys schlafen viel, Babys liegen zufrieden in Wiege oder Kinderwagen und wollen alle paar Stunden mal was zu essen und gewickelt zu werden. Blöderweise war der Sohn meiner Freundin auch genau so ein Kind - und ich habe mich oft gefragt, was bei uns falsch ist bzw. darauf gewartet oder hingearbeitet, dass es bei uns auch irgendwann so ist.
War aber nicht so. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich das verstanden hatte und noch einmal eine Weile, bis ich unsere Situation annehmen konnte wie sie war - und ab da ging es mir deutlich besser! Es war immer noch anstrengend. Ein Kind, das rund um die Uhr umsorgt werden möchte ist anstrengend. Aber es hat mich nicht mehr so runtergezogen, weil ich wusste, es ist ok so wie es ist. Ich hatte viel mehr Kraft für meine Kind, da ich sie nicht mehr darauf verwendet habe, Dinge zu ändern, die nicht zu waren.
Geholfen haben mir unter anderem:
Stillen nach bedarf, dein Kind weiß, wann es Durst und Hunger hat, oder die Nähe zu dir braucht. Das kann nach einem bestimmten Rhythmus gehen, muss aber nicht, oder wird sich immer wieder ändern. Du darfst dein Kind jederzeit anlegen und so lange trinken lassen, wie es mag. Der Rat von deiner Hebamme und deinem Kinderarzt irritieren mich da sehr. Falls du da nocheinmal professionellen Rat möchtest, würde ich mich an eine Stillberaterin wenden (z.B. auch hier im Expertenforum). Du kannst dein Kind damit nicht überfüttern, im Gegenteil, es besteht eher, die Gefahr, dass Angebot und Nachfrage durcheinander geraten und die Milchproduktion zu wenig angeregt wird.
Tragen: Besorge dir eine bequeme Möglichkeit deine Kleine zu tragen! Ich weiß ganz ehrlich nicht, wie man ohne Trage durch den Alltag kommen kann. Damit schaffe ich sogar den Alltag mit Kleinkind und Stilljunkie ;-) Mein Favourit für die erste Zeit war ein elastisches Tragetuch. Damit kann deine kleine ganz nah bei dir sein und du kannst das wichtigste im Haushalt erledeigen oder spazieren gehen.
Ansonsten hast du ja noch den "Luxus" dass es dein erstes Kind ist (wovon ich rede, wirst du beim zweiten Kind verstehen). Du kannst deinen Haushalt getrost vernachlässigen. Glaub mir, so wichtig ist er nicht, auch wenn es dir gerade vielleicht manchmal so vorkommt. Die Zeit, die du und dein Kind jetzt zusammen haben können ist so viel wertvoller. Genieße es, mit deinem Kind auf dem Sofa zu kuscheln oder zusammen schlafen zu können. Wirklich!!!
Und falls die Nächte unruhig werden: Lass dein Kind bei dir schlafen! Das macht es um einiges einfacher.
Dich selbst musst du dabei aber nicht vernachlässigen. Auch wenn es deiner Kleinen nicht immer passt, manchmal, muss man eben kurz warten: Bis Mama auf Toilette war, geduscht hat und sich mal geschwind was zu Essen gemacht hat. (Den Fehler habe ich beim Großen gemacht, ging beim kleinen dann nicht mehr, da musste ja der Große versorgt werden;-) und siehe da, kurze Zeiten kann man tatsächlich mal warten)
Vielleicht ist der Weg, den ich hier beschrieben habe (und den viele die hier im Forum gehen), nicht dein Weg. Ich kenne viele Mütter, die andere Wege gehen. Vielleicht zeigt er dir aber auch eine Möglichkeit, anders mit eurer Situation umzugehen. Ich wünsche dir alles Gute!

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Re: Stündliches Stillen & tagsüber schwer abzulegen

Antwort von sileick am 30.01.2016, 22:33 Uhr

Der Beitrag hätte, was das viele Stillen anbetrift, von mir kommen können. Meine Tochter ist jetzt vier Jahre alt, munter, kann nachts durchschlafen, selbst einschlafen, sich wunderbar von mir trennen, ist einfach eine große Freude und Bereicherung! Ich schreibe das, weil ich mich erinnere, wie sehr auch ich damals zweifelte, ob ich ihr überhaupt so viel Zuwendung geben dürfe, ob ich sie nicht zu sehr verwöhnte, sie sich möglicherweise daran gewöhnen und das nie wieder loslassen könne...

Fakt ist: Sie stillte lange Zeit viel, oft und lange, und es gab solche Phasen, wie Du sie beschreibst, auch oft und oft lange - und sie gingen immer von selbst vorbei. Ich trug sie im ersten Jahr gefühlt fast ständig im Tuch, ich stillte sie meist alle halbe bis zwei Stunden, in ruhigeren Phasen maximal alle drei, nachts schlief sie bis ca. 6 Monate recht gut, danach wurden die nächtlichen Stillabstände immer kürzer, und das blieb so, bis wir ihr mit 18 Monaten beibrachten, dass wir nachts schlafen, und das ging ohne Geschrei. Sie aß im zweiten und dritten Lebensjahr eher wenig, und sie stillte auch dann noch alle zwei bis sechs Stunden, konnte aber schon mal einen Tag ohne Mama verbringen, auch ohne Probleme. Sie stilllt auch jetzt noch, meist dreimal täglich, manchmal mehr, manchmal weniger, und sie ist auch zufrieden, wenn es mir mal nicht passt und sie - ggf. länger - warten muss, verbringt auch mal eine Nacht ohne mich problemlos, Wochenenden fangen wir jetzt an.

Was will ich damit sagen: Das Kind weiß, was es braucht. Wenn wir sie lassen, holen sie sich, was sie brauchen, und sie wissen es, das ist meine tiefe Überzeugung, besser als alle anderen! Wenn Du kannst, richte Dir einen gemütlichen Stillplatz ein, lass sie stillen, wie sie es braucht, nimm sie mit aufs Klo, leg sie auf ein Tuch vor die Dusche, trag sie viel im Tuch, lass auch den Papa das Kind im Tuch tragen, so dass Du in der Zeit z.B. in Ruhe essen kannst, lass sie im Tuch schlafen, dabei kann man sogar Essen und Staub saugen ;-) und kuschele, was nur geht. Sie hatte es von Anfang an so schwer! Lass ihr diese Innigkeit und Nähe und dieses kompromisslose Ankommen bei Dir, wenn Du kannst. Lass Dich nicht verunsichern!

Ich würde auch die Flasche weglassen. Kind nimmt gut zu, überfüttern kannst Du mit stillen nicht, also relax! Dein Kind hat verstanden, wie es geht, lass es machen! ;-)
Ggf. wäre ein Besuch beim Osteopathen noch mal hilfreich, um eventuelle Blockaden zu entfernen, die durch die mühsame Geburt entstanden sein könnten.

Alles Gute für Euch!!!

LG Sileick

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Re: Stündliches Stillen & tagsüber schwer abzulegen

Antwort von Winterkind09 am 30.01.2016, 23:34 Uhr

Alles normal. Das liegt nicht am fehlenden Bindung. Bei den Menschen funktioniert das anders als bei Tieren, Bindung kann auch später noch nachgeholt werden. So ein Kind habe ich hier übrigens auch. Ablegen will er nicht, das funktioniert nur in der Nacht wenn ich daneben liege. Tragetuch oder Manduca mag er nicht, entweder endet es in Geschrei oder das Kind drückt stur seine Nase in meine Brust und will den Kopf nicht zur Seite drehen. Bei uns funktioniert aber der Kinderwagen und auch Autofahren um das Kind tagsüber so zum Schlafen zu bringen, dass er noch ein wenig weiterschläft und ich wenigstens die allernotwendigsten Dinge erledigen kann. Duschen, Toilette etc. ist ein Balanceakt, Baby war auch schon mit auf der Toilette und wurde von nackter tropfnasser Mutter gestillt. Meine Rettung ist es, wenn mein Mann da ist, dann hat er den kleinen auf dem Arm und ich schaffe Kleinigkeiten.
Wenn die kleinen selbstständiger werden und sich alleine beschäftigen können wird das ganze besser. Mach dir auch keine Gedanken, das Kind zu überfüttern, still einfach so wie es das Kind verlangt, das ist schon richtig so. Feste Schlafenszeiten ergeben sich erst mit der Zeit, da solltest du dich aber auch vom Baby führen lassen, irgendwann kommt auch der Zeitpunkt wo du die kleine auch mal für eine halbe Stunde zum Schlafen legen darfst und nicht mehr dabei sein musst.
Also keine Sorge, nicht von irgendwelchen Ärzten verrückt machen lassen und sich dem Tempo des Kindes anpassen, da hast du auf die Dauer am meisten davon, weil das Kind zufrieden ist.
Lg

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Re: Stündliches Stillen & tagsüber schwer abzulegen

Antwort von Lina0601 am 01.02.2016, 14:54 Uhr

Vielen Dank für eure tollen Antworten :) die haben mir wirklich Mut gemacht und ich werde mich jetzt mal um ein Tragetuch umsehen.... Alles Liebe Lina &Emily

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